Leiter der Eylardus-Schule geht in den Ruhestand Reinhard Pöhlker wurde als Leiter der Eylardus-Schule am Freitag bei einer kurzweiligen Feier offiziell verabschiedet. Die Entwicklung der Eylardus-Schule in Gildehaus trägt seine Handschrift: Mit vielen Lobesworten und großem Applaus ist am Freitag Reinhard Pöhlker verabschiedet worden, der zum 31. Januar in den Ruhestand geht. Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde, zitiert Pastor Thomas Fender den Prediger Salomo, und die Worte könnten passender kaum sein. Es ist eine besondere Zeit für Reinhard Pöhlker angebrochen, der in diesen Tagen den Übertritt vom beruflichen Alltag in den Ruhestand erlebt. Viele Menschen sind am Freitag ins reformierte Gemeindehaus in Gildehaus gekommen, um der Verabschiedung des 65-jährigen Pädagogen beizuwohnen. Nicht nur die Größe des Publikums, auch der Umfang der Rednerliste gibt Hinweise darauf, dass hier einem engagierten und verdienten Lehrer die Ehre erwiesen wird. Mit einem heiteren Vortrag macht Gerhard Nögel den Anfang: Der Dezernent der Niedersächsischen Landesschulbehörde blickt auf die Vita Pöhlkers, dessen pädagogischer Werdegang erst nach einer Verwaltungslehre in Ochtrup begann. War er Anfang der 1970er-Jahre noch an der Realschule in Schüttorf tätig, so trat er 1979 mit
guter Empfehlung eine Planstelle an der Eylardus-Schule an. Er war sportlich, hatte Humor und spielte Gitarre also ideale Voraussetzungen für einen Pädagogen, meint Gerhard Nögel. Schon 1985, im Alter von 35 Jahren, übernahm Reinhard Pöhlker die Leitung der damaligen Heimschule, die fünf Klassen mit insgesamt 50 Schülerinnen und Schülern umfasste. Er verlässt nun eine Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, die von rund 180 Kindern und Jugendlichen aus der Grafschaft und dem Emsland besucht wird. Als erster Schulleiter der Eylardus-Schule geht Pöhlker jetzt in den Ruhestand, berichtet Nögel. Der Eintrag in die Geschichtsbücher sei ihm damit schon einmal sicher. Viel Beifall für Kurzfilm und Sketche Doch was macht diesen Beruf eigentlich aus? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat man diejenigen befragt, deren Wohl für Pöhlker und seine Kollegen im Zentrum allen Handelns steht: die Schüler. In einem Kurzfilm erklären sie, was der oberste Boss so alles macht: Er muss aufpassen und die Schule kontrollieren, er räumt auf und gibt Acht, dass die Lehrer keinen Blödsinn machen lauter Applaus quittiert den witzigen Einspieler. Auch das Lehrerkollegium und die Mitglieder des vierköpfigen Leitungsgremiums der Eylarduswerk-Gesamteinrichtung 25 Jahre lang wirkte Pöhlker in dieser Runde mit lassen mit lustigen Sketchen in den beruflichen Alltag des scheidenden Schulleiters blicken. Rührend und unterhaltsam zugleich die gemeinsame Performance von Lehrern und Schülern: Du wirst uns fehlen, wenn du gehst, singen sie.
Alles Augenzwinkern steht freilich im Zeichen des großen Respekts, den man Pöhlker für seine Leistungen entgegenbringt. Denn das Aufgabenspektrum ist groß, und nicht nur die vielfältigen Pflichten an der Schule in Gildehaus haben seinen Einsatz gefordert. Neben der hohen Identifikation mit der Eylardus-Schule kämpft er für die Interessen der Förderschulen im Land Niedersachsen und darüber hinaus. In zahlreichen bundes- und landesweiten Gremien arbeitet er aktiv mit, berichtet Detlev Krause, Pädagogischer Vorstand des Eylarduswerks. Regelmäßig hat es Reinhard Pöhlker daher zu verschiedenen Anlässen nach Hannover verschlagen. Für den CDU-Landtagsabgeordneten Reinhold Hilbers ist Pöhlker daher kein Unbekannter: Man kennt sich von parlamentarischen Abenden. An Pöhlkers Ausscheiden aus dem Berufsleben müsse man sich erst einmal gewöhnen, so Hilbers. Der Politiker spricht sich am Freitag zudem ausdrücklich für Förderschulen aus. Grußworte gibt es des Weiteren von Landrat Friedrich Kethorn, Bad Bentheims Bürgermeister Dr. Volker Pannen und mehreren Vertretern der Arbeitskreise und Verbände, in denen Reinhard Pöhlker mitwirkt. Macht es am besten gut! Ich war noch nie pensioniert und weiß auch nicht, wie das geht, sagt der Mann der Stunde selbst. Er erlebe den Wechsel der Lebenssituation mit Wehmut, aber auch mit Vorfreude. Sein Dank gilt dem Kollegium, das aus vielen Individuen bestehe, aber ein gemeinsames Ziel verfolge: den Schülern den Weg für eine erfolgreiche Zukunft zu ebnen. Rührend dankt er auch seiner Lebensgefährtin Gerda Brouwer, die gleichzeitig stellvertretende Schulleiterin ist. Auch wenn es nicht immer einfach war, gleichzeitig einen beruflichen und privaten Umgang zu pflegen, sei doch eine glückliche Symbiose
gelungen. Mit den Worten Anerkennung, Dank, Erinnerung abgekürzt Ade verabschiedet sich Pöhlker und sagt auf seine übliche Weise: Macht es am besten gut! Versüßt wird den Gästen die Veranstaltung durch die Beiträge der Musik-Akademie Obergrafschaft und im Anschluss durch ein üppiges Büfett. Dass auch Reinhard Pöhlker
seine Zeit künftig gut nutzen möge, hat schon Pastor Fender zu Beginn anklingen lassen: Denn jeder Augenblick ist ein Geschenk Gottes. Fotos und Text: Sebastian Hamel