08 2012 Magazin Y REISEmobIl CARAVAN Zubehör REISEN FREIZEIT Magazin Ausgabe Nr. 73 August 2012 Deutschland 3,00 Österreich 3,40 Schweiz 5,90 CHF Frankreich 3,90 Benelux 3,60 Spanien 3,90 Italien 3,90 Finnland 4,90 Schweden 44,00 SEK Norwegen 44,00 NOK England 2,40 Dänemark 34,00 DKK CARAVAN SALON 1. Teil Messe-Vorschau DÜSSELDORF MODELLE 2013 Y REISEMOBIL PROfi-Check Westfalia Sven Hedin Adria challenger Hobby Y CARAVAN PROfi-Check Sterckeman Espace 550 LJ EURA MOBIL SUNLIGHT Y ReiSE INTERnatiONAL Dänisches Jütland Y BIG-PACK-SPEZIAL Y REISEN & Erleben Y KURZ-TRIP an die DOnaU 48 Stunden in Budapest Anhängekupplungen Trägersysteme Regalsysteme Y Mit dem Rad In Die Steinzeit Megalithenkultur Foto: Markus Gann shutterstock.com
REISEN & ERLEBEN 48 STUNDEN Paris des Ostens Kurz-Trip nach Budapest Text H.-Christian Bues Viele sozialistische Jahre lag die Donau-Metropole im Dornröschenschlaf, doch jetzt, mehr als zwanzig Jahre nach der Wende, erstrahlt die alte und prachtvolle Dame wieder in neuem Glanz. Ob das alles Gold ist, was dort glänzt, das wollen wir herausfinden. Ein langes Sommerwochenende nehmen wir uns Zeit für Budapest. Vom HALBMOND über die HABSBURGER zum KOMMUNISMUS Nach der Niederlage der Türken vor Wien im Jahre 1683 wurde ganz Ungarn Teil der Habsburger Monarchie. Die Stadtteile links und rechts der Donau entwickelten sich weiter, die Einwohnerzahl und der wirtschaftliche Aufschwung nahmen rasant zu, 1848 wurde eine unabhängige ungarischen Regierung gebildet. Ein Jahr später wurde die Kettenbrücke über die Donau eröffnet, eine wichtige Voraussetzung für die Vereinigung der beiden Teile, die 1872 zur gemeinsamen Stadt Budapest führte. 1918 war die K&K-Monarchie der Habsburger Geschichte, Ungarn verlor 1920 durch den»frieden von Trianon«zwei Drittel seines Territoriums und gehörte damit zu den größten Verliererstaaten des 1. 14 Weltkriegs. Alliierten Bombenangriffen 1944 folgte die Rote Armee, die zusammen mit den abrückenden Nazi-Truppen im April 1945 zwei Drittel von Budapest dem Erdboden gleich machten und alle Donaubrücken zerstörten. Die Kommunistische Partei machte Ungarn nach dem Krieg zu einer Volksrepublik nach sowjetischem Vorbild, der Ungarn-Aufstand von 1956 ist manchem noch gut in Erinnerung. Erst der Wiederaufbau nach der Wende 1989 machte Ungarns Hauptstadt Budapest zu dem, was es heute ist. FREITAG, 15.00 UHR ANREISE und schwierige STELLPLATZSUCHE Alle Wege führen nach Rom, das stimmt nicht immer, aber in Ungarn führen alle Straßen nach Budapest, das ist sicher. Selbst in den kleinsten Gemeinden, Hunderte Kilometer von der Hauptstadt entfernt, stößt man verwundert auf Straßenschilder, welche die Entfernung zur Donaumetropole angeben. Und so ist es auch keine Schwierigkeit, von Deutschland aus die Stadt zu erreichen. Um es gleich vorweg zu sagen, die Stellplatzsituation für Reisemobile in und um Budapest ist zur Zeit in einem absolut inakzeptablen Zustand. Wir haben uns daher für einen relativ stadtnahen Campingplatz auf der Budaer Seite in Norden der Hauptstadt Richtung Szentendre entschieden. Ein weitläufiges, mit alten Bäumen bestandenes Wiesengelände, viel Platz, ruhig, sehr freundlich betreut und 24 Stunden geöffnet. Wo? Római Camping Budapest, www.romaicamping.hu. GPS: 47 34` 26" N/ 19 03` 07" O.
Budapest Tag 1 SAMSTAG, 9.00 UHR Der erste Eindruck Wirklich nur ein Katzensprung war es zur S-Bahn, die uns in einer halben Stunde ins Stadtzentrum brachte. Vorbei an tristen Plattenbauten und Vorstadtsiedlungen erreichten wir den Heldenplatz. Hier ist einer der vielen Haltepunkte der Hopp-on-Hopp-off-Buslinie, die wir uns im Vorfeld für eine mehrstündige Stadtrundfahrt ausgesucht haben. Diese Rundfahrt mit einem Cabrio-Bus schien uns die beste Möglichkeit, von der Millionenmetropole an der Donau einen ersten Eindruck zu gewinnen und festzulegen, welche touristischen Höhepunkte wir uns später genauer anschauen wollten. Diese Buslinie hat den unschätzbaren Vorteil, dass man jederzeit irgendwo aussteigen und später, auch an einer anderen Haltestelle, wieder zusteigen kann. Wo? Hopp-on-Hopp-off-Tour, Andrássy út 2, H-1061 Budapest, www.hoponhopoff.hu. BUDAPEST KARTE Die 48-Stunden Karte kostet für einen Erwachsenen und ein Kind rund 27, Euro. Sie gewährt kostenlose Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, 20-30 Prozent Ermäßigungen in Museen, Sehenswürdigkeiten und Ausstellungen, und 10-20 Prozent Rabatt in Geschäften, Restaurants oder Heilbädern. Die Karte ist erhältlich in Touristenbüros, Metro- Stationen und Hotels. Mächtig viel Platz für Helden: Der Heldenplatz. Alt, klapprig und lustig, dafür schnell und pünktlich: Die Tram in Budapest. 10.00 Uhr EIN PLATZ für HELDEN Der Heldenplatz ist einer der wichtigsten historischen Plätze der ungarischen Hauptstadt. Der im Stadtteil Pest gelegene Platz wurde zur 1.000-Jahr-Feier von Budapest 1896 entworfen und schließlich 1929 endgültig fertiggestellt. Beherrscht wird der Platz vom Millenniumsdenkmal mit der von Erzengel Gabriel gezierten 36 Meter hohen Säule und den beidseitigen Kolonnaden. In diesen finden sich im Halbkreis an beiden Seiten jeweils sieben Statuen bedeutender Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte, Staatsgründer Stephan und der spätere König Matthias. 12.00 Uhr ÜBER SIEBEN BRÜCKEN MUSST DU GEHEN Budapest ist zweigeteilt, und nur die Brücken über die Donau halten die Verbindung zwischen Buda und Pest aufrecht. Die älteste der Budapester Brücken, ist die Kettenbrücke. Dieses herausragende Beispiel für die Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts wurde zwischen 1839 und 1849 errichtet. Heute ist sie ein Wahrzeichen Budapests und eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten. Am Abend wird die Brücke stimmungsvoll beleuchtet. Neben der Kettenbrücke gibt es noch weitere markante Brücken, welche die beiden Teile Budapests verbinden. 13.00 UHR INNENSTADT und PAPRIKA Im Gegensatz zum beschaulichen und teilweise musealen Buda ist das Zentrum von Pest das quirlige Geschäftszentrum von Budapest. Hier vermitteln zahlreiche Cafés, Restaurants, Hotels, Geschäfte, Boutiquen und Büros das Flair einer europäischen Metropole. Vor allem rund um die prächtige Hauptgeschäftsstraße Váci utca kann man Einkaufen und Flanieren. Sehenswürdige Gebäude in der Innenstadt von Budapest sind das älteste Gebäude in Pest die innerstädtische Pfarrkirche, der beeindruckende Bau des Parlamentes und die große St. Stephans-Basilika in der Nähe der Kettenbrücke. An der Freiheitsbrücke befindet sich die Zentrale Markthalle quirliges Marktleben mit einem riesigen Angebot von Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch bis hin zu Kunsthandwerk auf drei Ebenen in einer großen Stahlkonstruktion. 14.00 Uhr Wo die POLITIK gemacht wird Das Parlament in Budapest ist eines der Wahrzeichen der ungarischen Hauptstadt und das größte Bauwerks Ungarns. Hier ist der ständige Sitz des Landtages. Der zwischen 1884 und 1902 entstandene neugotische Gebäudekomplex besteht aus 691 Räumen, ist 268 Meter 15
REISEN & ERLEBEN 48 STUNDEN Unbedingt einen Besuch wert: Die Markthallen von Budapest. Budapest ist die Stadt der Brücken: Hier die berühmte Kettenbrücke. lang und die Kuppel ist beeindruckende 96 Meter hoch. Als Vorbild diente das Westminster, Sitz des britischen Parlaments in London. Die Anlage erstreckt sich entlang des Donauufers und sollte ein Gegengewicht zur königlichen Burg auf der anderen Seite der Donau sein. Es besitzt zehn Innenhöfe, 13 Personen- und Lastenaufzüge, 27 Eingänge, 29 Treppenhäuser, 691 Räume (darunter mehr als 200 Räume für offizielle Anlässe und Empfänge) und 365 Türmchen. Der Reichsapfel, das Schwert, die Stephanskrone und das Zepter werden hier seit dem Jahr 2000 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 16.00 Uhr GrüNE OASE mitten in BUDAPEST Für die Gestaltung eines lauen Sommerabends kann man sich ohne Probleme auf die Tipps der Einheimischen verlassen. Zusammen mit fröhlichen Menschen pilgern wir daher flussaufwärts zur Margaretenbrücke, der kürzesten Verbindung zur Margareteninsel, Budapests grüner Lunge. Radfahrer und Jogger überholen uns, Jugendliche, Skater und Familien mit Kindern freuen sich auf die sicheren Spazierwege auf der 2,5 Kilometer langen, autofreien Insel. Hier, mitten in der Donau, findet man die Ruinen eines Dominikanerklosters und einer Franziskanerkirche aus dem Mittelalter, den schön angelegten Rosengarten, den verwinkelten Japanischen Garten mit einem Thermalteich und ein Tiergehege. Sehenswert ist der 57 Meter hohe Wasserturm, der im Jahre 1911 erbaut wurde. Im Sommer finden hier häufig Open-Air-Konzerte statt. Der Norden der Insel lebt vom Kontrast zwischen sozialistischer Architektur und Jugendstil. Neben dem ehrwürdigen Thermalhotel Ramada-Grand Hotel entstand in den 70er Jahren ein modernes Thermalhotel. Lediglich die Zeiten der S-Bahn für unsere Rückfahrt zum Camp zwangen uns zum Aufbruch und gegen Mitternacht waren wir glücklich und zufrieden wieder in unserem Mobil. Tag 2 9.00 Uhr über den FLUSS auf die BERGE Ein langer Tag wartet heute auf uns, daher sind wir schon früh auf den Beinen. Ein schnelles Frühstück im Mobil, ein kurzer Sprint zur S-Bahn, und um kurz vor neun Uhr stehen wir wieder an der Haltestelle der roten Hopp-on-Hopp-off Busse. Nicht nur mit diesen Verkehrsmitteln kann man auf die Budapester Aussichtsterrasse kommen, auch eine Seilbahn, eine Zahnradbahn und eine Kindereisenbahn führen hinauf zum Ein sehenswertes Wahrzeichen der ungarischen Hauptstadt: Das Parlament. 16
Budapest Treffpunkt der Touristenmassen: Die monumentale Fischerbastei. im 15. Jahrhundert wurde der Palast im gotischen Stil und im 16. Jahrhundert im Renaissancestil umgebaut. Die Habsburger gaben schließlich dem Palast seine monumentale Form, die auch bei der Rekonstruktion nach dem 2. Weltkrieg nachgebaut wurde. In dem Gebäudekomplex des Königspalastes findet der Besucher zahlreiche Museen und Kultureinrichtungen. Trakt A beherbergt vor allem das Museum für Zeitgeschichte und die Ludwig-Sammlung. Früher war hier das Museum der ungarischen Arbeiterbewegung, heute zeigt man nicht nur die Dokumente der jüngeren Sozialgeschichte Ungarns, sondern auch die zeitgenössische Kunst. Zu den Dauerausstellungen gehört»der Königspalast im Mittelalter«und»2.000 Jahre Budapest". Wo? Palast der Könige, Schloßberg, H-1060 Budapest, www.budapest.com. Gipfel. Die Seilbahn wurde im Jahre 1870 eröffnet und fährt heute mit historischen Wagen zwischen den zeitgetreuen Stationen. Geplant war sie eigentlich, um die K&K-Beamten bequem zu ihrem Arbeitsplatz auf den Burgberg zu bringen. An der unteren Station, an der Kettenbrücke, befindet sich übrigens der 0-Kilometerstein, von dem die in Ungarn angegebenen Entfernungen gemessen werden. Wo? Zahnradbahn. Trasse: Budaer Berge, ab Városmajor (mit den Straßenbahnen 18 und 56 vom Moszkva tér aus 2 Haltestellen) zum Széchenyi-Berg. Seilbahn. Trasse: von der Budaer Seite der Kettenbrücke bis zur Budaer Burg. Betriebszeit: jeden Tag von 7.30-22.00 Uhr. 10.00 Uhr Im MITTELALTER Noch vor den ersten Reisegruppen, die das romantische Budaviertel mit Reiseführern, erstandenen Souvenirs, Handys und Kameras stürmen, können wir noch in aller Ruhe die historische Altstadt auf dem Burgberg mit ihren kleinen verwinkelten und kopfsteingepflasterten Gassen, romantischen Cafés und mittelalterlichen Häusern genießen. Und da das gesamte Viertel autofrei ist, fühlt man sich tatsächlich um Jahrhunderte zurückversetzt. 11.00 Uhr PALAST der KÖNIGE Der Grundstein des riesigen Königspalast wurde im 13. Jahrhundert gelegt, 12.00 Uhr WASSERSTADT der FISCHER Die Fischerbastei ist eines der herausragendsten Bauwerke in Budapest und entstand zwischen 1899 und 1905. Der Ausblick von den Wehrgängen dieses monumentalen Bauwerks ist einfach phantastisch. Die Bastei mit ihrer Atmosphäre romantischer Ritterburgen und mittelalterlicher Klosterhöfe wurde in der Nähe der Matthias-Kirche errichtet, wo im Mittelalter der Fischmarkt angesiedelt war. Dieser strategisch wichtige Abschnitt wurde damals durch die Zunft der Fischer verteidigt, die dort ihren Lebensunterhalt sicherten und im Südteil der am Berghang liegenden»wasserstadt«wohnten. Daher der Hier wird der Komponist und Klaviervirtuose Franz Liszt mit einem Denkmal am Ference Lisztplatz geehrt. Fast schon unvermeidlich: Die Fiaker-Tour als K&K-Erinnerung. 17
REISEN & ERLEBEN 48 STUNDEN Paprika Anziehungspunkt mit toller Aussicht: Der Burgberg von Budapest. Der rote Paprika (Piros) aus Ungarn ist weltberühmt. Auf den Märkten gibt es ihn frisch, gemahlen oder getrocknet auf ein Band aufgezogen. Sechs unterschiedliche Schärfegrade sind beim ungarischen Paprika bekannt, wobei»edelsüß«der Exportschlager ist und»scharf«eigentlich nur bedingt für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Die anderen Sorten sind: extra, Delikatess, halbsüß und Rosen. Alle Paprika- Varianten sind besonders frisch in der Zentralen Markthalle zu bekommen. Name»Fischerbastei". Die Fischerbastei im Stil der Jahrhundertwende dient heutzutage nur dekorativen Zwecken und um das einmalige Panorama von Pest zu bewundern und zu genießen. 13.00 UHR TOD im FASS Man sollte schon fit sein, wenn man an einem Vormittag die interessanten Sehenswürdigkeiten auf den Hügeln der Budaer Seite zu Fuß erkunden will. Aber am Gellertberg kommt man nicht vorbei. Dieser Berg ist besonders beliebt wegen seines wundervollen Panoramas, das von den Aussichtsterrassen zu genießen ist. Herausragend ist das Denkmal des heiligen Märtyrerbischofs Gellért, dem der Hügel seinen Namen verdankt. Es erinnert an den Aufstand der Heiden, die den missionarischen Eifer des Bischofs zum Anlass nahmen, ihn in ein Fass zu sperren und den Hügel hinunter zu stürzen. Das Denkmal entstand mit Hilfe einer Geldspende des Kaisers Wilhelm II., der nach einem Besuch Ungarns 1896 beschlossen hatte, die Aufstellung von Denkmälern in der Stadt Budapest persönlich zu fördern. Sehenswert ist auch die Zitadelle. Hier wird die habsburgische Unterdrückung nach dem Unabhängigskeitskampf 1848 49 symbolisiert. Ebenso die hoch über die Stadt herausragende Freiheitsstatue, die die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg heraufbeschwört. 14.00 Uhr SCHLANGESTEHEN für ein GULASCH Vorbei am Dreifaltigkeitsplatz, dem ehemaligen Finanzministerium, in dessen Kellergewölben das sehenswerte Haus der ungarischen Weine untergebracht ist, weiter zu der 1714 errichteten Pestsäule, vorbei am Marzipanmuseum, dem Apothekermuseum, dem Sandor Palais, Sitz des ungarischen Staatspräsidenten und weiteren Denkmälern, Kirchen und Erinnerungstafeln erreichen wir, müde und hungrig, ein ungarisches Schnellrestaurant, vor dem zu dieser Zeit die Menschen in langen Schlangen auf einen Platz an der Selbstbedienungstheke und einen freien Sitzplatz unter schattigen Bäumen warten. Wir reihen uns ein und sind nach einer guten halben Stunde mächtig überrascht nicht nur über die große und leckere Portion Gulasch mit Nudeln, sondern auch über die vernünftigen Preise und den freundlichen Service. 16.00 UHR Mode, SCHMUCK und teure Mieten Da wir uns den letzten Abend in Budapest für eine romantische Fahrt auf der Donau reserviert haben, entern wir den nächste Hopp-on-Hopp-off- Bus, lassen uns zurück ins Tal bringen und tauchen ein in andere Welt. Obwohl Ungarn schon seit vielen Monaten am Abgrund einer Staatspleite steht, besitzt Budapest einige prunkvolle Straßen, an denen herrschaftliche Häuser stehen und sowohl tagsüber als auch nachts das mondäne Leben pulsiert. Die bekannteste ist sicher die Váci utca, eine der teuersten Prachtstraßen der Welt, zumindest was Martialisches Zeremoniell: Wachwechsel auf dem Burgberg. Beschauliche Cafés in der Innenstadt. 18
Budapest Ein Muss beim Budapestbesuch: Der Gellert-Hügel bietet einen unbeschreiblichen Fundgrube für Souvenir-Jäger: Das Burgviertel mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Panaromablick auf die Stadt. die Mieten betrifft. Sie verläuft parallel zur Donau und am Ende der Straße findet man in unmittelbarer Nähe die Freiheitsbrücke und die Zentrale Markthalle. Begonnen haben wir unseren Bummel über den Boulevard am Vörösmarty tér, dem Platz mit dem legendären Café Gerbeaud und zahlreichen Straßenmusikern und Porträtmalern. So interessant der Bummel über den Boulevard auch ist, man sollte nicht vergessen, den einen oder anderen Abstecher in eine der zahlreichen Seitenstraßen zu unternehmen. Wir fanden, die Geschäfte hier sind nicht schlechter, aber für Touristensouvenirs noch immer deutlich zu teuer! 20.00 Uhr NACHTS auf der DONAU In einem kleinen Straßencafé, mit Blick auf unsere Anlegestelle und die Donau, genehmigen wir uns einen großen Milchkaffee und eine leckeres Schinken-Käse-Sandwich, während wir auf»unser«fahrgastschiff warten. Es herrscht reger Schiffsverkehr auf der Donau, doch nur eine ganz kleine Minderheit der vorbeiziehenden Schiffe sind im Frachtverkehr unterwegs. Um Punkt 21.00 Uhr legt das gläserne Ausflugsschiff ab und es beginnt eine traumhafte Reise entlang der Budapester Uferpromenade hinein in die Nacht. Die Schifffahrt am Abend wird mit einer Licht- und Tonshow kombiniert, und während wir das beleuchtete Budapest bewundern, erzählen uns bekannte Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte, Könige, Königinnen, Dichter, Erfinder und sogar die Donau selbst spannende, informative und lustige Geschichten über die Stadt und deren Bewohner. Diese wunderschöne Bootsfahrt wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben, man sollte sie, speziell bei schönem Wetter und sommerlichen Temperaturen, auf keinen Fall verpassen. Noch rechtzeitig erreichen wir die S-Bahn zu unserem Campingplatz, ein anstrengendes, aber tolles Wochenende in Budapest beenden wir mit einer zünftigen Grillparty bis in die späte Nacht gemeinsam mit unseren Stellplatznachbarn aus Slowenien und Österreich. FAZIT: In deutlichem Kontrast zu dem»flachen«land ist die Hauptstadt Ungarns wahrhaftig ein Schmuckstück, das den Namen»Königin der Donau«völlig zu Recht trägt. Kosmopolitisch, weltmännisch und unendlich reich an Sehenswürdigkeiten, Kunst und Kultur empfängt Budapest seine Besucher mit all der Weltoffenheit und der Freundlichkeit einer Millionenstadt. Auch wenn nicht alles Gold ist, was in der Stadt glänzt, dem Charme von Budapest kann man sich nur schwer entziehen. Fotos H.-C. Bues C.-D. Bues Klassische Wiener Caféhaus-Tradition: Einmaliges Schauspiel: Budapest vom Wasser aus bei Nacht besichtigen. Im weltbekannten Café Gerbeaud.