Erasmus Semester 2013 ERASMUS- Aufenthalt an der İstanbul Aydın Üniversitesi PFH Göttingen
Vorbereitung: Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule Die Bewerbung für die Istanbul Aydin Üniversitesi war relativ problemlos. Das International Office war immer sehr hilfsbereit und hat schnell reagiert auf Fragen. Auf der Homepage der Universität können alle möglichen Kurse eingesehen werden, mit Angeben zur Sprache, in welcher gelehrt wird, dem Stoffinhalt, den Dozenten und den zu erbringenden Leistungen. Die Uni bietet sehr viele Kurse in englischer Sprache an, wodurch man eine gute Auswahl hatte. Im Unterschied zu anderen zukünftigen Erasmus Student muss man für einen Aufenthalt in der Türkei beim türkischen Konsulat ein Visum beantragen. Dafür müssen einige Unterlagen mitgebracht werden und auch ein gewisser Betrag beim Konsulat gezahlten werden. Das Visum kann nach spätestens zwei Wochen abgeholten werden, es besteht allerdings auch die Möglichkeit sich dieses einfach zuschicken zu lassen für nochmal 5 Euro. Die Einreise in die Türkei war sehr unkompliziert. Vor Ort mussten noch einige Dinge organisiert werden, jedoch stand das International Office auch hier einem immer zur Seite. Unteranderem muss zum Beispiel der Residence Permit beantragt werden, bzw. zunächst ein Termin um ihn beantragen zu können. Diese Aufenthaltsgenehmigung kostet nochmal um die 60 bis 70 Euro. Zur sonstigen Organisation und Dingen die man mitnehmen sollte, lässt sich sagen, dass man unbedingt ausreichend Kosmetikartikel mitnehmen sollte, da diese dort ungewöhnlich teuer sind. Ansonsten lässt sich alles auf irgendeine Art und Weise in der Türkei regeln. Wer sein Handy in Istanbul nutzen möchte, muss es freischalten lassen beim zuständigen Amt, da es sich sonst nach ca. 2 Wochen automatisch sperrt. Hierfür muss man beim Amt mit seinem Pass und dem Handy vorbeigehen. Die Freischaltung kostet zwischen 40 und 50 Euro, dafür ist das Handy dann für immer in der Türkei nutzbar. Um eine Simcard zu bekommen, braucht man dann diese Freischaltung, eine Immatrikulationsbescheinigung von der türkischen Universität und nochmals etwas Geld. Der erste Monat in Istanbul war für mich mit vielen Ausgaben für Organisatorische Dinge verbunden. Eine weitere Ausgabe war die Istanbulcard für die öffentlichen Verkehrsmittel. Diese ermöglicht es einem für ca. 1 Lira an der ersten Station und dann für ca. 40 krs an den folgen Stationen zu fahren. Dies ist im Verhältnis zur normalen Istanbulcard sehr günstig. Für diese Karte brauch man ebenfalls eine Immatrikulationsbescheinigung. Dabei wurde mir allerdings auch von der Uni aus geholfen. Als kleiner Tipp, man kann, wenn man ein Smartphone besitzt, im Appstore mal nach einer App zu Otobus gucken, da es in Istanbul ein sehr umfangreiches Busnetzwerk gibt. Man spart sich damit einige Umwege. Oft kann man auch ein Dolmus nehmen, diese funktionieren wie Sammeltaxis. Man kann sie überall anhalten, um aus- oder einzusteigen.
Unterkunft Eine anständige Unterkunft in Istanbul zu finden hat sich für mich als schwieriger als gedacht erwiesen. Ich habe bereits 3 Monate vor meinem Aufenthalt nach einer Wohnung gesucht (auf Craiglist.com z.b.), jedoch ohne Erfolg. Eine weiter schwierige Entscheidung war, in welchen Stadtteil man ziehen sollte, da die Uni ca. 20-25 km vom Stadtzentrum entfernt ist. Ich kann im Nachhinein Camlica Hill empfehlen sich für das Zentrum zu entscheiden, da man dann doch sehr viel unabhängiger ist und einen nicht so weiten Nachhauseweg hat nach dem Feiern oder anderen Aktivitäten. Ein guter Ort zum Wohnen ist z.b. Mecidiyekoy, da es nur 2 Stationen vom Taxim entfernt ist, und man aber auch in die Uni nur 30 min mit dem Metrobus braucht. Man gewöhnt sich in Istanbul sehr schnell daran, dass 30 min bis eine Stunde eine ganz normale Zeit ist, um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Ich habe mich letztendlich dafür entschieden, erst nach Istanbul zu fahren und in ein Hostel zu gehen für einige Tage. Ich habe dann vor Ort nach einer Wohnung gesucht und im Voraus einige Makler und Vermieter kontaktiert. Es ist absolut empfehlenswert sich die Wohnungen zuerst anzugucken bevor man sie mietet. Einige meiner Freunde haben böse Überraschungen erlebt. Viele der Erasmus Wohnungen sind in einem schrecklichen Zustand und völlig verdreckt und verschimmelt und das auch noch zu einem hohen Preis. Ich habe eine Wohnung in Beyoglu gefunden, was nur 5 min zu Fuß von der Istiklal Cad. (der Haupteinkaufstraße und Taksim) entfernt ist. Die Wohnung war ganz neu gemacht und sehr gut ausgestattet. Ich habe sie mir mit einem Kommilitonen geteilt. Im Verhältnis zu anderen Wohnungen war sie teuer, aber dafür auch ihr Geld wert. Die Vermieter sind 2 deutsch-türkische Frauen (www.homepoint.com). Außerdem würde ich von einem Dormitory abraten, da diese sehr teuer sind, weit außerhalb liegen und feste Ausgehzeiten haben. Studium an der Gasthochschule Wie bereits erwähnt hat man eine sehr breite Kursauswahl an der Aydin Uni. Es werden auch extra Kurse nur für Erasmus Studenten angeboten. Z.B. ein Kurs zur türkischen Sprache und Kultur, oder einer zur Geschichte Istanbuls. Dieser ist so aufgebaut, dass man zusätzlich zu den Vorlesungen Exkursionen durch Istanbul macht. Dieser ist sehr empfehlenswert. Ansonsten ist das Uni leben in der
Türkei um einiges entspannter. Bis es wirklich losgeht sind schon mal 2-3 Wochen vergangen. Der Klausuremphase ist auch sehr gut machbar, insbesondere, da es Midterm und Final Exams gibt. Alltag und Freizeit Istanbul bietet unendliche viele Freizeitmöglichkeiten. Man kann recht günstig essen gehen. Besonders schön ist z.b. das Paşalimanı Kafe in Üsküdar, wo man direkt am Bosporus, mit Blick auf beide Brücken sitzen kann und zu einem guten Preis essen kann. Auch schön, mit einem atemberaubenden Blick ist das Konak Cafe. Dies befindet sich unterhalb des Galataturms. Es ist eine gute Alternative zum Turm, da man für diesen 13 Lira Eintritt zahlen muss und dieses Geld besser in einen Cay im Konak Cafe investieren kann mit fast dem gleichen Blick. Keine Angst vor dem Straßenessen. Tavuklu pilav (Reis mit Haselnüssen und Hühnchen) ist absolut empfehlenswert. Was auch meistens lecker ist sind die Restaurant mit Gerichten aus der Region. Hier kann man sich, ähnlich wie in einer Kantine, das Essen vorn aussuchen und dann bezahlen und sich setzen. Sicht vom Konak Cafe Ein Besuch auf dem Camlica Hill in Üsükdar lohnt sich auch. Man hat einen wunderschönen Blick über ganz Istanbul, sowohl asiatische, als auch europäische Seite. Man gelangt dorthin entweder mit einem Taxi von der Fährstation aus, oder mit einem Bus. Man kann sich vor Ort erkundigen. Abends gibt es auch unendlich viele Möglichkeiten. Jedoch ist zu beachten, dass der Alkohol in der Türkei sehr viel teurer ist als in Deutschland. Abends ist es in der Nevizade Straße, parallel zur Istiklal sehr schön.
Fazit Für mich waren die 5 Monate in Istanbul eine wunderschöne und unvergleichliche Zeit. Die Stadt ist sehr lebendig, man kann jeden Tag etwas Neues entdecken. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Wenn man etwas fragend und verwirrt guckt, wird einem schnell weitergeholfen, und notfalls wird man auch kurz zu seinem Ziel begleitet. Ich würde jederzeit wieder nach Istanbul fahren. Das Gefühl mit der Fähre rüber, auf die Asiatische Seite zu fahren und um sich herum diese atemberaubende Stadt zu sehen, die seit mehreren Jahrtausenden wächst und besteht ist unvergleichbar. Sicht von der Fähre auf Beyoglu