Das Frieda- Viadukt MIBA 2/2006. Februar 2006 S. 16. Brückenbau in Handarbeit

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Transkript:

Schwerpunkt: Weichenbau Neuheiten: Gruppe 30 (H0) und Desiro (N) von Fleischmann; Märklin-Langenschwalbacher; V 90 (H0) von Trix MIBA 2/2006 2/2006 MIBA Brückenbau in Handarbeit Das Frieda- Viadukt Eine Heimat für die Loks. Schuppen mit Innenleben V 90 der Rangier-Rambo. Zum blauen Bock MIBA-Schwerpunkt. Ohne Weichen geht s nicht Februar 2006 B 8784 58. Jahrgang Deutschland 6,50 Österreich 7,30 Schweiz sfr 12,80 Italien, Frankreich, Spanien, Portugal (cont) 8,50 BeNeLux 7,50 Schweden skr 90, Norwegen NOK 84, www.miba.de S. 16 Von Fleischmann in N: Desiro mit Durchblick

ZUR SACHE Die hohe Schule der Modellkunst realisierte Ulrich Meyer mit seinem Messing-Eigenbau des Frieda-Viadukts und setzte diese Brücke auch gleich noch dynamisch ins Bild. Im kleinen Foto zeigt Gerhard Peter das gelungene Modell des Desiro in N von Fleischmann. Ho, ho, ho!! haben Sie es auch so satt? Wochenlang nervten uns rotweiß ummantelte Bartträger, entsprungen einer 80 Jahre alten Werbekampagne des wohl bekanntesten Brauseherstellers der Welt. Die einsilbigen Gesellen verdrängen hierzulande immer mehr eine beliebte und beleibte Figur aus christlicher Überlieferung, nämlich eine Kompilation aus zwei historischen Personen: dem Bischof Nikolaus von Myra im kleinasiatischen Lykien, der wahrscheinlich im 4. Jahrhundert gelebt hat, und dem gleichnamigen Abt von Sion, der Bischof von Pinora war und am 10. Dezember 564 in Lykien starb. Und nachdem früher bis ins Mark beeindruckte Kinderlein zumindest noch in kurze, wenn auch tendenziell inquisitorische Dialoge eingespannt wurden ( Warst du auch brav?? ), genügt heute linguistischer Minimalismus um die Aufmerksamkeit unserer Jüngsten auf Gameboy und Ballerspiele zu lenken: Ho, ho, ho. Kein Wunder also, dass statt der stressgefüllten Wochen im Advent inzwischen die ersten Tage des jungen Jahres Zeit zur Besinnlichkeit geben. Die neue Lokomotive dreht nach wie vor ihre Runden, schnurrt dabei wohlig wie ein Kätzchen und der stolze Besitzer bewundert die Feinheiten der Modellgestaltung. Und ganz allmählich, noch während die letzten Nachzügler aus dem Modelljahrgang 2005 auf die Teststrecke rollen (siehe Vorschauseite in dieser Ausgabe), richtet sich der Blick auf die kommenden Ereignisse: Wenige Tage nach Erscheinen dieser Ausgabe öffnet die Spielwarenmesse ihre Pforten. Aussteller aus aller Herren Länder bieten ihre Neuheiten feil und fleißige Einkäufer ordern, was das Zeug hält Oder auch nicht! Zurückhaltung ist die neue Tugend des Handels. Wo früher Formneuheiten gleich dutzendweise bestellt wurden, läppern sich heute die Stückzahlen nur noch mühsam zusammen. Nur wenige, mutige Händler bestellen im Vertrauen auf ihre treue Kundschaft mehr als ein Anstandsexemplar, während die meisten local dealer lediglich die Muster besichtigen und ihre Aufträge vage in Aussicht stellen sofern ein Käufer ernsthaftes Interesse bekundet. Nach dem Fest ist vor dem Fest Kein Wunder also, dass sich die Hersteller nach anderen Plattformen umsehen. War früher Geheimniskrämerei bis zum Messestart angesagt, sind heute die Herbstmessen für manch Großen dieser Branche Anlass, die Neuheiten 2006 vor -anzukündigen. Brawa avisierte nach der gelungenen Gartenbahn-G 4/5 der RhB in H0 die bayerische G 4/5 H (nicht verwechseln!) und Märklin lüftete sein Geheimnis um den Eierkopf VT 08.5, um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Was bleibt also noch zu berichten, wenn schon die dicken Brocken bekannt sind? Eine ganze Menge, denn das Salz in der Suppe unseres Messeberichts sind nach wie vor die kleinen Hersteller, die oft nur mit einem einzigen Modell oder einem liebevoll gestalteten Zubehörartikel auf sich aufmerksam machen. Sie tauchen nicht mal im Ausstellerverzeichnis, sondern lediglich vor der Linse unseres Fotografen (Achtung: MIBA-Fotostudio ab 2006 in der gegenüberliegenden Hallenecke!) auf. Noch wissen auch wir nicht von allen Herstellern, welche Neuheiten offeriert werden. Absehen lässt sich aber jetzt schon, dass auch diesmal der wesentliche Teil dem Maßstab 1:87 zuzurechnen sein wird. In diesem Sinne lass ich s mir gefallen: H0, H0, H0! meint Ihr Martin Knaden MIBA-Miniaturbahnen 2/2006 3

Interessante Betriebsabläufe auf seiner LGB- 8 Bahn demonstriert Dr. Hans-Jörg Windberg in diesem Beitrag. Vorbild ist eine imaginäre private Eisenbahngesellschaft im Harz. Foto: Dr. Hans-Jörg Windberg Das Vorbild des Trix-H0-40 Modells: die große Rangierlok V 90 der DB, die nicht nur am Ablaufberg glänzt,sondern auch z.b. Übergabefahrten erledigt. Foto: Matthias Maier 4 MIBA-Miniaturbahnen 2/2006

INHALT MIBA-SCHWERPUNKT Weichenbau In Freiburg Hbf wurde 20 dieser AB4yswe aufgenommen, der zur Gruppe 30 gehört. 50 Jahre waren diese Eilzugwagen im Einsatz (oben). Fleischmann stellte sie nun als H0-Modelle vor. Foto: Joachim Claus Den Viadukt über die 72 Frieda hat Dipl.-Ing. Ulrich Meyer im H0-Maßstab nachgebildet (links). Foto: Dipl.-Ing. Ulrich Meyer Ein neues Anlagenteilstück seiner Filder- 24 bahn hat Thomas Mörbe mittlerweile fertig gestellt (rechts). Blickfang ist die Motorradfabrik UT. Foto: Thomas Mörbe Ganz elegant durch die Kurve 48 Weichen in der Werkstatt 54 Weg mit der Stellschwelle! 58 MODELLBAHN-ANLAGE Betriebskonzept für die private Privatbahn (Teil 2): Hin und Her mit tieferem Sinn 8 Schwäbischer Bahnhof als Modell (3): Filderbahn und Motorradfabrik UT 24 Ein Betriebskonzept für abwechslungsreichen Verkehr: Schiene und Straße 32 MIBA-TEST Voll den Durchblick (Desiro, N) 16 Zum blauen Bock (V 90, H0) 43 Drahtlos navigieren (Fahrregler) 88 VORBILD + MODELL 50 Jahre fleißig war die Gruppe 30 20 Langenschwalbacher mit Laternendach 78 MENSCHEN + MODELLE Die feine englische Art 30 VORBILD Rangier-Rambo (V 90) 40 MODELLBAHN-PRAXIS Der Viadukt über die Frieda 72 Lokschuppen mit Innenleben 82 NEUHEIT Und ewig Lok(t) Heidi 86 Grenzenloses Fahrvergnügen 90 Innovative Adressdynamik 92 RUBRIKEN Zur Sache 3 Leserbriefe 7 Bücher/Video 63 Veranstaltungen Kurzmeldungen 64 Neuheiten 96 Kleinanzeigen 102 Impressum Vorschau 118 MIBA-Miniaturbahnen 2/2006 5

ABC (noch) ohne Blockbausteine LESERBRIEFE Service LESERBRIEFE UND FRAGEN AN DIE REDAKTION VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Verlag Senefelderstr. 11 90409 Nürnberg Tel. 0911/51 96 50 Fax 0911/5 19 65 40 E-Mail: redaktion@miba.de ANZEIGEN VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Anzeigenverwaltung Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 08141/5 34 81 15 Fax 08141/5 34 81 33 E-Mail: anzeigen@miba.de ABONNEMENTS PMS Presse Marketing Services GmbH MIBA-Aboservice Postfach 10 41 39 40032 Düsseldorf Tel. 0211/69 07 89 24 Fax 0211/69 07 89 50 E-Mail: abo@miba.de BESTELLSERVICE VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH MIBA-Bestellservice Am Fohlenhof 9a 82256 Fürstenfeldbruck Tel. 08141/5 34 81 34 Fax 08141/5 34 81 33 E-Mail: bestellung@miba.de FACHHANDEL MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG Breslauer Str. 5 85386 Eching Tel. 089/31 90 62 00 Fax 089/31 90 61 94 E-Mail: dettloff.anita@mzv.de Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Sinne größtmöglicher Meinungsvielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor. Ernüchterung ABC ist eine tolle Idee! Ich finde ABC mit der Möglichkeit geregelten Abbremsens und anderen Features super und habe auch bereits einige Loks auf die neuen Decoder umgestellt. Doch dann kam die Ernüchterung: ABC wurde groß angekündigt aber die wirklich interessanten Bausteine für Blockstellenbetrieb (BM2 und BM3), die für mich erst die wirkliche Bedeutung von ABC ausmachen, wurden zwar als Neuheit 2004 angepriesen, sind aber immer noch nicht lieferbar. Was nützen tolle Erfindungen, wenn man sie nicht kaufen kann? Wenn potenzielle Kunden immer wieder hingehalten werden, nehmen sie vielleicht aus lauter Frust ein anderes System eines anderen Herstellers, sofern es lieferbar ist. Hier sollten sich Hersteller wie Lenz endlich aufraffen, erst dann etwas anzupreisen, wenn es auch käuflich zu erwerben ist! Und die MIBA wäre gut beraten, Testberichte erst dann zu veröffentlichen, wenn die komplette Produktreihe (!) im Handel erhältlich ist. Axel Reifferscheid (E-Mail). MIBA 11/2005, Neuheiten Hoch zu bewerten Das neue Piko-Modell des Pw4ye-32/57 ist eine insgesamt sehr hoch zu bewertende Nachbildung des zur Reichsbahnzeit gebauten Eilzug-Packwagens der DB und besticht durch eine Vielzahl von vorbildgetreu nachgebildeten Einzelheiten, wie z.b. sehr feine Nietreihen (warum nicht auch am Dach?), eingesetzte Griffstangen, erstmalig in Wagenfarbe lackierter Steg des Toilettenfensters, Dachaufbau-Stirnseiten in Wagenfarbe, fein detaillierte Drehgestelle mit Rollenlagernachbildungen sowie mit exzellenter Bedruckung. Auf die Nachbildung einer separat angebrachten Bremsanlage, wie sie z.b. Roco beim Pw4ye-31/57 nachgebildet hat, hat man bei Piko verständlicherweise aus Kostengründen verzichtet. Weniger verzeihlich ist zum einen die nicht korrekte Nachbildung einer Fenstervergitterung im Zugführerabteil und zum anderen der falsch herum eingesetzte Dachaufsatz, denn die asymmetrisch ausgeführten Fenster im Dach- aufbau müssen logischerweise auf der Seite des hoch gelegenen Zugführersitzes liegen. Diesen letztgenannten Fehler kann der Modellbahner aber selbst beheben, indem er das Wagendach zuerst in der Mitte vorsichtig aushebelt und umgekehrt wieder einsetzt. Leider zeigt auch die von Piko beigefügte Montageanleitung die falsche Anordnung des Dachaufsatzes. Das sollte von Piko bei einer Neuauflage ebenfalls geändert werden. Falko Grothe (E-Mail) Preis-Niveau Besonders bei Märklin Die schlechten Zahlen bei Märklin verwundern mich nicht und viele meiner Mit-Modellbahner auch nicht! Es war schon immer, und sicher auch zu Recht, etwas teurer, Märklin-Modelle zu kaufen. Aber das jetzt erreichte Preisniveau verstimmt auch in wachsendem Maße diejenigen, die sich die Modelle noch leisten könnten. Neben dem hohen Preisniveau stören vor allem die m.e. unmäßigen Preissteigerungen bei eingeführten Produkten. Das gilt in ähnlicher Form auch für Produkte anderer Hersteller, aber bei Märklin scheint mir das Problem besonders hervorzustechen. Andreas Siebach (E-Mail) MIBA 11 und 12/2005, Fdl Computer Fahren, Schalten und Melden Eine Anmerkung erscheint mir zur Wahl der Hardware-Komponenten notwendig: Fährt man mit mehr als zwei Loks und hat noch ein paar Abschnitte mehr zu überwachen, ist das Twin-Center an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt. Traincontroller kann die Züge nicht mehr genau steuern, den punktgenauen Halt am Signal gibt es nicht mehr. Abhilfe schafft hier die Trennung von Fahren, Schalten und Melden. Schalten und melden Sie mit Selectrix die Geschwindigkeit dieses Systems ist überzeugend! G. Wiedmann (E-Mail) MIBA-Miniaturbahnen 2/2006 7

MODELLBAHN-ANLAGE Betriebskonzept für die private Privatbahn (Teil 2) Hin und Her mit tieferem Sinn Im zweiten Teil der Vorstellung seiner LGB-Anlage geht der Erbauer Dr. Hans-Jörg Windberg nochmals näher auf das interessante Betriebskonzept seiner privaten Privatbahn, der Nordharz-Eisenbahn ein und beweist damit, dass auch auf einer trotz des großen Maßstabs doch eher kleineren Anlage höchst abwechslungsreich und trotzdem vorbildnah Betrieb gemacht werden kann. Wie schon in der letzten Folge beschrieben, besteht das Nordharz- Eisenbahn (NHE)- Layout meiner LGB-Anlage im Wesentlichen aus zwei Strecken, der Stammstrecke Wernshausen Steige Norderode und der im betrieblichen Mittelpunkt, dem Bahnhof Steige abzweigenden Bergstrecke Steige Michelrode Hexenstein, die mit Zahnstangengleis ausgerüstet ist. Die grundsätzliche Zugbildung und -reihung auf der Stammstrecke erfolgt nach den überall üblichen, vorbildnahen Gewohnheiten. Eine modellbahntypische Besonderheit der Stammstrecke ist aber, dass deren Äste über die Schattenbahnhöfe zu einem verkappten Ring zusammengeschlossen sind und die in Steige ursprünglich nach Wernshausen abgefahrenen Züge später als angenommen andere Züge von Norderode wieder in den sichtbaren Teil der Anlage zurückkehren (und umgekehrt), um ein lästiges Umsetzen im verdeckten Anlagenbereich zu ersparen. Dagegen verkehren alle Züge auf der Bergstrecke (außer Triebwagen) grundsätzlich mit zwei Lokomotiven, einer Zuglok an der Spitze des Zuges und einer Sicherungslok am Zugschluss, was ebenfalls ein kompliziertes, verdecktes Umsetzen im Schattenbahnhof Hexenstein und darüber hinaus natürlich auch in den Spitzkehren erspart. Diese Schlusslok meist ist es eine der drei im Bw Steige stationierten Zahnradloks, manchmal aber auch eine der stärkeren Reibungsloks setzt sich in Steige hinten an den Zug und nach einer kurzen Verständigung per Pfeifkonzert geht die Wilde Jagd bergwärts. Auf diesen Grundvoraussetzungen ist das Kartenspiel aufgebaut, das ich zur betrieblichen Belebung einsetze: Die einzelnen Kartenstapel des Betriebsspiels aus Ladungskarten, Güterzug- und Personenzug-Umlaufkarten sowie Ereigniskarten werden, soweit sie nicht noch vom letzten Betriebs- Vorbei an der Maschinenfabrik und der Schraubenfabrik wird zunächst das Schemelwagen-Paar NHE 666a/b in Sperrfahrt von dem alten B-Kuppler NHE 83 Richtung Steige West zum dortigen Holzladeplatz gedrückt. 8 MIBA-Miniaturbahnen 2/2006

Jeder neue Zug bringt neue Rangieraufgaben. Von Wernshausen kommt die Heeresfeldbahn- Motorlok M5 (noch nicht das entsprechende LGB-Modell, sondern ein Eigen-/Umbau) mit einer schönen Fuhre nach Steige herein. abend auf passende Wagen und Zuggarnituren verteilt sind, vor Beginn zunächst gut gemischt und dann auf dem Dispatcher-Tisch in einem Aufbewahrungsständer gestapelt. Die gleichfalls notwendigen (Güter-) Wagenkarten, auf denen Gattung, Betriebsnummer und Heimatbahnhof vermerkt sind, werden natürlich nicht gemischt, sondern in der Nähe der dazugehörigen, abgestellten Wagen in einer Aufbewahrungsleiste, die sich am Anlagenrand befindet, abgelegt. Ladungs- und Wagenkarten Bei Beginn des Betriebsspiels wird eine Anzahl von (dem Ladungskarten-Stapel von oben entnommenen) Karten mit ihrer Leerfahrt -Seite nach vorne zeigend auf die zur Ladung passenden, abgestellten Güterwagen verteilt. Auf Güterwagen verteilt heißt natürlich nicht, dass sie auf dem jeweiligen Wagen selbst mitfahren, sondern sie werden zunächst in die Hüllen der am Anlagenrand abgelegten Wagenkarten gesteckt. Sobald genügend Wagenkarten mit passenden Ladungskarten bestückt Lok NHE 83 stellt das Langholzwagen-Pärchen an der Holzladestelle bereit und nimmt dafür den mit Rundhölzern beladenen O-Wagen 587 an den Haken. Auch die entsprechende Wagenkarte mit der eingesteckten Ladungskarte reist mit. MIBA-Miniaturbahnen 2/2006 9