MT-3426-2007 Wissenswertes über Gelbsucht von Neugeborenen
02 DRÄGER GELBSUCHT-BUCH Was ist Gelbsucht? Wenn Ihnen jemand sagt: Ihr Baby hat Gelbsucht, dann heißt das, dass Ihr Kind eine gelbliche Hautfarbe hat. Doch wo kommt diese gelbe Farbe her? Neugeborene produzieren ständig neue rote Blutkörperchen, wobei die alten zerfallen. Eines der Abfallprodukte der alten Blutzellen ist eine gelbe Substanz namens Bilirubin. Bilirubin wird von der Leber in eine leicht ausscheidbare Form umgewandelt und dann mit dem Stuhlgang aus dem Körper ausgeschieden. Manche Säuglinge erzeugen Bilirubin schneller als sie es ausscheiden können, was dazu führt, dass sich Bilirubin im Körper anreichert und die Haut gelb erscheinen lässt. Die gelbe Farbe ist am besten im Tageslicht (nahe eines Fensters) oder unter den auf der Säuglingsstation eingesetzten Fluoreszenzlampen sichtbar. Gelbsucht n. gelbliche Verfärbung von Haut, Gewebe und Körperflüssigkeiten durch die Ablagerung von Bilirubinpigmenten; auch: eine Krankheit oder ein pathologischer Zustand, der sich durch Gelbsucht äußert. MT-3453-2007
04 DRÄGER DRÄGER GELBSUCHT-BUCH Wie werden Säuglinge auf Gelbsucht getestet? Jeder Säugling wird im Krankenhaus auf Gelbsucht überwacht. Pflegekräfte und Ärzte können zwar eine Gelbsucht möglicherweise durch Betrachten und Berühren der Haut des Neu geborenen erkennen, doch muss der Bilirubinspiegel mithilfe weiterer Tests genau gemessen werden. Dazu gehören der Serumbilirubin-Test und der transkutane Bilirubintest. Der Serumbilirubin-Test ist ein Bluttest, der an das Krankenhauslabor übergeben wird. Das Blut für diesen Test wird normalerweise durch eine kleine Punktion der Ferse des Säuglings entnommen. Es kann eine Stunde oder länger dauern, bis die Ergebnisse des Serumbilirubin-Tests vorliegen. Ein transkutaner Bilirubintest kann mit einem kleinen Handgerät durchgeführt werden, welches das Ausmaß der Gelbfärbung durch die Haut des Säuglings misst. Es ist kein invasives Verfahren, da kein Blut benötigt wird, und die Ergebnisse liegen sofort vor. Bei manchen Babys müssen beide Bilirubin-Testtypen vorgenommen werden. Wenn der transkutane Bilirubintest erhöht ist, wird der Serumbilirubin-Tests durchgeführt, um zu bestimmen, ob eine Therapie erforderlich ist. D-94092-2013
06 DRÄGER GELBSUCHT-BUCH 07 Wie wahrscheinlich ist es, dass mein Baby Gelbsucht bekommt? Ein Baby kann Gelbsucht haben, weil es einige Tage dauern kann, bis die Leber eines Neugeborenen Bilirubin wirksam verarbeiet. Bei manchen Säuglingen ist das Auftreten von Gelbsucht bzw. einer ausgeprägteren Gelbsucht wahrscheinlicher als bei anderen. Es gibt folgende Risikofaktoren für Gelbsucht: Säuglinge, die in den ersten 24 Stunden nach der Geburt Gelbsucht entwickeln Säuglinge, die eine andere Blutgruppe als die Mutter haben Säuglinge, die vor der 38. Schwangerschaftswoche geboren werden Säuglinge, die gestillt werden, insbesondere, wenn anfänglich Schwierigkeiten beim Stillen auftreten Säuglinge mit Geburtshämatomen (auf der Haut oder unter der Kopfhaut) Säuglinge, deren Geschwister bereits Gelbsucht hatten Es gibt außerdem erbliche und ethnische Risikofaktoren für Gelbsucht. Bei Kindern aus Familien ostasiatischer und mediterraner Abstammung und bei manchen afroamerikanischen männlichen Säuglingen kann eine genetische Erkrankung namens G6PD-Mangel vorliegen, die manchmal Gelbsucht verursacht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese und andere Risikofaktoren für Gelbsucht, die bei Ihrem Baby möglicherweise vorliegen. Wie wird Gelbsucht behandelt? Gelbsucht wird mit Phototherapie behandelt. Photo bedeutet Licht, und demnach ist Phototherapie eine Lichttherapie. Der Säugling wird entkleidet und unter spezielle Lampen gelegt, deren Licht in die Haut dringt und Bilirubin in eine Form umwandelt, die leicht ausgeschieden werden kann. Gelbsucht wird nicht dadurch behandelt, dass das Baby an ein Fenster oder in direktes Sonnenlicht gelegt wird. D-94081-2013 D-3744-2016
08 DRÄGER GELBSUCHT-BUCH 09 Ist Gelbsucht schädlich? Ist Gelbsucht schädlich? Das Maß an Gelbsucht, das die meisten Neugeborenen aufweisen, ist nicht schädlich. In sehr hohen Konzentrationen kann Bilirubin jedoch das Gehirn oder das Gehör schädigen. Es soll sichergestellt werden, dass jeder Säugling seine Gelbsucht sicher übersteht. Sie können Unterstützung leisten, indem Sie sich bei den Pflegekräften und Ärzten nach Gelbsucht bei Ihrem Baby erkunden, um Hilfe beim Stillen bitten, wenn Sie Schwierigkeiten haben, und mit dem Kind rechtzeitig zu Untersuchungen oder Bilirubintests gehen, nachdem Sie aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Wie lang dauert Gelbsucht? Neugeborenengelbsucht ist in der Regel im Alter von etwa 2 Wochen vorbei. Sie müsste jedoch nach Erreichen des Höhe punkts am 4. oder 5. Lebenstag abklingen bzw. allmählich nachlassen. Anders ausgedrückt, müsste Ihr Baby mit einer Woche schon weniger gelblich als im Alter von 4 oder 5 Tagen aussehen. Falls doch, sollten Sie Ihren Arzt anrufen und um einen Bilirubintest bitten, auch wenn bereits einer durchgeführt wurde. Der Bilirubinspiegel verändert sich im Lauf der Zeit und könnte auch wieder steigen. Worauf sollte ich sonst achten, wenn mein Baby Gelbsucht hat? Das Weiße in den Augen (Lederhaut) wird gelb Hellrosa-orange Flecken in der Windel. Das kann ein Anzeichen für Dehydrierung sein. Nicht genügend nasse Windeln oder Stuhlgang Übermäßige Schlafphasen (wacht nicht auf, wenn es hungrig ist) oder übermäßige Wachphasen (schläft überhaupt nicht) Nahrungsverweigerung (spuckt aufgenommene Nahrung möglicherweise wieder aus) Schrilles Schreien Erschlaffung oder Verkrampfung oder Abwechseln dieser Zustände Überstrecken des Rückens oder Nackens Fieber (Temperatur höher als 37,8 C) Rufen Sie unverzüglich den zuständigen Arzt an, wenn Sie eine dieser Veränderungen bei Ihrem Säugling beobachten. MT-3452-2007 D-3372-2016
10 DRÄGER JAUNDICE BOOK 11 Was muss ich dem Arzt mitteilen? Möglicherweise sprechen Sie mit einer Person, die Sie oder Ihr Baby nicht kennt. Halten Sie deshalb folgende Informationen bereit: Datum und Uhrzeit der Geburt (Alter in Stunden) Geburtsgewicht und Schwangerschaftsdauer, falls bekannt (wie viele Wochen das Baby zu früh geboren wurde) Nahrungsaufnahme des Säuglings (gut, schlecht, wie oft, verwendetes Milchpulver) Anzahl der nassen Windeln und Häufigkeit des Stuhlgangs am heutigen Tag Fälle von Erbrechen Fieber Verhalten Ihres Babys (schläft/schläft nicht, schreit viel, überstreckt sich) Andere Risikofaktoren für Gelbsucht (Hämatom auf der Kopfhaut, Entbindung mit Saugglocke, andere Blutgruppe als Sie, gelbliches Aussehen im Krankenhaus, hoher Gewichtsverlust nach der Geburt, Schwierigkeiten beim Stillen, Geschwister mit Gelbsucht) Ggf. bereits durchgeführter Bilirubintest mitsamt Ergebnis D-3487-2016 Die tatsächlichen Symptome und Gegebenheiten bei Gelbsucht können sich von Patient zu Patient unterscheiden. Dieses Buch ist nur als eine Hilfe für Eltern gedacht und enthält nur allgemeine Informationen. Es darf nicht als Ersatz für die medizinische Behandlung durch Ihren Arzt verwendet werden.
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