Deponien Sinsheim und Wiesloch. Wir für Sie.

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10920/AB. vom zu 11429/J (XXV.GP)

Transkript:

Deponien Sinsheim und Wiesloch Wir für Sie.

2 4 8 10 12 14 Deponie Sinsheim Deponie Wiesloch Umweltschutz Verantwortung Naturschutz

Unsere Deponien... für Entsorgungssicherheit im Rhein-Neckar-Kreis Im Rhein-Neckar-Kreis stehen mit den Deponien Sinsheim und Wiesloch zwei technisch hochwertige Anlagen zur Verfügung, auf denen mineralische Abfälle abgelagert werden. Die AVR Kommunal GmbH, eine 100 %ige Tochtergesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises, ist als kompetenter und zuverlässiger Betreiber für den gesamten Betrieb dieser Anlagen verantwortlich. Die moderne Abfallgesetzgebung zielt darauf ab, natürliche Ressourcen zu schonen und möglichst geschlossene Stoffkreisläufe zu schaffen. Mit diesem Ziel einer Kreislaufwirtschaft werden zunehmend mehr Abfälle verwertet und weniger Abfälle deponiert. Die Ablagerung von organischen Abfällen ist seit dem 1. Juni 2005 gesetzlich verboten. Dies hatte zur Folge, dass auch kein Hausmüll mehr auf den Deponien abgelagert werden durfte. Auf der Deponie Sinsheim werden bereits seit 1998, also deutlich früher als vorgeschrieben, keine organischen Abfälle mehr abgelagert. Brennbare Abfälle werden seit diesem Zeitpunkt in der Müllverbrennungsanlage Mannheim thermisch behandelt. So konnte der Rhein-Neckar-Kreis wertvolles Deponievolumen schonen und die Nutzungsdauer der Deponieabschnitte verlängern. Die AVR Kommunal GmbH steht für Entsorgungssicherheit. Heute und in der Zukunft. Deponien nehmen diejenigen mineralischen Abfälle auf, die sich nicht recyceln lassen. Deponien stellen durch ihre technische Ausstattung sicher, dass keine Schadstoffe aus dem Abfall in die Umwelt gelangen. 3

Deponie Sinsheim Die Deponie Sinsheim wurde 1978 als Hausmülldeponie eröffnet. 1993 erfolgte auf Grundlage eines Planfeststellungsbeschlusses die Genehmigung zur Erweiterung um zusätzliche Deponieabschnitte. 2005 wurde der unbefristete Weiterbetrieb durch das Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Daten und Fakten Planfestgestellte Gesamtfläche: 43,2 ha Gesamtverfüllvolumen: 4,0 Mio. m 3 Ablagerungsfläche: 14,5 ha Ablagerungsvolumen 1 : ca. 1,76 Mio. m 3 Restvolumen 2 : ca. 300.000 m 3 Potentielle Erweiterungsfläche: 13,9 ha 1 der ausgebauten Deponieabschnitte 2 der ausgebauten Deponieabschnitte und des genehmigten Deponieabschnitts IVb 4

Übersicht der Deponieabschnitte Deponieabschnitte (DA) Größe aktueller Stand DA I 4,4 ha verfüllt DA IIa 4,6 ha in Betrieb DA IIb 3,7 ha in Betrieb DA IVa 1,8 ha in Betrieb DA IVb 1,1 ha Ausbau genehmigt DA III 5,9 ha nördlicher Waldbereich DA V 6,9 ha temporäre Zwischennutzung als Standort für Anlagen der Abfallwirtschaft und der erneuerbaren Energien In die Deponie werden Erdaushub, Bauschutt, Straßenaufbruch, Holzasche, Gießereisande, asbesthaltige Abfälle, Mineralfaserabfälle, Schlämme aus der Wasseraufbereitung und ähnliche mineralische Abfälle eingebaut. Im Jahr 2011 wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 884,8 kwp (Kilowatt peak) auf dem Deponieabschnitt (DA I) errichtet. Pro Jahr erzeugt die Anlage ca. 870 MWh (Megawattstunden) Strom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist und nach dem Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) vergütet wird. 5

Radlader im Einsatz 6 Temporäre Oberflächenabdichtung

Einbau von asbesthaltigen Abfällen Walze im Einsatz 7

Deponie Wiesloch Die Deponie Wiesloch wurde 1992 in der ehemaligen Tongrube Dämmelwald als Erdaushub- und Bauschuttdeponie eröffnet. 2005 wurde der unbefristete Weiterbetrieb durch das Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Die AVR Kommunal GmbH beabsichtigt eine Erhöhung des ausgebauten Deponieabschnitts (DA I). Daten und Fakten Planfestgestellte Gesamtfläche: 28 ha Gesamtverfüllvolumen: 1,8 Mio m 3 Ablagerungsfläche DA I: 5,5 ha Geplantes Ablagerungsvolumen: ca. 780.000 m 3 Restvolumen (mit Erhöhung): 220.000 m 3 Potentielle Erweiterungsfläche DA II: ca. 7,3 ha 8

Bauschutt Raupe im Einsatz Übersicht der Deponieabschnitte Deponieabschnitte (DA) Größe aktueller Stand DA I 5,5 ha in Betrieb DA II 7,3 ha noch nicht erschlossen Auf der Deponie werden Erdaushub, Bauschutt, Straßenaufbruch und sonstige mineralische Abfälle entsorgt. 9

Umweltschutz Basisabdichtung Deponien werden vor Beginn der Ablagerung von Abfällen zum dauerhaften Schutz von Boden und Grundwasser nach unten abgedichtet. Diese Basisabdichtung wird als Multibarrieresystem aufgebaut. Auf den bestehenden Untergrund werden Schichten aus mineralischem Material und Dichtungsbahnen aus speziellen Kunststoffen aufgebracht. Die Deponieverordnung regelt, wie die Schichten für die verschiedenen Deponieklassen aufzubauen sind. Der Aufbau der Basisabdichtung ist abhängig von der Art und Zusammensetzung der Abfälle, die später abgelagert werden sollen. Der älteste Deponieabschnitt der Deponie Sinsheim (DA I) wurde 1977 gebaut. Dort wurde auf dem natürlich anstehenden Untergrund eine ca. ein Meter starke mineralische Abdichtung in mehreren Schichten aufgebracht, um den Untergrund und das Grundwasser vor dem Eintrag von Schadstoffen zu schützen. Die weiteren Deponieabschnitte (DA IIb und DA IVa) wurden mit einer aufwendigeren Kombinationsabdichtung, bestehend aus mineralischer Dichtung und Kunststoffdichtungsbahnen, aufgebaut. Die Deponie Wiesloch bietet mit ihrer natürlichen Ausstattung durch die vorhandenen Tonschichten beste Voraussetzungen für einen Deponiestandort. Diese Tonschichten bieten eine wasserundurchlässige, geologische Barriere. Eine Schutzschicht aus gewebeverstärktem Kunststoffvlies komplettiert die Basisabdichtung. Basisabdichtung (Deponie Sinsheim, DA IVb) Sickerwasser Deponien sind dem Wettergeschehen ausgesetzt, so dass Niederschläge aller Art in den Deponiekörper eindringen. Bei ihrem Weg durch den Deponiekörper nehmen die Niederschläge verschiedene Stoffe aus dem abgelagerten Abfall auf. In den Deponien Sinsheim und Wiesloch sind über der Basisabdichtung Drainageleitungen aus PE-HD (Polyethylen hoher Dichte) in einem Kiesbett verlegt, damit diese Stoffe nicht in den natürlichen Untergrund gelangen. Diese Leitungen nehmen das Sickerwasser auf und leiten es über ein Sammelsystem in den Sickerwasserpeicher der Deponie. Anschließend wird das Sickerwasser in einer Kläranlage gereinigt. Das durch die frühere Ablagerung von Hausmüll organisch belastete Sickerwasser der Deponie Sinsheim wird vorher in einer separaten Anlage vorbehandelt. 10

Oberflächenabdichtung Ist die Deponie vollständig mit mineralischen Abfällen verfüllt, wird auf dem Deponiekörper eine Oberflächenabdichtung aufgebracht. Mit dieser Maßnahme lässt sich verhindern, dass sich weiter Sickerwasser bildet und Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Die Art und der Aufbau der Oberflächenabdichtung hängen von der Deponieklasse ab. Auf der Deponie Sinsheim wurde eine endgültige Oberflächenabdichtung auf den Deponieabschnitten DA I, sowie in Teilbereichen DA IIa und DA IIb über eine Fläche von ca. 7 ha aufgebracht. Als weitere Maßnahme zur Sickerwasserminimierung wurde in Teilbereichen über den Deponieabschnitten DA IIa und DA IIb eine temporäre Oberflächenabdichtung in Form einer Folie ausgeführt. Oberflächenabdichtung (Deponie Sinsheim, DA I) Deponiegas Im abgelagerten Abfall von Hausmülldeponien produzieren Mikroorganismen beim Abbau der organischen Bestandteile verschiedene Gase, darunter Methan. Methan ist ein klimaschädliches Treibhausgas. Das Deponiegas wird separat erfasst, damit keine schädlichen Emissionen in die Umwelt gelangen. Seit 1998 nimmt die Deponiegasproduktion kontinuierlich ab, da auf der Deponie Sinsheim keine organischen Abfälle mehr abgelagert werden. Das entstehende Deponiegas wird mittels 19 vertikalen und 25 horizontalen Gasbrunnen gefasst und zu zwei Mikrogasturbinen weitergeführt. Dort wird das Gas verwertet und energetisch genutzt. Es werden jährlich ca. 240.000 KWh (Kilowattstunden) Strom erzeugt. Dieser dient in erster Linie dem Eigenverbrauch. Überschüsse werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Erfassung und energetische Verwertung des Deponiegases ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Auf der Deponie Wiesloch werden ausschließlich mineralische Abfälle abgelagert, so dass an diesem Standort kein Deponiegas entsteht. 11

Verantwortung Annahmeverfahren für Abfälle Die Annahme der Abfälle erfolgt nach den Vorgaben der Deponieverordnung. Vor einer Anlieferung auf den Deponien Sinsheim und Wiesloch muss der Abfallerzeuger umfangreiche Angaben zur Deklaration der Abfälle vorlegen, insbesondere Angaben zur Art, Herkunft und Zusammensetzung der Abfälle. Ebenso müssen die Abfälle dazu beprobt und analysiert werden. Nur wenn die Schadstoffgrenzwerte für die jeweilige Deponie eingehalten werden, erteilt die AVR Kommunal GmbH die Freigabe zur Anlieferung. Bei der Anlieferung überprüft das Deponiepersonal die Ladung auf Übereinstimmung mit der vorgelegten Deklaration und nimmt zur Kontrolle in regelmäßigen Abständen selbst Proben, die auf festgelegte Schadstoffparameter hin untersucht werden. Begehbarer Deponiestollen 12 Grundwassermessstelle Beprobung von Abfällen

Endschacht zum Deponiestollen und Sickerwasserpumpstation Kontrolle und Dokumentation Um zu gewährleisten, dass keine schädlichen Emissionen von den Deponien Sinsheim und Wiesloch ausgehen, erfolgt ein regelmäßiges Monitoring. Das Deponiepersonal führt ein Betriebstagebuch, in dem alle Ereignisse protokolliert und dokumentiert werden. Durch Kamerabefahrungen werden die Entwässerungsleitungen auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft und bei Bedarf gereinigt. Ein beauftragtes Labor untersucht mehrmals im Jahr das Grund- und Sickerwasser sowie bei der Deponie Sinsheim das Deponiegas. Bei FID-Begehungen (Messungen mit dem Flammenionisationsdetektor) der Deponie Sinsheim werden die endgültige und temporäre Oberflächenabdichtung regelmäßig auf ihre Gasdichtigkeit untersucht. Durch regelmäßige Eigen- und Fremdkontrolle wird die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen nachgewiesen. Die Ergebnisse werden jährlich ausgewertet und an die zuständigen Behörden berichtet. Die AVR Kommunal GmbH gewährleistet dadurch, dass von den Deponien keine schädlichen Emissionen ausgehen. Die AVR Kommunal GmbH ist für die Deponien Sinsheim und Wiesloch als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Spülkopf der Sickerwasserdrainageleitung 13

14 Naturschutz

Naturschutz: Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen Als 1993 die Erhöhung und Erweiterung der Deponie Sinsheim genehmigt wurde, stellte dies einen nicht vermeidbaren Eingriff in die Natur und Landschaft dar, der naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erforderlich machte. Die Flächen für die naturschutzrechtlich gebotenen Maßnahmen wurden in einem Landschaftspflegerischen Begleitplan definiert und deren Entwicklung und Pflege geregelt. Durch eine ökologische Aufwertung der festgelegten Flächen soll der Eingriff durch den Deponiebau kompensiert werden. Mit fortschreitendem Ausbau der Deponie werden die Flächen nach und nach durch Renaturierungsmaßnahmen aufgewertet. Hierdurch sollen vielfältige Lebensräume durch Nutzung unterschiedlicher Standortbedingungen geschaffen werden. Die Flächen für naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahmen für die Deponie Sinsheim umfassen ca. 25 ha. Zu den Maßnahmen zählen u.a. die Umwandlung von Ackerland in extensives Grünland, die Neuanlage von Feldholzinseln als Sichtschutzpflanzung, der Erhalt von Streuobstbeständen und die Anlage bachbegleitender Gehölz- und Wiesenflächen. Als Ersatz für die in Anspruch genommenen Waldflächen werden Ersatzaufforstungen vornehmlich mit Eichen und Hainbuchen vorgenommen. Biotop Deponie Wiesloch Auf der Deponie Wiesloch wurden durch die Schaffung und Pflege von Biotopen insbesondere dem Artenschutz dienende Maßnahmen umgesetzt. Es entstand ein Mosaik aus Gehölzflächen und offen gehaltenen Bereichen. Kleinräumig wechselnde Standortverhältnisse bieten Pflanzen und Tieren auf kleinstem Raum Lebensmöglichkeiten. Die zahlreichen, einer ehemaligen Tongrube entsprechenden Nassflächen umfassen ein weites ökologisches Spektrum und genügen unterschiedlichsten Habitatansprüchen feuchtspezifischer Arten wie Amphibien. In Abstimmung mit Fachgutachtern und Naturschutzverbänden erfolgten immer wieder Entwicklungsmaßnahmen zur artspezifischen Optimierung dieser Habitate. 15

Die AVR App Unsere App AVR Abfall bietet Ihnen eine sinnvolle Erinnerungsfunktion, damit keine Abfuhrtermine mehr in Vergessenheit geraten. Sämtliche Abfuhrtermine, Informationen zur nächstgelegenen AVR Anlage inkl. Routenplaner, ein Abfall-ABC sowie die Standorte des Schadstoffmobils finden Sie in unserer App. Sie haben Fragen? Unsere KundenberaterInnen helfen gerne. Telefon: 07261/931 510 Fax: 07261/931 7030 E-Mail: abfallberatung@avr-kommunal.de AVR Kommunal GmbH Dietmar-Hopp-Str. 8 74889 Sinsheim www.avr-kommunal.de Stand: September 2016