WEA Planung: Flächenbedarf, Zuwegung und Rückbau

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Transkript:

WEA Planung: Flächenbedarf, Zuwegung und Rückbau 2. Bürgerforum zur Windenergie in Eltville 14. Apr. 2015 Referent: Dr. Ingo Ewald

Vorstellung ie Erneuerbare Kurzbiographie Dr. Ingo Ewald seit 2006: Gründer und Inhaber von ie Erneuerbare Branchenerfahrung seit 2000; langjährige Mitgliedschaft und aktive Gremienarbeit in Fachverbänden (BWE e.v. und FGW e.v.) seit 2007: Dozententätigkeit für ForWind, Uni Oldenburg und Haus der Technik e.v., Essen, u.a. zu Wind im Wald 2009 bis 2012: Mitglied im Energiebeirat des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland Pfalz Leistungsspektrum des Ingenieurbüros für Erneuerbare Energien unabhängige Beratung in allen Phasen der Projektentwicklung: Standortbewertung/Machbarkeit, Genehmigungsverfahren, Projektverträge Projektprüfung & bewertung für Investoren und Banken Planung von WEA an Waldstandorten seit 2001 2

Flächenbedarf: Vollversiegelung im Sinne von Verbrauch (vollständig zerstörte Bodenfunktion) nur für Fundamentbereich (ca. 300 bis 400 m² bei ca. 2 bis 3,5 m Einbindetiefe je nach WEA Typ; z.t. wieder mit Boden überdeckt) Teilversiegelung (geschottert; z.t. als Schotterrasen) für alle sonstigen benötigten Flächen (Kranstell und Montageflächen, Wegeaus bzw. neubau etc.) hinsichtlich Flächenumfang siehe nächste Folien nicht alle teilversiegelten Flächen werden dauerhaft benötig; entspr. Flächen können zeitnah nach WEA Aufbau neu bestockt werden (temporäre Nutzung) für alle teil und vollversiegelten und gerodeten Flächen sind entsprechende Ausgleichs und Ersatzmaßnahmen zu erbringen (ökologische und forstliche Funktion Bundesnaturschutzgesetz und entsprechende Waldgesetze) geringe Flächeninanspruchnahme ist im Eigeninteresse des Bauherren (!) längstes Bauteil i.d.r. Rotorblätter (ca. 50 bis 60 m); schwerstes Bauteile i.d.r. Maschinenhaus (z.t. aufgeteilte Anlieferung/Installation; ca. 80 bis 150 to); breitestes Bauteil i.d.r. Turmfuß oder Gondel (max. 4,5 m) 3

Fundamente: 4 Quelle: General Electric Company WEA Typ: GE2.5 120 NH 139 m DIBt 2 Quelle: Nordex Energy GmbH WEA Typ: N117/2400 NH141 DIBt 2

Anforderungen an die Zuwegung: 5

Anforderungen an die Zuwegung: 6

Anforderungen an die Zuwegung: 7

* Schematische Prinzipskizze / Grundlage der Bewertung sind WEA Standorte entsprechend der Visualisierungen des 1. Bürgerforums sowie einer durchschnittlichen Multimegawatt WEA (Binnenland WEA) 2. Bürgerforum zur Windenergie in Eltville: Möglicher Verlauf der Zuwegung * westliche Potenzialfläche: 8

* Schematische Prinzipskizze / Grundlage der Bewertung sind WEA Standorte entsprechend der Visualisierungen des 1. Bürgerforums sowie einer durchschnittlichen Multimegawatt WEA (Binnenland WEA) 2. Bürgerforum zur Windenergie in Eltville: Möglicher Verlauf der Zuwegung * östliche Potenzialfläche: 9

Anforderungen an Kranstell und Montageflächen: Vollversiegelung im Sinne von Verbrauch (vollständig zerstörte Bodenfunktion) für Fundamentbereich (ca. 300 bis 400 m² je nach WEA Typ; z.t. wieder überdeckt) Teilversiegelung (geschottert) für alle sonstigen benötigten Flächen (Kranstell und Montageflächen, Wegeaus bzw. neubau etc.) keine Nutzung der Flächen zwischen den Windenergieanlagen Quelle: Vestas Wind Systems A/S 10

Anforderungen an Kranstell und Montageflächen: Beispiel für platzsparendes Montagekonzept; ca. Durchschnittsbedarf (siehe nächste Folie) trotz Rotorsternvormontage am Boden Quelle: Landesforsten RLP / ABO Wind AG Aufbau einer WEA mit 104 m Rotordurchmesser 11

Flächenbedarf / Rodungsflächen: zu befestigende und zu rodende Flächen stark abhängig von Standorteigenschaften, z.b. bestehende Zuwegung, Nutzung von vorhandenen Windwurf /Lichtungsbereichen, Geländeneigung/Orographie, Turm und Logistikkonzept etc. m.e. belastbare Basis für Durchschnittwerte Auswertung der Genehmigungen (!) von 58 Multimegawatt WEA * im Wald (Genehmigungsdatum 2011 bis 2014) dauerhafte benötigte Rodungsfläche: ca. 4.000 m² (Standardabw. ca. 1.000 m²) temporär benötigte Rodungsfläche: ca. 2.200 m² (Standardabw. ca. 1.350 m²) Extremwerte im Flächenbedarf nicht maßgeblich korreliert mit WEA Leistung/Größe aufgrund des m.e. gut ausgebauten Wegenetzes (Rheinhöhenweg) und möglicher Errichtung der WEA im Nahbereich der bestehenden Wege: beide Potenzialflächen in Eltville ermöglichen Logistikkonzept mit (maximal) durchschnittlicher Flächeninanspruchnahme * insgesamt ca. 183 MW; 2,3 7,5 MW; 82 126 m Rotor; 128 140 m Nabe; 4 Hersteller; 3 Bundesländer (HE, RP, BaWü); Einzelblatt und Sternvormontage; keine Planungsbeteiligung von ie Erneuerbare 12

Überörtliche Erschließung: Anlieferung der WEA Komponenten an Standorte über L3035 (Kiedrich Hausen) aufgrund enger Ortsdurchfahrten (in Kiedrich oder Hausen/Bärstadt) bzw. von Serpentinen wird auf Teilstücken vermutlich Transport mittels Selbstfahrer erforderlich Schaffung entsprechende Umladeflächen vor und nach der Engstelle zeitwendiger und teurer als normaler Transport zeitweilige Sperrung der Strecke für normalen Verkehr 13

Rückbau: Absicherung der Rückbauverpflichtung des Bauherren über eine vor Baubeginn vorzulegende Rückbaubürgschaft mittels zweier (alternativer) Möglichkeiten privatrechtlicher Nutzungsvertrag (Landeigentümern bei Vertragsabschluss unbedingt zu empfehlen, inkl. regelmäßiger Überprüfung der Bürgschaftshöhe und ggfs. Anpassung an Kostensteigerung; siehe u.a. Pachtvertragsmuster des Hessen Forst) seit 2004: Pflicht zur Sicherstellung des Rückbaus gemäß 35 Abs. 5 Baugesetzbuch; entsprechende Bedingung im Genehmigungsbescheid (festzulegen durch RP) Höhe der Rückbaukosten Angaben der WEA Hersteller als Bestandteil der Antragsunterlagen: ca. 130.000 bis 200.000 2014 (u.a. abhängig von Turmtyp (Beton, Stahl, Hybrid) und Nabenhöhe) ermittelt aus Arbeits und Maschinenkosten sowie Entsorgungskosten (z.b. Beton und GFK Teile, Schmiermittel) abzgl. Erlösen aus Altmetall (Stahl, Kupfer) in Hessen gemäß Rückbauerlaß (2013): 1.000 pro Meter Nabenhöhe aktuell umgesetzte Repowering Projekte bestätigen Rückbaukosten gemäß obigen Berechnungsansätzen als konservativ (!) 14

Welche Fragen haben Sie? Sprechen wir darüber. Vielen Dank für Ihr Interesse! Dr. Ingo Ewald ie Erneuerbare Ingenieurbüro für EE Zuckerberg 9 D 55276 Oppenheim/Rhh. Fon: +49 (0)6133/491498 0 info@ie erneuerbare.de www.ie erneuerbare.de www.facebook.com/d.i.e.erneuerbareenergie 15