Auslandssemester in Bordeaux September 2012 bis Februar 2013 an der Universite Bordeaux Segalen Name: Kurdo, Roza Fach: Soziologie Semester: 5 Dauer: 1 Semester Land: Frankreich Ich bin damit einverstanden, dass mein Bericht an andere Studierende, die ein ähnliches Vorhaben planen, weitergegeben wird. 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Nach meiner Entscheidung, einen Auslandssemester in Frankreich zu absolvieren, war für mich recht schnell klar, dass ich nach Bordeaux möchte. Ich war für einen Kurztrip schon einmal in Bordeaux und habe mich gleich in die Stadt verliebt. Bevor ich jedoch mein Auslandssemester antreten konnte, mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Als erstes mussten alle Anmelde-Formalitäten bzg. der Gastuniversität geklärt werden. Ich habe hierbei alles per Email und über die Internetseite der Gastuniversität regeln können. Zudem habe ich, ein Semester vor Beginn meines Auslandsaufenthaltes, an mehreren Sprachkursen des Fachsprachenzentrums teilgenommen. Dies hat mich sprachlich gut vorbereitet. 2. Anreise Bordeaux ist mit fast allen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Ich wollte eigentlich mit dem Bus hinfahren, jedoch habe ich mich am Ende doch fürs Fliegen entschieden. Wenn man frühzeitig die Reise mit dem Bus bucht, dann kommt man für ca.90 Euro, was recht günstig ist, nach Bordeaux. Für das Flugticket muss man schon zwischen 150 und 200 Euro einplanen. Es gibt nämlich keine Low-Cost Flüge von Hamburg nach Bordeaux. 1
Mittlerweile weis ich, dass man auch ganz gut über Toulous fliegen kann. Das Flugticket ist um einiges günstiger und man kommt, wenn man frühzeitig bucht, für 30 Euro mit dem Zug innerhalb von zwei Stunden nach Bordeaux. Zugtickets bucht man am besten früh über die SNCF-Seite (http://www.sncf.com/fr/ ). Ich hab mich für das Fliegen entschieden, da ich nicht so lange (ca. 15-20 Stunden) mit dem Bus/Zug fahren wollte. 3. Unterbringung und Verpflegung Wenn man zu September nach Bordeaux möchte, dann sollte man sich sehr frühzeitig um eine Unterkunft kümmern. In der Zeit fängt nämlich das neue Semester an und da Bordeaux mittlerweile eine sehr beliebte Stadt für Studenten ist, gibt es viele Interessenten. Ich habe in Sachen Wohnungssuche keine Schwierigkeiten gehabt, da ich während meiner Reise in Bordeaux einige Kontakte geknüpft habe. Durch diese Kontakte habe ich dann auch ganz schnell ein Zimmer zur Miete gefunden. Ansonsten gibt es die Möglichkeit sich für eine Unterkunft im Studentenwohnheim zu bewerben. Dies muss jedoch auch frühzeitig geschehen. Eine empfehlenswerte Internetseite für die Wohnungssuche ist diese: www.appartager.fr. 4. Kosten Kosten hat man in dieser wundervollen Stadt selbstverständlich auch. Wenn man nicht im Studentenwohnheim leben möchte, dann sollte man zwischen 300 und 500 Euro für ein eigenes Zimmer/Wohnung einplanen. Wenn man zentrumnah wohnen möchte, dann zahlt man schon um die 400 Euro für ein kleines Zimmer. Zudem kommen Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel hinzu. In Bordeaux fahren Straßenbahnen und Busse. Eine Jahresabo für Studenten beim TBC kostet 206 Euro. Das ist recht teuer. Für diejenigen, die nicht so lange bleiben, kann ich die 10ner Karte empfehlen. Außerdem stehen einem in Bordeaux die VCubs zur Verfügung. 2
Das sind Fahrräder die von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Man kann es mit dem Hamburger Stadtrad vergleichen. Hierfür kann man sich ein Abo holen oder sich einfach spontan ein Rad nehmen. Die ersten 30 Minuten Nutzung sind kostenfrei. Essen kann man sehr günstig für ca. 2/3 Euro in den Mensen der Unis. Mittags und abends gibt es warme Küche. Wenn man das Geld übrig hat, dann sollte man auch nicht zu wenig für die Freizeit einplanen. Es werden nämlich oft Ausflüge in die nähere Umgebung angeboten und zudem geht man in Bordeaux abends sehr gern mal ins Restaurant oder in eine Bar. 5. Gastinstitution Vor meinem ersten Tag an der Uni, wurde ein Informationstag für die Auslandstudenten an meiner Universität (Fachrichtung Soziologie) veranstaltet. Hier habe ich bereits erste Kontakte geknüpft und mir alle nötigen Informationen bzgl. der Kurswahl geholt. Claire Shiff hat uns in die Thematik der Kurse ein wenig eingeführt. Sie ist die Koordinatorin für alle Auslandsstudenten in dem Fachbereich Soziologie. An diesem Tag hat sich zudem eine Studentin vorgestellt, welche uns bei Fragen zur Seite stehen wollte. Ich habe relativ schnell zurechtfinden können, da ich einen Plan der Universität bekommen habe und ich zudem jederzeit am Empfang der Universität fragen zu den Veranstaltungen stellen konnte. In der zweiten Woche wurde ein Treffen für alle Auslandsstudenten der Bordeaux 2 und 3 veranstaltet. Es waren mindestens 200 Studenten anwesend. Wir wurden freundlich von den Mitarbeitern des Bureau vie étudiante, welches um Aktivitäten für die Auslandsstudenten bemüht, empfangen. Anschließend gab es ein kleines typisch französisches Buffet um Bekanntschaften zu knüpfen. Ich habe während meines Aufenthaltes lediglich Veranstaltungen in dem Fachbereich Soziologie belegt. Meine Kurse waren allesamt interessant, jedoch musste ich mich erst einmal an den französischen Unterrichtsstil gewöhnen. Die Studenten kommen eigentlich so wie gar nicht zu Wort. Der Dozent präsentiert die ganze Veranstaltung über und die Studenten tippen rasend schnell alles in ihre Computer. 3
Dies war ziemlich gewöhnungsbedürftig, da ich das so in dem Ausmaß nicht kenne. Dennoch war es interessant ein anderes Hochschulsystem kennen zu lernen und zu lernen damit umzugehen. 6. Alltag/ Freizeit Bordeaux ist eine wundervolle Stadt mit einem angenehmen Klima. In den warmen Sommertagen spielt sich das Leben größtenteils draußen ab. Bordeaux hat eine lange Einkaufsstraße, die Rue St. Cathrine, wo man hervorragend shoppen gehen kann. Ich habe auch sehr gerne eine Fahrradtour gemacht oder mir Inliner ausgeliehen und an den quais, entlang der Garron gefahren. Ich habe zudem oft kleine Ausflüge in die Umgebung Bordeauxs gemacht. Ich war in Biarritz, San Sebastian (Spanien, ist gleich an der Grenze zu Frankreich; in ca. 2 Stunden zu erreichen), St. Emilien, Arcachon, Dune du Pyla und viele weitere kleine Orte. Zudem gibt es in Bordeaux sehr viele tolle Restaurants. Ich mag die französische Küche sehr gern und habe immer wieder neues ausprobieren können. An unserer Universität hat sich zudem das bureau vie étudiante um uns Auslandsstudenten großartig gekümmert. Es wurden wöchentlich Ausflüge und Aktivitäten, wie Kanutour, Trip nach St. Emilien, Restaurantbesuche etc., organisiert. Zudem wird jeden Mittwoch im bureau vie étudiante ein Strickkurs von meinen beiden lieben Omis Danielle und Antoinette gegeben. Ich habe jede Woche dieses Angebot genutzt, da es mir sehr großen Spaß gemacht hat, neben dem eigentlichen Stricken mich mit den beiden und anderen Studenten auszutauschen. 4
7. Fazit Ich habe mein Auslandssemester in Bordeaux wirklich in allen Zügen genossen. Land und Leute sind mir in der Zeit sehr ans Herz gewachsen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Bordeaux und kann diese Stadt nur jedem weiterempfehlen. Zudem habe ich meine Sprachkenntnisse sehr verbessern können, da ich sehr viel unter Franzosen/innen war. Ich habe tolle neue Bekanntenschaften gemacht und neue Freunde gefunden. 5