Pressemitteilung Nr. 013 / 2015-29. Der Arbeitsmarkt im - zum Jahresbeginn saisonüblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit - Arbeitsmarktsituation günstiger als vor einem Jahr - Arbeitskräftenachfrage zieht wieder leicht an I. Überblick Zum Jahresbeginn 2015 hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erneut erhöht, was allerdings auf eine saisonübliche Entwicklung zurückzuführen ist. Im Januar waren 11.223 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.430 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit jedoch weiterhin auf einem niedrigeren Niveau. Im Januar 2014 wurden 567 Arbeitslose mehr gezählt. Die Arbeitslosenquote berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen kletterte um 1,1 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 8,7 Prozent. Vor einem Jahr wurde eine um 0,5 Prozentpunkte höhere Quote registriert (9,2 Prozent). GSt Freital 8,1 % 3.413 Arbeitslose 350 Stellen GSt Dippoldiswalde 5,9 % 1.200 Arbeitslose 132 Stellen GSt Pirna 9,8 % 5.174 Arbeitslose 518 Stellen GSt Sebnitz 10,7 % 1.436 Arbeitslose 110 Stellen 1
Wir registrieren wie üblich zum Jahresbeginn wieder einen saisonal typischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Beendigungen von Beschäftigungen zum Jahresende, auslaufende befristete Arbeitsverträge sowie generell witterungsabhängige Tätigkeiten bewirken zahlreiche Arbeitslosmeldungen, wobei der bisher eher milde und schneearme Winter die Effekte zwar entschärft hat, jedoch profitierte der Osterzgebirgsraum als Winterskigebiet kaum davon, kommentiert Mario Lehwald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Positive Signale sind vorhanden, denn bereits zum Jahresbeginn stieg die Arbeitskräftenachfrage wieder leicht an, so der Agenturchef weiter. Aber der Winter kann immer noch kommen. Die Unternehmen der Bauwirtschaft sollten während der Schlechtwetterzeit das Saison-Kurzarbeitergeld nutzen und sich damit ihre Fachkräfte auf Dauer sichern, empfiehlt Lehwald. II. Bewegung am Arbeitsmarkt Im aktuellen Berichtsmonat gab es doppelt so viele Zugänge in die Arbeitslosigkeit als Abgänge. Im Januar meldeten sich deutlich mehr Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos als im Monat zuvor (plus 822). 2.845 Arbeitslosmeldungen wurden insgesamt registriert. 1.876 Personen davon hatten zuvor eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt ausgeübt. Im Dezember gab es nach einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt weniger Arbeitslosmeldungen (877). Insgesamt 1.407 gemeldete Personen konnten im Januar die Arbeitslosigkeit beenden, 219 weniger als im Dezember. 451 Männer und Frauen nahmen im aktuellen Monat eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt auf, das waren 27 mehr als im Vormonat. III. Ausgewählte soziale Gruppen Langzeitarbeitslose Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat sich zum Jahresbeginn auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen (ein Jahr und länger ohne Beschäftigung) nochmals erhöht. 4.072 Bürgerinnen und Bürger waren im Januar von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Der Anstieg im Vergleich zum Vormonat lag bei 92 bzw. 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Januar letzten Jahres wurden 331 bzw. 7,5 Prozent weniger Langzeitarbeitslose registriert. 2
Bestand an Langzeitarbeitslosen 4.403 4.072 3.927 3.681 476 391 Insgesamt SGB III SGB II Januar 2014 Jugendliche Auch bei den unter 25-Jährigen ist die Arbeitslosenzahl innerhalb des letzten Monats um 127 Personen gestiegen. Damit waren im 722 junge Menschen arbeitslos gemeldet. Zum Start des vergangenen Jahres gab es noch 60 Jugendliche mehr, die ohne Job waren. Ältere Bei den über 50-Jährigen nahm die Arbeitslosigkeit innerhalb des letzten Monats ebenfalls zu (plus 551 bzw. plus 13,3 Prozent). Insgesamt 4.697 Arbeitslose, die 50 Jahre und älter sind, zählt der Landkreis. 3.073 davon sind über 55 Jahre alt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der älteren Arbeitslosen jedoch überdurchschnittlich zurückgegangen, damals waren 4.385 Frauen und Männer über 50 Jahre arbeitslos gemeldet (minus 312 bzw. minus 6,2 Prozent). IV. Agentur und Jobcenter im Vergleich SGB III Die Arbeitsagentur Pirna registrierte im Januar 3.989 Arbeitslose aus dem Rechtskreis der Versichertengemeinschaft Sozialgesetzbuch - Drittes Buch - Arbeitsförderung (SGB III). Das waren 1.080 bzw. 37,1 Prozent mehr Personen als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch deutlich zurückgegangen (minus 262 bzw. minus 6,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III stieg im Monatsverlauf um 0,8 Prozentpunkte und liegt aktuell bei 3,1 Prozent. Die Vorjahresquote betrug 3,3 Prozent. SGB II 7.234 arbeitslose Bürgerinnen und Bürger gehören zum Rechtskreis SGB II und werden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl stieg 3
damit binnen Monatsfrist um 350 registrierte Personen (plus 5,1 Prozent), der Vergleich zum Januar 2014 zeigt jedoch 305 SGB II-Arbeitslose weniger (minus 4,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II liegt aktuell bei 5,6 Prozent und stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkt. Im Januar 2014 lag die Quote 0,3 Prozentpunkte höher bei 5,9 Prozent. V. Blick auf die Geschäftsstellen In allen Geschäftsstellen ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat angestiegen, jedoch mit unterschiedlicher Intensität. Im Pirnaer Stadtgebiet (plus 1,4 Prozentpunkte) und in der Sebnitzer Region (plus 1,7 Prozentpunkte) kletterte die Quote stärker als im Osterzgebirgsraum (Dippoldiswalde und Freital jeweils plus 0,8 Prozentpunkte). Gegenwärtig liegen die Arbeitslosenquoten in allen vier Geschäftsbereichen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Dabei verzeichnete Sebnitz den stärksten Abbau (minus 1,1 Prozentpunkte). Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) 9,2 7,6 8,7 10,2 8,4 9,8 11,8 9,0 10,7 8,3 7,3 8,1 6,5 5,1 5,9 GSt Pirna GSt Sebnitz GSt Freital GSt Dippoldiswalde Januar 2014 Dezember 2014 VI. Stellenangebote Arbeitgeber meldeten im 22 Stellenangebote mehr als im Dezember (plus 6,6 Prozent). 357 neue Arbeitsstellen wurden registriert. Im Vergleich zum Januar 2014 waren das 16 Stellen weniger (minus 4,3 Prozent). Im Bestand gibt es aktuell 1.110 zu besetzende Arbeitsstellen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Den größten Bedarf an Arbeitskräften gibt es im Gesundheits- und Sozialwesen (169 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (163 Stellen), im Gastgewerbe (158 Stellen) aber auch im Baugewerbe (122 Stellen). In der Zeitarbeit stehen derzeit 148 offene Stellen zur Verfügung. 4
Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen (ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung) 1.068 1.110 924 373 335 357 Bestand Zugang Jan 14 Dez 14 Jan 15 VII. Unterbeschäftigung Die Arbeitsmarktstatistik erfasst auch die Unterbeschäftigung. In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Januar 2015 bei 13.753. Die Unterbeschäftigungsquote stieg um 1,0 Prozentpunkte von 9,5 Prozent im Dezember auf 10,5 Prozent im Januar. VIII. Beschäftigung Im Juni 2014* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 75.196 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 1.505 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei 2,0 Prozent. Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Verarbeitenden Gewerbe (plus 441), im Gastgewerbe (plus 370) sowie im Bereich der Immobilien und freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 302). Im Handel und Kfz-Bereich (plus 180), Information und Kommunikation (plus 176) sowie im Baugewerbe (plus 137) sind ebenfalls mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr. Einen Beschäftigungsaufbau gab es weiterhin im wirtschaftlichen Dienstleistungsbereich, in der Logistikbranche (Verkehr und Lagerei) sowie in der Zeitarbeit. * letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben 5