Schwalben willkommen!
Inhalt Erster Teil 1. Schwalben - allgemeine Informationen Systematik Merkmale Verbreitung Schwalbenvorkommen in Brandenburg 2. Rauchschwalbe 3. Mehlschwalbe 4. Uferschwalbe 5. Gefährdungsursachen 6. Rechtliche Situation
Schwalben Systematik Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) Unterordnung der Singvögel (Passeres) Familie: Schwalben - Hirundinidae) Familie umfasst 2 Unterarten, 19 Gattungen und etwa 83 Arten. Nicht dazu gehören Seeschwalben Zugvögel Foto: Pixelio/Randler
Schwalben Allgemeine Merkmale Typisch gegabelter Schwanz Schlanker, stromlinienförmiger Körperbau Lange schmale Flügel Schnabel ist kurz Viele Arten haben lange Schwänze Kurze Beine Foto Rauchschwalben: Steffen Fahl
Schwalben - Verbreitung Weltweit und Europa 76 Arten Weltweit heimisch, nur nicht in den arktischen Gebieten, Neuseeland und auf einigen ozeanischen Inseln Maskenschwalbe wohl eine der ursprünglichen Schwalben In Europa Mehlschwalbe, Uferschwalbe, Rauchschwalbe Brutvogel weit verbreitet Felsen- und Rötelschwalbe nur noch im Süden Europas Quelle: pixelio / Gerd Altmann
Schwalben - Vorkommen in Brandenburg Rauchschwalbe: - brütet in Brandenburg flächendeckend - dichteste Besiedlung in ländlicher Kulturlandschaft mit Großviehaltung (HVL, Rhinluch, untere Dosseniederung, Teile der nördlichen Prignitz, Uckermark, Parsteinsee-Becken) Mehlschwalbe: -flächendeckendes Vorkommen -Brutkolonien abhängig von Größe und Anzahl menschlicher Siedlungen und den dortigen Viehställen -Dichtezentren in den Regionen Brandenburg-Stadt, Frankfurt/Oder, Königs Wusterhausen und Potsdam- Berlin (Quelle: ADEBAR-Kartierung 2005-2009)
Schwalben - Vorkommen in Brandenburg Uferschwalbe: ungleichmäßig verbreitet Norden und Mitte BB stärker besiedelt recht dichte Vorkommen: UM, BAR, PM, MOL, TF unbesiedelte Räume im Süden des Landes auffallend: quer durchs Land ausgedehntes Gebiet ohne Brutvorkommen (vom Fläming über den Spreewald bis zur Neiße) Erheblicher Raumverlust seit Kartierung von 1972-1982 seitdem aus über einem Drittel der ehemals besiedelten MTB verschwunden Foto: NABU / Klemens Karkow (Quelle: ADEBAR-Kartierung 2005-2009)
Rauchschwalbe (Hirundo rustica) auffällig lange Schwanzspieße Rauchschwalbe - Merkmale Oberkopf, Kopfseiten, Kropfband und gesamte Oberseite metallisch dunkelblau Stirn, Kinn und Kehle kastanienrot Brust, Bauch, Flanken und Unterschwanzdecken weiß Schwanz schwarzbraun mit hellem Querband Lebensraum: Ländliche Siedlungen mit umliegendem Kulturland, Wasserflächen Foto: NABU/Wolfgang Ewert
Rauchschwalbe - Lebensweise eleganteste und rasanteste heimische Schwalbe, oft sehr niedrig fliegend Nisten: oben offene Nester aus Lehm und Grashalmen oder Haaren in offenen Gebäuden und unter Torbögen, Balkonen, breiten Dachvorsprüngen Fortpflanzung April -September 2-3 Bruten Gelege 4-6 Eier Fotos: Werner Voigt / www.bilder-der-natur.de
Rauchschwalbe Bestandstrend Index [%] Rauchschwalbe Hirundo rustica 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 Gesamt NW SW Ost 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Ergebnisse des DDA-Brutvogelmonitorings
2,0 Rauchschwalbe Hirundo rustica 1,5 Index 1,0 0,5 0,0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Jahr Rauchschwalbe (Hirundo rustica) in Brandenburg 37.000-55.000 BP/Rev. Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009: -23 % Quelle: ADEBAR-Kartierung 2005-2009
Mehlschwalbe - Merkmale Mehlschwalbe (Delichon urbicum) Klein, gedrungen kürzerer, gegabelter Schwanz Oberseite metallisch blauschwarz Kinn, Kehle und Unterseite und Füße weiß Lebensraum Dörfer, Stadtränder mit umliegendem Kulturland, Gehöfte Foto: Fotonatur
Mehlschwalbe - Lebensweise Nahrung: kleinere, fliegenden Insekten, wie Fliegen, Mücken und Blattläuse Nisten unter Dächern und Brücken Nester aus Ton oder Lehm mit seitlichem Schlupfloch Fortpflanzung Mai -September 2-3 Bruten Gelege 4-5 Eier Foto: pixelio/dieter Schütz
Mehlschwalbe Bestandstrend Index [%] Mehlschwalbe Delichon urbicum 300 Gesamt NW SW Ost 250 200 150 100 50 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Ergebnisse des DDA-Brutvogelmonitorings
2,0 Mehlschwalbe Delichon urbicum 1,5 Index 1,0 0,5 0,0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Jahr Mehlschwalbe (Delichon urbicum) in Brandenburg 42.000-65.000 BP/Rev. Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009: -43 % Quelle: ADEBAR-Kartierung 2005-2009
Uferschwalbe - Merkmale klein, gedrungen schwach gegabeltem Schwanz ohne Schwanzspieße Oberseite braun Unterseite weiß mit braunem Brustband Lebensraum offenes Gelände, Sandund Kiesgruben, Steilküsten Foto: NABU/ Klemens Karkow
Uferschwalbe - Lebensweise Nisten in selbstgegrabenen Röhren in sandigen Erdwänden Fortpflanzung Mai August 2 Bruten Gelege 4-5 Eier
Schwalben - Gefährdungsursachen Intensivlandwirtschaft Foto: pixelio / R.Samossi
Schwalben - Gefährdungsursachen Mangel an geeigneten Brutplätzen Zerstörung vorhandener Nester Abbaggern/Verfüllen von Kiesgruben (Uferschwalbe) Flächenversiegelung Foto: NABU/ Klemens Karkow
Schwalben Schutzstatus Rauchschwalbe: Rote Liste Brandenburg Gefährdet Mehlschwalbe: bisher nicht auf der Roten Liste Uferschwalbe: Stark gefährdet Foto: Werner Voigt / www.bilder-der-natur.de
Schwalben - Schutzmaßnahmen Förderung bäuerlicher Strukturen anstatt Agrar- Industrie Foto: NABU Bremen Foto: Werner Voigt / www.bilder-der-natur.de
Schwalben - Schutzmaßnahmen Brutplätze schützen Nisthilfen anbieten Foto: Werner Voigt / www.bilder-der-natur.de
Schwalben - Schutzmaßnahmen Lehmpfützen anlegen naturnahe Gestaltung von öffentlichem und privatem Grün Foto: pixelio / Stefan Lange
Verschnaufpause Kleine Sprichwortsammlung Siehst du die Schwalben niedrig fliegen, wirst du Regenwetter kriegen. Fliegen die Schwalben in den Höh'n, kommt ein Wetter, das ist schön. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Bleiben die Schwalben lange, sei vor dem Winter nicht bange.