Fenster auf! Für die Feldlerche.
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- Irmela Braun
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1 Fenster auf! Für die Feldlerche. Mit wenig Aufwand viel erreichen Jan-Uwe Schmidt, Pirna, Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Im Auftrag von:
2 Hintergründe Lebensraum Acker Ackerland umfasst ca. 40 % Sachsens Lebensraum für zahlreiche Vogelarten des Offenlandes Art der Bewirtschaftung = Gestaltung des Lebensraums einige Arten kommen fast ausschließlich auf Äckern vor Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 3
3 Steckbrief Die Feldlerche Foto: W. Nachtigall Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 4
4 Steckbrief Feldlerche Aussehen und Vorkommen Aussehen etwas größer als Haussperling braune Grundfärbung, Rücken und Brust gestrichelt kleine angedeutete Haube Schwanz mit auffällig weißen Außenrändern Lebensraumansprüche offenes Gelände, vor allem Äcker und Brachen, aber auch Grünland ohne vertikale Strukturen (Hecken ) bevorzugt karge, trockene Stellen mit schütterem Bewuchs und Fehlstellen besonders geeignete Kulturen: Sommergetreide und Feldfutter Foto: S. Ott Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 6
5 Steckbrief Feldlerche Lebensraum Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 7
6 Steckbrief Feldlerche Brutgeschehen und Verhalten Brutgeschehen Rückkehr ins Brutgebiet ab Mitte Februar Erstbrut von April bis Mai, Zweitbrut von Juni bis Juli Nester gut versteckt am Boden Gelege enthalten 3 bis 5 Eier Foto: M. Dämmig Verhalten Flugbalz mit Singflug der Männchen ab März im Februar/März und im Oktober/November Durchzug großer Trupps Ernährung Insekten, Spinnen, Schnecken und Regenwürmer sowie Pflanzenteile und Samen Foto: M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 8
7 Steckbrief Feldlerche Verbreitung Steffens et al Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 9
8 Bestandsentwicklung Bestand in Sachsen Brutpaare seit 1995 Rückgang um 40 % in Deutschland nach Roter Liste gefährdet (Stufe 3) in Sachsen auf der Vorwarnliste Anzahl Brutpaare, Index ( = 100 %) Zeiträume sächsischer Brutvogelkartierungen Zeitraum Brutpaarzahl Bestandsentwicklung der Feldlerche in Sachsen Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 10
9 Gründe für den Bestandsrückgang Gründe für den Rückgang der Feldlerche Kulturartenwandel zunehmende Dominanz dichter Winterungen, gleichzeitig Rückgang günstiger Kulturen (z. B. Sommergetreide) 5-Jahres-Mittel des Ertrags in % (1990=100 %) Anteil am Ackerland Sachsens in % Winterraps Winterweizen Wintergetreide + Winterraps Sommergetreide + Feldfutter + Brachen Jahr Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 11
10 Gründe für den Bestandsrückgang Gründe für den Rückgang der Feldlerche Kulturartenwandel zunehmende Dominanz dichter Winterungen, gleichzeitig Rückgang günstiger Kulturen (z. B. Sommergetreide) Rückgang von Feldrainen und Brachen Verlust wichtiger Lebensräume und Nahrungsflächen Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 12
11 Gründe für den Bestandsrückgang Gründe für den Rückgang der Feldlerche Kulturartenwandel zunehmende Dominanz dichter Winterungen, gleichzeitig Rückgang günstiger Kulturen (z. B. Sommergetreide) Rückgang von Feldrainen und Brachen Verlust wichtiger Lebensräume und Nahrungsflächen Effizienter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Nahrungsknappheit Bodenbearbeitung im April und Mai Zerstörung von Nestern Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 13
12 Gründe für den Bestandsrückgang Problemfeld Winterkulturen Starten und Landen ist erschwert in Winterraps und Wintergerste oft schon ab April in Winterweizen und roggen, je nach Standort, ab Juni auf weiten Flächen ist eine Zweitbrut der Feldlerche unmöglich Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 14
13 Maßnahmen Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 17
14 Feldlerchenfenster Was? künstliche Saatlücken in Winterungen Mindestgröße Schlag 5 ha Größe m², um bis zum Ende der Brutsaison offen zu bleiben gleichmäßige Verteilung der Fenster auf dem Schlag Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig 2 Fenster je Hektar Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 18
15 Feldlerchenfenster Warum? Die Fenster dienen Landen und Starten, was im normalen Bestand oft nicht mehr möglich ist. Der Zugang zum Bestand wird gewährleistet. Die kann Zweitbrut erfolgen. Das Nest wird in Fensternähe im Kulturbestand angelegt. Aufgrund der weitgehenden Vegetationsfreiheit trocknen und erwärmen sich die Fenster deutlich schneller als die Kultur. Laufkäfer und andere Insekten als Nahrungstiere werden angelockt. Gharadjedaghi et al Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 19
16 Feldlerchenfenster Wo? besonders geeignet sind große Schläge in offener Landschaft in Wintergetreide oder Winterraps mindestens 50 m vom Feldrand entfernt Foto: DOP Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen 2014 Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 20
17 Feldlerchenfenster Wie? Auslassen bei der Saat durch Anheben der Drillmaschine (nachträglicher Einsatz von Totalherbizid) keine mechanische Unkrautbekämpfung ab April Lage zwischen den Fahrgassen, damit Raubsäuger nicht eindringen können Das ist zu nah Mit dem Auslassen weniger Quadratmeter können Sie viel bewirken! So bitte nicht! Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 21
18 Feldlerchenfenster Wenig Verlust große Wirkung Schläge mit Feldlerchenfenstern werden auch zur Zweitbrut noch von Feldlerchen besiedelt die Brutpaardichte lässt sich mit Feldlerchenfenstern etwa verdoppeln Bei angenommenen Ertrag/ha liegt der Minderertrag bei nur 4 /ha Bitte geben auch Sie der Feldlerche auf Ihrem Acker ein zu Hause! Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 22
19 Fenster in verschiedenen Kulturen im Mai Winterweizen Wintergerste Winterraps Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 24
20 Fenster in verschiedenen Kulturen im Juli Winterweizen Wintergerste Winterraps Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Foto: Bodenbrüterprojekt, A. Eilers Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 25
21 Feldlerchenfenster nach der Ernte Beispiel Winterweizen Anfang August Foto: Bodenbrüterprojekt, A. Eilers Foto: Bodenbrüterprojekt, A. Eilers Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 27
22 Feldlerchenfenster mal anders Die Funktion bleibt gewährleistet Relativ starker Bewuchs mit Getreide im Fenster Fenster mit unregelmäßigen Rändern Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 28
23 Feldlerchenfenster mal anders Die Funktion ist nicht gewährleistet Lage zu dicht am Gehölz zu kleines Fenster in Raps die Pflanzen verschließen das Fenster fast völlig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 29
24 Zusätzliche Fahrgassen Variante der weitreihigen Saat Zwischen den befahrenen Fahrgassen werden zusätzliche, später nicht befahrene Leitspuren angelegt einfache Anlage mittels Fahrspurprogramm Abstand etwa 6-12 m kein Anschluss an das Vorgewende zum Schutz vor Prädatoren Zugang zum Bestand ab Mai/Juni bleibt erhalten Effekte sind denen der Fenster vergleichbar Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 30
25 Zusammenfassung Fazit Rückgänge der Bestände von Feldvogelarten, darunter die Feldlerche dichte, hohe, fehlstellenarme Kulturen bieten kaum Lebensraum einfache Maßnahmen erzielen positive Effekte Feldlerchenfenster sind einfach, kosten wenig und bewirken viel Foto: A. Eilers Öffnen auch Sie die Fenster! Für die Feldlerche. Jan-Uwe Schmidt Fenster auf! Für die Feldlerche. 32
26 Kontakt Jan-Uwe Schmidt Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e. V. Tel.: Im Auftrag von: Tel
Fenster auf! Für die Feldlerche.
Fenster auf! Für die Feldlerche. Mit wenig Aufwand viel erreichen Jan-Uwe Schmidt, Lehndorf, 01.12.2014 Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Im Auftrag von: Hintergründe Lebensraum Acker Ackerland umfasst
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