Rathaus Sursee auktionskatalog verkaufsausstellung 08. bis 10. September 2011 auktion 10. September 2011, 10.00 Uhr
Sehr geehrte Kunstfreundin, sehr geehrter Kunstfreund Wie kommt die Stadt Sursee dazu, einen Teil des Werkes von Franz Grossert y Cañameras im Rathaus zu verkaufen? Vor bald zwei Jahren ist Franz Grossert y Cañameras nach einem bewegten Künstlerleben in Sursee gestorben. Die Stadt hatte den Auftrag, mit den vier Geschwistern den Nachlass zu regeln. Dieser besteht aus dem künstlerischen Werk von Franz Grossert, zu dem Arbeiten aus den 1960er und 70er Jahren gehören und das vor allem Gemälde und Keramiken umfasst, die nach seiner Rückkehr von Zürich in den späten 1970er Jahren bis 1991 am Herrenrain in Sursee entstanden sind. Michael Grossert inventarisierte und dokumentierte den künstlerischen Nachlass seines Bruders, insgesamt rund 200 Gemälde, Plastiken, Aquarelle und Zeichnungen. Um das Vermächtnis von Franz Grossert nachhaltig zu sichern, erklärten sich die Erben bereit, die Bilder und Skulpturen der Stadt Sursee zu schenken. Der Schenkungsvertrag zwischen Stadt und Erben bestimmt folgendes: Eine Kernsammlung von 80 Werken geht an das Museum Sankturbanhof mit dem Auftrag, diese zu konservieren und in Ausstellungen oder durch Präsentation im öffentlichen Raum der Bevölkerung zugänglich zu machen. Die restlichen Werke kann die Stadt verkaufen, um damit die anfallenden Kosten zu decken und dem Sankturbanhof die Verwaltung und Vermittlung der Kernsammlung zu erleichtern. Im Namen der Stadt danke ich den Brüdern Adolf und Michael Grossert, die mit viel Engagement, zusammen mit Bettina Staub, Co-Leiterin des Sankturbanhofs, die Kernsammlung für das Museum bestimmt haben; ich danke Kurt Heimann, der im Auftrag der Stadt die Organisation der Verkaufsausstellung übernahm wie auch Paul C. Gloggner für die Zusage zur professionellen Durchführung der Auktion. Es ist uns allen wichtig, mit diesem Vorgehen die Persönlichkeit und das einzigartige Werk von Franz Grossert y Cañameras zu würdigen. Liebe Kunstfreundin, lieber Kunstfreund, benützen Sie doch die einmalige Gelegenheit, ein Werk als Erinnerung an Cañameras zu kaufen oder zu ersteigern! Für die Stadt Sursee Ruth Balmer-Marti, Stadträtin Bereich Bildung und Kultur
auktion und verkaufsausstellung im Rathaus sursee Donnerstag, 08. September 2011 18.00 Uhr: Türöffnung 19.00 Uhr: Begrüssung, Vernissage mit Apéro Besichtigung bis 22.00 Uhr Freitag, 09. September 2011 14.00 bis 18.00 Uhr: Besichtigung und Reservationen Samstag, 10. September 2011 09.00 Uhr: Türöffnung 10.00 Uhr: Auktion durch Paul C. Gloggner, Luzern anschliessend Verkauf bis 17.00 Uhr verkauf ab 08. September 2011 Ab Donnerstag, 08. September 2011 können die rund 50 Werke der Verkaufsausstellung zu einem festen Preis reserviert werden. Diese Werke sind in diesem Katalog nicht abgebildet. Auktion am 10. September 2011, 10.00 Uhr In diesem Katalog präsentierte Werke werden am Samstag, 10. September 2011, 10.00 Uhr, versteigert. Auktionsbedingungen auf der letzten Seite. Information und Bietaufträge Brigitte Geiser Stadtverwaltung Sursee Centralstrasse 9 6210 Sursee Tel. 041 926 91 31 brigitte.geiser@stadtsursee.ch www.sursee.ch Werkbeschreibungen: Michael Grossert, Basel / Paris Gestaltung: Ben Peyer, www.version1.ch
1 bild mit tiefer macht gegen ein surreales märchen (1965) Öl a/karton, 110 x 80 cm CHF 400 1200 (Ausruf CHF 300) 2 auskragende figur (1966) Öl a/lwd., 86 x 104 cm Rückseite auf Keilrahmen und Lwd. signiert CHF 700 2000 (Ausruf CHF 600)
3 (1966) Öl a/lwd., 47 x 37 cm Rückseite auf Lwd. in Kugelschreiber signiert CHF 150 250 (Ausruf CHF 100) 4 (1967) Öl a/lwd., 37 x 47 cm Rückseite auf Lwd. in Kugelschreiber signiert CHF 150 250 (Ausruf CHF 100)
5 lebensgenuss (1965) Öl a/spanplatte, 110 x 80 cm Rückseite auf Spanplatte in Kugelschreiber signiert CHF 600 1800 (Ausruf CHF 500) 6 bild mit schneidendem rotsegel (1969) Lackfarbe a/papier, 50 x 50 cm Rückseite in Tusche signiert CHF 200 300 (Ausruf CHF 120)
7 (1970) Öl a/lwd., 65 x 150 cm CHF 600 1500 (Ausruf CHF 500) 8 9
10 11 12 13
14 15 16 17
18 19 20 21
22 (1977) Lackfarbe a/karton, 20 x 20 cm Rückseite mit Bleistift signiert CHF 150 250 (Ausruf CHF 100) 23 (späte 1970er) Lackfarbe a/karton, 20 x 20 cm - CHF 150 250 (Ausruf CHF 100) 24 (1977) Lackfarbe a/karton, 20 x 20 cm Rückseite signiert CHF 150 250 (Ausruf CHF 100) 25 (1978) Lackfarbe a/karton, 20 x 20 cm Rückseite signiert CHF 150 250 (Ausruf CHF 100)
26 (1980) Tusche a/papier, 68 x 51 cm Vorderseite unten rechts signiert CHF 200 500 (Ausruf CHF 150) 27 animalische orange figur (1981) Öl a/lwd., 116 x 110 cm Rückseite signiert CHF 500 1500 (Ausruf CHF 400)
28 fliegende figur (1980) Öl a/lwd., 115 x 200 cm Rückseite auf Keilrahmen in Tusche signiert CHF 600 1200 (Ausruf CHF 500) 29 blicke (1984) Lackfarbe a/karton, Tempera a/holz, 28 x 118 cm Rückseite auf Holztafel oben signiert CHF 500 1500 (Ausruf CHF 400)
30 animalism Summer figure (1983) Öl a/karton, 50 x 70 cm Rückseite auf Etikett signiert CHF 600 1200 (Ausruf CHF 500) 31 figure Standing on fertility-earth (1982) Öl a/lwd., 200 x 120 cm Rückseite auf Querleiste in Bleistift signiert CHF 700 2500 (Ausruf CHF 600)
32 green head Öl a/lwd., 170 x 121 cm Vorderseite unten rechts signiert CHF 700 1200 (Ausruf CHF 600) 33 hyperion ii (1981) Öl a/lwd., 121 x 170 cm Rückseite signiert CHF 700 1600 (Ausruf CHF 600)
34 Silber blue Sky (1983) Öl a/lwd., 130 x 200 cm Rückseite auf Querleiste in Kugelschreiber signiert CHF 700 2000 (Ausruf CHF 600) 35 Öl a/pavatex / Holz, 53 x 73 cm CHF 200 500 (Ausruf CHF 150)
36 Öl a/lwd., 120 x 180 cm CHF 700 1600 (Ausruf CHF 600) 37 Öl a/pavatex, 138 x 80 cm CHF 500 1200 (Ausruf CHF 400)
38 azur-juli (1990) 39 das gewitter (1990) Öl a/holz, 75 x 75 cm Rückseite in Tusche signiert CHF 500 1500 (Ausruf CHF 400) Öl a/holz, 75 x 75 cm Rückseite unten rechts auf Holzstreifen signiert CHF 500 1500 (Ausruf CHF 400) 40 Öl a/lwd., 120 x 120 cm CHF 600 1500 (Ausruf CHF 500)
41 (1970er) Ton modelliert und gebrannt, farbig glasiert, 17 x 62 x 24 cm CHF 300 800 (Ausruf CHF 200) 42 (1977) Ton modelliert und gebrannt, gefasst mit Engobe, 20 x 33 x 6 cm Auf der Rückseite eingeritzte Signatur CHF 200 400 (Ausruf CHF 100) 43 Ton modelliert und gebrannt, farbig glasiert, 23 x 18 x 14 cm CHF 300 800 (Ausruf CHF 200)
44 (1970er) Bronze, 37 x 25 x 19 cm CHF 400 1200 (Ausruf CHF 300) 45 r2 (1977) Bronze, 16 x 41 x 14 cm auf vorderer Standfläche signiert CHF 400 1200 (Ausruf CHF 300)
LEBENSLAUF Franz Grossert y Cañameras wurde am 19. Juni 1936 in Sursee geboren, wo seine aus Spanien eingewanderten Grosseltern Pedro Monner und Josefa Cañameras eine spanische Weinhalle führten. Nach der Matura entschied er sich, Architekt zu werden, und absolvierte eine Lehre beim bekannten Architekten Walter Förderer in Basel. Dort und in anderen Büros arbeitete Franz Grossert später als Entwurfsarchitekt an zahlreichen Wettbewerben mit. Ab 1960 bestand eine längere, selbständige Zusammenarbeit mit dem Architekten Georges Meier in Sursee und seinem in Basel und Paris lebenden Bruder und Künstler Michael Grossert. Neben seiner Arbeit als Architekt interessierte sich Franz Grossert für die Geistes- und Kulturgeschichte und begann deshalb 1961 ein Studium der Kunstgeschichte an der Universität Zürich. Während des Studiums fing der an zu malen und beschloss 1967, sich voll dem künstlerischen Schaffen, der Malerei, zu widmen. Im August 1966 veranstaltete die Galerie Beat Mäder in Bern seine erste Ausstellung. In deren Rahmen veröffentlichte Franz Grossert ein Manifest gegen das Primat des Geldes, mit der Idee, seine Bilder gegen andere, ebenfalls kreative Arbeiten zu tauschen. In seinem durch Eigenständigkeit und selbständiges Denken geprägten Leben war es ihm wichtig, seine eigene, individuelle Ausdrucksform zu finden und neue Ideen zu verwirklichen. So schuf er beispielsweise jene abstrakten Porträts, in denen er den Charakter der Porträtierten malerisch umsetzte. 1966 heiratete Franz Grossert Johanna Zürcher, 1967 und 1969 kamen die Söhne Lorenz und Michael zur Welt. 1972 bezog der Künstler sein Atelier an der Wuhrstrasse. 1973 erhielt er den ersten öffentlichen Auftrag der Stadt Zürich für ein Keramikrelief im Eingang der Wohnsiedlung Utohof des Architekten Hannes Trösch. 1976 bis 1978 folgte die Gestaltung der Eingangshalle des Altersheims Dorflinde in Zürich-Oerlikon der Architekten Funk und Fuhrimann. Franz Grossert pflegte in diesen Jahren Kontakte zu verschiedenen Malern aus der damaligen Zürcher Kunstszene, mit denen auch gemeinsame Werke produziert wurden. Ende der 1970er Jahre zog Franz Grossert wieder nach Sursee, wo er eine überaus fruchtbare und kreative Zeit erlebte. Er gründete eine Malschule und es entstanden rund 200 Bilder und Skulpturen sowie zahlreiche Zeichnungen, Skizzen und Lithografien. Neben einigen Einzelausstellungen im Raum Zürich, darunter «Philographie» in der Städtischen Kunstkammer zum Strauhof, fanden 1983 und 2001 grössere Ausstellungen im Rathaus Sursee statt. 1991 erlitt Franz Grossert einen schweren Unfall, von dem er sich nie mehr erholen konnte. Er starb am 5. Dezember 2009 in Sursee. Aus: «Dokumentation zur Kunst am Bau, Altersheim Dorflinde» von Johanna Huber, Lorenz Huber und Annette Bühler
Auktionsbedingungen Für die Teilnahme an der Auktion gelten folgende Bedingungen: 1. Bieternummer, Bietaufträge Alle Bieter haben vor der Teilnahme an der Auktion eine Bieternummer zu lösen. Schriftliche Bietaufträge werden bis Freitag, 09. September 2011, 18.00 Uhr, entgegengenommen. Sie sind unwiderruflich und verbindlich. 2. Auktionsablauf, Mitbietrecht, Zuschlag Die Lose werden zu dem im Katalog als «Ausruf» bezeichneten Preis ausgerufen. Der Zuschlag erfolgt an den Meistbietenden. Der Bieter bleibt an sein Gebot gebunden, bis dieses ausdrücklich überboten wird. Entsteht irgendeine Meinungsverschiedenheit oder Unklarheit, kann der Auktionator nach freiem Ermessen darüber entscheiden oder das Los neu versteigern. Der Käufer haftet für seine Gebote persönlich. Der Auktionator hat das Recht, Nummern des Kataloges zu vereinigen, ausserhalb der Reihenfolge anzubieten oder wegzulassen. 3. Aufpreis Es wird kein Aufpreis und keine Mehrwertsteuer erhoben. 4. Übergang von Eigentum und Gefahr, Abholung der ersteigerten Objekte Der Ersteigerer erwirbt das Eigentum erst nach vollständiger Bezahlung seines Rechnungsbetrages. Die Gefahr gegen jeglichen Schaden geht bereits mit dem Zuschlag an den Ersteigerer über. Die ersteigerten Objekte sind unmittelbar nach der Auktion, bis spätestens am Ausstellungsende, Samstag, 10. September 2011, 17.00 Uhr, im Rathaus Sursee, abzuholen. 5. Zahlungskonditionen Die Auktionsrechnung wird zur sofortigen Bezahlung fällig. 6. Gewähr auf ersteigerte Objekte Der Ersteigerer hat die Objekte in dem Zustand zu übernehmen, in welchem sie sich im Augenblick des Zuschlages befinden. Während der Ausstellung besteht die Möglichkeit, die Gegenstände eingehend zu besichtigen und zu prüfen. 7. Gerichtsstand Erfüllungsort und ausschliesslicher Gerichtsstand ist Sursee.
Notizen
Nr. 7, ohne Titel (1970)