Fern der Front Mitten im Krieg Alltagsleben im Hinterland

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Transkript:

Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde Herausgegeben von Elisabeth Loinig und Reinelde Motz-Linhart Band 60 Fern der Front Mitten im Krieg 1914 1918 Alltagsleben im Hinterland Die Vorträge des 34. Symposions des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde gemeinsam mit dem Institut für Geschichte des ländlichen Raumes Schallaburg, 30. Juni bis 2. Juli 2014 Herausgegeben von Elisabeth Loinig Im Selbstverlag des NÖ Instituts für Landeskunde St. Pölten 2016

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: NÖ Institut für Landeskunde A-3109 St. Pölten, Kulturbezirk 4 Redaktion: Reinelde Motz-Linhart Bildbearbeitung: Wolfgang Kunerth Hersteller: agensketterl Druckerei GmbH Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau, Österreich NÖ Institut für Landeskunde ISBN 978-901635-86-1 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Rundfunk- oder Fernsehsendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwen-dung, vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis Vorwort der Herausgeberin... 7 Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Bandes... 9 Betriebsalltag.... 11 Pilsen Wiener Neustadt: Zwei Rüstungszentren im Vergleich Von Richard Lein... 11 Kriegserfahrungen der weiblichen Landbevölkerung im deutschsprachigen Raum Alttirols Von Gertrud Margesin.... 27 Alles für die Hauptstadt? Agrarwirtschaft im Land um Wien während des Ersten Weltkriegs Von Martin Bauer.... 45 Verwaltungsalltag.... 68 Die Landesverwaltung in Niederösterreich Von Stefan Eminger.... 68 Niederösterreichische Landgemeinden im Ersten Weltkrieg Von Willibald Rosner.... 89 Lager in Niederösterreich: Kriegsgefangene, Flüchtlinge, Deportierte Von Verena Moritz.... 116 Ein fortwährendes Kommen und Gehen : Kriegsbeschädigte zwischen Lazarett, Schulung und neuerlichem Einsatz Von Verena Pawlowsky.... 128 Versorgungsalltag.... 138 Kriegsverluste und Stagnation: Die demographischen Wirkungen des Weltkrieges Von Andreas Weigl.... 138 5

Feldbach: Hungern im Schatten des Infrastrukturbooms Von Wolfram Dornik.... 154 Mangel und Moral Ernährungsalltag in Stadt und Land Von Ernst Langthaler.... 170 Nähr-Stoffe: Nahrungsmittel, Tierfutter und Dünger in der Kriegswirtschaft Von Hubert Weitensfelder.... 183 Öffentlicher Alltag.... 199 Niederösterreich in der k.u.k. Filmpropaganda Von Hannes Leidinger.... 199 Zwischen Fremdheit und Zugehörigkeit: Das Bild jüdischer Kriegsflüchtlinge im Spiegel der Wiener jüdischen Presse Von Eleonore Lappin-Eppel... 210 Familien- und Schulalltag.... 227 Euphorie und Ernüchterung, Wohlstand und Mangel Bürger liche Familien im Kriegsalltag Von Hannes Stekl.... 227 Die Mobilisierung der Schulfront : Zum Geschichts- und Geographieunterricht im Ersten Weltkrieg Von Alexander Pinwinkler.... 244

Vorwort Das Gedenkjahr 1914/2014 löste eine intensive mediale Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg aus. Unzählige Veranstaltungen, Tagungen, Ausstellungen, Publikationen, TV- und Radio-Produktionen nicht nur in Österreich widmeten sich dem Großen Krieg. Wenn auch Gedenkjahre, wie das Jahr 2014, bald wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit schwinden, so ist das Erforschen von Krisenzeiten und dazu zählt die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts ganz gewiss eine wichtige Aufgabe für Historikerinnen und Historiker. Denn die Analyse historischer Abläufe, die in ihren Ursachen und Wirkungen überschaubar sind, kann dazu beitragen, Entwicklungen der Gegenwart aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und zu hinterfragen. Das NÖ Institut für Landeskunde greift für sein jähr liches Symposion historische Jahrestage und aktuelle Themen auf, die an wechselnden Orten in Niederösterreich öffentlich präsentiert werden. Zur 100. Wiederkehr des Kriegsbeginns wurde daher das 34. Symposion vom 30. Juni bis 2. Juli 2014 dem Ersten Weltkrieg gewidmet. Als Partner konnte das Institut für Geschichte des länd lichen Raumes in St. Pölten gewonnen werden, mit dem das das NÖ Institut für Landeskunde und sein Träger, das NÖ Landesarchiv, schon seit vielen Jahren immer wieder erfolgreich kooperiert. Als Tagungsort wurde die Schallaburg bei Melk gewählt, wo gleichzeitig die Ausstellung Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914 1918 (29. März bis 9. November 2014) gezeigt wurde. Das Symposion bot damit ein vertiefendes wissenschaft liches Begleitprogramm zu den Themen und Objekten der großen Schau. Die Front ist ins Hinterland hineingewachsen. Sie wird dort bleiben. Mit diesen Worten charakterisierte Karl Kraus treffend die totalen Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf das Alltagsleben der Zivilbevölkerung. Ganz in diesem Sinne stellte die Tagung den oft vernachlässigten Alltag an der Heimatfront ins Zentrum. Trotz der zahlreichen Veranstaltungen im dicht besetzten Gedenkjahr 2014 konnten viele arrivierte aber auch junge Forscherinnen und Forscher für die Vorträge und hier vorgelegten Aufsätze gewonnen werden. Sie beschäftigten sich mit den vielen Aspekten des Alltagslebens im Hinterland, das fern der Front dennoch mitten im Krieg war. An der Heimatfront wurden alle Bevölkerungsschichten mobilisiert, kaum jemand blieb von den Auswirkungen des Krieges verschont. Die Beiträge in diesem Band sind aus ausgewählten Vorträgen des Symposions hervorgegangen und setzen dem Anliegen und Auftrag des Instituts für Landeskunde entsprechend vorwiegend regionale und lokale Bezüge. Sie tun dies allerdings in bundesländerübergreifenden Perspektive, denn die Autoren kommen nicht nur aus Niederösterreich, sondern auch aus Wien, der Steiermark, Salzburg und Tirol. Die Gliederung des Bandes in einzelne Bereiche des Alltags versucht, den Panels der Tagung folgend und ohne eine thematische Vollständigkeit zu beanspruchen, 7

einige der vielen Facetten des Krieges im Hinterland zu beleuchten. Die Beiträge sind dem Betriebs-, Verwaltungs-, Versorgungs-, Familien- und Schulalltag sowie öffentlichem Alltag zugeordnet. Sie thematisieren die Arbeit, nicht zuletzt jene der Frauen, in den Landwirtschafts- und Industriebetrieben (Gertrud Margesin, Martin Bauer, Richard Lein); die Herausforderungen für die Gemeinden wie für die Bezirks- und Landesbehörden (Willibald Rosner, Stefan Eminger); das Lagerleben der Kriegsgefangenen, Deportierten und Flüchtlinge (Verena Moritz); die Auswirkungen des Krieges auf Familie und Schule (Hannes Stekl, Alexander Pinwinkler), auf Geburten, Sterbefälle und Wanderungen (Andreas Weigl); die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Medizin und anderen Dingen des täg lichen Bedarfs (Ernst Langthaler, Hubert Weitensfelder, Verena Pawlowsky, Wolfram Dornik); die Kriegspropaganda in Wort und Bild (Hannes Leidinger, Eleonore Lappin-Eppel). Allen Autorinnen und Autoren sei herzlich gedankt. Zwei von ihnen seien besonders hervorgehoben: Univ. Prof. Dr. Ernst Langthaler, Leiter des Instituts für Geschichte des länd lichen Raumes, trug als Mitveranstalter mit seiner Expertise und Kooperation ganz wesentlich zu Konzeption und Planung und damit zum Erfolg der Tagung bei. Abteilungsleiter Archivdirektor Dr. Willibald Rosner, selbst ausgewiesener Experte für die Zeit des Ersten Weltkriegs, zeichnete gleichfalls für die Konzeption der Tagung mitverantwortlich. Mag. Reinelde Motz-Linhart, Redakteurin des NÖ Instituts für Landeskunde und Mitherausgeberin der Reihe Studien und Forschungen, besorgte in bewährter Weise Lektorat (gemeinsam mit Heidemarie Bachhofer), Redaktion und Gestaltung des vorliegenden Bandes. Last but not least sei dem sei dem Team des Instituts für Landeskunde, das mit Unterstützung des NÖ Landesarchivs in bewährter Weise die Tagung durchführte, herzlich gedankt (Maria Weber, Renate Lendl, Monika Zuba und Thomas Rödl). St. Pölten, Oktober 2016E elisabeth Loinig