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Transkript:

Praxistest Kverneland-Universaldrillmaschine u-drill 6000: u wie universell eim Namen der u-drill macht das u für universell aus Marketingsicht durchaus Sinn. Ob auch aus Sicht der Technik und der Praxis der Name gerechtfertigt ist, haben wir in unserem Praxistest untersucht. Lüder Görtmüller, Gottfried Eikel Die zum Kubota-Konzern gehörenden Drillspezialisten von Kverneland-Accord aus Soest haben seit 2013 die neu entwickelte u-drill als Nachfolger der MSC (Praxistest in profi 4/2009) im Programm. Wir haben die 6-m- Maschine in der vergangenen Herbstsaison auf Herz und Nieren getestet. Die 8,37 m lange u-drill 6000 wird in den Unterlenkern Kat. III gekoppelt. Garderobe und Schlauchverlegung sind vorbildlich, die Längen der Ölschläuche sind variabel über Klemmen einstellbar prima. Für die Kabel von Rückfahrkamera und Tank-Wiegesystem (Wunschausstattungen) würden wir uns eine ebenso gute Führung/ Garderobe wünschen. Auch eine Plus/Minus- Kennzeichnung der vier farblich markierten Hydraulikkupplungen wäre schön. Die nicht teleskopierbare Deichsel erlaubt über 90 Einschlagwinkel. Für zwillingsbereifte Schlepper gibt es eine verlängerte Version für rund 400 Euro Aufpreis. Auf der Deichsel ist eine abschließbare, staubdichte ox montiert, die zur Mitnahme von bis zu acht Dosierrädern noch vergrößert wurde. Sehr wichtig bei der u-drill ist der durchgehende Reifenpacker vor der Kurzscheibenegge (knapp 7 600 Euro Aufpreis). Er sorgt nicht nur dort für die Rückverfestigung vor der Scheibenegge, wo keine Schlepperräder laufen. Sondern er führt zusammen mit dem hinteren Fahrwerk die gesamte Maschine immer parallel zum oden: Weder bei wechselnden odenverhältnissen noch bei unterschiedlichem Saat- tankinhalt ändern sich die Arbeitstiefen der Kurzscheibenegge und Säschare super. Und falls der Packer mal nicht arbeiten soll, wird er über das Terminal ausgehoben. Jeweils drei der neun Räder aufgezogen sind KT-Reifen der Größe 31x15.50-15 sitzen im Abstand von 13 cm auf einer Welle. Schön: der Ventilschutz und die Aufkleber für den korrekten Luftdruck. Zwischen den drei Packersektionen waren jeweils zwei Spurlockerer montiert (gut 1 700 Euro Aufpreis). Sie sollen den durch die Schlepperräder verdichteten oden wieder etwas auflockern. Das macht vor allem Mit der u-drill hat Kverneland bei den Universal drillen wieder eine uni verselle Alternative im Programm. Fotos: Tovornik 24

Die Scheibenträger sind gummigelagert auf einem 80er Quadratrohr befestigt soweit nichts esonderes. Allerdings sollen eingedrückte Taschen verhindern, dass der Arm bei trockenem oden seitlich stärker ausweichen kann. Im vergangenen Herbst war es feucht genug, so dass wir keine Probleme mit verhärteten öden hatten. Die Einebnung der Kurzscheibenegge hat uns sehr gut gefallen vor allem nachdem wir die ursprünglichen äußeren Fächerscheibeim Einsatz nach dem Pflug Sinn. Die per lattfeder gesicherten, 4 cm breiten Zinken können in sieben Arbeitstiefen abgesteckt werden. Sie fahren zusammen mit dem Frontpacker in ihre Arbeitsposition. Kverneland setzt zur Saatbettbereitung auf eine modifizierte Qualidisc- Kurzscheibenegge. Jeweils 24 gezackte Hohlscheiben mit 41 cm Durchmesser in der ersten und zweiten Reihe leisteten auf unseren eher schweren öden eine tadellose Arbeit. Aufgrund der etwas wandernden Gummilagerungen ergeben sich Scheibenabstände von 23,5 bis 25,5 cm. Dass das Arbeitstiefenverhältnis von der ersten zur zweiten Reihe einstellbar ist, hat uns gefallen. Schön, dass der bei uns noch fehlende Schraubenschlüssel inzwischen mitgeliefert wird. Die Tiefeneinstellung erfolgt komfortabel elektrohydraulisch. Dazu lassen sich am Terminal 15 Positionen auswählen. Entweder man wählt den entsprechenden Wert vor und das Vorgewende-Management fährt die Tiefe automatisch an. Oder man bringt die Kurzscheibenegge während der Arbeit einmalig auf die gewünschte Tiefe und speichert diesen Wert ab, der dann immer wieder angefahren wird klasse. Nur sollte man für eine feinfühlige Einstellung das Steuergerät anpassen. Denn abgesehen vom Gebläseantrieb ist für die u-drill nur ein dw-steuergerät erforderlich. Dieses arbeitet in der Regel mit großer Ölmenge und programmierter Zeit. Zwischen den Sektionen des vorlaufenden Reifenpackers sind Fahrspurlockerer montierbar. Zur Saatbettbereitung arbeitet die u-drill mit einer modifizierten Version der Kurzscheibenegge Qualidisc. Die Scheiben sind so montiert, dass sie seitlich kaum ausweichen können. Testurteile Kverneland u-drill 6000 Saattank und Dosierung Saattank Saattankabdeckung Abdrehprobe Einhalten der Abdrehmenge Querverteilung Raps/Weizen/Gras Einstellen der Saatmenge Umstellen auf Feinsaaten Restentleerung Aufstieg Saatguteinbettung Reifenpacker vorne/hinten Kurzscheibenegge CD-Mulchsäschar Einstellung Saattiefe Striegel Einbettungsqualität Elektronik edienterminal Fahrgassenschaltung GEOcontrol Füllstandskontrolle Allgemein Vorauflaufmarkierung Spuranzeiger Kopplung am Schlepper Transport Wartungsaufwand Verarbeitung/Lackierung enotung: = sehr gut; = gut; Z = durchschnittlich; E = unterdurch schnittlich; EE = mangelhaft Z // Z Z / Z E Kverneland hat der u-drill ein Master-Slave- System spendiert. So müssen nicht mehrere Hydraulikzylinder gleichzeitig mit viel Öl und per Mengenteiler angesteuert werden. ben durch normale Scheiben getauscht und anders positioniert hatten. Dazu haben sicher auch die parallel geführten Wurfbegrenzer ihren Anteil beigetragen. Für die Rückverfestigung sorgen zwölf Reifen der Größe 420/55-17 von KT. Die mit 89 cm Durchmesser leichtzügigen Räder sind versetzt zueinander angeordnet, um die Verstopfungsgefahr zu minimieren. Das hat bei unseren Einsätzen mit eher unproblematischen edingungen immer geklappt. Zum Transport stützt sich die u-drill auf vier der sechs mittleren Räder des starren Mittelteils ab. Die zur Transportfahrt auf öffentlichen Straßen erforderliche Druckluftbremsanlage kostet fast 4 100 Euro Aufpreis. In Transportstellung sind die beiden Räder ganz in der Mitte etwa 20 cm ausgehoben. Das führt zu einer prima Straßenlage. 25

Praxistest Die Scharschiene ist über ein Dreipunkt-Hubwerk am Hauptrahmen angelenkt. Die gleich langen Schare sind für einen gleichmäßigen Schardruck entsprechend montiert, der per Knopfdruck von der Kabine aus angepasst werden kann. Ein Manometer zeigt gut sichtbar den Druck in bar an, maximal beträgt der Schardruck 105 kg das reicht aus. Für die Anforderungen der u-drill hat Kverneland das Säschar überarbeitet. Aus dem CX-Mulchsaat-Einscheibenschar wurde das neue CD-Mulchsaat-Doppelscheibenschar speziell für hohe Arbeitsgeschwindigkeiten und raue Einsatzbedingungen. Die beiden 41 cm großen Scheiben sind um 2 cm versetzt. Dazwischen endet das Saatrohr 10 cm über dem Fruchengrund, und Gummi - abstreifer sorgen für Sauberkeit. Die Scheiben der CD-Schare sind zur Fahrtrichtung um nur 8 angestellt. So bewegen sie auch bei hohen Geschwindigkeiten relativ wenig Erde. Und das Doppelscheibenschar ist insgesamt sehr schlank, so dass Kverneland auch bei 12,5 cm Reihenabstand mit einem geringen Scharschritt von nur 17,5 cm auszukommen scheint. eim Reifenpacker sind die Räder für einen störungsfreien Lauf versetzt angeordnet. Selbst bei viel organischer Masse und/oder feuchten bindigen öden kam es bei unseren Einsätzen nie zur Verstopfung. Immer vier Schare laufen hinter einem Packerreifen, der systembedingt nicht ganz einheitlich über seine reite rückverfestigen kann. Doch Unterschiede im Getreidebestand haben wir nicht festgestellt. Die nachlaufenden 5 cm breiten und im Durchmesser 38 cm großen Andruckrollen führen die Schare in der Tiefe. Aufgrund des hohen Walkeffekts der Gummirollen haftet Das CD-Doppelscheibenschar mit Druckrolle hat bei unseren Einsätzen prima gearbeitet. Seine schlanke Form bewegt wenig Erde. Auch auf schweren, bindigen öden kam es trotz 12,5 cm Reihenabstand und 17,5 cm Scharschritt zu keinerlei Verstopfungen. Querverteilung der Kverneland u-drill 6000 Relative Aussaatmenge 120 % 110 % 100 % 90 % 80 % Gras 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 Schar Mit maximalen Abweichungen von 12 % (Raps), 6 % (Weizen) und 7 % (Gras) bietet die modi fizierte u-drill 6000 eine gute Querverteilung. Grafik: Tovornik Raps Weizen Mit Druckluftbremse bietet das Fahrwerk eine sichere Transportfahrt auch auf runden Wirtschaftswegen. Denn die beiden mittleren Räder sind angehoben. kaum Erde an. Für Extrembedingungen sind Abstreifer lieferbar. Die Ablagetiefe wird sehr komfortabel und feinfühlig am Terminal eingestellt. In 30 Stufen konnten wir auf sehr schweren öden bei halber Tankfüllung bis zu 6 cm tief ablegen, Kverneland gibt maximal 10 cm an. Serienmäßig soll der S-Saatstriegel für die Saatgutbedeckung sorgen. Das frühere Phänomen, dass die 10 mm starken Zinken auf schweren öden der Saatfurche folgen und weniger die Feinerde auf die Saat reihe fördern, haben wir nicht beobachtet. Der oden wurde gleichmäßig eingeebnet. Auch die Verstellung und der Rückfahrschutz haben uns sehr gut gefallen. Nicht so zufrieden waren wir mit dem Vorauflaufmarkierer, der fast 1 600 Euro Aufpreis kostet. Man kann wählen zwischen glatten und gezackten Scheiben. Wir haben beide Varianten probiert. Doch auf den schweren öden war die Anzeigequalität grundsätzlich zu schwach, hier will Kverneland nachbessern. In den 4 350 l großen Saattank konnten wir 3 120 kg Weizen bunkern. Dank steiler Wände und steilem oden rutschen auch die letzten Saatkörner sicher nach. 26

isher gelangte man über vier Trittstufen und ein Podest nur von der linken Seite zum Tank. Inzwischen ist laut Kverneland auch rechts eine Trittstufe montiert. Insgesamt sind Tritte und Podest vorbildlich mit einem Geländer versehen. Auch der Zugang in den Saattank ist mit einem weiteren klappbaren Tritt und einem Podest im ehälter sehr gut gelöst. Dort finden sich neben einer prima eleuchtung und zwei Fenstern auch für jeden der zwei Ausläufe ein höhenverstellbarer Leermelder. Nur sitzen die Schutzgitter über den Dosiereinheiten etwas im Weg. Eine Plane deckt den ehälter ab. Dachförmig schützt sie das Saatgut vor Wasser und größtenteils auch vor Staub. Die Verriegelung der Plane ist etwas knifflig, dafür funktioniert sie auch bei zusammengeklappter Maschine. Dennoch gelangte in nur einer taureichen Nacht viel Feuchtigkeit in die Dosierung. Sollte man nicht kurzzeitig weiter drillen, fängt das Saatkorn schnell an zu keimen. Die Dosierung arbeitete bei Getreide sehr exakt, die Abweichung zur Abdrehprobe betrug meist nur 2 %. ei der Rapsaussaat kam es zu Anfang zu einer um 30 % erhöhten Dosierung. Doch diesen Softwarefehler hat Kverneland schnell korrigiert. Die Schlauchverlegung von beiden Saatgutverteilern zu den Scharen ist sehr gut gelungen: Hier hängt nichts durch. Auch die dicken Schläuche vom Gebläse bis hin zum Steigrohr erschienen uns sauber verlegt. Allerdings haben wir nach der Saison hier einen Riss entdeckt. Die sichtbare Querverteilung der u-drill nach dem Feldaufgang bot keinen Anlass zur Kritik. Sie wurde dennoch kurz vor Ende unseres Praxistests von Kverneland optimiert. So wurde das gewellte Steigrohr vor dem Verteiler von 350 auf 880 mm verlängert sowie der enge 90 -Winkel demontiert und der dicke Schlauch direkt angeflanscht. Alles, um eine bessere und gleichmäßigere Verteilung des Saatgutes im Luftstrom zu erreichen. Messwerte und Preise Kverneland u-drill 6000 Tankinhalt (4,35 m 3 ) 3 120 kg Weizen Tanköffnung 2,18 x 1,11 m Einfüllhöhe 2,87 m Querverteilung Gras VK = 3,3 % Querverteilung Weizen VK = 2,7 % Querverteilung Raps VK = 3,7 % Arbeitsbreite 6 m Säschare/Reihenabstand 48/12,5 cm Säscheibendurchmesser 41 cm Maximaler Schardruck 105 kg Fahrwerk-ereifung 420/55 R 17 Gewicht, leer/voll 8 300/11 420 kg odenfreiheit 0,23 m Länge/reite/Höhe 1) 8,37/2,99/3,82 m Preis in Grundausstattung 2) 85 697 Preis in Testausstattung 2) 119 250 1) Transportstellung; 2) Listenpreise o. MwSt. Diese Optimierung hat sich gelohnt und soll zur Saison 2017 in die Serie einfließen. Die Variationskoeffizienten (VK) waren bei Raps mit 3,7 % und Weizen mit 2,7 % laut DLG- Schema gut. ei Gras wurde mit 3,3 % ein gut nur knapp verpasst. Die größte Abweichung zur mittleren Ausbringmenge betrug 12 % bei Raps (Grafik Die Querverteilung der Kverneland u-drill 6000 ). Die u-drill arbeitet mit zwei Dosierungen, die beiden Leermelder im Tank sind verstellbar. Die elektrische Dosierung Eldos ist auf jeder Maschinenseite einmal vertreten. Es gibt vier Zellenräder für verschiedene Fruchtarten. Zum Tausch dieser Säräder werden zwei Schrauben von Hand gelöst. Sollte der Rotor z.. bei gekeimtem Saatgut klemmen oder muss für Gras das zusätzliche Abdeckblech herausgenommen werden, ist eine weitere Flügelmutter zu lösen. ei eingeklappter Maschine ist das Abdrehen nach Eingabe der Aussaatmenge im Terminal dank Taster neben den Aggregaten komfortabel, auch wenn das efestigen der Auffangbeutel etwas Fingerspitzengefühl verlangt. Schön, dass auch eine Waage zum Lieferumfang gehört, die auf beiden Seiten aufgehängt werden kann. Sensoren warnen bei geöffneter Abdrehklappe oder falschem Zellenrad. Und muss das Zellenrad bei vollem Tank getauscht werden, hilft ein Absperrschieber. Die Eldos-Dosierung ist prima zugänglich und arbeitet sehr exakt. Das neue Wellrohr zum Verteiler ist länger und mit einer neuen Zuführung versehen. edient wird die u-drill per ISO-us. Für unseren Praxistest hat Kverneland uns das IsoMatch Tellus für knapp 3 600 Euro Aufpreis mitgeliefert. eide Touchscreen- Displays haben zusammen eine ildschirmdiagonale von 31 cm (profi 9/2010). Dadurch konnten wir gleichzeitig die Maschine überwachen und die Kamera (280 Euro Aufpreis) im Heck der Maschine aktivieren. Oder aber die Section Control-Funktion auf einen ildschirm legen, die bei Kverneland GEOcontrol heißt und 2 000 Euro zusätzlich kostet. Damit startet und beendet die Maschine selbstständig am Vorgewende auch in zwei Teilbreiten die Aussaat per GPS. Nach etwas Feintuning funktioniert das ganz ausgezeichnet. Noch mit eigenem Terminal arbeitet die Tank-Waage (knapp 2 000 Euro Aufpreis). Die Inte gration in den Tellus-Monitor ist aber vorgesehen. Der Saattank sitzt auf vier Wiegestäben, deren Werte jedoch nicht zur Abdrehprobe oder Anpassung der Aussaatmenge genutzt werden. Dafür ist die Waage während der Fahrt zu sprunghaft. Aber sie passt für den überbetrieblichen Einsatz zur Zuweisung der Saatgutmengen. 27

Praxistest Das Arbeitsmenü verfügt über Softkeys, die über drei Seiten verteilt und leider nicht frei zusammenzustellen sind. Wir konnten aber auf unserem Fendt-Schlepper einzelne Funktionen der Drille auf den Joystick legen und somit oft genutzte Abläufe schnell erreichen. Was uns fehlte, war eine Taste auf der oberen Menüebene, um die Fahrtrichtungserkennung wieder in Gang zu bringen. Denn manchmal kam die Drille durcheinander und verweigerte die Aussaat, weil sie dachte, rückwärts zu fahren. Prima sind zwölf speicherbare Abdrehproben, auch wenn die Vergabe der Saatgut-Namen manchmal noch hakte. Kverneland hat der u-drill ein Vorgewende-Management spendiert. Damit haben wir gerne gearbeitet, auch wenn man sich an die edienung gewöhnen muss. Dazu ist nur ein dw-steuergerät erforderlich, das eine Ölmenge von rund 40 l/min verlangt. Für das inzwischen geänderte Gebläse sind laut Kverneland zusätzlich 32 l/min von der Schlepperhydraulik zu liefern. Die Tankwaage benötigt derzeit noch einen eigenen Monitor. Die beiden Displays beim IsoMatch Tellus lassen sich sinnvoll nutzen. Was uns sonst noch auffiel: Die seitlichen Spuranzeiger arbeiten gut (knapp 2000 Euro Aufpreis). Die Arbeitsgeschwindigkeit erfasst die u-drill per Radar unter der Deichsel. Je nach Arbeitstiefe lag der Dieselverbrauch bei 4 bis 5 l/ha (Fendt 724 Vario). Insgesamt sind 17 Schmierstellen täglich bis einmal pro Saison zu versorgen. Die LED-eleuchtung für 1 200 Euro Aufpreis leuchtet die Säschiene gut aus. Die klappbare efüllschnecke für fast 4700 Euro Aufpreis lässt sich sehr gut über die Kamera einsehen, wenn man rückwärts an einen Kipper fährt. In der Grundausstattung kostet die u-drill rund 86 000 Euro, in der von uns gefahrenen Testausstattung gut 119 000 Euro (alle Listenpreise ohne MwSt.). Fazit: Mit der u-drill hat Kverneland eine prima Nachfolgemaschine für die MSC entwickelt. Das Vorgewende- Management, das CD-Säschar, der Tank sowie der vor- und nachlaufende Reifenpacker sind wertvolle Pluspunkte. Auch die ISO-us-edienung ist gefällig, auch wenn die Verteilung der Softkeys im Display noch verbessert werden könnte. Die Einebnung ist super und die optionale efüllschnecke eine Wucht. Die Eldos-Dosierung hält die Abdrehmenge exakt ein, bei Handhabung und Abdichtung ist noch Luft nach oben. Wenn noch Kleinigkeiten wie z.. die Vorauflaufmarkierer verbessert werden, ist die u-drill nicht nur universell, sondern auch eine echte Überlegung wert. Praktiker- Urteile Kverneland u-drill 6000 Spart Saatgut Hinrich Heemsoth von der Agrargenossenschaft Grassau in Sachsen-Anhalt setzt die u-drill in Komplettausstattung ein. Die GPS-Teilbreiten schaltung spart Saatgut. Auch die Tankwaage findet er gut, nur fehlt die kontinuierliche Kontrolle der Aussaatstärke, und das separate Terminal ist etwas störend. Die u-drill arbeitet auf lehmigem Sand rund 1 000 ha im Jahr nach dem Pflug und zur Mulchsaat. Heemsoth lobt die Zugänglichkeit zu beiden Dosieraggre- Hinrich Heemsoth: Zum Abdrehen ist die Dosierung gut zugänglich. gaten und die Einhaltung der Aussaatstärke. Die Plane ist bei Regen undicht und der Verschluss hakelig, kritisiert der Landwirt den Tankdeckel. Gezogen wird die Maschine von einem MF 7624 mit knapp 240 PS und Zwillingsreifen (die Maschine hat die lange Deichsel). Das reicht in der Ebene unter normalen edingungen für 12 bis 15 km/h aus. Mit dem Feldaufgang ist Heemsoth sehr zufrieden, obwohl er manchmal unbedecktes Saatgut findet. Vielleicht sollte man das Saat rohr weiter nach unten ziehen. Verschleiß hat er beim S-Saatstriegel festgestellt. Super etreuung Für Mario Pätzold vom Ferkelhof Grüngräbchen Pätzold GbR in 01936 Schwepnitz ist die gute etreuung durch Kverneland das A und O. isher kam die u-drill auf 500 ha in Getreide, Raps, Mais und Gras zum Einsatz mit durchweg sehr guten Erfahrungen. ei Mais verschließt man für 25 cm Reihenabstand jeden zweiten Ablauf. Mario Pätzold: Die Abdrehmenge wird genau eingehalten. Auf den sandigen öden ist der Aufgang nach dem Pflug und bei der Mulchsaat hervorragend, auch die Abdreh probe wird genau eingehalten, so Pätzold. Da die Flächen etwas verstreut liegen und Straßen und Wege nicht immer in einem guten Zustand sind, ist ihm die gute Straßenlage wichtig. Dank der Leichtzügigkeit reicht ein 230-PS-Deutz aus. Die Maschine ist relativ einfach ausgestattet. Auf den keilförmigen Flächen werden die Teilbreiten manuell geschaltet: Das funktioniert ausgezeichnet. Ein wichtiger Pluspunkt ist für Pätzold das Vorgewende-Management. 28