Leitbild der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk Bayreuth Laineck Bindlach Goldkronach
Vorwort Liebe Christen, Schwestern und Brüder, was ist die Kirche überhaupt? Wozu ist sie da, woher kommt sie, hat Christus sie gewollt und wie hat er sie gedacht? Was muss geschehen, damit die katholische Kirche in unserem Land wieder Mut fasst, ihren ureigensten Auftrag anzugehen? Anders gesagt: Wozu ist sie noch gut? Auftrag der Kirche in ihrem pastoralen Handeln ist es, das von Gott in Jesus Christus geschenkte Heil im gemeindlichen Lebensraum sichtbar und wirksam werden zu lassen. (Deutsche Bischofskonferenz) Dies geschieht 1. im gelebten Glauben (Diakonia), 2. im bezeugten Glauben (Martyria) und 3. im gefeierten Glauben (Liturgia). Sie ist also nicht um ihrer selbst willen da. Mit der Frage nach der Identität unserer katholischen Kirche in einer Zeit der Umstrukturierung verbinden wir natürlich auch die Frage nach der Identität unserer Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk in den neuen Strukturen. Uns ist es bewusst, dass wir Verantwortung tragen für das, was in der Zukunft geschieht. Deshalb haben wir uns gefragt: Wer sind wir als Pfarrgemeinde und was wollen wir? Was ist uns wichtig und was soll uns wichtig bleiben? Sie bekommen nun ein Leitbild unserer Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk mit ihren Filialgemeinden Bindlach und Goldkronach in die Hand. Vielleicht werden Sie auf Ihre Fragen bezüglich unserer Pfarrei nicht nur eine Antwort finden, sondern beim Umblättern die Grundsätze entdecken, die uns und vielen Pfarrangehörigen für die nächste Zukunft als wichtig erscheinen. Im Vordergrund unserer Bemühungen stehen dabei nicht äußere Betätigungen, so wichtig sie sind, sondern mehr Rückbesinnung auf Fundamente, auf denen christliches Leben steht, mehr Besinnung auf den Herrn in unserer Mitte. Jede Pfarrei bedarf immer wieder einer Erneuerung. So möchte ich Sie dazu einladen, täglich zum Herrn mit den Worten von Kardinal John H. Newman zu beten: Herr, erneuere deine Kirche und fang bei mir an!. Unser Dank gilt allen, die sich um das Gelingen des Pfarrlebens in der Vergangenheit bemüht haben, die Gegenwart gestalten und sich hoffnungsvoll für die Zukunft der Pfarrgemeinde einsetzen. Ein spezieller Dank richtet sich an alle Personen, welche zur Erarbeitung dieses Leitbildes beigetragen haben, besonders unserem Leitbildteam. Gottes Segen wünscht Ihnen allen Ihr Pfarrer P. Markus Flasinski CR mit allen Mitarbeitern in der Seelsorge 3
Wozu ein Leitbild? oder: Vom Sinn einer Leitplanke Das braucht doch niemand! Das hängt doch nur an der Wand! Was wir sind und was wir wollen, das ist doch klar, das muss man nicht noch groß aufschreiben! So oder ähnlich lauteten die Kommentare, als wir uns im April 2007 daran gemacht haben, ein Leitbild für unsere Pfarrgemeinde St. Johannes Nepomuk zu erstellen. Die Frage ist also: Wozu brauchen wir denn ein Leitbild? Wir konnten feststellen: So simpel und selbstverständlich das Thema zunächst auch erscheint, so entdeckt man bald wichtige Fragestellungen, die gerade uns als Katholikinnen und Katholiken in genau unserer Gemeinde betreffen. Aber rechtfertigt das den ganzen Aufwand? Wir meinen ja! Es lohnt sich, über unsere Gemeinde nachzudenken, über unsere Situation, unsere Aufgaben, unsere Aussichten und natürlich über unsere Grundlagen! Es lohnt sich auch, dies aufzuschreiben, denn dadurch werden wir verbindlich. So werden Schwerpunkte unseres Glaubens und unserer Arbeit festgelegt, an denen wir uns messen lassen dürfen. Dadurch kommen wir ins Gespräch. Wir erhalten damit Gelegenheit, unseren Glauben weiterzuentwickeln. Dadurch beziehen wir Stellung, nach innen und nach außen; dies gibt Standsicherheit. Im Grunde ist ein Leitbild nichts anderes als eine Leitplanke. Die Straße und die Richtung sind klar, aber links und rechts vom Weg sind Gräben und Hindernisse. Davor kann eine Leitplanke bewahren! Manchmal werden Leitplanken rostig oder gar beschädigt. Dann bedürfen sie der Ausbesserung. Deshalb ist es wichtig, dass wir unser Leitbild in regelmäßigen Abständen überarbeiten und, wenn nötig, neu formulieren. Dazu ist jedes Gemeindemitglied herzlich eingeladen! Als Verfasser des Leitbildes wünschen wir uns, dass Sie Zeit und Lust finden, es einmal in Ruhe durchzulesen. Unsere Arbeit wäre dann sinnvoll gewesen, wenn Sie bei dem einen oder anderen Satz innehalten und feststellen, dass es gut und richtig war, ihn genau so aufzuschreiben! Und noch eine größere Freude und Bestätigung könnten Sie uns bereiten, wenn Sie sich an zukünftigen Leitbild-Diskussionen rege beteiligten! Der Arbeitskreis Leitbild 4
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Unsere Pfarrgemeinde VOR ALLEM: LEBT ALS GEMEINDE SO, WIE ES DEM EVANGELIUM CHRISTI ENTSPRICHT. OB ICH KOMME UND EUCH SEHE ODER OB ICH FERN BIN, ICH MÖCHTE HÖREN, DASS IHR IN DEM EINEN GEIST FESTSTEHT, EINMÜTIG FÜR DEN GLAUBEN AN DAS EVANGELIUM KÄMPFT PHIL 1, 27 Wir sind als Gemeinde dazu aufgerufen, uns auf den gemeinsamen Weg der Nachfolge Jesu zu machen, um so das Reich Gottes schon in dieser Welt beispielhaft zu verwirklichen. Unsere katholische Pfarrei St. Johannes Nepomuk weist einige Besonderheiten auf: Sie umfasst sowohl städtische als auch ländliche Anteile und erstreckt sich mit ca. 100 Quadratkilometern über eine vergleichsweise große Fläche mit vielen Ortschaften. Neben Laineck mit seiner Pfarrkirche gibt es zwei weitere bis zu 10 km voneinander entfernte Kirchorte, Bindlach und Goldkronach, mit ihren jeweils eigenen lokalen Besonderheiten und Gottesdiensten. Bedingt durch die Schaffung des Pfarreienverbundes mit der Pfarrgemeinde Heilig Geist liegt der Wohnsitz des Pfarrers nicht mehr im Gemeindegebiet von St. Johannes Nepomuk. Als Pfarrei in der Diaspora befinden wir uns in unmittelbarer Nachbarschaft zu 11 evangelischen Kirchengemeinden. Darüber hinaus müssen wir uns damit auseinandersetzen, dass Menschen in westlichen Ländern sich zunehmend vom christlichen Glauben abwenden und damit die Zahl der Gemeindemitglieder und Gottesdienstbesucher sinkt. So stellen wir uns unsere Pfarrgemeinde vor: Menschen begegnen sich im Geiste Jesu Christi, um seiner Sache gleichberechtigt zu dienen. Der Priester als Gemeindevorsteher bedarf der Unterstützung weiterer haupt- und ehrenamtlicher Helfer. Durch diese Entlastung kann er seine eigentlichen Aufgaben der Verkündigung und der seelsorgerischen Begleitung besser wahrnehmen. Auf ihrem Weg zeigt sich unsere Gemeinde aus einem selbstbewussten Gott-Vertrauen heraus offen und wagt die kritische Auseinandersetzung mit Neuem. Dabei bemühen wir uns, Meinungsverschiedenheiten offen zu besprechen und geschwisterlich auszutragen. Wir setzen uns mit christlichen Werten auseinander. Wir wollen sie leben und weitergeben und so christliche Gemeinschaft erfahrbar machen. Die Vielfalt unserer Aktivitäten dient diesem Ziel. Unser Handeln in der Welt muss geprägt sein vom Gedanken der Nächstenliebe und der tätigen Nachfolge. Wo es nötig ist, wollen wir Stellung beziehen und Verantwortung übernehmen. In dieser Form wird Glaube glaubwürdig und vermag auch Menschen zu berühren, die ihm nicht nahestehen. Gemeinde kann so zur Heimat für viele werden. Diese Vorsätze wollen wir als Pfarrgemeinde umsetzen, indem wir zum Beispiel Folgendes tun: Wir versuchen unser reiches Angebot an Gottesdiensten, Gruppenarbeiten, Aktionen (Sternsinger, Missio), Gesprächskreisen, Vorträgen, Ausflügen und Festen (Pfarrfeste, Pfarrfasching) für alle Altersklassen zu erhalten. Wir gehen noch gezielter auf die Neuzugezogenen in der Pfarrei zu und bemühen uns um verbesserte Kontakte zu den Menschen in den Neubaugebieten. Wir bauen Besuchsdienste aus, organisieren Mitfahrgelegenheiten bei Veranstaltungen und unternehmen größere Anstrengungen zur Nachbarschaftshilfe. Wir kümmern uns gezielt um jene in der Pfarrei, die der Hilfe bedürfen. Wir bemühen uns um eine gute Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde Heilig Geist, um unseren Pfarreienverbund zu stärken. 6
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Jesus Christus ICH BIN DER WEG UND DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN; JOH 14, 6 Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist das Zentrum, der Dreh- und Angelpunkt. ER ist das Fundament, das unserem Leben Sinn gibt. Nach Ihm richten wir uns als Christen aus, nach seinem Vorbild, nach seinen Worten und Werken. Als Gemeinde sind wir immer wieder angehalten, unsere Ausrichtung zu überprüfen, damit wir den Blick auf Jesus Christus nicht verlieren. Wir glauben und vertrauen, dass ER stets bei uns ist, immer mitten unter uns! Dabei machen wir uns bewusst, dass in jedem Gegenüber auch ER lebendig ist. Jesus weiß sich in erster Linie seinem Gewissen und seiner vorbehaltlosen Liebe zum Vater verpflichtet. Diese Beziehung zwischen Jesus und seinem Vater ist Quelle der Liebe, auch zum Menschen, besonders zu jenen am Rande der Gesellschaft. Diese Liebe fordert auch uns dazu auf, uns in seelsorgerischer Zuwendung gegenseitig zu unterstützen. Die Kraft des Heiligen Geistes befähigt und ermutigt uns, unsere Talente zu entfalten und einzusetzen. Im gegenseitigen Geben und Nehmen entsteht mündiges Christ-Sein, das andere begeistert und zum Mitmachen bewegt. ER, der Auferstandene, geht unsere Wege mit. 8
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Kinder, Jugendliche und Familien DENN ICH GIESSE WASSER AUF DEN DÜRSTENDEN BODEN, RIESELNDE BÄCHE AUF DAS TROCKENE LAND. ICH GIESSE MEINEN GEIST ÜBER Die Zukunft unserer Pfarrgemeinde sind die Kinder und Jugendlichen. Sie sind ein wertvoller Schatz für die ganze Pfarrei. Jugendliche brauchen Menschen, die ihnen Orientierung geben, die zuhören und aktiv Gemeinschaft gestalten, auch um soziales Miteinander erfahrbar zu machen. Kinder- und Jugendarbeit bietet Gemeinschaft, inhaltliche Auseinandersetzung mit religiösen Themen und Spaß für alle Kinder und Jugendlichen, vor allem in den regelmäßigen Gruppen- und Ministrantenstunden. Durch Jugend-Discos im Pfarrheim und Sommerfahrten werden auch Fernstehende angesprochen. In den Jugendgottesdiensten feiern die Jugendlichen Glauben auf ihre Weise. DEINE NACHKOMMEN AUS UND MEINEN SEGEN ÜBER DEINE KINDER. JES 44, 3 Die Familien unterstützen die Kinder und Jugendlichen als Begleiter bei Erstkommunion und Firmung. Monatlich werden die Kinderkirche und lebendige Familiengottesdienste gestaltet - häufig musikalisch durch unseren Familienchor unterstützt. Glauben kann nur in Beziehungen durch offene und wache Menschen entwickelt werden. Unser Ziel ist es, die bestehenden Angebote zu sichern und neue Begegnungsmöglichkeiten, z.b. für Alleinstehende, zu entwickeln. Unsere Familien sind Lernorte des Glaubens; hier werden Vertrauen, Schutz, Geborgenheit und Liebe erlebbar. Die Familien stärken Kinder und Jugendliche; sie brauchen ebenso Stärkung durch Begegnung und Gemeinschaft als Quelle des Glaubens. 10
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Senioren LEBEN UND HULD HAST DU MIR VERLIEHEN, DEINE OBHUT SCHÜTZTE MEINEN GEIST. IJOB 10, 12 In unserer Gemeinde sind sie ein Schatz. Ihre Erfahrungen helfen uns und sind unsere Chance für ein christliches Miteinander aller Generationen. Ihr aktives Engagement bereichert uns als lebendige Gemeinde. Der Sachausschuss Senioren gestaltet und unternimmt Ausflüge und bietet Kurse an, z.b. ein Gedächtnistraining. Für die vielen Alten- und Pflegeheime in unserer Gemeinde gibt es einen regelmäßigen Besuchsdienst. Krankenbesuche und Krankenkommunion sind Seelsorge und fester Bestandteil im Gemeindeleben. Manchmal fehlt die Mobilität, weshalb über Mitfahrgelegenheiten Brücken gebaut und Ziele erreichbar werden. Da, wo Hilfe benötigt wird, wollen wir uns nach unseren Möglichkeiten einbringen. Besonders wichtig ist es uns, ein Generationen übergreifendes Zusammenspiel zu entwickeln und durch gemeinsame Veranstaltungen zu pflegen. Dies kann z.b. bei Pfarrfesten, Familiengottesdiensten, beim Pfarrfasching oder bei Helferfesten sehr gut praktiziert werden. Wir freuen uns auf viele anregende Begegnungen mit gegenseitiger Wertschätzung. Geburtstagsgrüße und -besuche sollen die Gemeinsamkeit fördern und stärken. 12
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Liturgie UND ALS ER MIT IHNEN BEI TISCH WAR, NAHM ER DAS BROT, SPRACH DEN LOBPREIS, BRACH DAS BROT UND GAB ES IHNEN. Jeder Gottesdienst ist ein Fest in christlicher Gemeinschaft. Die von Jesus Christus gestiftete Eucharistie ist Quelle und Höhepunkt unseres Pfarrlebens. Aus der Frohen Botschaft können wir Kraft für unseren Alltag schöpfen. In ihr suchen wir Antworten auf unsere brennenden Fragen. Mit unseren Gebeten und Liedern bezeugen wir unseren Glauben. Bei der Gestaltung der Gottesdienste bemühen wir uns, den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Generationen gerecht zu werden. Wir leben die liturgischen Traditionen der Katholischen Kirche in ihren Neuausrichtungen durch das Zweite Vatikanische Konzil. Wir setzen uns für regelmäßige Eucharistiefeiern an allen Kirchorten der Gemeinde ein. Wir pflegen Gebetsformen wie Rosenkranz- und Maiandachten und fördern den Einsatz von Kindern und Jugendlichen als Ministranten. Wir stellen uns den Herausforderungen der Gegenwart und den Fragen der Zukunft. Darum laden wir alle Gemeindemitglieder ein DA GINGEN IHNEN DIE AUGEN AUF UND SIE ERKANNTEN IHN; LK 24, 30F mitzuwirken, die Gottesdienste kreativ zu gestalten, Kritik zu äußern und Neues zu wagen. Im Gemeindegesang setzen wir, unterstützt von Band und Familienchor, verstärkt modernes Liedgut ein und gestalten Kinder-, Jugend- und Familiengottesdienste. Wir bieten zudem aktuelle Formen der Spiritualität wie Liturgische Nacht, Taizé-Gebet, meditatives Tanzen sowie den Meditationsgottesdienst Leben spüren an. Wir sehnen uns nach der Einheit aller im Namen Jesu Christi Getauften, die in der gemeinsamen Feier der Eucharistie zum Ausdruck kommt. Daher fördern wir im Sinne einer gelebten Ökumene ein gastfreundschaftliches und gottesdienstliches Miteinander. Durch die aktive Teilnahme der Gemeinde an der Liturgie erfahren wir die lebendige Gegenwart Gottes. 14
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Caritas Nächstenliebe und Solidarität EIN NEUES GEBOT GEBE ICH EUCH: LIEBT EINANDER! WIE ICH EUCH GELIEBT HABE, SO SOLLT AUCH IHR EINANDER LIEBEN. JOH 13, 34 Die Gewissheit, mit Gottes Liebe auf dem Weg zu sein, soll für uns Grundlage unseres Handelns und Wirkens sein. Wir wollen offen sein für die Nöte, Ängste und Sorgen der Menschen in unserer Gemeinde. Unser pastorales Team ist um eine seelsorgerische Begleitung in allen Lebensabschnitten bemüht. Konkret zeigt sich unser diakonisches Handeln beispielsweise durch Geburtstagsbesuche, Krankenbesuche, Krankenkommunion sowie Besuche und Gottesdienste in Seniorenheimen. Es wird auch Hilfeleistung in persönlichen Notlagen organisiert und gezielte finanzielle Unterstützung an Bedürftige gewährt. Diakonisches Handeln ist aber auch gesellschaftspolitischer Einsatz mit dem Ziel, Missstände aufzuzeigen und ungerechte Verhältnisse zu verändern hin zu mehr Solidarität. So unterstützen wir z. B. die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) in ihrem Bemühen und arbeiten mit anderen Beratungsstellen und Einrichtungen zusammen. Durch gegenseitige Wertschätzung, Hilfsbereitschaft, Sorge um Senioren, Benachteiligte und Kranke wollen wir es ermöglichen, dass sich viele Menschen in unserer Gemeinde angenommen und mitgetragen fühlen. Im Ausbau unserer Besuchsdienste und durch verstärkte Bemühungen um Nachbarschaftshilfe soll dies weiter verwirklicht werden. 16
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Ökumene EIN LEIB UND EIN GEIST, WIE EUCH DURCH EURE BERUFUNG AUCH EINE GEMEINSAME HOFFNUNG GEGEBEN IST; EIN HERR, EIN GLAUBE, EINE TAUFE, EIN GOTT UND VATER ALLER, In unserer westlichen Gesellschaft wird der christliche Glaube immer mehr hinterfragt. Deshalb ist es besonders wichtig, mit unseren Glaubensgeschwistern der anderen christlichen Konfessionen gemeinsam Zeugnis abzulegen. Wir wissen um die grundlegenden Probleme der Ökumene. Da wir aber sehr auf eine Weiterentwicklung hoffen, möchten wir - im Rahmen dessen, was uns möglich ist - dazu beitragen, dass kleine Schritte aufeinander zugegangen werden. Unsere katholische Kirchengemeinde St. Johannes Nepomuk ist eine Diasporagemeinde. Deshalb haben wir mehrere evangelische Nachbargemeinden, mit denen wir teilweise sehr intensive ökumenische Kontakte pflegen. So feiern wir seit Jahren mit unseren kleinen Kindern ökumenische Kinderkirche, es gibt einen ökumenischen Mutter-Kind-Kreis, ökumenische Jugendtreffs und Jugendgottesdienste. Wir veranstalten jedes Jahr mit den evangelischen Nachbargemeinden gemeinsame Neujahrsandachten sowie Bibelabende DER ÜBER ALLEM UND DURCH ALLES UND IN ALLEM IST. EPH 4, 4-6 und Vortragsreihen, wobei wir uns auch mit anderen Religionen auseinandersetzen. Wir wollen uns bemühen, die Kontakte weiter zu intensivieren, damit gegenseitige Akzeptanz und das Verständnis für die jeweils andere Konfession wächst, damit sich unsere vielen konfessionsverschiedenen Ehepaare und Familien gegenseitig beheimatet und geborgen fühlen, damit Kinder- und Jugendarbeit weiter vernetzt wird, damit die Notwendigkeit einer guten ökumenischen Zusammenarbeit noch besser vermittelt wird. 18
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Eine Welt Jesus hat sich den Armen, Unterdrückten und Ausgegrenzten zugewandt, er ist für Gerechtigkeit eingetreten. NEIN, DAS IST EIN FASTEN, WIE ICH ES LIEBE: DIE FESSELN DES UNRECHTS ZU LÖSEN, DIE STRICKE DES JOCHS ZU ENTFERNEN, DIE VERSKLAVTEN FREIZULASSEN, JEDES JOCH ZU ZERBRECHEN, AN DIE HUNGRIGEN DEIN BROT AUSZUTEILEN, DIE OBDACHLOSEN ARMEN INS HAUS AUFZUNEHMEN, WENN DU EINEN NACKTEN SIEHST, IHN ZU BEKLEIDEN, UND DICH DEINEN VERWANDTEN NICHT ZU ENTZIEHEN. JES 58, 6-7 Sein Vorbild ist für uns Auftrag, uns für die Beseitigung von Armut und Ungerechtigkeit in unserer globalisierten Welt einzusetzen. Durch regelmäßigen Verkauf von Waren aus fairem Handel ermöglichen wir den Erzeugern, angemessene Preise für ihre Waren zu erhalten. Mit den Verkaufserlösen unterstützen wir Projekte in der sog. Dritten Welt. Bei der Sternsinger-Aktion und mit ihrem Arbeitseinsatz bei der alljährlichen Missio- Jugend-Aktion bekunden unsere Kinder und Jugendlichen ihre Solidarität mit Menschen in den ärmeren Ländern. Wir unterstützen die kirchlichen Hilfswerke mit Spendenaktionen und setzen uns so für Frieden und Gerechtigkeit ein. Langfristig möchten wir mit unserem Engagement dazu beitragen, die Schöpfung zu bewahren, damit die nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Umfeld vorfinden. Die Auseinandersetzung mit Armut und Ungerechtigkeit in thematischen Gottesdiensten und Vorträgen ist auch eine Anfrage an den eigenen Lebensstil. 20
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Ehrenamtliches Wirken SEID ALLEN MENSCHEN GEGENÜBER AUF GUTES BEDACHT! RÖM 12, 17 Jeder kann durch sein Engagement einen persönlichen Gewinn erfahren und sich mit seinen individuellen Talenten und Begabungen einbringen. In der gesamten abendländischen Tradition ist das ehrenamtliche Wirken und damit der persönliche Beitrag für das allgemeine Wohl unverzichtbar. Gleichzeitig ist die persönliche Einbringung ein wesentlicher Bestandteil für ein sinnerfülltes Leben eines jeden von uns. Das geschieht oftmals in Netzwerken, die dadurch Unterstützung erfahren und durch die wir auch selbst getragen werden. Auf uns übertragen heißt dies, wir tun etwas für unsere christliche Kirche, Menschen setzen sich dort für Menschen ein, wo Hilfe nötig ist, wo etwas zu bewegen ist. Es geht um die Mitgestaltung des Gemeindelebens. Dies kann und soll gemeinsam erfolgen. Dadurch soll auch eine Überforderung vermieden werden. Hauptamtliche gewährleisten eine unterstützende Begleitung. Eine entsprechende Weiterbildung wird angeboten. Den Alltag und die Zukunft zu gestalten ist lohnend und bereichernd - für sich und andere. für unsere katholische Pfarrgemeinde, für die künftigen Generationen, für uns selbst, weil wir mehr Sinn in unserem Leben finden, ständig dazulernen und bestätigt werden. 22
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Öffentlichkeitsarbeit DENN NIEMAND WIRKT IM VERBORGENEN, WENN ER ÖFFENTLICH BEKANNT SEIN MÖCHTE. WENN DU DIES TUST, ZEIG DICH DER WELT! JOH 7, 4 Öffentlichkeitsarbeit beschreibt unsere Gemeinde nach innen und außen mit all ihren Möglichkeiten und Angeboten und begeistert so für die Sache Jesu. Schon immer war es für uns Christen wichtig, von dem zu künden, was unseren Glauben ausmacht und wie wir ihn leben. Dies gelingt zum einen durch unser persönliches vorgelebtes Glaubenszeugnis; zum anderen scheuen wir uns aber nicht, in der Welt des 21. Jahrhunderts die reichhaltigen Möglichkeiten der Informationsweitergabe zu nutzen. Dadurch werden wir und unsere Anliegen für interessierte Menschen erkennbar. Wo es nötig ist, melden wir uns zu Wort und beziehen Stellung. Wir verdeutlichen damit unsere christliche Grundhaltung. Neben der Außenwirkung trägt gute Öffentlichkeitsarbeit auch dazu bei, dass wichtige Informationen innerhalb der Gemeinde nicht verloren gehen. Jede / jeder kann auf diese Weise Anteil am Gemeindeleben nehmen und dieses mitgestalten. Bislang wurden schon einige Ideen umgesetzt: Internetauftritt der Gemeinde mit aktuellen Berichten und Protokollen der Gremien. Regelmäßige Information per E-Mail mit Hinweisen auf Gottesdienste und Veranstaltungen. Regelmäßige Information der Presse. Infobriefe für die Gemeinde über aktuelle Themen. Ziel der nächsten Jahre ist es, diese Projekte zu erhalten und auszubauen. Neben der Verständigung untereinander können so auch Menschen außerhalb unserer Gemeinde angesprochen werden. 24
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IMPRESSUM Katholisches Pfarramt St. Johannes Nepomuk Hirschbergleinstraße 19 95448 Bayreuth Telefon: 0921 / 99162 Email: pfarrbuero@nepomuk-bayreuth.de Internet: www.nepomuk-bayreuth.de Verantwortlich: Pfarrer Pater Markus Flasinski CR und Pfarrgemeinderat Erarbeitet durch den Arbeitskreis Leitbild, bestehend aus: Karl Fleischer, Günther Höfner, Dorothee Ludwig, Thomas Meister und Maria Steinlein, mit tatkräftiger Unterstützung durch Ursula Reichstein Photographien: Umschlagseiten: aus dem Fundus verschiedener Pfarrangehöriger, Wolfgang See und Neithard Prell S. 5: Kreuz / Laineck (M. Steinlein) S. 7: Antoniustafel /Laineck (U. Reichstein) S. 9: Auferstandener im Kreuzweg / Bindlach (E. Steinlein) S. 11: Taufstein / Laineck (M. Steinlein) S. 13: Bleiglasfenster / Laineck (U. Reichstein) S. 15: Altar / Laineck (M. Steinlein) S. 17: Marienstatue / Goldkronach (T. Meister) S. 19: Fisch am Taufbecken / Bindlach (E. Steinlein) S. 21: Schöpfungsbild / Bindlach (N. Prell) S. 23: Hl. Geist als Fensterbild / Goldkronach (M. Steinlein) S. 25: Schelle / Laineck (K. Ritter, E. Steinlein) S. 27: St. Jobst / Laineck (M. Steinlein) Gestaltung: Gottfried Bouillon, Glockenstraße 20F, 95447 Bayreuth Stand: Dezember 2009 26
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