Chancen in der Krise Wie reagieren Unternehmer auf die aktuelle Situation?



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Transkript:

8 REPORTAGE In welche Richtung führt der Weg? Chancen in der Krise Wie reagieren Unternehmer auf die aktuelle Situation? Krisen gibt es immer wieder: Manche sind real, manche herbeigeredet. Und sie haben eines gemeinsam sie lassen sich durch entsprechendes Handeln noch verstärken, sagt Patrick Schaab, Geschäftsführer der gleichnamigen Kommunikationsagentur aus Siegburg. Und zieht daraus seine Schlüsse: Woher die Krise auch stammt, wir machen uns so gut es geht frei davon und geben unser Bestes, jeden Tag aufs Neue. Nach mehr als 18 Jahren Selbständigkeit lautet mein Fazit: eine große Portion Leistungsbereitschaft, viel Mut zu neuen Ideen und loslegen statt jammern das macht die größte Krise klein! Auch nach der niederländischen Tulpenkrise von 1637 gab es ein weiteres Leben für die Tulpen und auch das Platzen der Internetblase hat die neuen Kommunikationsmedien nicht stoppen können. Sollte die Wirtschaftsleistung in Deutschland wirklich in diesem Jahr um zwei oder drei Prozent zurück gehen, so liegen wir wieder auf dem Niveau von vor zwei Jahren. Nach dem Bonn-Berlin-Beschluss sollten in der Region die Lichter ausgehen doch heute gibt es mehr Einwohner, mehr Unternehmen und mehr Beschäftigte in Bonn/Rhein- Sieg weil gemeinsam angepackt wurde. Wie sieht die heutige Situation im Vergleich zur Stunde Null 1945 oder zur Weltwirtschaftskrise 1929 aus? Fortsetzung Seite 10

REPORTAGE 9 Bürgschafts- und Kreditprogramme sollen Unternehmen stützen Aus der Finanzkrise ist längst eine Wirtschaftskrise geworden. Auch in unserer Region, wo über 10.000 Beschäftigte kurzarbeiten. Viele Unternehmen hat die Krise unvermittelt getroffen, sie sind unverschuldet in Bedrängnis geraten, weil Aufträge weggebrochen sind oder Kreditlinien nicht verlängert wurden. Die Finanzkrise hat dazu geführt, dass das Vertrauen der Banken zueinander und auch in Unternehmen als Kreditgeber weitgehend zusammen gebrochen ist. In dieser Situation springt der Staat mit Finanzierungshilfen für Unternehmen mit Kredit- und Bürgschaftsprogrammen - ein, die wettbewerbsfähigen Unternehmen helfen sollen, die Folgen der gesamtwirtschaftlichen Krisensituation zu bewältigen. Unternehmen, die aufgrund von Auftragsverlusten oder -verschiebungen Liquiditätsengpässe oder Vorfinanzierungsprobleme haben, können z. B. auf die Bürgschaftshilfen, das KfW-Sonderprogramm 2009 oder den NRW.Bank Mittelstandskredit zurück greifen. Bürgschaften über die Bürgschaftsbank NRW fördern kleine und mittlere Unternehmen mit einer derzeit bis zu 90prozentigen Ausfallbürgschaft zur Absicherung von Investitionsdarlehen oder Betriebsmittelkrediten. Es können Kredite bis maximal zwei Millionen Euro verbürgt werden. Bürgschaften ersetzen fehlende oder unzureichende Kreditsicherheiten, sie ermöglichen Zugang zur Kreditfinanzierung, überbrücken Finanzierungsengpässe und verhindern eine Kreditklemme, stellte Manfred Thivessen von der Bürgschaftsbank NRW die Vorteile einer Bürgschaftsfinanzierung bei der Informationsveranstaltung der IHK Bonn/Rhein-Sieg zu Hilfen für den Mittelstand in der Krise heraus. Auch die (Haus-)Banken profitierten von einer Kreditabsicherung durch Bürgschaften: Bürgschaften ersetzen fehlende oder unzureichende Kreditsicherheiten und mindern damit das Eigenrisiko des Kreditgebers, sie schaffen weitere künftige Finanzierungsmöglichkeiten im Obligo des Kreditinstituts. Der NRW.Bank Mittelstandskredit steht für Betriebsmittel und Investitionskredite für Wachstumsvorhaben bereit. Die Kredithöhe beginnt bei 25.000 Euro und beträgt maximal fünf Millionen Euro. Auch hier erfolgt die Antragstellung über die Hausbank. Das KfW-Sonderprogramm 2009 fördert Investitions- und Betriebsmittelfinanzierungen mit einer Haftungsfreistellung von maximal 90 bzw. 60 Prozent. Nähere Informationen auch zu weiteren Förderprogrammen finden Sie unter www.ihk-bonn. de, Webcode 881 und 886. I Exportfinanzierung verbessert Die Bundesregierung erhöht bei den Avalgarantien den maximalen Garantiebetrag von bisher 80 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro. Bei der Lieferantenkreditdeckung (Exporteur stellt selbst die Finanzierung) kann auf Antrag des Exporteurs sein Selbstbehalt gegen Zahlung eines Prämienaufschlags von derzeit 15 Prozent auf fünf Prozent abgesenkt werden. Außerdem plant die Bundesregierung, das Produkt Finanzkreditdeckung auf Akkreditivbestätigungen auszuweiten. Diese Maßnahmen gelten befristet bis Ende 2010. Ansprechpartner: Karl Reiners, Tel.: 0228-2284166, reiners@bonn.ihk.de Weitere Informationen: www.agaportal.de Vielfältige Förderprogramme könnten Unternehmen aus der Krise helfen.

10 TITELTHEMA Gewiss, nichts wird mehr so sein wie vorher, und es wird auch Verwerfungen in unserer Region geben. Doch: Jeder Kaufmann weiß, dass das Wirtschaftsleben gewissen Zyklen unterworfen ist und somit der jetzige Abschwung keine Besonderheit an sich darstellt, sagt Alfons Söns, Geschäftsführer der Bonner Hafen-Spedition Am Zehnhoff-Söns GmbH: Der Logistikbereich hat seit über zehn Jahren einen starken Aufschwung erfahren, entsprechend gut war die Auftrags- bzw. Ertragslage. Die jetzige wirtschaftliche Situation hat dazu geführt, dass die Energiekosten (für uns speziell Raps- und Dieselkraftstoff) wieder auf ein erträgliches Maß gefallen sind. Somit eröffnen sich für uns wieder Chancen, unsere Ener- Finanzkrise Was kann der einzelne Unternehmer tun? Viele Unternehmer und Existenzgründer blicken besorgt in die Zukunft. Was bedeutet die Finanzkrise für mein Unternehmen, meine Mitarbeiter, meine Familie? Ob von der Krise direkt oder indirekt betroffen die Unsicherheit ist groß, Umfang und Auswirkungen der Krise sind unklar. Die Wirtschaft sprach darüber mit Finanzexperte Michael Heinze, Generalbevollmächtigter des Bonner Allfinanz-Dienstleisters GLOBAL- FINANZ AG (www.global-finanz.de). Was erwartet Unternehmer und Existenzgründer in der aktuellen Krise? Heinze: Die gegenwärtige Finanzmarktkrise hat eine ganz besondere Qualität. Die Lunge des Wirtschaftssystems das Bankensystem ist massiv beschädigt. Es mangelt vor allem an Vertrauen, aber gerade dieses benötigen Unternehmer und Existenzgründer, wenn es um Kredite und um ihre Unternehmensfinanzierung geht. Die Banken sind einfach vorsichtiger bei der Kreditvergabe und schauen genauer hin. Unternehmer sind gezwungen ihr Eigenkapital einzusetzen. Dieses ist aber oft in ausbleibenden Forderungen gebunden. Diese Situation kann für Unternehmen sehr schwierig werden. Daher ist es jetzt besonders wichtig interne Prozesse zu optimieren. Die Buchhaltung und die Standardprozesse müssen auf den neuesten Stand gebracht werden. Für die Kreditgespräche bei der Bank ist eine gründliche Vorbereitung zu empfehlen. Ein präzise formulierter Businessplan mit einer Finanzplanung für die nächsten zwei Jahre ist hier sicherlich notwendig. Zusätzlich sollten sich Unternehmer über weitere Fördermittel und Kreditprogramme informieren. Was können Unternehmer tun, um die Krise auch als Chance zu begreifen? Heinze: Die aktuelle Finanzkrise sollte nicht den Blick auf die langfristigen Entwicklungen verstellen. Derartige Marktbereinigungen gehören einfach zum Erscheinungsbild der Finanzmärkte, die in einzelnen Phasen immer auch zu Übertreibungen neigen nach oben wie auch nach unten. Entscheidend ist, dass Unternehmer und Existenzgründer auch in diesen Zeiten einen kühlen Kopf bewahren und nach vorne blicken. Gerade momentan ist festzustellen, dass Mitarbeiter mit ihren Sorgen völlig alleine gelassen werden. Dies macht die Misere aber nur noch schlimmer. Gerade in schwierigen Zeiten sollte man auf Transparenz und Vertrauen setzen. Mitarbeiter benötigen Orientierung und Motivation. Für Unternehmen zahlt sich diese Haltung dann auch aus. Denn Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit liegen gerade jetzt hoch im Kurs. Das gilt intern für die Stimmung im Unternehmen, als auch extern für die Pflege der Kundenbeziehungen. Michael Heinze, Generalbevollmächtigter der GLOBAL-FINANZ AG. Kann man sich als Unternehmer gegen Krisenzeiten absichern? Heinze: Jeder Unternehmer oder Existenzgründer sollte überprüfen, ob das Unternehmen, die eigene Person und die Familie ausreichend gegen Risiken abgesichert sind. Denn bei knapper Kasse wird nicht selten alles in den Firmenaufbau investiert, völlig vernachlässigt dagegen bleibt die Absicherung der Firma und Familie. Um Kosten zu reduzieren werden bestehende Versicherungen gekündigt oder gar nicht erst abgeschlossen. Gerade Existenzgründern kann dies aber teuer zu stehen kommen, wenn diese im Schadensfall auf hohen Kosten und zusätzlich noch auf Verdienstausfall sitzen bleiben. Man sollte also trotz Finanzkrise nicht am falschen Ende sparen.

giekosten langfristig auf einem vergleichsweise niedrigeren Niveau zu 2008 zu kalkulieren. IEine Chance in der Krise sehen Jede Krise bringt Herausforderungen und Chancen mit sich, weiß auch Richard Andreas Domschke, Geschäftsführer der Creditreform Bonn Domschke KG: Unternehmer und Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, das Unternehmen zu konsolidieren, sich auf Bankgespräche intensiv vorzubereiten, entsprechende Vorsorge im Risiko- und Debitorenmanagement und im Bereich der Lieferantenkredite zu betreiben. Unternehmen müssten ihrem Liquiditätsmanagement absolute Priorität zuweisen und die Prozesse wesentlich besser in den Griff bekommen. Domschke: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, Prozesse konsequent optimiert und sind mit unseren Produkten und Dienstleistungen auf verschiedenen Märkten breit positioniert. Mit dieser Strategie hoffen wir, auch in 2009 ein gesundes Unternehmenswachstum erreichen zu können. Chancen in der Krise sieht auch Alfons Söns: Die Zinsentwicklung ist sowohl für bereits getätigte langfristige Investitionen (Swapgeschäfte) als auch für anstehende Investitionen äußerst TITELTHEMA Pauschale Zuweisungen an Städte und Gemeinden in NRW für Zukunftsinvestitionen im Rahmen des Konjunkturpaketes II (in Euro) 11 Bildung Infrastruktur Summe (gesamt) Bonn 26.295.691 20.561.854 46.857.545 Alfter 574.854 771.833 1.346.687 Bad Honnef 1.704.656 691.697 2.396.353 Bornheim 3.079.159 1.878.229 4.957.388 Eitorf 1.149.708 806.944 1.956.652 Hennef 3.258.801 1.964.840 5.223.641 Königswinter 2.677.635 1.296.716 3.974.351 Lohmar 1.713.395 824.533 2.537.928 Meckenheim 1.280.313 459.432 1.739.745 Much 746.242 736.695 1.482.937 Neunkirchen-Seelscheid 1.522.587 790.664 2.313.251 Niederkassel 2.008.591 1.324.763 3.333.354 Rheinbach 2.482.942 964.547 3.447.489 Ruppichteroth 415.604 524.101 939.705 Sankt Augustin 3.189.858 1.821.252 5.011.110 Siegburg 2.549.459 828.369 3.377.828 Swisttal 575.825 789.603 1.365.428 Troisdorf 4.358.501 1.256.245 5.614.746 Wachtberg 602.043 658.651 1.260.694 Windeck 1.460.440 1.224.776 2.685.216 Das iphone, auf das Sie gewartet haben. Stand: 03/2009 Änderungen und Irrtum vorbehalten T-Mobile Deutschland GmbH Landgrabenweg 151 53227 Bonn Meine Firma ist da, wo ich bin! IT-SoftwareService ist der perfekte Begleiter für das iphone 3G! Professionelle E-Mail-Software: Perfekt für mobile Geschäftskunden- Kommunikation. Flexibilität: Dank Push-Funktionalität E-Mails, Termine und Kontakte über das iphone 3G automatisch sowie zeitgleich empfangen und bearbeiten überall und jederzeit für effektive Nutzung von Reise- und Wartezeiten. Synchronität: Synchrone Informationen gleichzeitig auf allen Ihren Geräten, z.b. iphone 3G, Laptop, PC-Arbeitsplatz. Hohe Sicherheit durch Anti-Viren- und Anti-Spam-Software. Nutzung von Firmenanwendungen unterwegs: Mit dem vollwertigen Internet-Browser des iphone 3G weitere über IT-SoftwareService angebotene Anwendungen wie Kundenmanagement oder Warenwirtschaft jederzeit und überall nutzen. Microsoft-Hosted Exchange Business in Verbindung mit iphone 3G. Im Jahresvertrag jetzt noch günstiger! Für nur 5, 45 netto pro Monat/Nutzer. 1 1) Mindestvertragslaufzeit 12 Monate. MS Exchange Business kostet 5,45 netto/6,49 brutto pro Monat je Nutzer. Vorraussetzung ist ein Vertrag mit T-Mobile über einen iphone Mobilfunkvertrag. Wir beraten Sie auch gern vor Ort. Fax: 0228 9368800004 E-Mail: michael.virnich@telekom.de

12 TITELTHEMA dienlich. Von der Wirtschaftskrise haben wir mit unserem hohen Im- und Exportanteil mit als erste die negativen Auswirkungen gespürt. Konsequenterweise werden wir auch als erste vom folgenden Aufschwung profitieren. Wir rechnen ab Ende 2. bzw. Anfang 3. Quartal 2009 mit einer Verbesserung der Auftragslage. INicht nur sparen - mehr Einnahmen erzielen In der Krise ist insbesondere das Management gefordert. Reflexartig erfolgt zumeist der Ruf nach eisernem Sparen, nach Kostenreduktion. Doch es geht auch anders: Entgegen der weitläufigen Meinung auch zahlreicher Unternehmensberater empfiehlt Frank Becker-Böhnke, selbst Unternehmensberater Positive Nachrichten aus der Region Gute Auftragslage bei der AMAKOR Die Bonner Akademie für Management- Kommunikation und Redenschreiben AMAKOR geht mit Aufträgen der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung und Seminaren zu aktuellen Themen optimistisch ins Krisenjahr 2009. Von Rezession ist bei dem bundesweit tätigen Unternehmen mit Sitz in Bonn nichts zu spüren: Nach einem erfolgreichen Wachstumsjahr 2008 sind die Auftragsbücher laut Akademieleiter Andreas Franken auch 2009 bereits gut gefüllt. Unsere langjährige Erfahrung und unsere guten Kontakte zahlen sich aus, freut sich Franken. www.management-kommunikation.de Schulen erhalten 2.500 Euro solarer Aufbauprämie Die SolarWorld AG flankiert das staatliche Konjunkturprogramm für öffentliche Gebäude mit einer solaren Aufbauprämie für Schulen in Höhe von 2.500 Euro. Wir wollen erreichen, dass mit dem Konjunkturprogramm wirklich Maßnahmen für die Zukunft angestoßen werden. Bildung und solare Energieversorgung sind dafür die optimale Kombination, so Frank H. Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG. Mit unserer solaren Aufbauprämie machen wir Schulen das Angebot, die staatlichen Infrastrukturgelder als Zukunftsinvestition einzusetzen. Installateure, die nach Ausschreibung und Auftrag und ehemaliger Direktor beim Finanzdienstleister AWD, den umgekehrten Weg: Die zentrale Frage besteht darin, wie mehr Einnahmen erzielt werden können. Tatsächlich sparen sich die meisten Unternehmen kaputt. Würde man ein Unternehmen einfach schließen, hätte man maximale Kosteneinsparung, aber auch keine Möglichkeit mehr, etwas gewinnbringend zu produzieren, formuliert er zugespitzt. Der Schwerpunkt sollte demnach auf der Neukundengewinnung liegen. Mehr Kunden bringen mehr Geschäft und somit auch mehr Umsatz. Durch höhere Einnahmen wiederum entspannt sich auch die finanzielle Situation des Unternehmens, so Becker-Böhnke. Sei der Kurs festgelegt, gelte es zum Einen die Mitarbeiter mit ins Boot zu holen und zum Fortsetzung Seite 14 einer Schule eine SolarWorld-Solarstromanlage errichten, erhalten von dem deutschen Solarkonzern eine Prämie von 2.500 Euro. Diese wird an die Schulen weitergeben. www.solarworld.de/schulen Gegen den Trend: Expansion in der Finanzkrise Das Bonner Unternehmen TA Triumph-Adler Corporate Consulting (TA-CCO) geht auf Expansionskurs. Der Spezialist für Effizienz im Dokumenten-Management profitiert von einer Beteilungsausweitung des japanischen Unternehmens Kyocera Mita an der TA-CCO-Muttergesellschaft TA Triumph-Adler AG: Der japanische Hersteller von Druckergeräten unterbreitete den Aktionären von TA Triumph-Adler Ende 2008 ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot und weitete so seine Beteiligung von zuvor 29,9 Prozent auf heute rund 88 Prozent aus. Für das Bonner Tochterunternehmen TA-COO, das mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt, bedeutet die Beteiligungsausweitung Sicherheit in der Wirtschaftskrise: So sei es ein besonderes Ziel von Kyocera Mita, die Arbeitsplätze aller Mitarbeiter bei TA Triumph-Adler zu sichern. Darüber hinaus biete die Beteiligungserhöhung eine besondere Geschäftsperspektive: So soll das in Deutschland erfolgreiche Geschäftsmodell TA Triumph-Adler auf den europäischen Markt ausgeweitet werden. Als OEM- und Markenpartner wird TA Triumph-Adler hierfür die Verantwortung übertragen. www.ta-cco.de

TITELTHEMA 13 Führungskräfte auf Zeit Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise wird sich auf den Markt für Interim Management, der bislang jährliche Wachstumsraten von rund 25 Prozent aufwies, positiv auswirken. Dies glaubt Harald Wachenfeld, Inhaber der IMS Interim Management Solutions mit Sitz in Königswinter: Viele Unternehmen haben bereits Einstellungsstopps (für Festanstellungen) ausgesprochen, obwohl eher mehr als weniger herausfordernde Aufgaben auf die existierende Belegschaft zukommen. Flexibel verfügbare und einsetzbare Manager und Experten auf Zeit werden daher zu einer immer interessanteren Alternative in der unternehmerischen Personalplanung. Variable Projektkosten anstatt fixe Personalkosten sind ein besonders zugkräftiges Argument für Interim Management. Nach Jahren des Business Developments oder der internationalen Expansion würden nun eher Interim Manager gefragt sein, die sich z. B. in Lean Production, Risikomanagement, Sanierung/Restrukturierung oder Kundenbindungsprogrammen auskennen. Wachenfeld: Interim Management wird in der aktuellen Krise definitiv an Bedeutung zunehmen. Wachenfeld, jahrelang selbst in Spitzenpositionen namhafter Markenartikler tätig, hat 1996 die IMS Interim Management Solutions in Königswinter gegründet und unterstützt Unternehmen mit erfahrenen, besonders qualifizierten Führungskräften und Experten auf Zeit im In- und Ausland. Interim Management lohne sich, wenn Know-how auf Führungs- oder Expertenniveau schnell und zeitlich befristet benötigt werde, die temporäre Aufgabe eine Festanstellung jedoch nicht rechtfertige und im Vergleich zur Unternehmensberatung operative Macher gefordert seien. Interim Management steht für die zeitlich befristete Übernahme einer klar definierten Aufgabe in einem Unternehmen. Es handelt sich dabei um temporäre Führungsaufgaben, etwa zur Überbrückung einer plötzlichen Vakanz oder zur Abwicklung eines Projekts. www.im-network.net Dr. Harald Wachenfeld, IMS Interim Management Solutions, Königswinter Selbstständigkeit lohnt sich. Profitieren Sie bei ø als Selbstständiger von zahlreichen Vorteilen: Fair: mindestens 15% Rabatt auf Ihre gesamte mtl. Mobilfunkrechnung 1 Einfach: ø Wechselservice für bequemen Anbieterwechsel Kompetent: für mehr Flexibilität bietet ø auch mobiles Internet Mindestens 15 % auf Ihre mtl. Mobilfunkrechnung 1 Hier bestellen: 0800 55 20 200 überall wo es ø gibt www.o2selbststaendige.de 1 Bei Abschluss eines ø Mobilfunkvertrages mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten in den Tarifen ø Genion S, -M und -L (-mit-handy bzw. -mit-aktionshandy) oder ø Inklusiv Paket-50, -100 und -250 (-mit-handy bzw. -mit-aktionshandy) erhalten Selbstständige 24 Monate lang 15 % Rabatt, im Tarif ø Genion XL (-mit-handy bzw. -mit-aktionshandy) und im Tarif Inklusiv-Paket-500 (-mit-handy bzw. -mit-aktionshandy) sogar 20 % Rabatt auf den mtl. Rechnungsbetrag (außer auf Sonderrufnummern und Mehrwertdienste von Drittanbietern, d. h. solche, die nicht über den Zugangspunkt wap.o2active.de oder über das Online-Portal unter www.o2online.de genutzt werden). Voraussetzung hierfür ist, dass der Nachweis der Selbstständigkeit (z. B. Handelsregisterauszug oder Gewerbeschein) bis zu 21 Tage nach Vertragsabschluss eingereicht wird. Andernfalls gelten ab dem 22. Tag nach Vertragsabschluss die Tarifkonditionen ohne die Vergünstigungen für Selbstständige. Tarif-Folgekosten, z. B. im Tarif ø Genion-S-mit-Aktionshandy: Ein ø Genion Tarif mit Festnetznummer und Homezone ist nicht überall verfügbar. Verfügbarkeitsprüfung bei uns oder unter www.o2online.de möglich. Gilt bei Abschluss eines ø Mobilfunkvertrages im Tarif ø Genion-S-mit-Aktionshandy, Mindestvertragslaufzeit 24 Monate, Anschlusspreis 25, mtl. Basispreis 7,50, Standard-Inlandsgespräche 0,03 /Min. (gilt aus der Homezone ins dt. Festnetz, außer Rufumleitungen und Mailbox-Weiterverbindungen) bzw. 0,25 /Min. (gilt für die übrigen Standard-Inlandsgespräche). Standard-Inlands-SMS: 0,19. Taktung aus der Homezone 60/60, unterwegs 60/10. Angebot gilt bis 4.5.2009. Für weitere Details zu den Mobilfunktarifen siehe www.o2online.de

14 TITELTHEMA REPORTAGE So wird das Kameha Grand Bonn mit luxuriösen Zimmern und Suiten nach der Fertigstellung aussehen. Ein Diamant für den Bonner Bogen Eines der spektakulärsten Lifestyle-Hotels Europas entsteht laut Investor Jörg Haas mit dem Kameha Grand Bonn am Bonner Bogen. Der Diamant des Bonner Bogens (Haas) kostet rund 100 Millionen Euro und bringt 200 neue Arbeitsplätze. Das Flagschiff der Betreibergesellschaft Luxury Hospitality & Entertainment Group (LH&E) mit Sitz im schweizerischen Zug bietet 192 Zimmer und 62 Suiten, designt vom Amsterdamer Marcel Wanders. LH&E-President & CEO Carsten Rath, selbst unweit des Bonner Bogens in Oberkassel aufgewachsen, glaubt mit dem Life- style einer Luxusmarke eine Marktnische besetzen zu können: Wir bauen Hotels für die nächste Generation dies auch in Puncto Nachhaltigkeit und Ökologie, sagt er und will internationale Gäste, aber auch Leute aus Bonn und dem Umland ins Kameha Grand Bonn locken. Bonn ist dabei der erste Mosaikstein in der prognostizierten Erfolgsgeschichte von LH&E. Weitere Hotels und Resorts der Extraklasse sollen 2010 im thailändischen Phuket und in Laos sowie 2011 in Hamburg-Harburg, Mallorca und Vietnam entstehen. Bis 2020 wollen wir 20 Lieblingsplätze an internationalen Destinationen mit unseren Hotels und Resorts schaffen, so Raths. Für den Vertrieb setzt Raths insbesondere auf den Ausbau interaktiver Online-Tools, arbeitet aber auch mit der Tourismus & Congress GmbH zusammen. Wir wollen neue Gäste nach Bonn bringen, dabei muss uns klar sein, dass wir z. B. mit Barcelona oder Hamburg konkurrieren werden. Das muss der Anspruch von Bonn sein. Ergo wünschen sich Raths und Haas verstärkte Anstrengungen von der Stadt, die Innenstadt zu beleben und die Gastronomie zu stärken. Bonn ist ein Juwel, das ausgebaut werden muss, sagt Raths. Ein Diamant funkelt dann im Herbst 2009... Praxisforum Arbeitsrecht: ARBEITSRECHTLICHE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN IN DER KRISE Montag, 11. Mai 2009, 16.00 bis 19.00 Uhr Eine rückläufige Auftragslage stellt die Unternehmerschaft vor die Frage, ob arbeitsrechtliche Maßnahmen, temporär oder dauerhaft ergriffen werden müssen. Der Abbau von Personal ist zweischneidig, da angesichts des drohenden Fachkräftemangels viele Unternehmen versuchen, Arbeitnehmer mit Kernkompetenzen in ihrem Unternehmen zu halten. Die Handlungsmöglichkeiten sind sehr unterschiedlich und abhängig von der Frage der Tarifbindung, der Existenz eines Betriebsrats und den individuellen Arbeitsverträgen. In der Veranstaltung stellen Ihnen die Referenten Ebba Herfs-Röttgen, Dr. Nicolai Besgen (Sozietät Meyer-Köring, Bonn) und Dirk Franzisak (Agenbtur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg) rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten vor, wie z.b. der Abbau von Überstunden, Urlaubsregelungen, Änderungskündigung und die Einführung von Kurzarbeit. Die kostenfrei, gemeinsame Veranstaltung der IHK Bonn/Rhein-Sieg und des Bonner AnwaltVereins richtet sich an Unternehmer und Rechtsanwälte sowie an Mitarbeiter, die arbeitsrechtliche Entscheidungsbefugnis haben. Die Teilnahme an der Veranstaltung gilt auch als Fortbildung für Fachanwälte für Arbeitsrecht. Veranstaltungsort: IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn Anmeldung: Detlev Langer, Telefon 0228 2284-134, E-Mail: langer@bonn.ihk.de Weitere Infos: www.ihk-bonn.de / Webcode 6491060 Anderen richtig mit den Kunden zu kommunizieren. Ferner empfiehlt (nicht nur) Becker-Böhnke, die eigenen Mitarbeiter gezielt mit Weiterbildungen und Workshops zu qualifizieren. IDer Standort Bonn ist zentral und attraktiv Auch die Meckenheimer DSG-Canusa GmbH verzeichnet einen starken Rückgang des Auftragsbestandes im Automotive-Bereich um 25 Prozent. Wir erwarten im Automobilbereich für 2009 ein Umsatzvolumen von ca. 70 Prozent bezogen auf 2008 und setzen auf einen möglichen Ausgleich durch zusätzliche, bereits gewonnenen Projekte in anderen Branchen, erläutert Geschäftsführer Thomas Schminke. Anti-zyklisch in der Krise investieren rät auch Jörg Haas, Haas & Wilbert Beteiligungs AG, der mit dem Bonner Bogen einen neuen Stadtteil aus der Industriebrache des ehemaligen Zementwerkes entwickelt hat und dort insgesamt 4.000 Arbeitsplätze schafft. Der Standort Bonn ist verdammt zentral und verdammt attraktiv, sagte er jüngst beim 2. Bonner Kongressforum im World CC Bonn. Es gelte ein zusätzliches Angebot zu schaffen, um Nachfrage zu generieren. Das macht er gerade mit seinem Fünf-Sterne-Hotel Kameha Grand Bonn vor, das vom Amsterdamer Top-Designer Marcel Wanders ausgestaltet wird. Michael Pieck

TITELTHEMA 15 Chancen in der Krise nutzen: Kurzarbeit und Qualifizierung Kurzarbeit bietet Unternehmen die Chance, Zeiten mit geringem Auftragsvolumen zu überbrücken und eingearbeitete Mitarbeiter zu halten. Mit dem Konjunkturpaket II wurden die Regelungen zur Kurzarbeit überarbeitet, um Arbeitgeber finanziell zu entlasten. Sie gelten nach in Kraft treten des Gesetzes rückwirkend ab dem 1. Februar 2009. IWelche Kosten trägt das Unternehmen, welche die Arbeitsagentur? Der Arbeitgeber errechnet das Kurzarbeitergeld (Kug) und zahlt es an seine Mitarbeiter aus. Arbeitnehmer erhalten Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 Prozent des Lohnausfalls (Arbeitnehmer mit Kind 67 Prozent). Die Agentur für Arbeit erstattet das Kug im Folgemonat. Während des Bezuges von Kurzarbeitergeld zahlt der Arbeitgeber auf 80 Prozent des ausfallenden Lohnes Sozialversicherungsbeiträge. Ab 01.02.2009 werden 19,6 Prozent dieser Beiträge von der Agentur für Arbeit erstattet. Qualifiziert der Arbeitgeber seine Mitarbeiter in der Zeit der Kurzarbeit, erstattet die Agentur für Arbeit 100 IProzent. Wie lange kann Kurzarbeitergeld bezogen werden? Seit 1. Januar 2009 gilt eine neue Bezugsdauer von 18 Monaten. IWas ist zur Beantragung von Kurzarbeitergelg zu tun? In dem Monat, in dem der Arbeitgeber Kurzarbeit plant, zeigt er ein Vorhaben der Agentur für Arbeit schriftlich an. Die Agentur für Arbeit entscheidet, ob die Voraussetzungen für die Zahlung von Kurzarbeitergeld vorliegen. Der Arbeitgeber errechnet das Kurzarbeitergeld und zahlt es an die Beschäftigten aus. Im Anschluss daran richtet der Arbeitgeber einen schriftlichen Antrag auf Erstattung des Kurzarbeitergeldes an die Agentur für Arbeit. IWie lange arbeiten Kurzarbeiter? Der Arbeitsausfall kann stunden-, tage-, wochenweise oder komplett eintreten, Anspruch auf Kurzarbeitergeld besteht jedoch nur, wenn mehr als zehn Prozent monatlichen Arbeitsentgelts aufgrund der Kurzarbeit ausfallen. IQualifizierung während Kurzarbeit? Sofern es sich um gering qualifizierte Mitarbeiter/ innen handelt, also Arbeitnehmer/innen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, können die gesamten Weiterbildungskosten durch die Bundesagentur für Arbeit übernommen werden. In allen anderen Fällen ist eine Förde-rung nach dem Europäischen Sozialfond (ESF) möglich. Hier werden nach verschiedenen Kriterien gestaffelt 25 bis 80 Prozent der Maßnahmekosten finanziert. IWer berät über Kurzarbeit und Qualifizierung? Die örtliche Agentur für Arbeit berät Arbeitgeber zur Kurzarbeit und Qualifizierung von Beschäftigten. Berater kommen dafür auch direkt in die Betriebe. Die bundesweit einheitliche Hotline des Arbeitgeberservices lautet 01801/664466 (3,9 ct./min aus dem Festnetz der Deutschen Telekom; Mobilfunkpreise abweichend). Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg RISIK.O. Achten Sie darauf, mit wem Sie Geschäfte machen! Firmenauskunft Personenauskunft Inkasso Mahnbescheid Factoring Direktmarketing-Services Creditreform Bonn Domschke KG Graurheindorfer Str. 92, 53117 Bonn Tel. 02 28 / 267 94 42 www.bonn.creditreform.de

16 Kompetente Fachleute helfen Rat suchenden Unternehmen, die sich an die Krisenhotline wenden. IHK-Hilfen in der Krise Die Krisenhotline der IHK Die IHKs Köln, Bonn und Aachen haben in Zusammenarbeit mit der Schuldnerhilfe Köln e.v. für ihre Mitgliedsunternehmen, die in die Krise geraten sind, und für bereits insolvente Betriebe eine Hotline eingerichtet: Unter der Telefonnummer 0221 8804880 erreichen Rat suchende Unternehmer aus den IHK-Bezirken montags zwischen 15 und 18 Uhr und donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr ein interdisziplinäres Fachteam mit langjähriger Erfahrung in der Beratung von Kleinunternehmen und Selbstständigen. Die telefonische Beratung ist unentgeltlich. Es fallen lediglich die üblichen Telefongebühren an. Werden DIE INSOLVENZ - KRISEN ERKENNEN, VORBEUGEN UND BEWÄLTIGEN Freitag, 24. April 2009, 14.00 Uhr Bei dieser kostenfreien Informationsveranstaltung geht es um mögliche Wege aus der Unternehmenskrise. Denn immer noch gibt es über 30.000 Unternehmensinsolvenzen pro Jahr. Besonders hart betroffen sind kleine und mittelständische Unternehmen. Sie mögen zwar die nötigen Planungs- und Steuerungsinstrumente kennen, setzen sie aber oft nicht ein. Zu wenige Unternehmer greifen auf ihre Buchhaltung als ihr Informationssystem zurück. Dabei ist es möglich und wenn frühzeitig erkannt auch realistisch - die Krise als Chance zu begreifen und Lösungen zu entwickeln. Aufgrund der Vielschichtigkeit der einzelnen Krisensituation gibt es nicht das Erfolgsrezept. Entscheidend für eine erfolgreiche Krisenbewältigung ist immer eine zutreffende Beurteilung der Lage. Nur so kann erfolgversprechend im Rahmen der Möglichkeiten gehandelt werden. Referenten: Dipl.-Kffr. Sabine Krauß, Sachverständige für Insolvenzuntersuchungen und Dr. Ing. Friedrich K. von Schulz-Hausmann, Unternehmensberater. Veranstaltungsort: IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn Karl Reiners, Telefon 0228 2284-166, E-Mail: reiners@bonn.ihk.de Weitere Infos: www.ihk-bonn.de / Webcode 6491041 danach ein ausführliches Erstberatungsgespräch oder eine ausführliche Sanierungs- und Abwicklungsberatung notwendig, berechnet die Schuldnerhilfe Köln einen Kostenbeitrag (95 Euro für ein Erstberatungsgespräch; 20 Euro pro Gläubiger für die Unterstützung bei der Sanierung oder Abwicklung; 50 Euro pauschal für die Hilfestellung beim Insolvenzantrag). Das Team der Krisenhotline ist auch per E-Mail erreichbar. Unter mail@firmenkrise.de können Unternehmen online Kontakt zu den Beratern aufnehmen. Der Runde Tisch Mit dem Runden Tisch bietet die IHK Bonn/ Rhein-Sieg in Kooperation mit der KfW-Niederlassung Bonn Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten sind, unbürokratische Hilfe an, um den Fortbestand des Unternehmens zu gewährleisten. Kleine und mittelständische Unternehmen, die aufgrund einer nicht erwartungsgemäß verlaufenden wirtschaftlichen Entwicklung in Schwierigkeiten sind, obwohl sie gute Marktchancen haben, können den Runden Tisch in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist, das das Unternehmen nicht insolvent ist. Durch eine qualifizierte Unternehmensdiagnose sollen die bestehenden Schwachstellen im Unternehmen aufgezeigt werden. Im Gespräch mit den betroffenen Partnern des Unternehmens wie z. B. der Geschäftsbank soll dann eine sachgerechte und praktikable Lösung zur Sicherung des Unternehmens erarbeitet und - wenn möglich -umgesetzt werden. ISo funktioniert der Runde Tisch : Das betroffene Unternehmen meldet sich bei der IHK und definiert in einem Aufschlußgespräch die Problemsituation. Ein Wirtschaftspate, den die KfW-Bankengruppe, Niederlassung Bonn, auditiert hat, checkt den Betrieb und erstellt eine Stärken- und Schwächenanalyse. Auf der Grundlage der Analyse und von Handlungsempfehlungen des Wirtschaftspaten erfolgt das Gespräch mit allen Beteiligten am Runden Tisch. Die Beratung am Runden Tisch ist bis auf die Fahrtkosten für IHK-Unternehmen kostenfrei. Nähere Informationen gibt es unter www.ihk-bonn.de, Webcode 153. Ihr Ansprechpartner: Karl Reiners, Telefon 0228 2284-166, E-Mail: reiners@bonn.ihk.de

17 Die Krise als Chance nutzen Bonn ist eine der meistunterschätztesten Städte. Das sagte IHK-Vollversammlungsmitglied Jörg Haas bei der Vorstellung seines Hotelprojekts Grand Kameha Bonn am Bonner Bogen. Und er hat Recht. Wir reden uns schlechter als wir sind. Das fängt schon bei den sogenannten weichen Standortfaktoren Kunst und Kultur oder der landschaftlich reizvollen Umgebung an. Aber auch die harten Standortfaktoren der Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Bonn/Rhein-Sieg sind beeindruckend. Seit dem Bonn-Berlin- Beschluss sind die Lichter in der Region nicht ausgegangen, sie leuchten heller als jemals zuvor. Die Einwohnerzahl ist um 15 Prozent gestiegen, die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um neun Prozent, die Zahl der im Handelsregister eingetragenen IHK- Unternehmen nahm um 60 Prozent zu! Doch das ist draußen national und international unbekannt. Wir alle können dies ändern. Reden wir doch öfter über die positive Entwicklung vor unserer Haustür, welche hervorragende Perspektiven die Region besitzt. Gewiss lässt sich damit nicht die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise wegreden und weglächeln. Wir spüren aktuell auch in unserer Region, in Industrie, Handel, Gastronomie und Dienstleistungsgewerbe die Auswirkungen und diese sind zumeist negativer Natur. Doch in der Krise liegt auch eine Chance und wir können aus der Krise positiv hervorgehen. Denn die Ausgangsbedingungen in vielen Unternehmen stimmen wir müssen aber auch unsere Hausaufgaben machen. Das gilt für die Unternehmen ebenso wie für die Region. Kleinkarierter Streit wie z. B. die Diskussionen um die man darf das Wort ja gar nicht mehr ungestraft in den Mund nehmen Südtangente bringen uns nicht weiter. Weiter bringen uns zukunftsfähige Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, aber insbesondere auch in den Bildungsbereich. Denn Wirtschaft wird immer noch vom Menschen gemacht. Und Fachkräfte sind die Ressourcen, die den Erfolg unserer Unternehmen ausmachen. Viele Unternehmen haben dies verstanden. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe und Auszubildenden im IHK-Bezirk sind auf Rekordhoch. Hier werden wir in Zukunft aber noch mehr investieren müssen auch in finanzieller Hinsicht, wo z. B. die Projekte TuWas! und Haus der Berufsvorbereitung von der Unterstützung der Unternehmen leben. Wir müssen weiter an Einwohnern und Unternehmen gewinnen, von den bereits vorhandenen geht dabei eine Sogwirkung aus. Die Leuchttürme World CC Bonn, Bonner Bogen oder Festspielhaus Beethoven helfen uns dabei. Umsetzen müssen wir das alle! Und dazu beitragen können auch alle! Michael Pieck, Pressesprecher der IHK Bonn/Rhein-Sieg