19 m hohe Begrünung mit Wisteria sinensis.

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Transkript:

Literatur: BISGROVE, R.: The Gardens of Gertrude Jekyll. Boston: Little, Brown and Company, 1992 BORCHARDT, W.: Pflanzenverwendung im Garten- und Landschaftsbau. Der Gärtner Vol. 6. Stuttgart: Ulmer, 1996 HANSEN, R., STAHL, R., 1981: Die Stauden und ihre Lebensbereiche in Gärten und Grünanlagen. Ulmer, Stuttgart HERDAM, H., 1993: Neue Flora von Halberstadt. Quedlinburg: Botanischer Arbeitskreis Nordharz e.v. Kletterpflanzen für die Fassadenbegrünung. Artenspektrum, Kletterhilfen, Tipps, Fehler Prof. Dr. Wolfram Kircher, Hochschule Anhalt (FH) in Bernburg. Lehre und Forschung in Pflanzenverwendung, Staudenkunde und Bepflanzungsplanung. Leiter des Forschungsprojektes Perennemix lebendige Staudenmischpflanzungen und Mitglied im Arbeitskreis Pflanzenverwendung im Bund deutscher Staudengärtner. * die bebilderte Farb-Broschüre Perennemix - Lebendige Staudenpflanzungen kann gegen 2,-- plus Porto bei der Hochschule Anhalt bezogen werden (j.riedel@loel.hs-anhalt.de). Sie stellt 10 Mischungen mit Pflanzenauswahl und empfohlenen Mengenverhältnissen vor und gibt Informationen zu Standortwahl, Pflanzflächenvorbereitung und Pflege. 19 m hohe Begrünung mit Wisteria sinensis. Einführung Da moderne Gebäudearchitektur oft großflächige und raumgreifende Flachdächer und Gebäudefassaden aufweist, ist der Berufsstand der Landschaftsarchitekten gefordert, aus ökologischen, ökonomischen wie auch aus sozialen Gründen alternative und nachhaltige Begrünungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. In modernen Stadtlandschaften nehmen triste und öde Flachdächer und Betonfassaden einen großen Teil der Gebäudelandschaft ein. Die Begrünung dieser Extremstandorte ist mittlerweile ein wichtiges Arbeitsfeld der Garten- und Landschaftsarchitekten geworden. Die Ansätze einer lebenden Begrünung des anthropogenen Lebensraumes sind sehr vielgestaltig, aber teilweise führen falsche Pflanzen- und Kletterhilfenauswahl zu enormen Pflegeproblemen und Folgekosten. Vorteile der Fassadenbegrünung Gestaltungselement und in den meisten Fällen eine optische Bereicherung der Gebäudefassaden Lebensraum und Brutplatz für einheimische Wildtiere (z. B. Insekten-, Spinnen- und Vogelarten) Verbesserung des Mikroklimas (erst bei größerer Begrünungsfläche erkennbar) - Bessere Luftqualität - Kletterpflanzen produzieren im Zuge der Photosynthese Sauerstoff und nehmen Kohlenstoffdioxid auf. - Bindung von Staub - Kletterpflanzen können mit ihrer Blattoberfläche Staub aus der Luft binden. - Kühlung durch Transpiration - durch die Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen in den Blättern der Kletterpflanzen wird die Umgebung etwas gekühlt. Isolierung - Kletterpflanzen verringern die Windangriffsfläche. Fassadenbegrünung bewirkt eine Kühlung Natur & Garten April 2008 17

Wurzelkletterer und Haftscheiben-Ranker benötigen keine Kletterhilfen. Sowohl für Spross- und als auch für Schlinger gibt es unterschiedliche Rankhilfen. Für Spross- und eignen sich Holz- und verzinkte Metallgitter besonders gut. Während der horizontale Abstand zwischen den vertikalen Rankhilfen bei Spross-Rankern zwischen 25 und 50 cm liegen kann, sollte er bei den n deutlich enger sein, damit sie sich besser befestigen können. Auch die vertikalen Rundprofile sollten dünner sein. Schlinger nehmen waagrecht angebrachte Kletterhilfen fast nicht an. Sie wachsen bevorzugt an verim Sommer und -mit immergrünen Arten- eine Isolierung im Winter. Hagel- und Regenschutz - Mit einer Fassadenbegrünung wird die Gebäudefassade vor Hagelschlag und stärkeren Regenereignissen weitgehend geschützt. Durch dachziegelartige Überlappung der Blätter einiger Arten wie beispielsweise Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix) oder Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla) gelangen die Regenschauer gar nicht erst an die Fassade. Nachteile der Fassadenbegrünung Pfl anzen im Naturgarten hoher Arbeitseinsatz und hohe Kosten für die Entfernung von Haftwurzeln bzw. Haftscheiben nach der Rodung von Efeu bzw. Wildem Wein (). häufigeres Eindringen von Insekten und Spinnen. Das muss aber noch relativiert werden, da in begrünten Fassaden auch natürliche Feinde wie beispielsweise Vögel nach Nahrung suchen und so für ein Gleichgewicht sorgen. Aufgrund der individuellen Ansprüche an ihr Habitat werden die meisten Insekten- und Spinnenarten den Biotop Kletterpflanze eher bevorzugen als den Biotop Innenraum. Kletterpflanzentypen Man unterteilt die für eine Fassadenbegrünung relevanten Arten nach ihrer Wuchsbiologie in verschiedene Gruppen. Wurzelkletterer Wurzelkletterer bilden jeweils an den neu gebildeten diesjährigen Trieben Haftwurzeln aus, die zunächst hell gefärbt sind. Nach ca. drei Wochen verkorken diese Haftwurzeln und bekommen eine dunklere Färbung. Die Haftwurzeln bilden sich bevorzugt auf der lichtabgewandten Seite aus und brauchen eine raue Oberfläche zum Klettern. Bei stärkerer Beschattung können sie sich auch um den ganzen Trieb ausbilden. Das kann man häufig bei Efeu beobachten. Die Wurzelkletterer benötigen keine Rankhilfe! Haftscheiben-Ranker Die Haftscheiben-Ranker bilden an den zuerst gebildeten Rankorganen Haftscheiben aus, die sich sehr fest an ihrer Unterlage befestigen. Sie brauchen - wie die - eine raue Oberfläche zum Klettern. Auch die Haftscheiben-Ranker benötigen keine Rankhilfe! Spross-Ranker Die Spross-Ranker klettern mit umgewandelten Seitentrieben, die bis zum Herbst verholzen und die Klettergehölze an ihrer Unterlage befestigen. Diese Rankorgane sind sehr elastisch. Spross-Ranker brauchen eine Kletterhilfe. weisen sehr bewegliche Blattstiele auf, mit denen sie sich an ihrer Unterlage befestigen. verlangen eine Kletterhilfe. Schlinger Die Gruppe der Schlinger windet sich um ihre Unterlage. Durch das Dickenwachstum wird die Verbindung zwischen Pflanze und Unterlage zunehmend gefestigt. Man unterscheidet rechts- und linkswindende Kletterpflanzen. Beispielsweise ist der Japanische Blauregen (Wisteria floribunda) rechtswindend, während der Chinesische Blauregen (Wisteria sinensis) linkswindend ist. Alle Schlinger sind auf eine Kletterhilfe angewiesen. Spreizklimmer Spreizklimmer bilden Triebe, die weder schlingen noch ranken. Sie verhaken sich mit Stacheln und/ oder Blättern in und an ihrer Kletterhilfe. Rankhilfen für Klettergehölze tricuspidata `Veitchi` als Beispiel für die Gruppe der Haftscheiben-Ranker. 18 Natur & Garten April 2008 Häufiger Verwendungsfehler: Regenfallrohre sind denkbar ungünstige Schlinghilfen für Wisteria. Hedera helix benötigt, wie alle anderen auch, keine Kletterhilfen! Kletterhilfen und Kletterpflanzen sollten bei einer guten Planung zusammenpassen.

tikalen Rundprofilen wie beispielsweise geflochtenen, verzinkten Stahlseilen mit bis zu 3 cm Durchmesser und Metallrohren mit einem Durchmesser zwischen 2 und 5 cm. Spreizklimmer kann man an Holz- und Metallgittern ziehen. Alle Kletterhilfen müssen mit starken Dübeln und Schrauben fixiert werden und sollten Möglichkeiten zum Nachstellen aufweisen, wenn durch starkwüchsige Schlingpflanzen Spannungen an den Kletterhilfen entstehen. Mehrfache Verankerungen in der Gebäudefassade sind besonders bei den stark wachsenden Arten anzuraten. Zwischen Gebäudefassade und Kletterhilfe sollte ein Abstand von 15 bis 20 cm (bei starkwüchsigen Arten entsprechend mehr) eingehalten werden, da auch Gerüstklettergehölze beachtliche Ausmaße ausbilden können. Standortansprüche von Kletterpflanzen In der Natur kommen Kletterpflanzen hauptsächlich an nährstoffreichen, eher feuchten schattigen, halbschattigen und lichtschattigen Standorten vor. Als Jungpflanzen ertragen sie stärkere Beschattung, während ältere Pflanzen einen sonnigeren Standort bevorzugen. Spätfrostgefährdete Lagen sind für die Mehrzahl der Kletterpflanzen ungünstig. Für die Fassadenbegrünung im urbanen Umfeld bedeutet das die Wahl windgeschützter, feuchterer Standorte mit durchlässigen und nährstoffreichen Substraten. Bei allen Pflanzungen sollte darauf geachtet werden, dass der Wurzelbereich beschattet ist. Das erreicht man am besten mit zusätzlichen Bodendecker-Pflanzungen und einer organischen Mulchschicht. Probleme mit Klettergehölzen Da viele Klettergehölze von Natur aus in anderen Bäumen und Sträuchern empor wachsen und es nicht gewohnt sind, in voller Sonne zu stehen (zumindest als Jungpflanzen), reagieren sie auf die Pflanzung an eine sonnige Gebäudefassade mit der Bildung so genannter lichtfliehender Triebe. Diese Reaktion vieler Klettergehölze, das grundsätzliche Wegwachsen vom Licht, bezeichnet man als negativen Phototropismus. Besonders und Haftscheiben- Ranker wachsen in alle nur möglichen Nischen an der Gebäudefassade hinein. In Rolladenkästen, in Entlüftungsschächte, in offene Fugen oder vorhandene Risse in der Fassade und in Holzverschalungen können die Triebe hineinwachsen. Durch das sekundäre Dickenwachstum der Klettergehölze kommt es zu Beschädigungen der Fassade, insbesondere zur Vergrößerung bestehender Risse, zur Absprengung von Fassadenelementen und im Dachbereich zum Anheben von Dachziegeln. Alternativen zur Fassadenbegrünung mit klassischen Klettergehölzen Wenn man keine Fassadenbegrünung mit Klettergehölzen durchführen will, kann man beispielsweise Spalierkonstruktionen an der Hausfassade anbringen, die mit Obstgehölzen, Feuerdorn (Pyracantha) oder der Fächer-Mispel (Cotoneaster horizontalis) begrünt werden. Eine weitere Alternative zur klassischen Fassadenbegrünung stellt die Begrünung mit pendelnden Gehölzen dar. Dazu werden Pflanztröge auf dem Dach bzw. an der Fassade so platziert, dass schleppenartig wachsende Gehölze, wie beispielsweise Lespedeza thunbergii, Buddleja alternifolia und Cotoneaster x suecica `Skogholm` von oben nach unten wachsen können. Dabei fixieren sich die Gehölze nicht an der Wand. Literatur: GUNKEL, Rita: Fassadenbegrünung. Ulmer Verlag, 2004 KÖHLER, Manfred: Fassaden- und Dachbegrünung. Ulmer Verlag, 1993 PECHER, Thomas: Dachbegrünung II Kritische Bestandsaufnahme und -beurteilung von schon realisierten Dach- und Fassadenbegrünungsprojekten, Broschüre zum Fachbezogenen Wahlpflichtfach Dachbegrünung II an der Fachhochschule Weihenstephan, 2006 Thomas Pecher, D - Waldkraiburg. Landschaftsarchitekt und Fachbetrieb für naturnahe Grünplanung. Planer von Naturgärten. alle Fotos: Thomas Pecher Akebia quinata hat partiell die Blechfassade mit ihren lichtfliehenden Trieben hinterwachsen. Fassadenbegrünungen sollten genau so geplant und durchdacht werden wie alle anderen zu gestaltenden Bereiche im Garten. Fallopia aubertii ist für diese Gebäudefassade zu starkwüchsig. Natur & Garten April 2008 19

Artenliste Klettergehölze (von Thomas Pecher) Botanischer Deutscher Höhe in m Herkunft Wuchsverhalten Belaubung Blüte Frucht Actinidia arguta Actinidia deliciosa Actinidia kolomikta Akebia quinata Ampelopsis aconitifolia Ampelopsis glandulosa Aristolochia macrophylla Aristolochia tomentosa Gelber Rosa Fünfblättrige Akebie Schlinger 6-10 sommergrün weiß, VI-VII Mini-Kiwi Schlinger 5 bis 10 sommergrün weiß, VI-VII Kiwi Schlinger bis 4 sommergrün weiß, VI-VII Schlinger bis 8 sommer- bis wintergrün violett und rosa gurkenähnlich Gelbe Scheinrebe Spross-Ranker 4-10 sommergrün grünlich, VIII gelbe Porzellanrebe Spross-Ranker unter 10 sommergrün grünlich, VII violette Großblättrige Pfeifenwinde Filzige Pfeifenwinde Campsis radicans Trompetenblume Nord-Amerika Celastrus orbiculatus Celastrus scandens Baumwürger Amerikanischer Baumwürger Clematis Alpen-Waldrebe einheimisch Clematis montana var. rubens Nord-Amerika Schlinger 10-20 sommergrün grünlich, IV-V gurkenähnlich Nord-Amerika Schlinger bis 8 sommergrün bräunlichvi gurkenähnlich über 10 sommergrün orangerot VII-IX brauner Fruchtstand Schlinger bis über 10 sommergrün grünlich, VI gelb-orange Nord-Amerika Schlinger bis 10 sommergrün grünlich, VI gelb-orange Clematis flammula Mandel-Waldrebe Süd-Europa Anemonen-Waldrebe Clematis orientalis Himalaja-Waldrebe Clematis tangutica Gold-Waldrebe Clematis vitalba Clematis viticella `Vegetus` var. radicans Kletterndes Pfaffenhütchen `Vegetus` einheimisch Süd-Europa Gemeine Waldrebe Italienische Waldrebe Kletterndes Pfaffenhütchen Kletterndes Pfaffenhütchen 3-4 sommergrün lila bis blau, IV-V Fruchtstand aus nußartigen Einzelfrüchten 5 sommergrün Weiß, VII-IX siehe Clematis bis 10 sommergrün rosa, siehe Clematis 5-8 sommergrün goldenes gelb, VI-IX siehe Clematis 5 sommergrün gelb, VI-X siehe Clematis 20-30 sommergrün weiß, VII-IX siehe Clematis 5 sommergrün violett, VI-VIII siehe Clematis 3-6 immergrün grünlich, orange-rosaweiße Kapseln 3-6 immergrün grünlichweiß, 3-6 immergrün Fallopia aubertii Schling-Knöterich Schlinger 15-20 sommergrün weiß, VII-IX Hedera colchica Kolchischer Efeu Südost-Europa Hedera helix Hydrangea anomala subsp. petiolaris Gewöhnlicher Efeu einheimisch Kletter-Hortensie unter 10 immergrün gelb-grünlich, IX 10-25 immergrün gelb-grünlich, IX-X orange-weiße Kapseln schwarze schwarze 10-15 sommergrün weiß, VI-VII braune Kapseln 20 Natur & Garten April 2008

Botanischer Deutscher Höhe in m Herkunft Wuchsverhalten Belaubung Blüte Frucht Jasminum nudiflorum Lonicera caprifolium Lonicera henryi Lonicera japonica Lonicera periclymenum Lonicera x tellmanniana Menispermum canadense Menispermum davuricum inserta quinquefolia `Engelmanni` tricuspidata `Veitchi` Periploca graeca Pyracantha-Hybriden Winter-Jasmin Spreizklimmer 3-6 sommergrün gelb, XII-III Gemeines Geißblatt Immergrünes Geißblatt Japanisches Geißblatt einheimisch Schlinger 5-8 sommergrün creme-weiß, orangerote Schlinger 8-10 immergrün gelb, VI schwarze Schlinger 3-6 wintergrün creme-weiß, VI-X Wald-Geißblatt einheimisch Schlinger 5-8 sommergrün weiß-rosa, VI-VII (VIII) Gold-Geißblatt Hybride Schlinger bis 7 sommergrün goldenes gelb, Kanadischer Mondsame Sibirischer Mondsame Rankender Wilder Wein Dreilappiger Wilder Wein `Veitchi` Griechischer Silberwein Feuerdorn- Hybriden schwarze rote orange Nord-Amerika Schlinger bis 5 sommergrün gelblich, schwarze Schlinger bis 3 sommergrün gelblich, schwarze Nord-Amerika Spross-Ranker 10-15 sommergrün grün, VI-VII (VIII) Nord-Amerika Fünfblättriger Wilder Wein `Engelmannii` Haftscheiben- Ranker Haftscheiben- Ranker schwarz-blaue 10-15 sommergrün grün, VII-VIII schwarz-blaue 10-15 sommergrün grün, VII-VIII schwarz-blaue Süd-Europa Schlinger über 10 sommergrün braun-violett, VII-VIII Hybrid-Formen als Spreizklimmer am Spalier 4-5 winterimmergrün weiß, braune Kapseln rote, orange und gelbe (Apfelfrüchte) Rosa arvensis Kriech-Rose einheimisch Spreizklimmer 2-5 sommergrün weiß, VI rote Hagebutten Rubus henryi Schisandra chinensis Schizophragma hydrangeoides Schizophragma integrifolia Immergrüne Brombeere Chinesisches Spaltkörbchen Spreizklimmer 3 immergrün rosa, VI schwarze Brombeeren Schlinger bis 5 sommergrün weiß-rosat, Japanische Spalthortensie Chinesische Spalthortensie rote 3-6 sommergrün weiß, VII braune Kapseln 3-6 sommergrün weiß, VII-VIII braune Kapseln Vitis amurensis Amurwein Spross-Ranker unter 10 sommergrün grün, VI blau-schwarze Vitis coignetiae Scharlachwein Spross-Ranker 10-15 sommergrün grün, VI blauschwarze Vitis riparia Uferrebe Nord-Amerika Spross-Ranker über 10 sommergrün grün, VI blauschwarze Vitis vinifera subsp. silvestris Vitis vinifera in Sorten Wisteria floribunda Wisteria sinensis Wilde Rebe, Wilder Echter Wein Kultur-Wein in Sorten Japanischer Blauregen Blauregen einheimisch Spross-Ranker 20-25 sommergrün grün, VI blauschwarze Sorten Spross-Rank. bis 10 sommergrün grün, VI Schlinger bis über 10 sommergrün violett-blau, VI grau-braune Hülsen Schlinger über 20 sommergrün lila, grau-braune Hülsen Natur & Garten April 2008 21