Sonn-, Feiertags- und Ferienfahrverbote in Deutschland

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Transkript:

Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf Postfachadresse: Postfach 10 10 17. 40001 Düsseldorf Hausadresse: Ernst-Schneider-Platz 1. 40212 Düsseldorf Telefon 0211 3557-0 Sonn-, Feiertags- und Ferienfahrverbote in Deutschland Geltungsbereich Ausnahmen Gesetzliche Grundlagen Hinweis: Dieses Merkblatt soll als Service Ihrer Kammer nur erste Hinweise geben und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl es mit größter Sorgfalt erstellt wurde, kann eine Haftung für die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden. Stand: 10/2012 Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf Zertifiziert durch Lloyd s Register Quality Assurance nach DIN EN ISO 9001:2008 1

I. Sonn-, Feiertags- und Ferienfahrverbot für Lkws in Deutschland Geltungsbereich Sonn- und Feiertagsfahrverbot Fahrverbot gemäß Ferienreiseverordnung Betroffene Fahrzeuge Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t, Anhänger hinter Lastkraftwagen. Sattelkraftfahrzeuge (Sattelzugmaschine mit Sattel-Anhänger) mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t, Kombinationen nach Art von Sattelkraftfahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t sowie Personenkraftwagen, die aus steuerlichen Gründen als Lastkraftwagen zugelassen sind, unterliegen bei Mitführen eines Anhängers auch dem Fahrverbot. Gesetzliche Grundlage 30 Abs. 3 Straßenverkehrsordnung (StVO) Verordnung zur Erleichterung des Ferienreiseverkehrs auf der Straße (Ferienreiseverordnung - FerReiseV) Geltungstage Sonn- und Feiertage - Neujahr - Karfreitag - Ostermontag - Tag der Arbeit (1. Mai) - Christi Himmelfahrt - Pfingstmontag - Fronleichnam (nur in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland) - Tag der deutschen Einheit (3. Oktober) - Reformationstag (31. Oktober, jedoch nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und in Thüringen) - Allerheiligen (1. November, jedoch nur in Baden- Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland) - 1. und 2. Weihnachtsfeiertag An allen sonstigen Feiertagen (z.b. Heilige Drei Könige, Mariä Himmelfahrt und am Buß- und Bettag) besteht in Deutschland kein Fahrverbot. An allen Samstage vom 1.6. bis 31.8. Zeitraum 00:00 22:00 Uhr 07:00 20:00 Uhr Strecken Auf dem gesamten deutschen Streckennetz Auf bestimmten Autobahnen und stark befahrenen Bundesstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften gemäß 1 Abs. 2 und 3 Ferienreiseverordnung (FerReiseV) siehe Anlage 2 II. Ausnahmen vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot Das Sonntagsfahrverbot gilt gemäß 30 Abs. 3 StVO nicht für: 1. den kombinierten Güterverkehr Schiene-Straße vom Versender bis zum nächstgelegenen geeigneten Verladebahnhof oder vom nächstgelegenen geeigneten Entladebahnhof bis zum Empfänger, jedoch nur bis zu einer Entfernung von 200 Kilometern. 2

1a. kombinierten Verkehr Hafen-Straße zwischen Belade- oder Entladestelle und einem innerhalb eines Umkreises von höchstens 150 Kilometern gelegenen Hafen (An- oder Abfuhr). 2. die Beförderung von: a) frischer Milch und frischen Milcherzeugnissen, b) frischem Fleisch und frischen Fleischerzeugnissen, c) frischen Fischen, lebenden Fischen und frischen Fischerzeugnissen, d) leicht verderblichem Obst und Gemüse; (Hinweis: Eine Übersicht über die Definition von frischen Lebensmitteln finden Sie in der Anlage 1) 3. Leerfahrten, die im Zusammenhang mit Fahrten nach Nummer 2 stehen, 4. Fahrten mit Fahrzeugen, die nach dem Bundesleistungsgesetz herangezogen werden. Dabei ist der Leistungsbescheid mitzuführen und auf Verlangen zuständigen Personen zur Prüfung auszuhändigen. Der Erlass III B 2-22-30/3.0 vom 13. Februar 2008 des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen erweitert die Ausnahmen vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot. Unbeschadet der gesetzlichen Regelung in 30 Abs. 3 StVO gilt gemäß der Verkehrsministerkonferenz vom 09./10.10.2007 in Merseburg folgende Regelung: 1. Das Sonntagsfahrverbot gilt ferner nicht für: 1.1. Zugmaschinen, die ausschließlich dazu dienen, andere Fahrzeuge zu ziehen, 1.2. Zugmaschinen und Sattelzugmaschinen mit Hilfsladefläche, deren Nutzlast nicht mehr als das 0,4fache der zulässigen Gesamtmasse beträgt, 1.3. Fahrzeuge, bei denen die beförderten Gegenstände zum Inventar gehören, wie z.b. Ausstellungs-, Film- und Fernsehfahrzeuge sowie Schaustellerfahrzeuge (Schaustellerfahrzeuge auch mit Anhänger), 1.4. selbstfahrende Arbeitsmaschinen, 1.5. Einsatzfahrten von Bergungs-, Abschlepp- und Reparaturfahrzeugen, 1.6. Wohnwagenanhänger und Anhänger, die zu Sport- und Freizeitzwecken hinter Lastkraftwagen mit einer zulässigen Gesamtmasse bis zu 3,5 t geführt werden. 2. Für Ausnahmegenehmigungen auf Antrag wird die Beförderung folgender Waren grundsätzlich von einer Dringlichkeit im Sinne Ziffer 7 Verwaltungsvorschrift (VwV) zu 46 StVO ausgegangen: 2.1. lebende Tiere, 2.2. Schnittblumen und lebende Pflanzen, 2.3. frische, leicht verderbliche Lebensmittel, soweit sie nicht bereits generell freigestellt sind, 3

2.4. landwirtschaftliche Erzeugnisse in deren Erntezeit, sofern sie nicht bereits freigestellt sind, 2.5. Ausrüstungs- und Ausstellungsgegenstände sowie Lebensmittel für Messen, Ausstellungen, Märkte, Volksfeste, kulturelle oder sportliche Veranstaltungen, 2.6. Fahrten von Oldtimer-Lkw zu Messen, Ausstellungen, Märkte, Volksfeste, kulturelle und sportliche Veranstaltungen, 2.7. Zeitungen und Zeitschriften mit Erscheinungsdatum am Sonn- oder Feiertag oder am Folgetag, 2.8. Waren zur termingerechten Be- oder Entladung von Seeschiffen oder Flugzeugen, sofern nachgewiesen ist, dass die Benutzung einer bestimmten Schiffs- oder Flugverbindung bzw. ein unmittelbarer Anschlusstransport an Sonn- oder Feiertagen auf der Straße aus Gründen des Allgemeinwohls oder im Interesse des Antragstellers dringend geboten ist, 2.9. Hilfsgüter in oder für Krisen- und/oder Notstandsregionen, 2.10. Leerfahrten und Rücktransporte, die im Zusammenhang mit Fahrten nach Buchstabe 2.1. bis 2.9. stehen. Es besteht Einvernehmen über die Ablehnung einer Genehmigungsmöglichkeit, wenn die Transportfahrt am Samstag und Leer-Rückfahrt am Sonntag oder die Leer-Hinfahrt am Sonntag und Transportfahrt am Montag stattfinden sollen. In beiden Fällen handelt es sich bei der Transportfahrt nicht um eine Ausnahmefahrt am Sonntag, so dass der Bezug nicht greift. Der Transport fällt nicht unter das Sonn- und Feiertagsfahrverbot. 3. Ausnahmegenehmigungen für andere Fahrten erfordern eine spezielle Dringlichkeitsprüfung, die nach folgenden Kriterien durchzuführen ist: 3.1. Ausnahmegenehmigungen dürfen nur erteilt werden, wenn 3.1.a. ein öffentliches Interesse an der Durchführung des Transports während der Verbotszeit besteht oder die Versagung der Genehmigung eine unbillige Härte für den Antragsteller darstellen würde und 3.1.b. der Nachweis erbracht wird, dass eine Beförderung weder mit anderen Verkehrsmitteln noch außerhalb der Verbotszeit möglich ist. 3.2. Dauerausnahmegenehmigungen dürfen nur in Sonderfällen erteilt werden, wenn die Erforderlichkeit des Transports für den gesamten Geltungszeitraum nachgewiesen ist. 4. Verfahren bei Ausnahmegenehmigungen Der Antragsteller hat folgende Unterlagen vorzulegen: 4.1. einen schriftlichen Antrag mit Begründung (einschl. Angaben zu den beförderten Gütern) und einen Nachweis der Erforderlichkeit des Transports während der Verbotszeit mit dem beantragten Transportmittel, 4

4.2. bei beantragter Dauerausnahmegenehmigung einen Nachweis über die Erforderlichkeit einer regelmäßigen Beförderung während der Verbotszeit, z.b. eine Dringlichkeitsbescheinigung der Industrie- und Handelskammer, 4.3. den Kraftfahrzeugschein bzw. die Zulassungsbescheinigung Teil 12; für ausländische Fahrzeuge, in deren Zulassungsdokumenten die zulässige Gesamtmasse nicht eingetragen ist, eine entsprechende amtliche Bescheinigung. 5. Ergänzender Inhalt und Nachweis der Ausnahmegenehmigung 5.1. Die für die Beförderung zugelassenen Güter sind - soweit möglich - einzeln aufzuführen. Eine Zuladung anderer Güter kann bis höchstens 10 % der gesamten Ladung zugelassen werden. 5.2. Soweit es aus verkehrlichen Gründen geboten ist, kann der Beförderungsweg festgelegt werden. 5.3. Es genügt, wenn eine Ablichtung des Bescheides per Fernkopie mitgeführt wird. III. Ausnahmen von Fahrverbot nach Ferienreiseverordnung Das Fahrverbot gilt gemäß 2 Abs. 1 Nr. 1 6 Ferienreiseverordnung nicht für Fahrzeuge: 1. der Polizei einschließlich der Bundespolizei, 2. des öffentlichen Straßendiensts der Verwaltung, 3. der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes, soweit die Voraussetzungen des 35 Abs. 4 der Straßenverkehrs-Ordnung vorliegen, 4. der Bundeswehr sowie der von der Bundeswehr beauftragten gewerblichen Transportdienstunternehmen, soweit das für Fragen des Verkehrs und Transports und der Logistik zuständige Kommando ein dringendes Erfordernis festgestellt hat, 5. der Truppen der nichtdeutschen Vertragsstaaten des Nordatlantikvertrages und der Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Falle dringender militärischer Erfordernisse, 6. die auf Grundlage des Bundesleistungsgesetzes, des Verkehrssicherstellungsgesetzes oder des Verkehrsleistungsgesetzes zur Sicherung ausreichender Verkehrsleistungen herangezogen werden. Hinweis: Bei Fahrten mit Fahrzeugen, die 1. nach dem Bundesleistungsgesetz herangezogen werden (Absatz 1 Nr. 4 oder 6), ist der Leistungsbescheid 5

2. nach dem Verkehrssicherstellungsgesetz herangezogen werden (Absatz 1 Nr. 6), ist der jeweilige Verpflichtungsbescheid mitzuführen und auf Verlangen den zur Überwachung zuständigen Personen zur Prüfung auszuhändigen. Die Befreiungen nach den oben genannten Nummern 1 bis 6 dürfen nur unter gebührender Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in Anspruch genommen werden. Das Fahrverbot gilt gemäß 3 Abs. 1 Nr. 1 3 Ferienreiseverordnung ferner nicht für: 1. kombinierten Güterverkehr Schiene-Straße vom Versender bis zum nächstgelegenen Verladebahnhof oder vom nächstgelegenen Entladebahnhof bis zum Empfänger, 1a. kombinierten Güterverkehr Hafen-Straße zwischen Belade- oder Entladestelle und einem innerhalb eines Umkreises von höchstens 150 Kilometern gelegenen Hafen (An- oder Abfuhr), 2. Beförderungen von 5 a) frischer Milch und frischen Milcherzeugnissen, b) frischem Fleisch und frischen Fleischerzeugnissen, c) frischen Fischen, lebenden Fischen und frischen Fischerzeugnissen, d) leichtverderblichem Obst und Gemüse, 3. Leerfahrten, die im Zusammenhang mit Fahrten nach Nummer 2 stehen. Hinweis: Für alle geladenen Güter sind die vorgeschriebenen Fracht- oder Begleitpapiere mitzuführen und zuständigen Personen auf Verlangen zur Prüfung auszuhändigen. IV. Dauerausnahmegenehmigung Im Fall einer Dauerausnahmegenehmigung für Güter bzw. Transporte, die nicht grundsätzlich vom Fahrverbot umfasst werden, holt die Verkehrsbehörde bzw. der Antragsteller eine Stellungnahme zur Verhältnismäßigkeit und wirtschaftlichen Notwendigkeit bei der zuständigen IHK ein. Unter welchen Bedingungen eine (Dauer-) Ausnahmegenehmigung erteilt werden kann, ist in 46 Abs. 1 Nr. 7 der Verwaltungsvorschrift zur StVO geregelt: I. Voraussetzung der Genehmigung 1. Eine Einzelgenehmigung darf nur unter folgenden Voraussetzungen erteilt werden: a) In dringenden Fällen, z. B. zur Versorgung der Bevölkerung mit leichtverderblichen Lebensmitteln, zur termingerechten Be- oder Entladung von Seeschiffen, zur Aufrechterhaltung des Betriebes öffentlicher Versorgungseinrichtungen; wirtschaftliche oder wettbewerbliche Gründe allein rechtfertigen eine Genehmigung keinesfalls, 6

b) für Güter, zu deren Beförderung keine Fahrzeuge bis zu 7,5 t zulässiges Gesamtgewicht verfügbar sind, c) für Güter, deren fristgerechte Beförderung nicht wenigstens zum größten Teil der Strecke auf der Schiene möglich ist, sofern es sich um eine Beförderung über eine Straßenstrecke von mehr als 100 km handelt und d) für grenzüberschreitenden Verkehr, wenn die deutschen und ausländischen Grenzzollstellen zur Zeit der voraussichtlichen Ankunft an der Grenze Lastkraftwagenladungen abfertigen können. 2. Eine Dauerausnahmegenehmigung darf nur erteilt werden, wenn außerdem die Notwendigkeit regelmäßiger Beförderung feststeht. II. Das Verfahren 1. Vom Antragsteller sind folgende Unterlagen zu verlangen: a) Fracht- und Begleitpapiere, b) falls es sich um eine Beförderung über eine Straßenstrecke von mehr als 100 km handelt, eine Bescheinigung der für den Versandort zuständigen Güterabfertigung über die Unmöglichkeit der fristgerechten Schienenbeförderung, c) für grenzüberschreitenden Verkehr ein Nachweis über die Abfertigungszeiten der Grenzzollstelle für Ladungen auf Lastkraftwagen, d) Kraftfahrzeug- und Anhängerschein. Für ausländische Kraftfahrzeuge, in deren Zulassungspapieren zulässiges Gesamtgewicht und Motorleistung nicht eingetragen sind, ist eine entsprechende amtliche Bescheinigung erforderlich. 2. Eine Dauerausnahmegenehmigung darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller die Dringlichkeit der Beförderung durch eine Bescheinigung der Industrie- und Handelskammer nachweist oder sonst glaubhaft macht. III. Inhalt der Genehmigung Für den Genehmigungsbescheid ist ein Formblatt zu verwenden, das das Bundesministerium für Verkehr nach Anhörung der obersten Landesbehörden im Verkehrsblatt bekannt gibt. 1. Der Beförderungsweg braucht nur festgelegt zu werden, wenn das aus verkehrlichen Gründen geboten ist. 2. Für grenzüberschreitenden Verkehr ist die Beförderungszeit so festzulegen, dass das Kraftfahrzeug an der Grenze voraussichtlich zu einem Zeitpunkt eintrifft, an dem sowohl die deutsche als auch die ausländische Grenzzollstelle zur Abfertigung von Ladungen besetzt ist. 7

V. Zuständigkeiten Im Kammerbezirk der IHK Düsseldorf sind folgende Ordnungsbehörden für die Erteilung von Einzelund Ausnahmegenehmigungen zuständig: Landeshauptstadt Düsseldorf Höherweg 101 40233 Düsseldorf Herr Barann Tel. 0211 89 93294 Stadtverwaltung Erkrath Tiefbauamt Schimmelbuschstr. 11-13 40699 Erkrath Herr Knut Bergmann E-Mail: knut.bergmann@erkrath.de Tel. 0211 2407-6611 Fax. 0211 2407-3302 Stadtverwaltung Haan Ordnungsamt Kaiserstr. 85 42781 Haan Frau Tepsic E-Mail: ordnungsamt@stadt-haan.de Tel. 02129 991-162 Stadtverwaltung Heiligenhaus Hauptstraße 157 42579 Heiligenhaus Herr Jürgen Kaufmann E-Mail J.Kaufmann@heiligenhaus.de Tel. 02056 13-304 Fax: 02056 13-395 Stadtverwaltung Hilden Ordnungsamt Am Rathaus 1 40721 Hilden Herr Stefan Döpper E-Mail: ordnungsamt@hilden.de Tel. 02103 72-324 Fax. 02103 72-608 Stadtverwaltung Mettmann Ordnungsbehörde Neanderstr. 85 40822 Mettmann Frau Renate Hoffmann E-Mail: renate.hoffmann@mettmann.de Tel. 02104 980 336 Fax. 02104 980 740 Stadtverwaltung Monheim Rathausplatz 2 40789 Monheim am Rhein Herr Bernd Nattermann E-Mail: bauwesen@monheim.de Tel. 02173 951-366 Fax. 02173 951-25366 Stadtverwaltung Ratingen Minoritenstraße 2-6 40878 Ratingen Frau Barbara Schlossmacher Tel. 02102 550-3253 Fax. 02102 550-9320 Stadtverwaltung Velbert Thomasstr. 1a / Gebäude B 42551 Velbert Herr Karsten Kagel Tel.02051 26-2311 Fax: 0205126-2148 Stadtverwaltung Langenfeld Ref. Recht und Ordnung Konrad-Andenauer-Platz 1 40764 Langenfeld Frau Yvonne Wirtz E-Mail: Yvonne.Wirtz@langenfeld.de Tel. 02173 794-2321 Fax. 02173 794-92321 Frau Kerrith Messner E-Mail: merrith.messner@langenfeld.de Tel. 02173 794-2320 Fax. 02173 794-92320 VI. Ihr Ansprechpartner bei der IHK Düsseldorf Thomas Fitza Telefon: 0211 3557-272 Telefax: 0211 3557-9272 Email: thomas.fitza@duesseldorf.ihk.de www.duesseldorf.ihk.de 8

Anlage 1 Definition der frischen und leichtverderblichen Lebensmittel im Sinne des 30 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und des 3 Abs. 1 Nr. 2 der Ferienreiseverordnung: 1. Frische Milch und frische Milcherzeugnisse Produkt frischen Produktes Kennzeichnungshinweise eines haltbaren Produktes Frische Milch Rohmilch Vorzugsmilch Vollmilch, teilentrahmt fettarme Milch entrahmte Milch Werkmilch Rohmilch Vorzugsmilch pasteurisiert hocherhitzt ultrahocherhitzt sterilisiert H + Milchsorte Frische Milcherzeugnisse Sauermilcherzeugnisse Joghurterzeugnisse Kefirerzeugnisse Buttermilcherzeugnisse Sahneerzeugnisse Milchmischerzeugnisse Molkenmischerzeugnisse Frischkäse/-zubereitungen Milch, Milcherzeugnisse und Milchrückstände zu Futterzwecken bei Erzeugerbetrieben keine Angaben über Wärmebehandlung ultrahocherhitzt Sterilisiert Wärmebehandelt H + Produktbezeichnung 2. Frisches Fleisch und frische Fleischerzeugnisse - Frisches Fleisch (nicht jedoch in tiefgefrorenem Zustand) - Frische Fleischerzeugnisse (Frische Fleischerzeugnisse sind alle ständig kühlbedürftigen Fleischerzeugnisse) Als nicht unter den Begriff frisch fallende Fleischerzeugnisse sind folgende nicht kühlungsbedürftige Produkte anzusehen: - länger gereifte (schnittfeste) Rohwürste (z.b. Salami) - länger gereifte Rohware (z.b. Rohschinken) 9

3. Frische Fische, lebende Fische und Fischerzeugnisse Frische Fischerzeugnisse sind: Ganze oder bearbeitete Fischerzeugnisse (einschließlich Vakuumverpackung und Verpackung unter Schutzgas), die lediglich gekühlt sind. Unter Bearbeiten sind Tätigkeiten wie Ausnehmen, Köpfen, Zerteilen, Filetieren und Zerkleinern zu verstehen, die die Fischerzeugnisse in ihrer anatomischen Beschaffenheit verändern. - lebende Muscheln, - lebende Fische aus Aquakultur, - Krebs- und Weichtiere, sofern sie nicht unter den o. g. Begriff frische Fischerzeugnisse fallen, da sie bereits an Bord gekocht wurden (beispielsweise Krabben), - Sonstige Fischerzeugnisse, die in mikrobieller Hinsicht leicht verderblich sind und deren Verkehrsfähigkeit nur bei ständiger Kühlung erhalten werden kann. Dies sind in diesem Zusammenhang beispielsweise Feinkostsalate mit Fischerzeugnissen ohne Konservierungsstoffe. Nicht unter den Begriff frisch fallen: Anchosen, Marinaden, Räucherfischprodukte, pasteurisierte oder sonst haltbar gemachte Erzeugnisse. 4. Leichtverderbliches Obst und Gemüse Darunter fallen alle Arten von Obst und Gemüse (verpackt und unverpackt) sowie Frühkartoffeln (Kartoffeln, die unmittelbar nach ihrer Ernte in der Zeit vom 1. Januar bis 10. August verladen werden). Hinweis: Weiterhin besteht mittlerweile Konsens darüber, dass auch frische, essbare Pilze sowie gewaschene Kartoffeln unter diese Definition fallen. Auch hat man sich darüber verständigt, dass Rinderblut ein frisches Fleischerzeugnis im Sinne von 30 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 Buchstabe b StVO ist und somit dessen Transport nicht unter das Fahrverbot fällt. 10

Anlage 2 Das Fahrverbot nach Ferienreiseverordnung gilt folgenden Autobahnen in beide Fahrtrichtungen: Lfd.Nr. Autobahn Streckenbeschreibung 1. A 1 von Autobahnkreuz Köln-West über Autobahnkreuz Leverkusen-West, Wuppertal, Kamener Kreuz, Münster bis Anschlussstelle Cloppenburg und von Anschlussstelle Oyten bis Horster Dreieck 2. A 2 von Autobahnkreuz Oberhausen bis Autobahnkreuz Bad Oeynhausen 3. A 3 von Autobahnkreuz Oberhausen bis Autobahnkreuz Köln-Ost, von Mönchhof Dreieck über Frankfurter Kreuz bis Autobahnkreuz Nürnberg 4. A 4 / E40 von der Anschlussstelle Herleshausen bis zum Autobahndreieck Nossen 5. A 5 von Darmstädter Kreuz über Karlsruhe bis Autobahndreieck Neuenburg 6. A 6 von Anschlussstelle Schwetzingen-Hockenheim bis Autobahnkreuz Nürnberg-Süd 7. A 7 von Anschlussstelle Schleswig/Jagel bis Anschlussstelle Hamburg-Schnelsen-Nord, von Anschlussstelle Soltau-Ost bis Anschlussstelle Göttingen-Nord, von Autobahndreieck Schweinfurt/Werneck über Autobahnkreuz Biebelried, Autobahnkreuz Ulm/Elchingen und Autobahndreieck Allgäu bis zum Autobahnende Bundesgrenze Füssen 8. A 8 von Autobahndreieck Karlsruhe bis Anschlussstelle München-West und von Anschlussstelle München- Ramersdorf bis Anschlussstelle Bad Reichenhall 9. A 9 / E 51 Berliner Ring (Abzweig Leipzig/Autobahndreieck Potsdam) bis Anschlussstelle München-Schwabing 10. A 10 Berliner Ring, ausgenommen der Bereich zwischen der Anschlussstelle Berlin-Spandau über Autobahndreieck Havelland bis Autobahndreieck Oranienburg und der Bereich zwischen dem Autobahndreieck Spreeau bis Autobahndreieck Werder 11. A 45 von Anschlussstelle Dortmund-Süd über Westhofener Kreuz und Gambacher Kreuz bis Seligenstädter Dreieck 12. A 61 von Autobahnkreuz Meckenheim über Autobahnkreuz Koblenz bis Autobahndreieck Hockenheim 13. A 81 von Autobahnkreuz Weinsberg bis Anschlussstelle Gärtringen 14. A 92 von Autobahndreieck München-Feldmoching bis Anschlussstelle Oberschleißheim und von Autobahnkreuz Neufahrn bis Anschlussstelle Erding 15. A 93 von Autobahndreieck Inntal bis Anschlussstelle Reischenhart 16. A 99 von Autobahndreieck München Süd-West über Autobahnkreuz München-West, Autobahndreieck München-Allach, Autobahndreieck München-Feldmoching, Autobahnkreuz München-Nord, Autobahnkreuz München-Ost, Autobahnkreuz München-Süd sowie Autobahndreieck München/Eschenried 17. A 215 von Autobahndreieck Bordesholm bis Anschlussstelle Blumenthal 18. A 831 von Anschlussstelle Stuttgart-Vaihingen bis Autobahnkreuz Stuttgart 19. A 980 von Autobahnkreuz Allgäu bis Anschlussstelle Waltenhofen 20. A 995 von Anschlussstelle Sauerlach bis Autobahnkreuz München-Süd. Außerdem gilt das Fahrverbot auf folgenden Bundesstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften in beide Fahrtrichtungen: Ldf. Nr. Bundesstraße Streckenbeschreibung 1. B 31 von Anschlussstelle Stockach-Ost der A 98 bis Anschlussstelle Sigmarszell der A 96 2. B 96 / E 251 Neubrandenburger Ring bis Berlin. 11