Schule ohne RassismusSchule mit Courage Ein europaweites Projekt an Schulen und seine Umsetzung in Rheinland-Pfalz
Die Entstehung - Projekt entstand 1988 in Belgien - 1992 Einführung in den Niederlanden - 1995 Übernahme in Deutschland - mittlerweile auch in Spanien und Österreich vertreten - seit April 2009 auch in Frankreich
Die Verbreitung - europaweit bisher über 1200 Schulen ausgezeichnet - davon über 900 in Deutschland - derzeit 39 in Rheinland-Pfalz - erreicht rund 500 000 Schüler in Deutschland
Besonderheiten -Initiative geht von Schülerinnen und Schülern aus -Verantwortung liegt bei den Schülerinnen und Schülern -Projekt bindet die gesamte Schulgemeinschaft mit ein -Breites Spektrum an Handlungsfeldern für alle Altersstufen -Einbindung in ein europaweites Netzwerk
Die Ziele Sensibilisierung von Schülerinnen und Schüler für alle Formen von Diskriminierung und Rassismus Förderung des Engagements von Schülerinnen und Schülern gegen Diskriminierung und für Integration und Chancengleichheit Förderung humaner und demokratischer Denk- und Handlungsmuster bei Schülerinnen und Schülern Nachhaltiger Abbau von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt in unserer Gesellschaft Qualifizierung von Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern
Prävention ist zentral Rassismus ist nur an wenigen Schulen ein echtes Problem. Doch Sensibilisierung kann auch ohne Anlass stattfinden. Schule mit Courage setzt auf Prävention! SOR-SMC ist nicht nur ein Projekt gegen Rechtsextremismus und Rassismus. SOR-SMC steht für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, für ein angenehmes Schulklima und gesundes Selbstvertrauen. Es fördert eigenständiges Denken, kritisches Hinterfragen, selbstbewusste Eigeninitiative und gesellschaftliches Verantwortungsgefühl. Es verlangt gemeinschaftliche Anstrengung, Gruppendynamik und Kompromissfähigkeit.
Der Weg zum Ziel -Bildung einer Projektgruppe von Schülerseite -Einbindung von interessierten Lehrkräften -Vorstellung der Idee bei der Schulleitung -Ausführliche Information der Schulgemeinschaft -Organisation einer Unterschriftenaktion
Die Unterschriftenaktion Zentrales Aufnahmekriterium ist eine Unterschriftenaktion, in der sich mindestens 70% der Mitglieder der Schulgemeinschaft zu folgenden drei Kriterien bekennen:
Die Kriterien Ich werde mich dafür einsetzen, das es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden
Die Kriterien Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, uns zukünftig einander zu achten.
Die Kriterien Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Projektpaten Jede Schule benötigt einen Paten, der die Aktivitäten der Schulgemeinschaft unterstützt. Dies können Personen aus Sport, Musik, Film, Politik usw. sein, aber auch regionale Partner wie Geistliche, Zeitzeugen usw. Auch Gruppen und Organisationen können eine Patenschaft übernehmen.
Beispiele aus RLP - Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur - Bülent Ceylan, Kabarettist - Beate Läsch-Weber, Landrätin - Blind, Band - Manfred Geis, MdL - Daniel Gunkel, Fußballer bei Mainz 05 - Heinz Schmitt, MdB a.d. - Ron Williams, Musiker und Schauspieler - Amateurmannschaft des 1.FC Kaiserslautern - Auletta, Band - Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin
Wie geht es dann weiter? Ist die Unterschriftennorm erfüllt und der Pate bzw. die Patin gefunden können die Unterlagen zur Anerkennung als Projektschule eingereicht werden. Die Verleihung des Titels erfolgt bei einem Festakt, den die Schulgemeinschaft nach ihren Wünschen gestaltet. Dort erhält die Schule die Aufnahmeurkunde sowie ein Metallschild, dass die Schule sichtbar als Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage ausweist.
Nachhaltigkeit Jetzt geht s erst richtig los, als Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage muss die Auseinandersetzung mit dem Thema nachhaltig in der Schule verankert werden, der Kreativität für Aktionen und Projekte sind keine Grenzen gesetzt. Neben der Umsetzung eigener Ideen ist natürlich auch eine Unterstützung durch Referenten von außerhalb oder die Kooperation mit Vereinen und Institutionen aus der Region möglich.
Mögliche Themenfelder: Rassismus Extremismus Mobbing Zivilcourage/Mut Homosexualität Religion Minderheiten Demokratie usw.
Ein paar Denkanstöße: - Unterrichtsprojekte - fächerübergreifende Aktionen - Projekte im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften - Konzerte, Theatervorstellungen, Kunstaktionen - Projekttage, Schulfeste, Exkursionen, Studienfahrten - Vorträge, Lesungen, Workshops, Seminare - Aktionen bei örtlichen Festen und Veranstaltungen - und vieles mehr
Ein paar Beispiele: Rock gegen Rechts mit vielen Schülerbands Malprojekt im Kunstunterricht zum Thema Mobbing Projekt-Tag zum Thema Diskriminierung (Komplettangebot vom Netzwerk für Demokratie und Courage) Argumentationstrainings gegen Parolen und Vorurteile Themenausgabe der Schülerzeitung
Geht das an jeder Schule? Ja!!! Das Projekt kann an jeder Schulart angestoßen werden, von der Grundschule bis zum Berufskolleg, an Schulen in kirchlicher Trägerschaft, Förderschulen, Waldorfschulen usw. Aufgrund der Vielfalt an Handlungsmöglichkeiten, kann jede Schule ihren individuellen auf die Schülerschaft zugeschnittenen Zugang zum Thema entwickeln.
Bundes- und Landeskoordination Bundeskoordination in Berlin: Verwaltung, Information, Projekte und Publikationen Landeskoordinationen: Unterstützung der Arbeit in der Region Bundes- und Landeskoordination unterhalten ein Netz von Kooperationspartnern, die die Schulen bei Projekten unterstützen.
Publikationen:
Landeskoordination RLP bietet: - Betreuung und Vernetzung der Projektschulen - Vermittlung von Projektpartnern - regionale und landesweite Treffen - Informationsveranstaltungen für interessierte Schulen - Workshops und Vorträge bei thematisch passenden Veranstaltungen - Argumentationstrainings - Gedenkarbeit (Osthofen und Hinzert) - Veranstaltungen zu Rechtsextremismus, Gewalt etc.
Netzwerktreffen
Pläne für die Zukunft - Neukonzeption einer erweiterten Infobroschüre - Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen - weiterhin ein jährliches Treffen für alle Projektschulen - ergänzend dazu regionale, themenbezogene Treffen
bestehende Schulen in RLP: - Geschwister-Scholl-Realschule Betzdorf (1999) - IGS Hamm/Sieg (2002) - Gymnasium Kusel (2002) - IGS Kurt Schumacher Ingelheim (2002) - Gymnasium am Römerkastell Alzey (2002) - Gymnasium Birkenfeld (2005) - IGS Rockenhausen (2006) - Leininger-Gymnasium Grünstadt (2006) - Pamina-Schulzentrum Herxheim (2007) - BBS Südliche Weinstraße Edenkoben (2007) - Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Schweich (2007) - Kurfürst-Balduin-Realschule Wittlich (2008)
bestehende Schulen in RLP: - Otto-Hahn-Gymnasium Landau (2008) - Käthe-Kollwitz-Gymnasium Neustadt (2008) - Hauptschule Pestalozzischule Ludwigshafen (2008) - Albert-Einstein-Gymnasium Frankenthal (2008) - Regionale Schule Rülzheim (2008) - Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz (2009) - Europa-Gymnasium Wörth (2009) - IGS Nieder-Olm (2009) - BBW Heinrich-Haus Neuwied (2009) - Helmholtz-Gymnasium Zweibrücken (2009) - IGS Deidesheim-Wachenheim (2009)
bestehende Schulen in RLP: - Brüder-Grimm-Schule Neustadt-Diedesfeld (2009) - Hannah-Arendt-Gymnasium Haßloch (2009) - IGS Kandel (2009) - Nikolaus-von Weiß-Gymnasium Speyer (2009) - Hans Purrmann-Gymnasium Speyer (2009) - Trifels-Gymnasium Annweiler (2009) - Adam-Müller-Schule Burchmühlbach-Miesau (2009) - IGS Mainz-Bretzenheim (2009) - Friedrich-Ebert-Schule Frankenthal (2009) - IGSRS+ Landstuhl (2010) - Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim (2010) - Karolinen-Gymnasium Frankenthal (2010)
Bestehende Schulen in RLP - Realschule plus Lingenfeld/Lustadt (2011) - Realschule plus Ramstein/Miesenbach (2011) - Gymnasium Edenkoben (2011) - Stefan Andres-Realschule plus Unkel (2011)
Entwicklungstrend Entwicklung des Projektes in RLP (Stand 10.09.10) 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Jahr 1999 Jahr 2000 Jahr 2001 Jahr 2002 Jahr 2003 Jahr 2004 Jahr 2005 Jahr 2006 Jahr 2007 Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr 2010
Und jetzt? Viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage!!!
Kontakt: Landeszentrale für politische Bildung Dr. Una Patzke Am Kronberger Hof 6 55116 Mainz Tel.: 06131-16 2975 Fax: 06131-16 2980 una.patzke@politische-bildung-rlp.de www.politische-bildung-rlp.de Fabian Müller ICQ: 278 023 199 E-Mail: fabianmuellersteinborn@t-online.de