Die Industrie schafft Zukunft auch in Europa? Dr. Wolfgang Eder, CEO Graz, 26. April 2017 www.voestalpine.com
voestalpine-konzern Überblick Weltweit tätiger Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz Führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der weltweiten Öl- und Gasindustrie Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen Umweltbenchmark und forschungsintensivstes Unternehmen Österreichs (Rekordforschungsbudget GJ 2016/17: 150 Mio. EUR) Seit 1995 an der Wiener Börse notiert 100 % private Aktionäre Mitarbeiter mit 14,8 % der Stimmrechte zweitgrößter Aktionär des Konzerns 2 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
voestalpine-konzern Weltweite Präsenz und Branchen Umsatz 11,1 Mrd. EUR Operatives Ergebnis (EBITDA) ~1,6 Mrd. EUR Mitarbeiter (FTE) ~48.500 (52 % außerhalb Österreichs) 3 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
voestalpine-konzern Volkswirtschaftlicher Impact (GJ 2015/16) Produktionswert in Österreich 2015/16 gesamt: 12.400.000.000 EUR (davon direkt 6.700.000.000 EUR) Wertschöpfung: 4.600.000.000 EUR (= 1,6 % der österr. Wertschöpfung) voestalpine sichert 75.800 Arbeitsplätze in Österreich Fiskal- und Sozialbeitragseffekt: 2.170.000.000 EUR Quellenverweis: Industriewissenschaftliches Institut, Wien, November 2016 Gesamtinvestitionen Österreich (2007/08 2016/17): 7.200.000.000 EUR 4 03.05.2017 Hintergrundgespräch
Industrie schafft Zukunft auch in Europa? Beispiel europäische Stahlindustrie 5 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Industrieanteil in Europa Rückgrat der Wirtschaft Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der gesamten Bruttowertschöpfung Anteil verarbeitendes Gewerbe an Bruttowertschöpfung in EU bei 16 % (Prognose 2017) EU-Ziel Industrieanteil von 20 % derzeit nicht in Reichweite D und AT (noch) mit vergleichsweise hohem Industrieanteil: 23,3 % bzw. 19,5 % (Prognose 2017) 6 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Stahlindustrie Schlüsselfaktor industrieller Wertschöpfung Stahl ist weltweit zentraler Werkstoff, der in allen Lebensbereichen wiederzufinden ist Die Stahlindustrie beschäftigt global über 8 Millionen Menschen DIREKT ( Einwohner Österreichs) Sie ist die zweitgrößte Industriesparte der Welt nach Öl- und Gas Stahl ist weltweit das am meisten recycelte Material (verlustfrei beinahe zu 100 % recycelbar) und damit Vorreiter bei integrierten Stoffkreisläufen 7 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Globale Stahlindustrie Rohstahlproduktion nach ausgewählten Regionen 1950 33% 192 Mio. t 3% EU 28 NAFTA GUS 1970 32% 601 Mio. t Japan China 1990 25% 9% 770 Mio. t andere Länder 2000 23% 15% 849 Mio. t 2015 10% 50% = 804 Mio. t 1.622 Mio. t 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 8 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Europäische Stahlindustrie Mut zur Veränderung notwendig Nur industrielle Basis in Europa sichert Wohlstandsniveau Entscheidend ist die Ausrichtung auf QUALITÄT und PROFITABILITÄT Herausforderung: Stahl-Überkapazitäten in Europa und weltweit Konsolidierung macht nur Sinn, wenn tatsächlich erhebliche Kapazitäten DAUERHAFT aus dem Markt genommen werden Mut aufbringen Kapazitäten anzupassen (ggf. Standorte schließen) Erzeugung von Commodities mit europ. Kostenstrukturen UNVEREINBAR voestalpine investiert seit Jahren in Technologie und Qualität, nicht in Tonnen und Massenware 9 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Europäische Industrie Herausforderungen Energie- und Klimapolitik Klimapolitik = Energiepolitik = Standortpolitik = Beschäftigungspolitik Pariser-Prozess auf Schiene (Ziel: Beschränkung globaler Erwärmung auf unter 2 C bis 2050) 1. positiver Schritt zu globalem Klimaschutzrahmen EU-Ziele Senkung der CO 2 -Emissionen um 40 % bis 2030 und um mind. 80 % bis 2050 (ggb. 1990) Bei Forcierung einseitiger EU-Belastungen weitere Produktionsabwanderung zu erwarten Stahlindustrie bei Klimaschutz nicht untätig bis 2020 global im Rahmen der Vorgaben (!) Ausreichende Verfügbarkeit alternativer Energie ZU KONKURRENZFÄHIGEN PREISEN Schlüssel für Transformation EU-Gesamtstrategie zur Energiewende (technisch, wirtschaftlich, infrastrukturell) UNABDINGBAR Starke Werkstoffindustrie als Voraussetzung ( kein Windrad, kein Turbine etc. ohne High-Tech-Stahl) HERAUSFORDERUNG GESELLSCHAFTLICHER TRANSFORMATIONSPROZESS SMART VS. AUTARK 10 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
voestalpine-konzern Langfristiger Weg zu Entkarbonisierung voestalpine-weg: schrittweise Entkarbonisierung von Kohle über Erdgas (Direktreduktionsanlage Texas) hin zu Wasserstoff Technologieumstellung auf erneuerbare Energie derzeit weder technisch noch wirtschaftlich darstellbar Energiewende als Grundvoraussetzung! Langfristige Innovationsprojekte voestalpine: Weiterentwicklung Direktreduktion auf Basis Wasserstoff anstelle Erdgas Darauf aufbauend: Stahlerzeugung über Wasserstoff anstelle Kohle/Koks Linz: eine der weltweit größten Pilotanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff via Elektrolyse aus Wasser (Projektvolumen 18 Mio. EUR) 11 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Europäische Industrie Zukunft: High Tech (in Steel) 12 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
voestalpine-konzern 3D-Druck von komplexen Metallteilen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Düsseldorf 3D-Druck mit Kunststoffen hat Serienreife erreicht Fertigung metallischer Produkte weitaus komplexer Produktion hochkomplexer Bauteile Gewichtsreduktion Herausforderung Metallpulverherstellung Technologische Verbreiterung: Expansion nach Singapur und Taiwan ab Februar 2017 NAFTA vss. 2. Jahreshälfte 2017 13 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
voestalpine-konzern Intelligente Weichensysteme Integrierte Sensoren zur Datenerfassung Leichtgängigkeit der Weiche, Temperatur der Zugräder etc. Smart Data Verarbeitung der Informationen in Echtzeit Automatische Meldung bei kritischen Zuständen an Streckenverantwortliche Vorteile: Vorausschauende Wartung Maximale Sicherheit und Streckenzuverlässigkeit ( Pünktlichkeit) Optimierte Instandhaltungskosten 14 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
voestalpine-konzern Automotive Leichtbau-Komponenten Zukunftsweisende Technologien auf Basis leichter, höchstfester Stähle (phs-ultrafom und phs-directform ) Einsatz bei Karosserien v.a. als zentrale Sicherheitskomponenten (Längsträger, A- und B-Säulen, Schweller, Seitenaufprallschutz etc.) Vorteil: Senkung des Kraftstoffverbrauchs und Erhöhung der Insassensicherheit durch verbesserte Crash-Performance Bis 2030 am stärksten wachsendes Werkstoffsegment im Auto Abnehmer: Premiumhersteller der Automobilbranche Ziel: Verbrauchseinsparung durch Gewichtsreduktion Automobil-Leichtbaumarkt (PKW+LKW) verfünffacht sich bis 2025 auf ca. 100 Mrd. EUR 15 26.04.2017 Konjunkturgespräch 2017
Die Industrie schafft Zukunft auch in Europa? Dr. Wolfgang Eder, CEO Graz, 26. April 2017 www.voestalpine.com