Nur noch jeder vierte private Käufer will einen Diesel

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Firmenwagengeschäft vor dem Umbruch? Nur noch jeder vierte private Käufer will einen Diesel Mittwoch, 29.03.2017 Das für deutsche Hersteller wichtige Diesel-Geschäft wird vor allem von Firmenkunden gestützt. Privatkäufer verabschieden sich vom Selbstzünder: Seit 2014 ist der Anteil von 33 Prozent auf 26 Prozent geschrumpft. Ein Experte fordert die Steuer-Angleichung. Die kommenden Diesel-Fahrverbote und der VW-Skandal haben dem Selbstzünder ordentlich zugesetzt. Das zeigt das Käuferverhalten: Der Diesel-Anteil sinkt. Bislang allerdings ist das Segment der Privatkäufer davon stärker betroffen als das der Firmenkunden, für die sich ein sparsamer Selbstzünder immer noch rechnet. Das zeigen aktuelle Zahlen des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen: Der Diesel-Anteil bei Firmenkunden lag im Januar und Februar bei 70 Prozent, im Jahr 2014 waren es noch 74 Prozent. Bei den Privatkunden schrumpfte der Diesel-Anteil von 33,4 Prozent im Jahr 2014 stärker - auf aktuell 26 Prozent. Fahrverbots-Drohung in Stuttgart, Köln, München Die grün-schwarze Landesregierung hat das erste Diesel-Verbot ab 2018 für Stuttgart angekündigt. In Köln wurden ebenfalls Diesel-Verbote in Aussicht gestellt und in München droht dies zumindest. CAR Der Diesel-Anteil bei Neuwagen von Privatkäufern sinkt deutlich Automarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass sich die Stimmung gegen den Selbstzünder weiter verschlechtern wird. "Das Argument, dass auch neueste Euro 6 Diesel-Pkw im normalen Fahrbetrieb weit mehr Stickoxide ausstoßen als erlaubt, ist immerhin nicht von der Hand zu weisen und wurde durch Tests von staatlichen Behörden wie dem KBA oder französischer Behörden, von Verbraucher-Organisationen wie dem ADAC mit seinem EcoTest, von Autozeitschriften wie der Auto Motor & Sport sowie durch Tests

von Umweltorganisationen wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) oder ICCT zig-fach bestätigt", sagt Dudenhöffer. Damit drohten nicht nur Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw, sondern auch schwindende soziale Akzeptanz-Probleme für Fahrer und Besitzer von neuen Diesel-Pkw. Diesel-Aus, Tempolimit und SUV-Verbot? Umweltorganisationen wollen den Dieselmotor komplett aus deutschen Städten verbannen und bekommen dabei Unterstützung vor allem von den Grünen. Auch weitere Beschränkungen wie Tempo 120 auf Autobahnen werden genannt - und Bundesumweltministerin Hendricks belebte die Diskussion sogar schon mit einer denkbaren Verkaufsbeschränkung für SUV. Da der Trend zum SUV auch in anderen Ländern nach wie vor ungebrochen ist, dürften sich die Autohersteller langfristig überlegen, ob Deutschland als Standort für die Autoindustrie überhaupt noch geeignet ist. Wie vermeidet man Fahrverbote? Dudenhöffer schlägt einen anderen Ansatz vor, der wohl auch Finanzminister Schäuble freuen würde: Er fordert die Angleichung der Steuersätze von Benzin und Diesel, um auch Firmenkunden zum Umstieg auf Benziner zu bewegen. "Würde die Kfz-Steuer und Kraftstoffsteuer von Ottokraftstoff und Diesel angeglichen, wäre Otto-Normal-Verbraucher auch weil er weniger Jahresfahrleistung hat - kaum oder gar nicht betroffen. Der Leidtragende wären die Unternehmen, die allerdings durch die Abzugsfähigkeit der Fahrzeugkosten nur abgemildert vom Übergang auf den Benziner betroffen wären", glaubt Dudenhöffer. Durch den sinkenden Diesel-Anteil könnte dann auch "die Keule des Diesel- Fahrverbots" vermieden werden.

Mehr zum Thema Elektroauto FOCUS Online befasst sich bereits seit vielen Jahren mit dem Thema Elektromobilität und bietet Ihnen umfangreiche Daten, Praxistests, Videos und Ratgeber zum Thema. In unserer laufend aktualisierten Elektroauto-Datenbank finden Sie technische Daten und Tests von über 70 Elektroautos, Plug-In-Hybriden und Brennstoffzellen-Fahrzeugen. FOCUS Online testet die Fahrzeuge seit 2016 in Kooperation mit CHIP. Autohersteller laufen direkt in die CO2-Falle Ob ein Sinken des Diesel-Anteils wirklich die Schadstoff-Belastung signifikant reduzieren wird, ist allerdings umstritten. Zudem kommen die Autobauer ohne den Diesel automatisch in die Zwickmühle: Die von der EU vorgegeben extrem strengen CO2-Grenzwerte, die mit Klimaschutz begründet werden, sind dann in Gefahr 30. März 2017 Von: Gernot Zielonka Der Diesel wird zum Image-Problem Der Pkw-Diesel entwickelt sich für die Autobauer zum Dauerproblem. Die Negativmeldungen nehmen nach der Enthüllung des Abgasbetrugs (in USA, nicht in Deutschland, wo Bundesregierung von Bundesverkehrsministerium sowie KBA den Betrug weiter dulden wollten) in immer kürzeren Abständen zu. Allein im März dieses Jahres gab es drei Negativ-Meldungen, die Autokäufer immer stärker verunsichert. Der Diesel ist zum Risiko geworden und es wird zusehends schwieriger, den Selbstzünder auch sozial zu rechtfertigen, so beschreibt Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR Center Automotive Research an der Uni Duisburg-Essen, die Situation. Die Negativmeldungen könnten für die wichtigste Käufergruppe für Diesel-Pkw, die Unternehmen, die mit 568.600 Diesel-Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2016 für 37 % aller Diesel-Pkw-Käufe in Deutschland standen, zum einem Abrücken vom Diesel führen. Mehr als 70 % der Neuwagenkäufe von Firmen (Flotten aber auch Selbstständige) sind Diesel-Pkw. Ein belastendes Umweltimage für Unternehmen mit großen Dieselflotten brächte den Pkw- Diesel noch schneller in noch größere Bedrängnis. Für Autobauer wären damit mittelfristig jährlich dreistellige Millionenstrafzahlungen wegen der Verfehlung von CO2-Vorschriften in der EU nicht auszuschließen. Die Autobauer müssen daher den Umstieg ins Elektroauto weiter beschleunigen, sagt der Autoprofessor. Das Argument, dass auch neueste EURO 6 Diesel-Pkw im normalen Fahrbetrieb weit mehr Stickoxide ausstoßen als erlaubt, ist nicht von der Hand zu weisen und wird durch Tests von staatlichen Behörden, wie dem KBA oder französischer Antibetrugsbehörden, von Verbraucher Organisationen, wie dem ADAC mit seinem EcoTest, von Autofachzeitschriften, von Test von Umweltorganisationen wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) oder ICCT zigfach bestätigt. Der neue EURO 6 Pkw-Diesel ist im Fahrbetrieb bei mehr als 95 % der

getesteten Modelle eine Mogelpackung. Damit drohen nicht nur Fahrverbote für ältere Diesel- Pkw, sondern auch soziale Akzeptanz-Probleme für Fahrer und Besitzer von neuen Diesel- Pkw. Die Kundenverunsicherung hat einen klaren Abwärtstrend beim Pkw-Diesel eingeleitet. Das zeigt die Entwicklung der Marktanteile. Wurden im November 2015, also kurz nach Bekanntwerden der Abgasbetrügereien noch 49,9 % aller Neuwagen in Deutschland mit Dieselmotor auf die Straße gebracht, schrumpfte der Dieselanteil bis auf 43,3 % im Februar 2017. Gleichzeitig steigen die CO2-Werte mit mehr Benzinern bei den Neuwagenkäufen wieder a. Damit erhöht sich das Risiko, mittelfristig in EU-Strafzahlungen wegen Verfehlungen der CO2-Vorgaben zu laufen. Firmenwagen strategisch entscheidend. Die größte Nachfrage-Gruppe nach Diesel Pkw sind Unternehmen. Unternehmen profitieren derzeit bei ihren Firmenwagen gleich doppelt bei Diesel. Einerseits durch die Abschreibung der Fahrzeugkosten, die als Aufwendungen und damit Gewinnsteuer-mindernd bei Unternehmen verbucht werden. Zum zweiten durch die niedrigere Steuer auf Dieselkraftstoff. Dieselkraftstoff wird mit 18 Cent pro Liter weniger besteuert als Ottokraftstoff. Da Firmenfahrzeuge in der Regel deutlich höhere jährliche Fahrleistungen haben als Privatfahrzeuge, macht sich der Steuervorteil bei Dieselkraftstoff für Unternehmen besonders bemerkbar. Daher sind mehr als 70 % aller Neuwagen bei Unternehmen Diesel- Pkw. 2016 waren in Deutschland 71,2% aller Neuwagen von Unternehmen (genau 568.620 Fahrzeuge) mit einem Dieselaggregat versehen. Der Anteil ist zwar sinkend, aber bei weitem nicht so stark, wie etwa bei Privatkäufer. Eine Ursache für den schwachen Rückgang der Marktanteile hängt sicher noch mit der bisher nicht stark ausgeprägten negativen Diesel-Effekten auf Unternehmens-Einschätzungen zusammen. Noch arbeiten die Einkäufer von Firmenwagen noch den traditionellen Muster Diesel bringt Kostenvorteile. Nur noch 26 % aller Pkw-Neuwagen von Privatkäufer waren als Diesel motorisiert. Die Firmenkunden dominieren klar den Diesel-Markt. Wenn eine Käufergruppe Vorteile von den Steuersubventionen des Dieselkraftstoffs hat, dann die Unternehmen. Die Privatkäufer sind trotz steigender SUV-Fahrzeuge kaum Diesel-minded.

Verlierer bei Steuerangleichung Diesel-Benzin sind Unternehmen. Dies ist auch deshalb bemerkenswert, weil Politiker immer wieder vor der Angleichung der Besteuerung des Dieselkraftstoffs aus populistischen Gründen zurückschrecken. Die wirklichen Verlieren bei der Kraftstoffanpassung wären also die Unternehmen und nicht der Otto-Norm-Verbraucher. Würde Kfz-Steuer und Kraftstoffsteuer von Ottokraftstoff und Diesel angeglichen, wäre Otto-Norm-Verbraucher auch weil er weniger Jahresfahrleistung hat, kaum oder gar nicht betroffen. Der Leidtragende wären die Unternehmen, die allerdings durch die Abzugsfähigkeit der Fahrzeugkosten, nur abgemildert vom Übergang auf den Benziner betroffen wären. Der deutlich übersteigerte Dieselanteil, der eben durch die überwiegend schlechten NOX-Werte zu erheblichen Umweltbelastungen in unseren Städten führt, könnte gemildert werden ohne die Keule der Fahrverbote den Kommunen aufzubürden. Gleichzeitig würde das Signal für die Autobauer gestellt, schneller in die Elektromobilität einzusteigen. Durch seine schlechten NOx-Werte ist der Pkw-Diesel zum latenten Umweltimage-Problem für Unternehmen geworden. Es ist Zeit, schnell umzusteigen, fordert Prof. Dudenhöffer. Firmenwagen werden überwiegend geleast. Damit ist das Restwert-Risiko bei den Leasinggesellschaften, den Autohändlern und den Autobauern selbst. Ein Werteinbruch des Pkw-Diesels im Gebrauchtwagengeschäft hätte hohe Abschreibungen bei den Leasinggesellschaften und Autobanken zur Folge. Je früher man gegensteuert, umso kalkulierbarer bleibt das Verlust-Risiko. Mitte März 2017 hatte übrigens der innogy-vorstand beschlossen, im Zeitraum der nächsten vier Jahre seine rund 1.000 Dienstwagen komplett von Diesel und Benzin auf Elektroautos umzustellen. Sicher ist das Beispiel nicht repräsentativ, da innogy als Energieversorger stark auf Elektromobilität und das Geschäft mit Ladestrom setzt. Aber es wird Signalwirkung haben, zunächst bei den Energieversorgern und später bei anderen Branchen. Quelle: CAR / NF Firmenwagen: Dieselproblematik verunsichert Einkäufer 30.03.2017 Firmenwagen: Dieselproblematik verunsichert Einkäufer Firmenflotten bestehen zu 70% aus Dieselfahrzeugen. Doch der Abgasskandal und drohende Fahrverbote führen zum Umdenken bei Flottenmanagern. Mehr als 70% der Neuwagenkäufe von Unternehmen sind Diesel-Pkw. Doch der Diesel wird immer mehr zum Risiko: Es drohen Fahrverbote und Imageschäden durch den angeschlagenen Ruf des Diesels. Das könnte für die wichtigste Käufergruppe für die Selbstzünder die Unternehmen die mit 568.600 Diesel-Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2016 für 37% aller Diesel-Pkw-Käufe in Deutschland standen, zum einem Abrücken vom Diesel

führen, so Ferdinand Dudenhöffer vom CAR- Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen. Kundenverunsicherung leitet Abwärts-Trend ein Auch neueste Euro-6-Diesel-Pkw stoßen im normalen Fahrbetrieb weit mehr Stickoxide aus als erlaubt. Das haben zahlreiche Organisationen bestätigt. Damit drohen nicht nur Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw, sondern auch soziale Akzeptanz-Probleme für Fahrer und Besitzer von neuen Diesel-Pkw. Das verunsichert die Käufer. Wurden im November 2015, also kurz nach Bekanntwerden der VW-Abgasbetrügereien in USA, noch 49,9% aller Neuwagen in Deutschland mit Dieselmotor auf die Straße gebracht, schrumpfte der Dieselanteil bis auf 43,3% im Februar 2017. Gleichzeitig steigen aber die CO2- Werte mit mehr Benzinern bei den Neuwagenkäufen wieder an. Firmenwagen strategisch entscheidend für Diesel Unternehmen profitieren bei ihren Firmenwagen noch doppelt bei Diesel. Einerseits durch die Abschreibung der Fahrzeugkosten, die als Aufwendungen und damit Gewinnsteuermindernd verbucht werden. Zum zweiten durch die 18 Cent pro Liter niedrigere Steuer auf Dieselkraftstoff. Da Firmenfahrzeuge in der Regel deutlich höhere jährliche Fahrleistungen haben als Privatfahrzeuge, macht sich der Steuervorteil bei Dieselkraftstoff für Unternehmen besonders bemerkbar. Daher sind mehr als 70% aller Neuwagen bei Unternehmen Diesel- Pkw. Doch der Anteil geht zurück, jedoch nicht so massiv wie bei den Privatkunden. Eine Ursache für den geringeren Rückgang der Marktanteile hängt sicher noch mit der bisher nicht stark ausgeprägten negativen Diesel-Effekten auf Unternehmens-Einschätzungen zusammen. Noch arbeiten die Einkäufer von Firmenwagen nach dem traditionellen Muster: Diesel bringt Kostenvorteile. Verlierer bei Steuerangleichung sind Unternehmen Als Regulierungsinstrument wird immer wieder eine Steueranpassung ins Gespräch gebracht. Die Verlierer einer solchen Maßnahme wären aber die Unternehmen und nicht der private Verbraucher. Würde Kfz-Steuer und Kraftstoffsteuer von Ottokraftstoff und Diesel angeglichen, wäre Otto-Norm-Verbraucher auch weil er weniger Jahresfahrleistung hat, kaum oder gar nicht betroffen. Für Ferdinand Dudenhöffer ist es an der Zeit, schnell umzusteigen. Firmenwagen werden überwiegend geleast. Damit ist das Restwert-Risiko bei den Leasinggesellschaften, den Autohändlern und den Autobauern selbst. Ein Werteinbruch des Pkw-Diesels im

Gebrauchtwagengeschäft hätte hohe Abschreibungen bei den Leasinggesellschaften und Autobanken zur Folge. Je früher man gegensteuert, umso kalkulierbarer bleibt das Verlust- Risiko. Energieversorger mit gutem Beispiel Mitte März 2017 hatte der innogy-vorstand beschlossen, im Zeitraum der nächsten vier Jahre seine rund 1.000 Dienstwagen komplett von Diesel und Benzin auf Elektroautos umzustellen. Zwar ist das Beispiel nicht repräsentativ, da innogy als Energieversorger stark auf Elektromobilität und das Geschäft mit Ladestrom setzt. Aber es dürfte Signalwirkung haben zunächst bei den Energieversorgern und später bei anderen Branchen. Quelle: CAR, Uni Duisburg-Essen