Germanistik Katharina Mewes Zur Heiner Müller und seinem Werk "Die Hamletmaschine" Vier Interpretationsansätze Studienarbeit
Gliederung 1. Einleitung.. 1 2. Heiner Müller. Sein Leben und Schaffen... 2 3. Allgemeine Angaben zur,,hamletmaschine" 7 4. Interpretationsversuche... 10 4.1 Erste Interpretationsvariante - Der Intellektuelle und die Intelligenz.... 10 4.1.1 Erster Akt: Familienalbum". 11 4.1.2 Zweiter Akt: Das Europa der Frau / Enormous room. Ophelia. Ihr Herz ist eine Uhr". 11 4.1.3 Dritter Akt: Scherzo" 12 4.1.4 Vierter Akt: Pest in Buda Schlacht um Grönland"... 14 4.1.5 Fünfter Akt: WILDHARREND / IN DER FURCHTBAREN RÜSTUNG / JAHRTAUSENDE" 18 4.1.6 Zusammenfassende Interpretation.. 20 4.2 Zweite Interpretationsvariante Bezug auf das Staatsbegräbnis für den stalinistischen Politiker L. Rajk.. 22 4.3 Dritte Interpretationsvariante - Ein chorischer Text 24 4.4 Vierte Interpretationsvariante Von der Frau am Strick zur Terroristin... 27 5. Resümee. 28 6. Literatur 29-0 -
1. Einleitung Heiner Müller schrieb in seinem Stück Die Hamletmaschine:,,Meine Gedanken sind Wunden in meinem Gehirn. Ein gewichtiger Teil der Programmatik Müllers entstammt diesem Satz, nämlich die,,selbstreflexion des politischen Schriftstellers, des Intellektuellen" [1]. Diese Hauptseminararbeit möchte ich in drei Teile gliedern, wobei ich im ersten Teil die Biografie Müllers vorstellen möchte, da ich der Ansicht bin, dass diese für das Verstehen seines Werkes notwendig ist und im zweiten Teil möchte ich einige allgemeine Angaben zu seinem Werk machen. Im Hauptteil dieser Arbeit versuche ich dann drei verschiedene Interpretationsansätze zu liefern. Dabei gehe ich im ersten Ansatz auf den Intellektuellen und die Intelligenz ein, wobei ich hier zugleich eine ausführliche Inhaltsangabe gebe. In der zweiten Variante nehme ich dann Bezug auf das Staatsbegräbnis für den stalinistischen Politiker L. Rajk, in der dritten Interpretationsvariante werde ich die Hamletmaschine als einen chorischen Text analysieren und in der letzten Variante gehe ich auf das Frauenbild ein. [1] Vgl. Schulz, G. (1980), S. 149-1 -
2. Heiner Müller. Sein Leben und Schaffen Heiner Müller wurde am 9. Januar 1929 in Eppendorf (Sachsen) als Sohn eines sozialdemokratischen Verwaltungsangestellten geboren. Wegen seiner kommunistischen Gesinnung wird der Vater von den Nationalsozialisten interniert, lange Zeit ist er dann arbeitslos ( Die Armut war Gast im Hause der Eltern [2]). Müller fühlt sich als Sachse und Sohn eines Kommunisten fremd in Mecklenburg ( Man war Ausländer [3]). Schon als Kind kommt Heiner Müller durch seinen Vater in Kontakt mit Literatur ( Ich habe den ganzen Schiller gelesen [ ]. Und von da an wollte ich schreiben [4]). Ende 1944 wird Müller im Volkssturm zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Nach Kriegsende entkommt er der amerikanischen Gefangenschaft. Er kehrt in das von russischen Soldaten besetzte Mecklenburg zurück. Müller, zunächst mit der Entnazifizierung von Bibliotheken beschäftigt, wird Beamter im Landratsamt in Waren: Er berät Landwirte, die von der Bodenreform durch die Sowjets betroffen sind. Seine Erfahrungen werden Material für Die Umsiedlerin und weitere Stücke. Später recherchiert Müller immer wieder im Milieu der Arbeiter und Bauern für seine Arbeiten. 1947 kehrt er mit seiner Familie nach Sachsen zurück, wo er die Oberschule beendet. Er besucht einen Schriftstellerlehrgang und wird Mitglied des Kulturbundes. Müller arbeitet in der Stadtbücherei in Frankenberg und wird in der SED Literaturobmann. Seine Eltern fliehen 1951 in den Westen, er geht nach Ostberlin. Dort schreibt er als Redakteur beim Sonntag Rezensionen. Müller lernt Brecht kennen, wird aber nicht am Berliner Ensemble aufgenommen. Seit 1950 entstehen erste literarische Texte. Müller arbeitet beim Literaturverband, später als Redakteur der Monatszeitschrift Junge Kunst und kommt in Kontakt mit jungen DDR- Autoren. Der Lohndrücker wird kurz nach seiner Entstehung veröffentlicht und führt zu Diskussionen, da das Stück den Anforderungen des sozialistischen Realismus der SED- Kulturabteilung nicht genügt. Die Korrektur wird zunächst verboten. [2] Vgl. Rühle, G. (1996), S. 6 [3] Vgl. Müller, H. (1994), S. 27 [4] Vgl. Müller, H. (1994), S. 32-2 -