Programm GArtenlisten. Erste Ergebnisse. August 2014 Liebe/r Vogelbeobachter/in,

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Transkript:

Programm GArtenlisten Erste Ergebnisse August 2014 Liebe/r Vogelbeobachter/in, Wir freuen uns, dass Sie am Zählen der Vögel in Ihrem Garten Freude finden und bei unserem Programm GArtenlisten mitmachen. Mittlerweile läuft das Programm seit 18 Wochen und es ist Zeit für eine erste Bilanz, an der wir Sie natürlich gerne teilhaben lassen. Bisher konnten wir 62 Zählorte registrieren. Sie liegen in allen Regierungsbezirken Bayerns mit einer Anhäufung in und um München herum. Es gibt aber auch einige größere Lücken in Unterfranken, Nordschwaben und in Niederbayern. Insgesamt wurden uns schon 90 Arten gemeldet. Das Spektrum reicht dabei von so häufigen Arten, wie die Amsel, bis zu Besonderheiten, wie Wiesenweihe, Weiß- und Schwarzstorch oder Karmingimpel. Nicht überraschend wurde die Amsel am regelmäßigsten beobachtet. In jeder Woche gab es nur maximal einen Garten/Zählort, an dem keine Amsel beobachtet werden konnte. Sie tritt somit mit höchster Stetigkeit auf, gefolgt von Kohlmeise und Blaumeise. Die folgende Tabelle zeigt die Wahrscheinlichkeit an einem der Zählorte beobachtet zu werden für die 20 Arten mit den höchsten Werten:

Art % Amsel 97,8 Kohlmeise 94,8 Blaumeise 86,9 Grünfink 75,0 Elster 73,8 Hausrotschwanz 72,7 Haussperling 72,5 Star 69,1 Buchfink 68,5 Rabenkrähe 67,0 Feldsperling 66,1 Mönchsgrasmücke 61,2 Zilpzalp 60,2 Türkentaube 57,0 Ringeltaube 56,1 Mauersegler 46,6 Girlitz 45,1 Buntspecht 44,9 Kleiber 43,8 Stieglitz 36,0 Dabei ist interessant, dass auch Ringeltaube, Mauersegler, Elster und Rabenkrähe unter den ersten zwanzig Arten erscheinen, was jedoch eine Folge der hohen Mobilität dieser Arten ist. Beschränkt man diese Aufstellung auf Beobachtungen, die am Zählort selbst gemacht wurden (ohne Umgebung), weisen die genannten mobilen Arten geringere Werte auf, während Kohlmeise und Blaumeise die höchsten Antreffwahrscheinlichkeiten haben. Von den insgesamt 90 gemeldeten Arten gelangen Ihnen Bruthinweise von 42 Arten durch eine Beobachtung von Nestanflügen oder von Jungvögeln oder ähnlichen Beobachtungen. Am häufigsten wiederum von der Amsel (an fast der Hälfte aller Zählorte): 2

Anzahl Zählorte (%) Auch die Charakterisierung Ihrer Zählorte bringt schon jetzt interessante Einblicke in die Orte, an denen Sie Vögel zählen. Über 85% aller 54 Beschreibungen, die uns bisher erreichten, beziehen sich auf private Gärten. Nur vereinzelt werden bisher auch in städtischen Innenhöfen, auf einem Firmengelände oder einem Grundstück am Fluss gezählt. Mehr als die Hälfte aller Zählorte weisen eine Größe bis 1000 Quadratmeter auf. 60% 50% 40% 30% 20% 10% Größe des Zählgebiets 0% bis 100 bis 1000 bis 2000 bis 10000 >1 ha Fläche (qm) Mehr als die Hälfte der Orte, an denen Sie zählen, liegen in ländlicher Lage bzw. am Stadtrand. Nur 13% in der Innenstadt. Hier gibt es durchaus noch Luft nach oben und wir freuen uns ganz besonders, wenn neue Zähler auch aus städtischen Gebieten hinzukommen werden. Erfreulicherweise werden an den meisten Ihrer Zählorte selten bis nie Pestizide verwendet. Die Vögel und Insekten in Ihrem Garten werden es Ihnen danken! Zwei Drittel aller Zählorte liegen weniger als 1000 Meter entfernt von einem Wald oder Wäldchen und 87% haben weniger als 1000 Meter Entfernung zum nächstgelegenen Acker. Diese Distanz kann von mobileren Arten durchaus überbrückt werden und so können auch einmal Arten an Ihrem Zählort auftauchen, die man normalerweise nicht in einem Garten oder einer Wohnsiedlung vermuten würde. So 3

konnten Schwarzstorch, Schwarzspecht oder Misteldrossel ebenso beobachtet werden, wie Vögel der Agrarlandschaft, z.b. die Goldammer. In 83% Ihrer Gärten bzw. Zählorte werden Vögel im Winter gefüttert, 17% der Orte bieten ganzjährige Vogelfütterung und 87% Nisthilfen für Vögel. Gras- und Buschschnitt gibt es regelmäßig, vermutlich weil die meisten Zählorte regelmäßig von Menschen genutzt werden. Interessant ist dabei auch die Anwesenheit von Katzen, die an 96% aller Zählorte regelmäßig oder sogar täglich beobachtet werden. Dabei konnten die meisten von Ihnen Angaben machen, wie viele verschiedene Katzen auftreten und das ergibt ein sehr aussagekräftiges Bild. Meist handelt es sich um 1-3 verschiedene Katzen aber in Einzelfällen wurden sogar 7 bzw. 9 verschiedene Individuen beobachtet. Natürlich müssen wir bei alledem beachten, dass dies vorläufige Ergebnisse sind, die aufgrund der Anzahl und Verteilung der Zählorte nicht repräsentativ für alle Gärten Bayerns sind und daher nicht überinterpretiert werden dürfen. Diese ersten Auswertungen erlauben uns dennoch interessante Rückschlüsse auf die räumlichen Grundlagen der Zählergebnisse und können später mit diesen in Beziehung gebracht werden. Das dürfen wir auch gleich mit einer Bitte verbinden. Falls Sie uns Ihre Zählortbeschreibung, oder auch den Fragebogen zur Artenkenntnis noch nicht geschickt haben, bitten wir Sie, dies nachzuholen. Jede einzelne Information ist wertvoll für unsere Auswertungen und kann helfen, die Daten besser zu interpretieren. 4

Letztlich möchten wir die Ergebnisse auch nutzen, um unser Programm methodisch zu verbessern. Zwei Dinge sind uns aufgefallen, für die wir Ihnen gerne einen Tipp mit auf den Weg geben würden: 1. Bitte tragen Sie die Anzahl von beobachteten Männchen und/oder Weibchen immer in die dafür vorgesehenen Spalten ein, nicht ins Bemerkungsfeld. Wenn Sie an einem Tag ein Amselpärchen beobachten, an einem anderen Tag jedoch 4 sich streitende Amseln in der Umgebung sehen, die Sie nicht näher zuordnen können (Männchen oder Weibchen), dann tragen Sie bitte 1 Männchen, 1 Weibchen und als Maximalzahl 4 ein. Es ist kein Problem, wenn die Summe aus Männchen und Weibchen kleiner ist als die Maximalzahl. Sie darf nur nicht größer sein. 2. Wenn Sie wegen Inkompatibilität zwischen der Ergebnisdatei und Ihrem Computer die Beobachtungen direkt in die Datentabelle eintragen, achten Sie bitte darauf, in der Spalte Verhalten nur die dafür vorgesehenen Begriffe zu verwenden. Alles andere bereitet uns mühsame Handarbeit, bevor wir die Daten auswerten können. Wir freuen uns natürlich auch weiterhin auf neue Mitarbeiter. Falls Sie also Bekannte, Freunde, Nachbarn kennen, die Interesse daran haben, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie unser Projekt weiterempfehlen könnten. So wünschen wir Ihnen weiterhin viel Freude beim Beobachten Ihrer Vögel. Nachdem uns die Kuckucke und Mauersegler schon verlassen haben, wird bald der Zug der Kleinvögel die eine oder andere Überraschung für uns parat haben, vielleicht ja auch in Ihrem Garten. Es lohnt sich sicherlich weiterhin wachsam das Geschehen vor Ort zu beobachten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und mit den besten Grüßen aus Hilpoltstein, Ihr LBV Team 5