LV Fertigungstechnisches Praktikum ZAT 1: Zerspantechnik / Grundlagen

Ähnliche Dokumente
2 Grundlagen der Zerspanung am Beispiel Drehen

Analysen und Kräftemessung im Zerspanprozess Wintersemester 2010/11

VOLLE POWER DANK HAI-TECH.

2.11 Werkstoffe und Zerspanbarkeit

Arbeitsauftrag Praktische Aufgabe

Produktionsmanagement I. Arbeitsvorbereitung / Arbeitsplanung

Technisches Handbuch. 1. Schrauben, Formen und Ausführungen. 1.2 Schraubenenden

DIN ISO Veränderung Austauschbarkeit

5 SCHNEIDEN FÜR MEHR PRODUKTIVITÄT.

Konstruktionsmerkmale von CNC- Drehmaschinen

neu! Hohe Prozeßsicherheit beim Stechdrehen G.T.S. - Systemvorteile Nr. 300/2012-DE GP 2120 GM 5130

PKD und CBN. Diamant- und Bornitrid Schneidstoffe TECHNISCHE INFORMATIONEN

Kapitel 3 Grundlagen der Zerspanung

Verzahnungstechnik. Allgemeine Grundlagen für Schneckenradsätze. Standard- Schneckenräder und Schneckenwellen. Präzisions-Schneckenradsätze

Kraftvoll, präzise, sicher.

Merkblatt 137 Zerspanen von Stahl

Honen. A Honen und Schleifen. B Langhubhonen von Bohrungen

Betriebsfeld und Energiebilanz eines Ottomotors

Neue Möglichkeiten mit Mikrobearbeitung

Achsen, Wellen und Zapfen

CORRAX Ein rostbeständiger ausscheidungshärtbarer Formenstahl

Zugversuch. 1. Aufgabe. , A und Z! Bestimmen Sie ihre Größe mit Hilfe der vorliegenden Versuchsergebnisse! Werkstoffkennwerte E, R p0,2.

Werkzeugmaschinen - Einführung

Stationsunterricht im Physikunterricht der Klasse 10

Allgemeintoleranzangaben

Versuch 5 NC-Programmierung Fertigung eines Drehteils

Maschinengewindeformer

1.Drehverfahren und drehmaschinen

6/2009. Technische Fachzeitschrift für: Werkzeugschleifmaschinen Rundschleifmaschinen Flachschleifmaschinen Gleitschleiftechnik

Zerspanung 2/3-Komponenten-Dynamometer zur Erfassung der Schnittkräfte und Schneidentemperaturen beim Bohren, Drehen und Fräsen

KBAHNTECHNIK GEWERKZEUGE

Chemie. In der Technik kommt es permament zu chemischen Reaktionen, welche je nach Produkt gezielt beeinflusst werden.

Uddeholm Nimax ist ein Kunststoffformenstahl, der über verschiedene einzigartige Vorzüge verfügt.

Haupteigenschaften und Einsatzmerkmale

AUGUST Schneller produzieren mit SwissCut Markante Kostenreduktion dank Hochleistungsautomatenstählen

Praktikum Spanende CNC-Bearbeitung Herstellung einer Torsionsfeder sowie Zerspankraft- und Leistungsmessung

Steinberg, Klaus F., Mauern, DE. Steinberg, Klaus F., Mauern, DE

UHB 11. Formenaufbaustahl

Technisches Handbuch. 3. Werkstoffe. 3. Werkstoffe Schraubenwerkstoffe allgemein Festigkeitskennwerte von Schraubenwerkstoffen

HP 2009/10-1: Wanddrehkran

tgtm HP 2011/12-1: Fördereinrichtung

Presseinformation. Diamantschneiden für Kunststoffund Verpackungsindustrie: Scharf, spiegelglatt und extrem verschleißfest

Hochgeschwindigkeitsbearbeitung von dünnen Blechen und Platinen aus Aluminium 1

_ Die neue Kraft. Zerspanen war gestern, tigern ist heute.

CNC PRÄZISION. Lange. CNC Drehen und Fräsen. Ihr Partner für Zerspanungstechnik

Beschichtung von Zerspanungswerkzeugen

- Passfedern - Scheibenfedern DIN Vorzugslängen, Lieferlängen. zulässige Spannungen. t 2

12c Skibauer. 4. Zerspanung. 5. Kalkulation. Pos. 3 Fachrechnen und Kalkulation

TOOLFLEX. Metallbalgkupplung. Technische Beschreibung

Der neue Weg Maschinen zu kaufen.

Vollhartmetall-Werkzeuge für den Werkzeug- und Formenbau und die Dentalindustrie

Metalltechnik - Lernfeld 8. Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen

MOLDMAX XL. Hochfeste Kupfer-Legierung

Zahnradpumpenaggregat UD und UC

Ideen und Möglichkeiten hoch 3 WEILER Steuerung D3: Einfach. Genial

C Si Mn P S Cr Ni Mo Ti. min ,5 10,5 2,0 5xC. max. 0,08 1,0 2,0 0,045 0,03 18,5 13,5 2,5 0,7. C Si Mn P S Cr Ni Mo Ti N

Erfolgsbericht Nr. 0504_101 Adaptive Vorschubregelung Fräsen/Bohren

TFGM Plasma TFGM Plasma Plasmaschneidanlagen. Unschlagbar günstige Anlagen für die Dünnblech-Bearbeitung.

Naturwissenschaftliche und technische Gesetzmäßigkeiten I. technische Gesetzmäßigkeiten

Laborübung zu Mechanische Verfahren

Thermodynamik 2 Klausur 17. Februar 2015

VHM-SCHAFTFRÄSER WERKZEUGBAU FORMENBAU GESENKBAU

MOLDMAX XL. Hochfeste Kupfer-Legierung

Stark für die Energietechnik

Luftkühler Mobil AC-LNH 8-14 mit Hydraulikmotor

Lineare Funktionen. 1 Proportionale Funktionen Definition Eigenschaften Steigungsdreieck 3

Höhere Zuverlässigkeit beim tieferen Abstechen

POWER GEAR. Das leistungsfähige HighSpeed-Winkelgetriebe.

Für extra große Teilungen

Werkzeuge und Wendeplatten zur Bearbeitung von Aluminium-Rädern. Mit Werkzeugen von PLANSEE TIZIT stets auf der Überholspur 129 / 1

CNC Kurs 2009.doc Florian Mettler ÜK7 CNC Kurs 2009

Hochschule Wismar University of Technology, Business and Design

Energiefreisetzung In der Sonne, wie in allen anderen Sternen auch, wird die Energie durch Kernfusion freigesetzt. Wasserstoffkerne(Protonen) können

8 Metalltechnik. Ihre Ansprechpartner. Fachliche Beratung. Anmeldung und Bildungsberatung

Neue Fräsgeneration System DA

STATISCHE BERECHNUNG "Traverse Typ Foldingtruss F52F" Länge bis 24,00m Elementlängen 0,60m - 0,80m - 1,60m - 2,40m Taiwan Georgia Corp.

A / B / LA / LB / MA / LMA

1 Stk. SCM SUPERSET NT Profilfräsautomat

BK 7 / H-K9L / B270. Beschreibung

Mehr Präzision - mehr Leistung

AVIA Universal Werkzeug Fräsmaschine FNE 50 P. 1. Konzeption. 2. Technische Daten. 3. Sonderzubehör. AVIA Universal - Werkzeug Fräsmaschine FNE 50 P

Prozesssicherheit als Schlüsselfaktor Den Prozess markant verbessern und gleichzeitig die Produktionszeit um den Faktor 50 und mehr reduzieren?

Online-Simulation von steuer- und regelbaren Komponenten von Mehrachsfräsmaschinen 3

Bachelorprüfung. Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften Institut für Werkstoffe des Bauwesens Univ.-Prof. Dr.-Ing. K.-Ch.

Precision meets Motion. Bedienungsanleitung.. Multiform

Inhaltsverzeichnis. 1 Einführung... 1 K.-D. Kühn

Automatischer Rückwärtssenker

Ferro-Titanit Pulvermetallurgische. Hartstoffe

V-Turn 410. V-Turn 410. Präzisions-Drehmaschinen. inkl. 3-Achs-Positionsanzeige und integr. SpindeldrehzahlAnzeige, komplett montiert

Technische Grundlagen

Spannfutter mit integrierter Kraftmessung

Spanntechnik Spannzangen

Zerspanungstechnologie in Theorie und Praxis

KÜHLKÖRPER RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN EINE ART BEIPACKZETTEL ALEXANDER C. FRANK, DIPL. ING. ETH ZÜRICH, V1.0 MÄRZ

Prof. Dr.-Ing. G. Knauer

H mm. H mm

Warum Minimalmengenschmierung?

Broetje-Automation Werknorm Schweißtechnische Anweisung Konstruktion

CNC-Fräsen. Es ist eindeutig wir sollten die technischen Möglichkeiten für uns nutzen und dementsprechend

Glätten und kalibrieren Werkzeuge mit Diamanteinsatz

Transkript:

Fakultät Maschinenwesen Institut für Formgebende Fertigungstechnik rbeitsgruppe Produktionsautomatisierung, Zerspan- und btragtechnik Technische Universität Dresden, 01062 Dresden Name: Matrikel-Nr.: bgabeort: Briefkasten Zeuner 245 Vorname: Übungsleiter: bgabetermin: 2 Wochen nach der Übung LV Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1: Zerspantechnik / Grundlagen ufgabe Nr.: I. ufgabenstellung Die in der Skizze (Bild 1) dargestellte Welle aus Stahl C45 ist auf einer Drehmaschine (Spannung Futter/Spitze) mit einem Schnitt (Schruppen) vom usgangsdurchmesser 100 mm auf den Durchmesser 90 mm über die gesamte Länge zu überdrehen. Unter Beachtung folgender Randbedingungen günstige Spanformen zulässige Rautiefe R z zul (Wert siehe Tabelle) Werkzeugstandzeit T 60min ist bei der Bearbeitung eine minimale Hauptzeit (hohe Produktivität) anzustreben. II. Gegeben ußer den in Skizze, ufgabenstellung und ufgabentext enthaltenen Informationen liegen folgende Unterlagen bzw. ngaben vor: Diagramme für die Fertigungsvorbereitung Spanformdiagramm Theoretische Rautiefe Standzeitdiagramm Spezifische Kräfte beim Zerspanen Die eingesetzte Drehmaschine gestattet die stufenlose Einstellung der Drehzahl und des Vorschubes in den Bereichen n = 140 bis 2800 min -1 und f = 0,1 bis 2,5 mm Eingesetzter Drehmeißel Klemmhalter DIN 4984 (Einstellwinkel r siehe Tabelle) bestückt mit quadratischer Wendeschneidplatte (Eckenradius r siehe Tabelle) mit Spanbrecher auf der Spanfläche Schneidwerkstoff: Hartmetall P10 Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 1 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen ufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 R z zul [μm] 63 63 63 63 63 63 63 63 63 32 32 32 32 32 32 32 32 32 r [ o ] 30 45 60 30 45 60 30 45 60 30 45 60 30 45 60 30 45 60 r [mm] 0,4 0,4 0,4 0,8 0,8 0,8 1,2 1,2 1,2 0,4 0,4 0,4 0,8 0,8 0,8 1,2 1,2 1,2 Tabelle: Werte für die verschiedenen ufgaben III. Gesucht 1. Kennzeichnen Sie in den Darstellungen Bild 1-4 folgende Begriffe: Kinematik: v c, v f, rbeitsebene Eingriffs-, Vorschub- und Spanungsgrößen: a p, f, r, b, h, Flächen, Schneiden, Werkzeug-Bezugssystem und Werkzeugwinkel:,, S, S, r P r, P o, P s, o, o, o, s, r, r, r Komponenten der Zerspankraft F: F c, F f, F p. 2. Berechnen bzw. ermitteln Sie unter Nutzung der vorgegebenen Diagramme: 2.1. den maximal zulässigen Vorschub f unter Beachtung der vorgegebenen Randbedingungen günstige Spanformen und zulässige Rautiefe. 2.2. die Schnittgeschwindigkeit v c, einzustellende Drehzahl n und Vorschubgeschwindigkeit v f unter Beachtung des maximal zulässigen Vorschubes und der vorgegebenen Standzeit. Hinweis: Bei Standzeitberechnungen wird mit der maximalen Schnittgeschwindigkeit (am großen Durchmesser) gerechnet. 2.3. die Hauptzeit t h und Zeitspanungsvolumen Q in min bzw. cm³/min. Für Vor- und Überlauf sind je 3 mm zu berücksichtigen. Das Zeitspanungsvolumen Q ist exakt (mit Schnittgeschwindigkeit am mittleren Durchmesser) und als Näherung (mit maximaler Schnittgeschwindigkeit) zu berechnen. Wie groß ist der %-Fehler? falsch richtig Hinweis: Fehler = 100% richtig 2.4. die Erforderliche nzahl von Wendeschneidplatten für das Überdrehen von 500 Wellen. Hinweise: Die im Beispiel eingesetzte Wendeschneidplatte hat 4 Schneiden. Der Unterschied zwischen Schnittzeit t c und Hauptzeit t h soll beachtet werden. 2.5. die Zerspankraft F und deren Komponenten Schnittkraft F c, Vorschubkraft F f und Passivkraft F p in N. Hinweis: Es gilt K i = 1, d. h. ohne Berücksichtigung von Korrekturfaktoren. Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 2 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen 2.6. die Schnittenergie E c, Vorschubenergie E f und Wirkenergie E e in Nm. Die Schnittenergie E c, ist exakt (mit Schnittweg am Kraftangriffspunkt) zu berechnen. Bestimmen Sie die %-nteile von E c und E f an E e! 2.7. die Spezifische Schnittenergie e c in J / cm 3. 2.8. die Schnittleistung P c, Vorschubleistung P f und Wirkleistung P e in kw. Die Schnittleistung P c ist exakt (mit Schnittgeschwindigkeit am Kraftangriffspunkt) und als Näherung (mit maximaler Schnittgeschwindigkeit) zu berechnen. Wie groß ist der %-Fehler? Bestimmen Sie die %-nteile von P c exakt und P f exakt an P e exakt! 2.9. die erforderliche Motorleistung P MOT, die der vor dem Haupt- und Vorschubgetriebe liegende Motor (bei Einmotorenantrieb der Werkzeugmaschine) abgeben muss. Hinweise: Wegen P f << P c und zur Sicherheit wird die mit v max berechnete Schnittleistung zugrunde gelegt. mechanischer Wirkungsgrad der Werkzeugmaschine WZM = 0,7 2.10. den erforderlichen genormten Schaftquerschnitt des Drehmeißels (quadratisch a x a) unter der Bedingung, dass für die Durchbiegung des Drehmeißels in Schnittrichtung unter dem Einfluss der Schnittkraft F c ein maximaler Wert von v zul = 0,05 mm zugelassen wird. Hinweise: einseitig eingespannter Träger 3 F Durchbiegung c * l v zul 3 * E * I 5 Elastizitätsmodul von Stahl E 2,1 10 N/ mm² 4 a Trägheitsmoment I [mm 4 ] 12 genormte quadratische Schaftquerschnitte nach DIN 770 10x10; 12x12; 16x16; 20x20; 25x25 (in mm) 2.11. die maximal mögliche Temperatur des Spanes Es ist von der nnahme auszugehen, dass die gesamte Wirkenergie in Wärme umgewandelt und 80% davon im Span abgeführt wird. Hinweise: Wegen E f << E c wird nur der nteil von E c in die Berechnung einbezogen. Dichte von Stahl = 7,9 g/cm³ Raumtemperatur Raum = 20 C mittlere spezifische Wärmekapazität von Stahl 600 c m 0,57 kj kgk 0 o Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 3 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen 100 300 90 Welle (Werkstück) Spitze n Drehfutter Bild 1: Grafische Darstellung der Bearbeitungsaufgabe WZ P r P r WZ Bild 2: Geometrische und Technologische Größen am Drehwerkzeug Darstellung in der Werkzeug-Bezugsebene P r Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 4 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen P o P S - Bild 3: + + - Geometrische und Technologische Größen am Drehwerkzeug Darstellung in der Werkzeug-Orthogonalebene P o und der Werkzeug- Schneidenebene P s Drehmeißel (Werkzeug) 25 Werkzeugschlitten (Support) Bild 4: Kräfte am betrachteten Schneidenpunkt Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 5 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen 1,0 0,9 0,8 Bandspäne Bröckelspäne Spanbruchstücke Vorschub f [mm] 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 Bereich günstiger Spanformen Lange Wendelspäne 0,2 0,1 0,0 Wirrspäne 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Schnitttiefe a p [mm] Bild 5: Spanformdiagramm, gültig mit folgenden Randbedingungen: Drehmeißel, bestückt mit einer WSP mit definierter Schneidteil- und Spanbrechergeometrie Werkstoff: C45; Schnittgeschwindigkeit: v c = 100... 120 m / min Theoretische Rauhtiefe R z th [m] 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 r = 0,4 mm Vorschub f [mm] r = 0,8 mm r = 1,2 mm Bild 6: Diagramm Theoretische Rautiefe 2 f RZ th f f, r R Z th 8 * r f 8 * r * zul R zzul Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 6 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen spezifische Schnittkraft k c [N/mm 2 ] spezifische Vorschubkraft k f [N/mm 2 ] spezifische Passikraft k p [N/mm 2 ] 4000 3000 2000 1400 1000 700 500 400 300 200 k c k f k p tan c = IK 2c I tan f = IK 2f I tan p = IK 2p I c f p 140 0,08 0,1 0,2 0,3 0,5 0,8 1,0 2,0 Spanungsdicke h [mm] Bild 7: Diagramm Spezifische Kräfte beim Zerspanen mit den Randbedingungen: O = 6 o ; S = 0 o ; v c = 90... 125 m / min und arbeitsscharfe Schneide Werkstoff: C45 K2c k K * h k k c f p 1c K 2c 0, 14 K 2 f K1 f * h K 2 f 0, 68 K 2 p K1p * h K 2 p 0, 48 K K K N mm 1c 2180 2K 2c 1 f 343 2K2 f mm N 1p 263 2K2 p mm N Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 7 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Fertigungstechnisches Praktikum ZT 1 Zerspantechnik / Grundlagen 300 200 Standzeit T VB 0,8 [min] 150 100 80 60 40 30 f = 0,25 mm f = 0,4 mm f = 0,63 mm f = 1,0 mm v c 20 40 60 80 100 150 200 300 Schnittgeschwindigkeit v c [m/min] Bild 8: T Standzeitdiagramm, gültig mit den Randbedingungen: Werkstoff: C45; Schneidstoff: P10 T = f (v c ; f); Schnitttiefe a p = 5,0 mm; zulässige Verschleißmarkenbreite v B = 0,8 mm 3 * vc 1 2 4 * f * v c 2 * f 1 3 4 min m * mm 2 1 7 3 9,84*10 2 4 2 3,25 4 2, 1 tan c v 2 Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil.. Nestler Seite 8 (8) TU Dresden, IFF, PZT

Nicht fertigungsgerechte Zeichnung Bundbolzen 0,01 49,5 +0,2 11,7 0,1 R3 8 0,1 10 h7 R z 12,5 2x45 o 32 h5 R z 0,8 32 0,3 24 h7 R z 6,3 M 14 x 1 20 +0,1 8 P9 10 0,1 25 50 25 0,1 138 +0,2 R z 20 ( ) Rund 50 x 140 DIN 1013 C45 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Dipl.-Ing. J. Hoffmann Folie 1

Getriebegehäuse Gusseisen DIN 1691 GG-25 400 10 H7 M 10 fertigungstechnisch ungünstige Gestaltung 60 K6 60 K6 55 50 K5 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Dipl.-Ing. J. Hoffmann Folie 2

Überarbeitete Zeichnung Bundbolzen 3x45 o 10 0,1 0,01 Freistich (E, F) R z 0,8 Gewindefreistich Zentrierbohrung (B) Freistich DIN 509 F 0,6 x 0,3 Freistich DIN 509 E 0,6 x 0,3 Gewindefreistich DIN 76-47 -0,2 12 +0,1 10 h7 32 h5 R z 0,8 24 h7 R z 6,3 M14x1 8 P9 8 +0,1 9 10 32 +0,3 75 +0,2 25 +0,1 4 +0,1 22 100 +0,2 138-0,2 DIN 332 B 2,5 x 5,3 Rund 50 x 140 DIN 10103 - C45 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Folie 3 Maße ohne Toleranzangabe Dipl.-Ing. J. Hoffmann nach DIN 7168 - mittel

Getriebegehäuse Bohrstange Stützlager Deckel 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Dipl.-Ing. J. Hoffmann Folie 4

Zentrierbohrungen nach DIN 332 d 1 d 2 60 o B d 1 d 2 60 o 120 o Form Form Standardform Standardform Form Form B mit mit kegelförmiger kegelförmiger Schutzsenkung Schutzsenkung Form Form C mit mit kegelstumpfförmigeförmiger kegelstumpf- Schutzsenkung Schutzsenkung Form Form R gewölbte gewölbte Laufflächen Laufflächen DIN 332-4x8,5 DIN 332-4x8,5 DIN 332-4x8,5 muß... darf... darf nicht... 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Folie 5 Dipl.-Ing. J. Hoffmann... am Fertigteil verbleiben

Herstellung einer Passfedernut v f L I II v f L Schaftfräser Scheibenfräser Pendelfräsen mit stufenweiser Tiefenzustellung oder spezieller Bohrnutenfräser Beachtung: ungehinderter Werkzeugzugang und Kollision III v f L Tauchfräsen mit mit Schlitzfräser DIN 850 oder Schwenkräumen Scheibenfeder DIN 6888 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Dipl.-Ing. J. Hoffmann Folie 6

Freistiche für rotationssymmetrische Werkstücke E F Bearbeitungszugabe R R Form E Für Werkstücke mit einer Bearbeitungsfläche Form F Für Werkstücke mit zwei recht-winklig zueinanderstehenden Bearbeitungsflächen 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Dipl.-Ing. J. Hoffmann Folie 7

Gewindeausläufe, -freistiche nach DIN 76 T 1 Gewindeabstand bstand des letzten vollen Gewindeganges von der nlagefläche Gewindefreistich Form Regelfall Form B kurz 14.04.2007 Fertigungstechnik I Übung Gestalten Dipl.-Ing. J. Hoffmann Folie 8