Sasaki / Mitterecker SADAKO SEITE 1 Ingrid und Christian Mitterecker
Sadakos Leben 7.Jänner 1943: Sadako Sasaki wird geboren. Sie ist die erste Tochter einer Friseurfamilie. Bald nach ihrer Geburt wird ihr Vater eingezogen. Liebe Frau Ingrid und lieber Herr Christian Mitterecker, ich bin sehr glücklich, dass ich Sie kennen lernen durfte. Bitte überliefern Sie für alle Zeiten die Seele von Sadako als Kranich faltende Botschafterin der Freundschaft. Sasaki Masahiro 6. August 1945, 8Uhr15 bis 8Uhr16: Die erste Atombombe, genannt Little Boy, wird über Hiroshima abgeworfen. Sadako und ihr Bruder sind zur Zeit des Abwurfs mit ihrer Mutter und Grossmutter daheim, 1,7 Kilometer vom Zentrum der Atombombenexplosion entfernt. Auf der Flucht mit ihrer Mutter, Grossmutter und ihrem Bruder kommt Sadako in den schwarzen Regen. Anfang Oktober 1945: Umzug in ein Haus in der Nähe des Elternhauses der Mutter, Fujiko, da das Haus der Familie Sasaki niedergebrannt ist. 1947: Sadakos Vater eröffnet einen neuen Friseurladen. Das Leben beginnt sich langsam wieder zu normalisieren. Sadako ist vollkommen gesund. 1948: Sadakos Bruder Masahiro tritt in die Noborimachi Grundschule ein. 1949: Schuleintritt Sadakos. Frühling 1954: Sadako ist in der 6. Klasse. Zur Stärkung des Gemeinschaftssinns trainiert ihr Lehrer, Herr Nomura, die Klasse im Staffellauf. Die Schüler beschließen für das Herbst-Sport-Fest täglich nach Unterrichtsschluss zu trainieren. September 1954: Sadako ist etwas blasser als sonst, aber niemand macht sich ernsthaft Sorgen. Sadako ist 1m35 groß und wiegt 27 kg. Sie ist für ihre Größe zwar etwas zu dünn, wird aber als sehr kräftig beschrieben. SEITE 2 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 3 Ingrid und Christian Mitterecker
Oktober 1954: Sadako ist die schnellste Läuferin der Schule und wird für das Herbst-Sport-Fest ausgewählt. Herbst 1954: Schul-Exkursion zum Itsukushima Schrein auf der Miyajima-Insel, ein Inselheiligtum 10 km südwestlich von Hiroshima, eine der drei Landschaften Japans die in der Dichtung als schönste gepriesen werden. November 1954: Sadako verkühlt sich, bekommt Schwellungen am Hals und hinter den Ohren, so als hätte sie Mumps. Anfang Jänner 1955: Da die Schwellungen nicht zurückgehen, wird Sadako zum ersten Mal in einer Klinik untersucht. Ende Jänner 1955: Purpurrote Punkte (Petechien) auf ihrem linken Bein. 18. Februar 1955: Diagnose Leukämie, der Arzt teilt dem Vater mit, dass Sadako höchstens noch ein Jahr zu leben hat. 21. Februar 1955: Sadako kommt ins Rot-Kreuz-Spital Hiroshima. März 1955: Sadakos Vater nimmt ihr Abschlusszeugnis entgegen. Sadako wird wie ihre Schulkolleginnen in die Junior High School eingeschrieben. Sadakos Klassenkameraden der Grundschule beginnen sie abwechselnd zu besuchen. Ende August: Sadako hat tausend Kraniche gefaltet, sie ist immer noch krank, aber sie beschließt weiter Kraniche zu falten, manche kaum größer als ein Reiskorn. Insgesamt wird sie um die 1600 Papierkraniche falten. Ende September, Oktober 1955: Der dritte Krankheitsschub Sadakos. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich so sehr, dass sie ohne Hilfe nicht mehr gehen kann. Die letzte Zeit vor dem Tod verbringt ihre Mutter die Nächte im Spital bei Sadako. 25. Oktober 1955: Sadako stirbt im Alter von 12 Jahren. Ab Oktober 1955: Nach Sadakos Tod beginnen ihre Schulkollegen, nahezu tägliche Treffen. Sie beraten die Frage, wie sie Sadako gedenken können. Die Idee eines Denkmales entsteht. 5. Mai 1958: Enthüllung des Kinder-Friedens-Denkmals. Dezember 1998: Sadakos Mutter Fujiko stirbt im Alter von 80 Jahren. Februar 2003: Sadakos Vater Shigeo stirbt im Alter von 87 Jahren. Mai 1955: Sadako wird in ein Doppelzimmer gelegt. Sie teilt es mit dem vier Jahre älteren Mädchen Kiyo Okura. Sadako beginnt viel zu lesen, Briefe zu schreiben. 4. Juli 1955: Letzte Eintragung in den heimlichen Aufzeichnungen, in denen Sadako ihre Blutwerte festhält. (Das Blatt wird nach ihrem Tod unter ihrer Matratze gefunden.) Juli 1955: Das fünfjährige Mädchen Yuki stirbt in Sadakos Spital an Leukämie. August 1955: Um die Kranken zu ermuntern werden von Schülerinnen einer höheren Mädchenschule aus der Hafenstadt Nagoya bunte Papierkraniche ins Krankenhaus geschickt. Sadako beginnt wie viele andere im Spital Kraniche zu falten. Eine alte japanische Legende besagt: Wer tausend Kraniche faltet, wird gesund. 6. August 1955: Am ganzen Körper Sadakos sind jetzt Petechien zu sehen. Trotzdem, die Behandlung zeigt eine Weile leise Erfolge, Sadako fühlt sich besser. Sie darf das Krankenhaus verlassen, um mit ihrer Familie an der Gedenkfeier zu Ehren der Atombombenopfer teilzunehmen. Wegen starken Zahnfleischblutungen muss Sadako sofort zurück ins Spital, ohne an den Feierlichkeiten teilgenommen zu haben. SEITE 4 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 5 Ingrid und Christian Mitterecker
Die Entdeckung der echten Sadako Mai 2004 traf das Schauspieler- und Autorenpaar Ingrid und Christian Mitterecker mit seinem Amal Theater im Rahmen einer großen Recherchereise in Japan auf Sadakos Bruder Masahiro Sasaki. Die Familie Sadakos erteilte den Mittereckers die Erlaubnis, als Erste Sadakos wahre Geschichte zu erzählen, Voraussetzung für das Jugendbuch Sadakos Plan. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur eine von Shigeo Sasaki, dem Vater Sadakos, unterstützte Sadako-Ausstellung im Friedensmuseum Hiroshima. Alle anderen Darstellungen, Bücher, Filme, Comics... über Sadakos Leben waren im Großen und Ganzen erfunden. Außerdem übergab Masahiro Sasaki den Mittereckers ein Lyrik-Manuskript ( Meine kleine Schwester Sadako ) mit Erinnerungen der Familie und dem Fotoalbum mit allen Fotos von Sadako zur exklusiven Veröffentlichung. SEITE 6 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 7 Ingrid und Christian Mitterecker
Aufführungsfoto Sadakos Plan Über Sommer 2004 wurde das Jugendbuch Sadakos Plan abgeschlossen, Masahiro Sasakis Buch Meine kleine Schwester Sadako übersetzt, ein Kinderstück (nach Texten Masahiro Sasakis) und eine Leseperformance nach dem Jugendbuch (in Paris in Zusammenarbeit mit der großen Dame der abstrakten Kunst Aurélie Nemours) erarbeitet. Herbst 2004 erfolgten die Premieren der beiden Stücke im Museumsquartier in Wien. Beide Produktionen wurden in über 100 Aufführungen österreichweit gespielt. Das Jugendbuch Sadakos Plan wurde allein im ersten Jahr rund 10.000 Mal verkauft, weitere Ausgaben folgten. November 2004 veranstalteten Ingrid und Christian Mitterecker die erste Friedenstour mit Masahiro, dessen Frau Yaeko und deren Sohn, dem Rockmusiker Yuji Sasaki, und der ebenfalls aus Japan eingeflogenen Übersetzerin von Meine kleine Schwester Sadako Mio Aizawa. Masahiro Sasakis Buch Meine kleine Schwester Sadako wurde publiziert, weitere Ausgaben folgten. Bei dieser Tour (im Zug von Wien nach Salzburg) entstand in Masahiro Sasaki der Wunsch, die fünf letzten erhaltenen Kraniche Sadakos (mit Echtheitszertifikat des Vaters) zu den fünf Kontinenten in der Welt zu bringen. Zugleich übertrug er mit der Bitte um Hilfe die Rechte an Sadakos Geschichte außerhalb Japans und Amerikas an das Autorenpaar. Also war es für Masahiro Sasaki klar, dass einer der Kraniche in Österreich landen sollte. SEITE 8 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 9 Ingrid und Christian Mitterecker
Ingrid und Christian Mittecker mit Sadakos kleinen Geschwistern 2006, im Rahmen ihrer 4-monatigen Welt-Umrundungs-Tournee (im Auftrag des Außenministeriums) schauten Ingrid und Christian Mitterecker wieder in Japan vorbei. Masahiro und Yuji Sasaki organisierten die zweite gemeinsame Friedenstour durch Schulen in Tokyo und im Friedensmuseum in Hiroshima. Oktober 2009: Er ist nicht viel größer als ein Reiskorn, aber von mächtiger Symbolik. orf.at, 24.10.2009 Nach einer dritten Sasaki/Mitterecker-Friedenstour wurde am 23. Oktober 2009 einer der letzten fünf Kraniche Sadakos (Foto) für immer in Österreich installiert: in der ehemaligen Synagoge in der Friedensstadt Stadtschlaining (Friedensbibliothek, Hauptlatz 3). SEITE 10 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 11 Ingrid und Christian Mitterecker
Liebe Freunde, tut mir leid, dass ich mich bei Euch lange nicht meldete. Ich wollte es zwar, aber konnte nicht wegen des Unterschiedes der Sprachen. Wie geht es Euch? Was für Projekte habt Ihr jetzt? Wenn mein Text für Euer Buch geeignet ist, bitte verwendet ihn. 2011: Im Wieser Verlag erschien Ingrid und Christian Mittereckers Hiroshima- Fukushim Essay Die Dankbarkeit des Kranichs (mit Beiträgen von Satoru Konishi, Akio Yokoyama und Masahiro Sasaki). Text Dieser Unfall wurde zwar durch eine Naturkatastrophe verursacht, stellt aber auch eine von Menschen verursachte Katastrophe dar. Außerdem bedeutet er auch eine Gotteswarnung an uns, alle Menschen. Ich mache eine große Sorge um die jetzige Lage. In Erinnerung an den Auswirkungen der Radioaktivitäten durch die Atombombe habe ich auch große Angst. Der Unfall hätte nie geschehen sollen. Nachdem aber er schon geschehen ist, müssen wir daran denken, die ganze Weisheit der Menschheit einzusetzen, um ihn in Griff zu kriegen. Die Sicherheit und die Gefahr trennen sich von einander nur durch ein hauchdünnes Papier. Wir, Menschen haben die Atomenergie entwickelt und genießen, was sie ermöglicht hat. Es gibt da natürlich auch Atomergiegegner. Mit dem Widerspruch, dass wir das kritisieren, was wir gleichzeitig annehmen und genießen, lebe ich auch. Ich wünsche, dass die Katastrophe, die schon passiert ist, so früh wie möglich ihr Ende finden wird und dass wir bald vor Auswirkungen der Radioaktivitäten keine Angst mehr werden haben müssen. Am wichtigsten ist die arrogante Idee aufzugeben, die Natur herauszufordern. Aus diesem Vorfall sollten wir, alle Menschen in der ganzen Welt eine Lehre ziehen, um den gleichen Fehler nie wieder zu begehen. Wir haben eine Verantwortung und Pflicht, den nächsten Generationen die schöne Erde zu vererben. Da vertraue ich auf die Fähigkeit der Menschheit, eine richtige Entscheidung zu treffen. Sadakos Wunsch war und ist es, ein Mitgefühl zu haben als Basis für die Kommunikation, bei der wir uns unabhängig von Unterschieden der Rassen, Religionen, Kulturen und Bildungen als gleiche Menschen diskutieren und vergeben können. Um ihren Wunsch zu erfüllen, werde ich weiter in Zusammenarbeit mit Freunden in der Welt die mit Orizuru (Papier-Kranichen)-Mission betreiben. Ich bedanke mich bei allen Freunden in Österreich, besonders bei Ingrid und Christian für Eure Liebe. Masahiro Sasaki (Übersetzung Akio Yokoyama) SEITE 12 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 13 Ingrid und Christian Mitterecker
August 2015: Zur Neuauflage der Bücher (Anm.: Meine kleine Schwester Sadako und Sadakos Plan im Verlag * ingridundchistian.at * ) hat Sadakos Bruder eine eindringliche Grußbotschaft über das Ehepaar aus Deutsch- Bieling an die Welt gesandt. Es ist ein Appell an den Frieden. 6. August 2015, ORF, heute österreich und Burgenland heute SEITE 14 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 15 Ingrid und Christian Mitterecker
Ingrid und Christian Mitterecker SADAKOS PLAN Jugendbuch Sadakos Plan wurde in inniger Freundschaft mit Sadakos Familie erarbeitet. Sadako, ein japanisches Mädchen, und ihr unfassbares Schicksal. Wer war sie? Warum faltete sie fast zweitausend Papierkraniche, verzweifelt und doch hoffnungsvoll? Wenn das Leben nur mehr an einem seidenen Faden hängt, was bindet man daran? Sadako wusste es. Dieses Buch finde ich großartig. Es stellt uns auf der einen Seite die Figur von Sadako genau dar und auf der anderen lässt es uns nachdenken, was wir heute tun müssen. Satoru Konishi (Univ. Prof. em. für Germanistik, Übersetzer, Überlebender der Atombombe von Hiroshima) Sadakos Plan Verlag *ingridundchristian.at* Hardcover, Euro 14,-- ISBN 978-3-903019-16-4 SEITE 16 Ingrid und Christian Mitterecker SEITE 17 Ingrid und Christian SADAKOS Mitterecker PLAN - Neuausgabe 2015
Masahiro Sasaki MEINE KLEINE SCHWESTER SADAKO Übersetzung: Mio Aizawa Hg.: Ingrid und Christian Mitterecker Masahiro Sasakis Erinnerungen an seine Schwester Sadako, die Erinnerungen der Eltern, der Freunde, der Menschen, die Sadako begegneten: ein Zyklus eindringlicher und berührender Prosagedichte, auch die Geschichte eines sterbenden Kindes, aber täuschen wir uns nicht: Sadakos Schicksal will uns nicht lehren, dass der Tod Teil des Lebens ist. Sadako ist an den Folgen des ersten Atombombenabwurfs gestorben. Ihre Geschichte ist Teil einer von Menschen verursachten Katastrophe. Es gibt keine Rechtfertigung für Krieg! Masahiro Sasaki Meine kleine Schwester Sadako Verlag *ingridundchristian.at* Hardcover, Euro 12,-- ISBN 978-3-903019-00-3 MEINE KLEINE SCHWESTER SEITE 18 SADAKO Ingrid und - Neuaugabe Christian Mitterecker 2015 ALLE UNSERE BISHERIGEN SADAKO-BÜCHER SEITE 19 Ingrid und Christian Mitterecker
* ingridundchristian.at * Mag. Ingrid und Christian Mitterecker A-7522 Heiligenbrunn Deutsch Bieling 28 T 0043 3324 27983 Mobil 0664 59 55 006 mitterecker@ingridundchristian.at SEITE 20 Ingrid und Christian Mitterecker