Konzept Kindergarten St. Joseph

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Transkript:

Konzept Kindergarten St. Joseph Wibbeltstraße 2 59302 Oelde Leitung: Brigitta Westarp Kommissarische Leitung: Isabel Ahlers Telefon: 0 25 22/ 42 94 Kita.stjoseph-oelde@bistum-muenster.de www.familienzentrum-stjoseph-oelde.de Stand: März 2016

2 Inhaltsverzeichnis Entwicklung des Familienzentrums St. Joseph... 3 1 2 3 Profil und Rahmenbedingung der Einrichtung... 4 Unser katholisches Profil... 12 Sozialräumlicher Bezug... 13 5 Pädagogische Angebote der Kindertageseinrichtung... 15 5.1 Beratung und Unterstützung von Kindern und Familien... 15 5.2 Beratung und Unterstützung zum Thema Gesundheitsfürsorge... 19 5.3 Beratung und Unterstützung zur Sprachförderung... 22 6 Familienbildung und Erziehungspartnerschaft... 23 7 Unterstützung bei der Vermittlung und Nutzung von Kindertagespflege 27 8 Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf... 28 9 Weitere Angebote für Kinder, Eltern und Familien... 30 10 11 Ausrichtung des Angebots an den Sozialraum... 32 Aufbau einer verbindlichen Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Diensten, deren Tätigkeiten die Aufgaben des Fz berührt... 33 11.1 Kooperationspartner des Familienzentrums... 33 12 Bekanntmachung des Angebotes durch zielgruppenorientierte... 36 Kommunikation 13 Sicherung der Qualität des Angebotes durch Leistungsentwicklung und 37 Selbstevaluation Anhang der differenzierten Konzepte zum FZ-Evaluationsbogen: 5.1 Informationen zum Umfeld des Familienzentrums und Abstimmung des Angebotes auf den Sozialraum... 2 5.3 Belege/ Begründungen zur Sozialen Lage im Umfeld... 6 8.7 Das Sprachförderkonzept... 13 8.7.1 Die Interkulturelle Arbeit.....19

3 Entwicklung des Familienzentrums St. Joseph In der Stadt Oelde gibt es zwölf Kindertageseinrichtungen, davon zwei in kommunaler, zwei in evangelischer und acht in katholischer Trägerschaft. Im Jahr 2006 startete die Pilotphase Familienzentrum des Landes Nordrhein-Westfalens. Inzwischen sind in der Stadt Oelde fünf Familienzentren etabliert. Ein Workshop aller zwölf Kindertageseinrichtungsleitungen und des Fachbereichsleiters des Jugendamtes der Stadt Oelde findet fortlaufend min. vierteljährlich statt. Im Jahr 2008/ 09 zertifizierten sich die beiden Kindertageseinrichtungen St. Hedwig & St. Joseph als gemeinsames Familienzentrum. Beide liegen im Norden der Stadt Oelde und kooperieren schon seit Jahren erfolgreich miteinander. Durch die Tageseinrichtungen werden ca. 180 Familien unterschiedlichster Nationalitäten, verschiedener Konfessionen und Kulturen erreicht. Im Januar 2015 bekam die Stadt Oelde Mitteilung über ein weiteres Familienzentrumskontingent. Nach den kleinräumigen Auswahlkriterien war dies zur Förderung von Familienzentren zu vergeben. Die Kindertageseinrichtungen St. Joseph und St. Hedwig kamen aufgrund der fast deckenden Kriterien zur Auswahl der Plus Kita-Einrichtungen in Frage. Es ergab sich die Möglichkeit, dass sich der Verbund aus den Kindertageseinrichtungen St. Hedwig & St. Joseph auflöst und sich die Kindertageseinrichtung St. Joseph im Kindergartenjahr 2015/16 als Einzelfamilienzentrum zertifizieren lässt. Dies wurde vom Jugendhilfeausschuss der Stadt Oelde im März 2015 entschieden.

4 1 Profile und Rahmenbedingungen Einrichtung St. Joseph Kindergarten Träger Kath. Pfarrei St. Johannes Gemeinde St. Joseph Wibbeltstraße 2 59302 Oelde Tel.: 02522/ 8383990 Einrichtung: Kindergarten St. Joseph Leitung: Brigitta Westarp; Stellvertretung: Isabel Ahlers Wibbeltstraße 2 59302 Oelde Tel.: 02522/ 42 94 E-Mail: kita.stjoseph-oelde@bistum-muenster.de FZ-Webseite: www.familienzentrum-stjosephoelde.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 25 Std. Modell: 7:15-12:30 Uhr 35 Std. Modell: Montag - Donnerstag: 7:15-12:30Uhr 14:00-16:30 Uhr Freitag: 7:15-12:30 Uhr 35 Std. Block: Montag Donnerstag: 7:15 14:30 Uhr oder 8:00 15:00 Uhr Freitag: 7:15 15:00 Uhr 45 Std. Modell: Montag - Donnerstag: 7:15-17:00 Uhr Freitag: 7:15-15:00 Uhr

5 Gruppenstärke: Bei insgesamt 4 Gruppen können in 2 Gruppen bis zu 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren sowie in 2 weiteren U-3-Gruppen bis zu 20 Kinder von 2 bis 4 Jahren betreut werden. Wir bieten 4 Plätze für behinderte und entwicklungsverzögerte Kinder nach 53 f SGB an. Personal: 1 freigestellte Leitung 4 Gruppenleiterinnen 4 Ergänzungskräfte z.t. in Teilzeit 4 Fachkräfte in Teilzeit (U3 Bereich) 1 Heilerziehungspflegerin als integrative Fachkraft 1 Diplom Pädagogin als integrative Fachkraft 1 Sprachförderkraft 1 Plus Kita Fachkraft Allgemeines: Unsere Einrichtung besuchen ca. 90 Kinder in vier Gruppen der Gruppenform I und III. Im August 2013 fand die Umwandlung von einer Gruppe in Gruppenform I statt, d.h. wir haben die Möglichkeit, zwischen 4 und 6 U- 3-Kinder zu betreuen. Dazu wurde ein Wickelbereich eingerichtet und ein Schlafraum in einem Anbau neu geschaffen. Im August 2014 wurde eine weitere Gruppe in Gruppenform I umgewandelt, sodass mittlerweile bis zu 12 U3 Kinder betreut werden können. Auch hier wurden ein Wickelbereich und ein Schlafraum angebaut. Jeder Gruppenraum verfügt über einen eigenen individuell gestalteten Nebenraum. Auf unserem großzügig gestalteten Außengelände befinden sich verschiedene Spielgeräte, die die Kinder zu vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten anregen. Durch die unterschiedlichen Bodenstrukturen (Rasen, Steine, Rindenmulch, Erde, Sand, Kies) sammeln die Kinder Erfahrungen mit all ihren Sinnen.

6 Unsere pädagogische Arbeit mit den Kindern und ihren Familien: Das Wohlbefinden ist die Grundvoraussetzung für die gesamte Entwicklung des Kindes. Wir als Erzieherinnen sind Bezugspersonen für die Kinder und begleiten, bestärken und unterstützen sie während der Kindergartenzeit. Damit die Kinder sich wohl fühlen können, geben wir ihnen durch ein vielfältiges Materialangebot die Möglichkeit, eigene Interessen und Bedürfnisse auszuleben und selbstständig auszuführen. Selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln ist eine wichtige Voraussetzung für das spätere Leben. Durch das Beobachten der Kinder im Spiel und das gemeinsame Leben des Gruppenalltages, befinden wir uns im Austausch über Interessen, Bedürfnisse und Lebenssituationen der Kinder. Wir sind für die Kinder eine Bezugsperson, welche sie für die Dauer ihrer Kindergartenzeit begleitet, unterstützt und auch herausfordert. Das Frei -Spiel ist einer der wichtigsten Bestandteile eines Kindergartentages! Im Freispiel wählen die Kinder Spielmaterial, Spielpartner und Dauer des Spielverlaufs selbstständig aus. Sie haben die Möglichkeit sich mit Anforderungen und im Umgang mit anderen zu erproben. Sie machen wichtige Erfahrungen aus dem Spiel heraus, was das Freispiel so wichtig macht. Kinder lernen durch Dinge, die sie anfassen und selbst ausprobieren können. Das Spiel ist eine wirksame Form des Lernens. Die Entwicklung der Selbstständigkeit ist ein wichtiger Bestandteil des Freispiels.

7 Kinder üben selbstverantwortlich ihren Tag zu gestalten. Kinder be-greifen ihre Umwelt indem sie selbst aktiv werden und Dinge ausprobieren und erforschen. Als Kindergarten haben wir einen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Ziel unserer Bildungsarbeit ist es, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen. Die Kinder werden in den Bildungsbereichen kognitiv, grob- und feinmotorisch und sozial- emotional gefördert. Dies geschieht im Familienzentrum durch die gemeinsame Erarbeitung situationsorientierter Themen. Die aktuellen Interessen der Kinder aber auch die Jahreszeiten und die damit verbundenen Veränderungen und Beobachtungen in der Natur sowie Feste, bieten Möglichkeiten ein Thema intensiv aufzugreifen. Ausreichende Bewegung der Kinder sowie die richtige Ernährung sind Voraussetzungen um sich gesund zu entwickeln. Dies ist ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Zweimal jährlich findet eine Frühstückswoche statt. Die Kinder haben die Möglichkeit von einem Frühstücksbuffet frei zu wählen. Die Selbstständigkeit steht hierbei im Fokus. Erweitert wird das Buffet durch landestypische Speisen von unseren Familien anderer Nationalität. Auch der Förderverein beteiligt sich durch den Einkauf besonderer Lebensmittel. Das tägliche Spiel im Freien bietet den Kindern durch das Außengelände vielfältige Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten. Darüber hinaus hat jede Gruppe einen festen Turnvormittag in der Woche. Hierzu wird die nahe gelegene Turnhalle, die durch einen kurzen Fußweg zu erreichen ist, ausgiebig genutzt. Jährlich findet im Jahnstadion der Stadt Oelde das Mini- Sportabzeichen für die Kinder statt. Die Freude an der Bewegung steht dabei im Vordergrund.

8 Unseren Kindergarten besuchen Kinder aus verschiedenen Nationen mit unterschiedlichen Religionen. Daher ist uns die Interkulturelle Arbeit eine bewährte, wichtige Grundlage. Sie zeigt sich weniger in Projektcharakter, sondern in unserer täglichen Grundhaltung (siehe Anhang 8.7.1 Die Interkulturelle Arbeit). Ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist das kirchliche Brauchtum. Im täglichen Miteinander vermitteln wir den Kindern elementare Erfahrungen, z.b. Nähe, Grundvertrauen, Geborgenheit, Verlässlichkeit, Orientierung. Kirchliche Feste fließen im Jahreslauf mit ein. Durch gemeinsames Singen, Beten, feiern von Gottesdiensten, wird den Kindern das Leben Jesu näher gebracht. Neben dem täglichen Spiel im Freien findet zweimal jährlich eine Woche im nahe gelegenen Wald statt. Durch die Vielfalt der Natur sammeln die Kinder unterschiedliche und abwechslungsreiche Erfahrungen. Sie bietet auf der einen Seite Raum für Bewegung und Abenteuer, gleichzeitig findet man auch Ruhe und Entspannung. Somit kann jedes Kind seinen individuellen Bedürfnissen nachkommen.

9 Es ist normal, verschieden zu sein, unter diesem Motto werden in unserer Einrichtung behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder gemeinsam mit den anderen Kindern u.a. in Kleingruppenarbeit betreut. Durch die Unterstützung einer Heilerziehungspflegerin, sowie einer Diplom Pädagogin, erleben die Kinder eine gezielte Förderung und die Integration in eine Gemeinschaft. Die Kinder, die bei ihrer Sprachentwicklung eine zusätzliche Hilfestellung benötigen, erfahren diese durch eine Sprachförderkraft. Im August 2016 läuft diese Maßnahme aus und wird durch die alltagsintegrierte Sprachförderung abgelöst. (siehe Anhang 8.7 Das Sprachförderkonzept). In regelmäßigen Abständen werden Elternsprechtage angeboten, in denen Fortschritte oder weitere Förderbedarfe besprochen werden. Unsere Arbeit mit den Eltern: Eine gute Begleitung in der Entwicklung der Kinder kann nur in guter Zusammenarbeit der Eltern gelingen. Wir verstehen uns als Ansprechpartner für Kinder und Eltern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit. In einem ersten Anmeldegespräch sowie einem Elternabend werden die Eltern über das Familienzentrum und die pädagogische Arbeit informiert. Weitere Informationen zu Veränderungen und Angeboten erhalten sie durch regelmäßige Elternbriefe. Ein kurzer Austausch in der Bring- und Abholphase ermöglicht es Eltern und Erzieherinnen über Ereignisse, die das Kind betreffen, zu sprechen. In regelmäßigen Abständen werden ebenso Elternsprechnachmittage angeboten. Dort kann ein Austausch über den Entwicklungsstand des Kindes in ruhiger Atmosphäre stattfinden. Der Elternbeirat und auch andere aktive Eltern engagieren sich im gesamten Jahres-ablauf mit

10 unterschiedlichen, eigenständigen Aktionen, z.b. die Winterwanderung, oder Väter bieten das Vater-Kind-Zelten an. Elternvollversammlung, Elternbeiräte und Räte der Tageseinrichtung Zu Beginn jedes Kindergartenjahres werden die Gremien Elternbeirat und Rat der Tageseinrichtung der Kindertageseinrichtung über die Jahresplanung des Familienzentrums informiert. Die Mitwirkungen der Eltern werden abgestimmt, sowie deren Vorschläge eingebracht. Nach der Sitzung des Rates der Tageseinrichtung im Herbst des jeweiligen Jahres stehen allen Eltern die Termine der Ferien- und Schließungszeiten des folgenden Jahres zur Verfügung. Rat der Tageseinrichtung Mindestens ein Mal jährlich findet ein Austausch in der Sitzung des jeweiligen Rates der Tageseinrichtung zum Schwerpunkt Familienzentrum statt. Die Leitung informiert über die Entwicklung des Familienzentrums, stellt weitere Planungen vor und stimmt die Arbeit mit den Eltern und Trägervertretern ab. Ideenvorschläge der Elternvertreter werden aufgenommen. Elternbefragungen etc. Durch Informationsschreiben und Elternabende werden Eltern grundsätzlich in die Entwicklung des Familienzentrums mit einbezogen. Grundsatz ist die Aktivierung zur Mitwirkung an der Gestaltung des Familienzentrums. Vor diesem Hintergrund wird zweijährlich eine Bedarfsabfrage für die Weiterentwicklung des Familienzentrums durchgeführt.

11 Förderverein St. Joseph Engagierte Eltern und Erzieherinnen des Kindergartens gründeten im Mai 2007 den Förderverein Kindergarten St. Joseph, um den Kindergarten in ideeller und materieller Form zu unterstützen. Der Förderverein greift dort, wo keine finanziellen Mittel des Trägers zur Verfügung stehen. Mitgliederbeiträge, Erträge aus den unterschiedlichen Aktionen des Fördervereins und Spenden ansässiger Unternehmen ermöglichten bisher Anschaffungen und Maßnahmen zur Unterstützung von Familien und der pädagogischen Arbeit. Der Vorstand des Fördervereins plant seine Aktionen in enger Kooperation mit dem Kindergarten St. Joseph.

12 2. Unser katholisches Profil Auf der Grundlage des katholischen Glaubens erfahren die Kinder in unserem Familienzentrum religiöse Erziehung. In Zusammenarbeit der Kindergärten St. Joseph & St. Hedwig und innerhalb unserer Kirchengemeinde St. Joseph finden verschiedene religiöse Aktivitäten statt wie Kinderbibelwoche, Wortgottesdienst zum Aschermittwoch (Aschekreuz), Palmprozession, Osterkerzenweihe, Fronleichnamsprozession, Laternennachmittag, Familiengottesdienste, Kirchenführungen, teils auch in Gotteshäusern anderer Glaubensrichtungen. Vielfältiges Betrachten, Gestalten und Besprechen von Naturerlebnissen macht den Kindern den Wert der Natur und somit die Schöpfung Gottes bewusst. Kinder unterschiedlicher Konfessionen, Nationen und Kulturen finden in unserem Familienzentrum Aufnahme und Anerkennung in ihrem eigenen Wesen. Durch praktisches Erleben und durch unser Vorbild vermitteln wir den Kindern Toleranz und Akzeptanz anderer Glaubensansätze, sowie Nähe, Grundvertrauen, Geborgenheit, Verlässlichkeit und Orientierung. Im täglichen Miteinander werden diese Fähigkeiten stetig gefördert und vertieft.

13 3. Sozialräumlicher Bezug Oelde ist eine soziale und engagierte Stadt für Jung und Alt, sie bietet jungen Familien optimale Lebensbedingungen. Aktive Unterstützung erfahren berufstätige Eltern durch Angebote der Kinderbetreuung, der Schulen und der Kinder- und Jugendarbeit. Die Stärkung der Handlungskompetenz und der Eigenverantwortlichkeit der Familien steht dabei im Vordergrund. Veränderte Familien- und Arbeitsstrukturen können Familien jederzeit betreffen. Die Stadt unterstützt Eltern in diesen Fällen mit Ganztagsbetreuung, der Kooperation mit den Eltern sowie der Sprachschulung. Migranten bringen sich aktiv in das soziale Leben der Stadt ein. Seit September 2015 bietet eine Notunterkunft Flüchtlingen die Möglichkeit in Oelde anzukommen. Die Stadt und die Kirchengemeinde sind dabei die größte Unterstützung. In den letzten Jahren wurde das Modell der Migrationslotsen in Oelde lebendig installiert. Der Grundbaustein der Jugendarbeit besteht aus sozialer Prävention sowie der Förderung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Vielfältige Möglichkeiten bietet die Stadt Oelde für Freizeitgestaltung und Naherholung. Die kulturellen Angebote sowie die Infrastruktur für Freizeit und Erholung (Spielplätze und Sportstätten) werden stetig weiterentwickelt. Eine wesentliche Säule für das Kultur- und Freizeitangebot ist die Kirche sowie die Vereine in Oelde. In einer verkehrsberuhigten Zone, auf dem Kirchplatz, liegt die Kindertageseinrichtung St. Joseph in unmittelbarer Nähe der angrenzenden katholischen Kirche sowie dem Pfarrheim St. Joseph. In der Umgebung dieses Zentrums sind Ein- und Mehrfamilienhäuser, ein Kleingewerbegebiet, vier Einkaufdiscounter, zwei Tankstellen, ein Autohändler, zwei Friseurläden, eine Apotheke, vier Bäckereien, zwei Versicherungsbüros, zwei Gaststätten, ein Tierbedarf, ein Fitnessstudio, vier Imbisse, eine Videothek, ein Baumarkt, die Begegnungsstätte Drostenhof, drei Arztpraxen, ein Zahnarzt, zwei Ergotherapeutische Praxen, eine Logopädische Praxis und zwei Grundschulen. In unmittelbarer Umgebung befinden sich sieben Spielplätze, zwei Bolzplätze und zwei Schulhöfe.

14 Die Kindertageseinrichtung hat Zugang zum Benningloh, einem größeren Waldgebiet, welches ca. 1,3 km vom Kindergarten St. Joseph entfernt ist. Dieses Waldgebiet wird für die jährlichen Waldwochen genutzt. Der Stadtkern ist in ca. 1 Kilometer von der Einrichtung fußläufig zu erreichen. Besuch auf dem Pferdehof Experimentieren und forschen

15 4 Pädagogische Angebote der Kindertageseinrichtung 4.1 Beratung und Unterstützung von Kindern und Familien Allgemeiner Sozialer Dienst des Jugendamtes der Stadt Oelde Dem Familienzentrum ist ein Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) als Ansprechpartner zugeordnet, der Neumeldungen entgegennimmt und grundsätzlich für die Bearbeitung dieser Neumeldungen zuständig ist. Über die konkrete Zusammenarbeit in Einzelfällen hinaus sind weitere Kooperationen, z.b. anonyme Fallbesprechungen möglich. Das Familienzentrum wendet sich z.b. in folgenden Fällen an den ASD: wenn Familien sich in einer schwierigen Lebenslage befinden und sich die Mitarbeiterinnen um das Wohl der Kinder sorgen wenn vor der Aufnahme des Kindes in den Kindergarten die Familie bereits vom ASD betreut wird wenn nach abgeschlossener Betreuung erneut Probleme auftreten wenn dem Familienzentrum in Form von 8a SGB VIII Anzeichen für eine Gefährdung vorliegen und diese im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte abgeschätzt wurden. In gemeinsamen Gesprächen zwischen dem Familienzentrum, dem ASD und den Personensorgeberechtigten wird der Prozess eng von der Plus- Kita- Kraft des Familienzentrums begleitet. Eine insofern erfahrene Fachkraft wird das Mitarbeiterteam ggf. beraten. Werden Vereinbarungen getroffen, beobachtet und überprüft das Familienzentrum diese und steht in ständigem Kontakt zum ASD. Des Weiteren führt der ASD Mitarbeiterschulungen für das Familienzentrum durch und arbeitet in enger Kooperation zu 8a SGB VIII mit dem Familienzentrum zusammen. Die Vorgehensweise wurde im Workshop Familienzentrum 2008 im gemeinsam erarbeiteten Konzept für alle Oelder Kindertageseinrichtungen festgelegt und hat sich gut bewährt.

16 Erziehungsberatungsstelle Neubeckum (EB) Die Erziehungsberatungsstelle Neubeckum (EB) ist der Stadt Oelde und somit auch dem Familienzentrum zugeordnet. Ziel ist es, in gemeinsamer Verantwortung für das Wohl der Kinder und ihrer Familien Beratung anzubieten. Durch die Kooperation soll gezielte Beratung und Hilfe schnell und wirkungsvoll möglich gemacht werden. Seit 2009 wird einmal im Monat während der Öffnungszeit des Familienzentrums ein Beratungsangebot der EB angeboten. Die Beratung findet in ungestörter Atmosphäre in einem separaten Raum des Kindergartens St. Joseph statt. Die Termine werden ausgehangen, die Anmeldung erfolgt über die Leitung in Abstimmung mit der EB. Sollten Eltern eine Beratung über die angebotenen Termine hinaus wünschen, wird der Kontakt zur Erziehungsberatung aufgenommen und Möglichkeiten zur Terminvereinbarung überprüft und ermöglicht. Das Angebot richtet sich auch an Eltern, dessen Kinder nicht im Kindergarten betreut werden. Inhalte und Ergebnisse des Beratungsgesprächs bleiben vertraulich und werden nicht an Dritte weiter gegeben. Ansprechpartnerin ist grundsätzlich die Leitung. In folgenden Fällen wendet sich das Familienzentrum an die EB: zur Festigung und Verbesserung der Erziehungskompetenz bei den Eltern zur Optimierung des Miteinanders in den Familien für den fachlichen Austausch/ die Beratung mit und für Erzieherinnen In gemeinsamen Gesprächen zwischen dem Familienzentrum, der EB und den Familien kann der Prozess von den Mitarbeiterinnen begleitet werden. Weiter sind alle wichtigen Informationen und Flyer über die Erziehungsberatungsstelle im Familienzentrum frei zugänglich.

17 Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (efl) Ein wichtiges Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Förderung der Kommunikationsund Konfliktfähigkeit in Partnerschaft und Familie. Zur Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Oelde findet bei Bedarf eine Weitervermittlung statt. Es gibt eine monatliche Sprechstunde durch eine Fachkraft des efl in den Räumen deren Beratungsstelle. Das Angebot der Beratung ist für Eltern kostenlos. Infomaterial wie Flyer und eine kurze Darstellung des Angebots über diese Beratungsstelle liegen in der Einrichtung aus. Frauen helfen Frauen Ziel der Zusammenarbeit mit der Frauenberatungsstelle Frauen helfen Frauen ist es, die Beratung durch Vermittlung und Kooperation möglichst wohnort- und zeitnah anbieten und durchführen zu können. Die individuelle Beratung erfolgt in geschützten Räumlichkeiten in der Familienbildungsstätte in Oelde, in Einzelfällen kann sie auch im Familienzentrum stattfinden. Eltern-Kind-Gruppe - besonders für Familien mit Migrationshintergrund Seit Gründung der Frühen Hilfen in Oelde findet wöchentlich, zurzeit mittwochmorgens in den Räumen der Familienbildungsstätte eine Eltern- Kind- Gruppe statt. Diese Gruppe richtet sich speziell an Familien mit Kleinkindern ab einem Monat. Angesprochen werden sollen hier auch besonders Familien mit Migrationshintergrund. Begleitet wird diese Gruppe von pädagogischen Mitarbeiterinnen der SKF Oelde. Die Teilnahme ist die Familien kostenlos. Familien werden im Kindergarten auf das Angebot von der Plus Kita Kraft aufmerksam gemacht. Entsprechende Flyer liegen im Kindergarten aus.

18 Plus Kita Fachkraft Seit Oktober 2014 kann unsere Einrichtung Familien in besonderen Lebenssituationen noch weitere und engere Beratung und Begleitung anbieten. Die Plus Kita Fachkraft (Mitarbeiterin unseres Kindergartens) steht allen Familien und auch den Mitarbeiterinnen als Ansprechpartner zur Verfügung. Folgende Leistungsbereiche werden übernommen: Es werden Kontakte zu entsprechenden Beratungsstellen geknüpft Es findet auf Wunsch eine Begleitung in Beratungsgesprächen statt Es wird enger Kontakt zum Jugendamt Oelde gehalten Mit Familien die sich in besonderen Lebenssituationen befinden durch Trennung, Krankheit usw. werden gemeinsame Gespräche geführt um Lösungen und Hilfen zu finden Begleitung und Beratung zu speziellen Fördereinrichtungen für die Kinder anbieten Beratung und Begleitung bei Behördengängen (hier speziell Familien mit Migrationshintergrund) Niedrigschwellende Angebote für alle Familien anbieten und durchführen Spezielle Angebote für Alleinerziehende werden durchgeführt Vereinbarungen und Absprachen, die getroffen wurden, werden beobachtet, dokumentiert und überprüft. Notfalls kommt es zu erneuten Gesprächen und wiederholten Vereinbarungen, um die Qualität zu sichern. Finanziert wird dieses Angebot durch das Land NRW und ist befristet bis zum August 2019. Darüber hinaus gehören Hausbesuche als fester Bestandteil zu der Eingewöhnungsphase im Kindergarten. Um einen ersten vertrauensvollen Kontakt zu den Erzieherinnen aufzubauen, besuchen diese die Familien zu Hause. Dort fühlt sich das Kind sicher und hat die Möglichkeit den Erzieherinnen einen ersten Einblick in sein Leben zu geben. Bei Bedarf werden mehrsprachige Ansprechpersonen einbezogen, um eine Kommunikation zu ermöglichen.

19 Kidzeln-AG - Kindern Demenz erklären Anfang 2015 wurde eine Mitarbeiterin zur Moderatorin des Kidzeln- Projektes ausgebildet. Ausgeführt wurde die Schulung vom Demenz- Service- Zentrum Münsterland- Ahlen. In diesem Projekt erfahren die Kinder in einzelnen Spielmodulen mehr über das Phänomen Demenz. Die Kinder sollen angstfrei, sicher und vertrauensvoll Begegnungen mit demenzkranken Menschen erleben. Es geht hierbei um respektvollen Umgang, Sensibilität zu entwickeln und Empathie zu erfahren. Die Kinder lernen, sich und ihre eigenen Gefühle bewusst zu machen und auch Gefühle anderer wahrzunehmen. Ihre eigene Persönlichkeit soll gestärkt werden. Sie sollen lernen sich und auch andere so anzunehmen, wie sie sind. Die Eltern sind über einen Elternabend und Infomaterialien in das Projekt miteingebunden. Begleitend zum Projekt finden in unregelmäßigen Abständen Treffen mit demenzkranken Menschen statt. Durch die Zusammenarbeit ist die Kooperation zum Kardinal- Von- Galen- Heim entstanden. 4.2 Beratung und Unterstützung zum Thema Gesundheitsfürsorge Kinderärzte Zum Wohle der Kinder arbeitet das Familienzentrum St. Joseph und die Oelder Gemeinschafts-Kinderarztpraxis von Frau Dr. und Herrn Schneidewind seit vielen Jahren kontinuierlich zusammen. Der ganzheitliche Lebens- und Entwicklungsstand der Kinder ist die Grundlage für die U- Untersuchungen und die damit verbundene Entwicklungsdiagnostik. Die Eltern werden bei Elterngesprächen, in denen sie sich mit den Erzieherinnen über den Entwicklungsstand der Kinder austauschen, auf die Wichtigkeit der U- Untersuchungen hingewiesen. Einen ersten Einblick in das U- Heft der Kinder erlangen die Erzieherinnen bei Aufnahme des Kindes. Dies kann Grundlage für weitere Gespräche sein.

20 Eventuelle Rücksprachen mit dem Kinderarzt und den Mitarbeiterinnen des Familienzentrums werden bei Bedarf mit den Eltern vereinbart. Die Kinderärzte informieren die Eltern im direkten Gespräch oder bei Bedarf bei Elternabenden über die notwendigen U Untersuchungen und Impfungen stellen unter Beteiligung der Mitarbeiter/innen des Familienzentrums Bedarfe integrativer Betreuung fest formulieren die notwendigen ärztlichen Stellungnahmen und klären die Mitarbeiter/innen des Familienzentrums über die diagnostizierten Krankheitsbilder und/oder Behinderungen auf Die Gesundheitsvorsorge wird in direkter Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum in organisatorischer Gesamtverantwortung des Familienzentrums geplant und durchgeführt. Gesundheitsamt Das Familienzentrum arbeitet seit einigen Jahren mit dem Gesundheitsamt Ahlen, Zuständigkeitsbereich Ahlen und Oelde, zusammen. Jährlich findet eine zusätzliche Untersuchung der angehenden Schulkinder im Familienzentrum statt, um mögliche Fördermaßnahmen und weitere Unterstützung für die Kinder und deren Familien zu erkennen und zu ermöglichen. Bei Bedarf wenden sich die Erzieherinnen an das Gesundheitsamt, um Fragen zu Förderschulen und einem eventuellen heilpädagogischem Bedarf eines Kindes zu klären. Physiotherapie Clemens Hospital Münster Seit September 2015 arbeitet das Familienzentrum mit dem Clemens Hospital in Münster zusammen. Ein Physiotherapeut kommt einmal wöchentlich zur Behandlung und Förderung eines erkrankten Kindes in die Einrichtung. Im Vordergrund steht eine wichtige Atemtherapie. Es werden Räumlichkeiten im Familienzentrum zur Verfügung gestellt, um eine Therapie während der Öffnungszeiten zu ermöglichen. Dies bedeutet eine Entlastung für das Kind und dessen Familie.

21 Zukunftsorientiert sollen Kindern bei Bedarf weiterhin Therapien in den Räumlichkeiten des Familienzentrums ermöglicht werden. Zahngesundheit Das Familienzentrum kooperiert seit Jahren mit der Zahnarztpraxis Dr. Heßeling, welche sich in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten befindet. Jährlich findet ein Besuch mit den Kindern in den Praxisräumen statt. Ziel ist es, den Kindern einen Einblick zu ermöglichen, sodass eventuelle Ängste genommen werden. Anknüpfen sollen regelmäßige Untersuchungen mit den Eltern. Ergänzend zu dem Besuch der Praxis klärt eine Mitarbeiterin der Zahnarztpraxis die Kinder im Kindergarten über richtiges Zähneputzen und gesunde Lebensmittel auf. Gesundheitsförderung/ Bewegungsförderung Bewegung und die damit verbundene Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Eine Mitarbeiterin des Teams ist qualifiziert durch eine Zusatzausbildung zur Heilerziehungspflegerin. Weitere Unterstützung erfahren Mitarbeiterinnen und Eltern von einer Entspannungspädagogin aus unserem Team, die Yoga als Eltern- Kind- Aktionen durchführt. Als Ansprechpartnerin sind sie für Mitarbeiter sowie Eltern gleichermaßen da und stehen ihnen bei Bedarf beratend zur Seite. Weitere Informationen und ein Verzeichnis zu Angeboten von Beratungs- und Therapiemöglichkeiten zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung finden Eltern und andere Interessierte im Eingangsbereich des Familienzentrums.

22 4.3 Beratung und Unterstützung zur Sprachförderung Logopädie Das Familienzentrum St. Joseph und die Oelder Praxis für Logopädie von Andreas Merschmeier/ Christine Härtel-Rothfeld arbeiten kontinuierlich zum Wohle der Kinder zusammen. Ziel ist das Angebot einer wohnortnahen bzw. familiennahen Leistung, die Familien des Familienzentrums in Anspruch nehmen können. Das Angebot der logopädischen Behandlung in der Tageseinrichtung kann nur den Familien geboten werden, deren Kind integrativ betreut wird und gleichzeitig ganztägig die Einrichtung besucht bei Berufstätigkeit der Eltern oder bei Familien in schwierigen Lebenssituationen wird im Einzelfall entschieden. Ansonsten unterlegen rechtliche Bestimmungen, dass Kinder in der jeweiligen Logopädiepraxis therapiert werden müssen. Die Logopäden informieren die Eltern im direkten Gespräch über das Angebot im FZ führen die Behandlung in den Räumlichkeiten des FZs durch bringen Materialien für die Behandlung mit in das Familienzentrum arbeiten mit den Mitarbeiterinnen des FZs zum Wohle der Kinder zusammen Delfin 4 Im Familienzentrum werden bis zum Juli 2016 Sprachfördermaßnahmen für Kinder im Alter von 4 Jahren bis zum Schuleintritt angeboten. Zur Klärung des Bedarfes nahmen Kinder vorab am Sprachscreening Delfin 4 teil, das in NRW verpflichtend für alle 4-Jährigen Kinder stattfand. Dieses Verfahren wurde in Kooperation mit den benachbarten Grundschulen durchgeführt. Die anschließende Sprachförderung der anerkannten Kinder fand in den Räumlichkeiten des Familienzentrums statt. Im Zuge der KiBiz- Revision wurde 2014 eine Neuausrichtung der sprachlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen für NRW beschlossen.

23 Die alltagsintegrierte Sprachförderung wird das bisherige Verfahren Delfin 4 ablösen. (siehe Anhang 8.7 Das Sprachförderkonzept) Kinder, deren Eltern die Erstellung einer Bildungsdokumentation ablehnen oder Kinder, die keine Kindertageseinrichtung besuchen, müssen auch weiterhin über das Delfin 4 Verfahren getestet werden. Dies geschieht außerhalb der Einrichtung. 6 Familienbildung und Erziehungspartnerschaft fbs - Familienbildungsstätte Das Familienzentrum arbeitet kontinuierlich mit der Familienbildungsstätte Oelde/ Neubeckum zusammen, um Familien Angebote zur Familienbildung und Beratung zu ermöglichen. In direkter Zusammenarbeit mit den Oelder Kindertageseinrichtungen und Familienzentren werden Familienbildungsangebote geplant und durchgeführt. Unter dem Punkt In Kooperation mit den Familienzentren und Kindertagesstätten veröffentlicht die Familienbildungsstätte in ihrem Programmheft die Angebote der Kindertageseinrichtungen in Oelde. Interessierte finden dort direkte Kontaktdaten für Rückfragen oder zur Anmeldung. Die Durchführung verschiedenster Angebote in den Familienzentren ermöglicht den Eltern meist kostenlose Angebote in unmittelbarer Nähe. Ein aktuelles Programmheft sowie Flyer der Familienbildungsstätte liegen für Eltern und andere Interessierte zur Mitnahme im Eingangsbereich des Familienzentrums aus. vhs - Volkshochschule Hier liegt der Schwerpunkt der Kooperation mit dem Familienzentrum in der Sprachberatung Sprachförderung und Mitarbeiterfortbildung. Das Verfahren ist wie bei der Familienbildungsstätte.

24 Im Familienzentrum liegen weitere Informationen zu Angeboten in der Umgebung in Form von Flyern, Broschüren und Programmheften aus. Themenschwerpunkte sind u.a. Angebote zur Eltern- und Familienbildung sowie Infomaterial zu Beratungsstellen. Sie sind allen Familien frei zugängig. Elterncafé Im Familienzentrum findet in regelmäßigen Abständen das offene Elterncafé statt. Das Elterncafé findet einmal wöchentlich mittwochs, von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr im Eingangsbereich statt. Eine Umfrage an alle Familien bestätigte im Dezember 2015 den gewünschten Wochentag. Das offene Elterncafé bietet Eltern Raum sich untereinander auszutauschen. Es erleichtert das Knüpfen und Pflegen von Kontakten in der Elternschaft. Des Weiteren können in unregelmäßigen Abständen Referenten in das Elterncafé eingeladen werden, die sich z.b. als Kooperationspartner des Familienzentrums vorstellen oder Informationen zu verschiedenen Themen geben. Der Elternbeirat organisiert zusätzlich in unregelmäßigen Abständen Elterncafés auf Gruppenebene. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit Räumlichkeiten des Familienzentrums zu nutzen. Dem Förderverein werden ebenfalls die Räumlichkeiten des gesamten Kindergartens zur Verfügung gestellt, um den (jährlichen) Flohmarkt durchführen zu können.

25 Elternveranstaltungen Im Laufe des Kindergartenjahres finden Kurse, Elternabende und Aktionen in der Einrichtung statt. Diese werden in Form von Aushängen oder Plakaten bekannt gegeben. Zusätzlich erhalten die Eltern Einladungen zu den Angeboten in einer Elterninformation. Das Familienzentrum bietet in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern regelmäßig offene sowie interne Elterninformationsveranstaltungen an. Die Themenschwerpunkte sind verschieden und greifen die Interessen der Eltern sowie die der Kindertageseinrichtung auf. Fester Bestandteil in Oelde ist ebenso der Stadtelternabend für die Eltern der 4 jährigen Kinder. Er findet in Kooperation mit allen Oelder Kindertageseinrichtungen und den Grundschulen einmal jährlich statt. Das Schulfähigkeitsprofil und der Übergang von der Kindertageseinrichtung zur Grundschule sind Themen des Elternabends. Das Familienzentrum ermöglicht Eltern, deren Kinder die Tageseinrichtung nicht besuchen, an Veranstaltungen teilzunehmen. Elternabende oder andere Aktionen werden z.b. im Programmheft der Familienbildungsstätte als offen gekennzeichnet. Darüber hinaus sind alle Oelder Familien zu Sommerfesten und Flohmärkten herzlich eingeladen.

26 Alleinerziehende Im Familienzentrum finden in regelmäßigen Abständen Aktionen für Alleinerziehende statt. Diese werden durch die Plus Kita Fachkraft vorbereitet und durchgeführt. Die betreffenden Eltern werden durch gezielte Einladungen angesprochen. Das Angebot beinhaltet Treffen nur für die Alleinerziehenden sowie gemeinsame Aktionen mit ihren Kindern. Um den Eltern eine Teilnahme zu ermöglichen finden die Treffen am späten Nachmittag statt. Vater-Kind-Aktionen Im Familienzentrum finden in regelmäßigen Abständen besondere Aktionen für Kinder mit ihren Vätern statt, wie z. B. das Vater-Kind-Zelten. Mindestens einmal jährlich findet eine weitere gemeinsame Aktion in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte/ einem Kooperationspartner statt. Beschwerdemanagement Die Zusammenarbeit mit der Elternschaft ist die Voraussetzung für die qualitativ gute Arbeit mit den Kindern. Auch bei Unstimmigkeiten und Problemen verstehen wir uns als Ansprechpartner für die Eltern. Die Mitarbeiterinnen haben in spontanen oder geplanten Gesprächen immer ein offenes Ohr. Eine anonymere Form der Beschwerde bietet der grüne Elternbriefkasten im Eingangsbereich des Familienzentrums. Er liegt nicht im Sichtfeld der Mitarbeiterinnen und nimmt Kritik, Anregungen oder Wünsche auf. Diese werden in der Teamsitzung aufgegriffen und es wird das weitere Vorgehen geplant. Kritik, Wünsche oder Anregungen können Eltern ebenfalls in der zweijährlich durchgeführten Umfrage vermerken.

27 7 Unterstützung bei der Vermittlung und Nutzung von Kindertagespflege Die Kindertagespflege der Stadt Oelde richtet sich an Familien mit Kindern bis zum 14. Lebensjahr, vor allem jedoch an Kinder unter drei Jahren. Die Familien erfahren Unterstützung bei der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder. Das Familienzentrum kooperiert mit dem Fachdienst Jugendamt, Bereich Kindertagespflege. Dieser Fachdienst übernimmt die Vermittlung, Betreuung und Qualifizierung von Kindertagespflegepersonen. Der Fachdienst im Jugendamt der Stadt Oelde bietet außerdem Informationsveranstaltungen für Eltern an. Bei Betreuungsbedarf, der nicht durch das Familienzentrum abgedeckt werden kann, werden die Eltern nach einem Erstgespräch mit der Leitung, die für diesen Schwerpunkt zuständig ist, beraten. Bei Bedarf verweist das Familienzentrum an den Fachdienst Jugendamt, um geeignete Tageseltern zu finden, die auch Kinder mit Behinderungen betreuen oder die eine interkulturelle Kompetenz haben. In der Kindertageseinrichtung liegt ein Handbuch zum Thema Kindertagespflege aus, welches der Fachdienst Kindertagespflege erstellt hat. Inhaltspunkte sind u.a. die Schritte zur Vermittlung sowie die Satzung und Anforderungsprofile für Tagesmütter. Weitere Informationen zu Angeboten der Qualifizierung von Tageseltern finden Interessierte im ausliegenden Heft der Familienbildungsstätte. In der Kindertageseinrichtung liegen ebenso Flyer und weitere Informationsmaterialien aus. Der Flyer des Familienzentrums liegt an verschiedenen Orten wie z.b. Jugendamt, Kinderärzte usw. aus und informiert Eltern, die noch keine Tageseinrichtung besuchen.

28 8 Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie Im Rahmen eines einheitlichen Anmeldeverfahrens werden in Oelde Bedarfe ermittelt, die über die Öffnungszeiten des Familienzentrums hinausgehen. Dieses erfolgt bei Anmeldung und Neuaufnahme des Kindes als auch einmal jährlich bei allen Kindergarteneltern. Stellen sich besondere Bedarfe heraus, erfolgt die Beratung und Organisation in Kooperation mit dem Fachdienst Tagespflege Jugendamt der Stadt Oelde, um den Familien eine Betreuung zu ermöglichen. Das Familienzentrum öffnet an fünf Tagen in der Woche. Es bietet berufstätigen Eltern die Möglichkeit der Über- Mittag- Betreuung. Vor Schließungstagen der Kindertageseinrichtung erfolgt eine Bedarfsabfrage, um den Familien eine Betreuung bei Bedarf zu ermöglichen. Aufgrund der steigenden Anzahl der Mittagskinder wurde ein Essensraum angebaut. Das täglich frisch zubereitete Mittagessen bezieht das Familienzentrum derzeit von Meyer Menü". Ein Wahlspeiseplan ermöglicht es den Mitarbeiterinnen im Vorfeld einen abwechslungsreichen Wochenplan für die Kinder zu wählen. Betreuung U3 Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren zählt seit 2013 zu den Leistungen des Familienzentrums. In mittlerweile zwei Gruppen der Gruppenform I können bis zu 12 Kinder ab zwei Jahren betreut werden. Bauliche Maßnahmen sowie Rahmenbedingungen wurden umgesetzt und geschaffen. In Kooperation mit der Familienbildungsstätte sowie dem Jugendamt Oelde wird die Vermittlung von ausgebildeten Babysittern an interessierte Eltern angeboten. Dort liegt eine stets aktuelle Liste vor.

29 Notfallbetreuung Unvorhersehbare Situationen, wie z.b. Krankheit der Eltern oder eine Dienstreise, können Familien spontan betreffen. In diesen Fällen besteht die Möglichkeit sich an das Familienzentrum zu wenden. Unterstützend steht die Familienpflege des Caritasverbandes Warendorf e.v. der Einrichtung zur Verfügung. In Not geratene Familien werden an die Familienpflege vermittelt, um eine bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Kinder, deren Geschwister bereits das Familienzentrum besuchen, haben ebenso die Möglichkeit in Notfallsituationen in der Einrichtung betreut zu werden. Dieses Angebot bezieht sich bei Bedarf auch auf andere Familien aus dem Einzugsgebiet. Pro Gruppe kann ein Kind im Alter von 2 10 Jahren betreut werden, das entspricht maximal 4 Kindern. Die Leitung ist in diesen Fällen Ansprechpartner. In den Sommerferien ermöglicht das Familienzentrum Kindern aus dem St. Hedwig Kindergarten und dem St. Vitus Kindergarten aus Lette eine Betreuung an, falls dies aufgrund von Berufstätigkeit der Eltern notwendig ist. Die Ferienzeiten der Einrichtungen sind im Sommer bewusst versetzt gewählt, um eine gegenseitige Unterstützung und die Betreuung der Kinder zu ermöglichen. Dies gilt ebenso für Schließungstage der Einrichtungen, die aufgrund von Fortbildungen oder Konzepttagen vorkommen können.

30 9. Weitere Angebote für Kinder, Eltern und Familien Familienaktionen Sommerfest im Familienzentrum Im Familienzentrum finden regelmäßig verschiedene Aktionen wie Winterwanderung, Sommerfeste oder der adventliche Familiennachmittag statt. Im Juni 2015 fand das 60 jährige Jubiläum des Kindergartens statt. Kreismusikschule Die Kreismusikschule bietet einmal wöchentlich ihr Angebot für Kinder des Familienzentrums im Pfarrheim St. Joseph an. Die beiden Gruppen sind nach Alter getrennt. Die Eltern schließen im Vorfeld einen Vertrag mit dem Kooperationspartner ab.

31 Hospitation Eine Hospitation in der Einrichtung ist für alle interessierten Eltern möglich. Voraussetzung ist eine Terminabsprache mit den Erzieherinnen der Gruppe. Stattfinden können Hospitationen an Vor- sowie Nachmittagen. In der Eingewöhnungsphase lernen die Eltern durch die Begleitung des Kindes die jeweilige Gruppe und deren Abläufe kennen. Interkulturelle Fachkraft Im Familienzentrum hat sich eine Erzieherin zur Interkulturellen Fachkraft in einer mehrmonatigen Qualifikation des Caritasverbandes Fachdienst Integration und Migration des Kreises Warendorf weitergebildet. Diese steht den Erzieherinnen und Eltern bei Fragen zur Seite.

32 10 Ausrichtung des Angebotes an den Sozialraum Aktuelle Informationen über das Umfeld des Familienzentrums sind im Anhang ab Seite 2 unter den Punkten 5.1 und 5.3 zu finden. Das Familienzentrum ermöglicht es Eltern, deren Kinder die Tageseinrichtung nicht besuchen, an Veranstaltungen teilzunehmen. Elternabende oder andere Aktionen werden z.b. im Programmheft der Familienbildungsstätte als offen gekennzeichnet. Darüber hinaus sind alle Oelder Familien zu Sommerfesten und Flohmärkten herzlich eingeladen. Durch Informationsschreiben und Elternabende werden Eltern grundsätzlich in die Entwicklung des Familienzentrums mit einbezogen. Grundsatz ist die Aktivierung zur Mitwirkung an der Gestaltung des Familienzentrums. Vor diesem Hintergrund wird zweijährlich eine Bedarfsabfrage für die Weiterentwicklung des Familienzentrums durchgeführt. Arbeitskreise mit den Grundschulen Das Familienzentrum St. Joseph beteiligte sich in Arbeitskreisen mit den Oelder Grundschulen an der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit. Themen waren unter anderem die sprachliche Förderung der Kinder, die Weiterentwicklung des Schulfähigkeitsprofils, die Ausgestaltung der gemeinsamen Elternabende für die Eltern der 4-jährigen Kinder und vieles mehr. Zum Thema Schulfähigkeit und Stadtelternabend wurde ein Netzwerk mit Arbeitskreisen gebildet. Teilnehmer sind die Rektoren der Grundschulen, die Leitungen der Tageseinrichtungen sowie der Fachdienst des Schulamtes. Die konkrete Einbindung in die Jugendhilfeplanung wird durch die folgenden Punkte deutlich. Bei Bedarf sind je nach Thema weitere Formen der Beteiligung möglich.

33 11 Aufbau einer verbindlichen Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Diensten, deren Tätigkeiten die Aufgaben des FZ berührt Zusätzliche Räumlichkeiten Für besondere Veranstaltungen und Kurse stehen die Räumlichkeiten des Pfarrheims der St. Joseph Gemeinde zur Verfügung. Dort finden u.a. Elternabende sowie die Kurse der Musikschule statt. Der Elternbeirat organisiert in unregelmäßigen Abständen Elterncafés auf Gruppenebene. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit Räumlichkeiten des Familienzentrums zu nutzen. Dem Förderverein werden ebenfalls die Räumlichkeiten des gesamten Kindergartens zur Verfügung gestellt, um den (jährlichen) Flohmarkt durchführen zu können. Kooperationspartner des Familienzentrums Ein Ziel des Familienzentrums St. Joseph ist es den Eltern und Kindern des Sozialraumes umfangreiche Unterstützung und Hilfen zu bieten. Dazu hat die Einrichtung mit verschiedenen Beratungs- und Präventionseinrichtungen Kooperationsvereinbarungen geschlossen, um in Zusammenarbeit mit ihnen die Zugänge zu erleichtern. Das Familienzentrum verfügt über ein aktuelles Verzeichnis seiner Kooperationspartner, in dem Ansprechpartner, Leistungen sowie Kontaktdaten zu finden sind. Kindertageseinrichtung St. Hedwig Der Kindergarten St. Hedwig befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Familienzentrum St. Joseph. Beide Einrichtungen kooperieren seit Jahren erfolgreich.

34 Die Einbindung des St. Hedwig Kindergarten sieht wie folgt aus: Angebote des Familienzentrums St. Joseph (z.b. Beratungstermine durch EB oder efl) können genutzt werden Betreuung von Kindern innerhalb der Ferienzeiten von St. Hedwig wird vom Familienzentrum getragen Es werden Absprachen bezüglich der Themen über öffentliche Elternabende getroffen Kindertageseinrichtung St. Vitus Lette Der Kindergarten St. Vitus befindet sich räumlich zu weit entfernt, um eine Verbundeinrichtung mit dem Kindergarten St. Joseph zu bilden. Dennoch soll diese Einrichtung von den Angeboten dieses Familienzentrums profitieren können. Die Einbindung des St. Vitus Kindergarten sieht wie folgt aus: Angebote des Familienzentrums St. Joseph (z.b. Beratungstermine durch EB oder efl) können genutzt werden Betreuung von Kindern innerhalb der Ferienzeiten von St. Vitus wird vom Familienzentrum getragen Es werden Absprachen bezüglich der Themen über öffentliche Elternabende getroffen

35 Weitere Kooperationspartner des Familienzentrums: ASD - Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Oelde, Fachdienst Jugendamt Fachdienst Kindertagespflege, Jugendamt der Stadt Oelde EB - Erziehungsberatungsstelle der Diakonie efl - Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle Verein Frauen helfen Frauen vhs - Volkshochschule Oelde-Ennigerloh fbs - Familienbildungsstätte Oelde-Neubeckum Gemeinschaftskinderarztpraxis Dr. Luitgard und Jörg Schneidewind Aktionskreis Zahngesundheit Zahnarzt Dr. Heßeling Praxis für Logopädie, Andreas Merschmeier und Christel Härtel-Rothfeld Kreismusikschule Beckum-Warendorf e. V. Caritasverband Fachdienst Integration und Migration im Kreisdekanat Warendorf e.v. Prävention Verkehrserziehung Kreispolizei Warendorf Kindertageseinrichtung St. Vitus Lette Kindertageseinrichtung St. Hedwig

36 12 Bekanntmachung des Angebotes durch zielgruppenorientierte Kommunikation Interne Öffentlichkeitsarbeit Im Eingangsbereich gibt es eine Infotafel, an der Angebote, Kurse und Termine des Familienzentrums bekannt gegeben werden. Im Elterncafé, bzw. im Eingangsbereich der Einrichtung, liegen Flyer, Broschüren und Infoblätter zur Mitnahme aus. Das Familienzentrum verfügt über eine eigene Email Adresse, über die gerne Kontakt aufgenommen werden kann: kita.stjoseph-oelde@bistum-muenster.de Externe Öffentlichkeitsarbeit Das Familienzentrum präsentiert sich und seine Angebote und Leistungen über Presseartikel der u.a. örtlichen Tageszeitung sowie einem aktuellen Flyer, der im Sozialraum z.b. bei Kinderärzten, der FBS und der VHS ausliegt. Ebenso erfolgt die Öffentlichkeitsarbeit durch Veranstaltungen und Feste außerhalb als auch innerhalb der Einrichtung. Der Förderverein präsentiert den Kindergarten ebenfalls bei Aktionen innerhalb von Oelde, durch Plakate, Flyer und Verkauf der Kindergartenshirts. Im Juni 2015 fand das 60 - jährige Jubiläum des St. Joseph Kindergarten statt. Dazu waren alle Oelder Familien, Kooperationspartner und Interessierte herzlich eingeladen. Diese wurden durch Einladungen und Zeitungsberichte auf das Fest aufmerksam gemacht. Eine Homepage besteht seit Sommer 2009. Eine Neuauflage ist ab April 2016 geplant. online unter: www.familienzentrum-stjoseph-oelde.de

37 Folgende Medien werden zur gemeinsamen Darstellung genutzt: Plakate, Flyer, Briefbögen und Internetauftritt sowie die Stellwände des Familienzentrums 13 Sicherung der Qualität des Angebotes durch Leistungsentwicklung und Selbstevaluation Qualitätsentwicklung im Bezug auf die Elternbefragung: Im Zuge der Elternbefragung im 2-Jahres-Rhythmus (letztmalig. im Dezember 2015) wird in der Kindertageseinrichtung für die ständige Qualitätsweiterentwicklung gesorgt. Es werden Fragebögen an die Eltern verteilt und in speziell auf dieses Umfeld bezogenen Themen anonym abgefragt und anschließend ausgewertet. Anhand der ausgewerteten Ergebnisse leiten die pädagogischen Fachkräfte für das Familienzentrum bedarfsorientierte Angebote ab. Durch diese Befragung ist eine ständige Evaluation gewährleistet. Zudem werden schon bei der Anmeldung der neuen Kinder erste Daten, Bedürfnisse und Wünsche der neuen Eltern erfragt. Schwerpunkte der Leistungsbereiche des Familienzentrums Das Team des Familienzentrums St. Joseph besteht derzeit aus 15 Mitarbeiterinnen. Über die Leitung hinaus sind Zuständigkeiten für verschiedene Schwerpunkte festgelegt worden. Die entsprechenden Mitarbeiterinnen übernehmen bzw. betreuen die Leistungsbereiche: Beratung: Frau Brockschnieder Verzeichnisse: Frau Oesterwiemann Sprache: Frau Franzke U 3 : Frau Ruhe Interkultureller Bereich: Frau Schlenke Gesundheit: Frau Müterthies/ Frau Orlia

38 Einbindung in die Jugendhilfeplanung Das Familienzentrum St. Joseph öffnet sich dem Sozialraum der Stadt Oelde und bindet sich mit seinen Arbeits- und Angebotsschwerpunkten in die örtliche Jugendhilfeplanung des Fachdienstes Jugendamt ein. Zur qualitativen Weiterentwicklung des Gesamtangebotes der Kinder- und Jugendhilfe für Familien in Oelde nutzt es die örtlichen Abstimmungsprozesse. In regelmäßigen Abständen werden vom Fachdienst des Jugendamtes Stadt- Leitungskonferenzen und Workshops organisiert. Themenschwerpunkte sind unter anderem Angebote für Familien in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern, Kindeswohlgefährdung nach 8a SGB VIII, einheitliches Anmeldeverfahren für die Eltern sowie ein gemeinsames Sprachförderkonzept für alle Tageseinrichtungen. Einbindung und Mitarbeit in die Lenkungsgruppe Frühe Hilfen Workshop Familienzentrum Es findet ein Workshop mit allen zwölf Kindertageseinrichtungsleitungen und dem Fachbereichs-leiters des Jugendamtes der Stadt Oelde statt. Die Treffen sind vierteljährlich angesetzt. (s.o.: Einbindung in die Jugendhilfeplanung).

39 Planungsberichte und Material Dem Familienzentrum St. Joseph werden Planungsberichte, Material wie z.b. Sozialstrukturbericht, Angebotsverzeichnisse, Kindergartenbedarfsplanung usw. vom Fachdienst Jugendamt zur Verfügung gestellt, die als Grundlage in die Planungen der Arbeits- und Angebotsschwerpunkte des Familienzentrums einbezogen werden. Jugendhilfeausschuss Über die Trägervertreter ist das Familienzentrum St. Joseph im Jugendhilfeausschuss vertreten und kann somit an der politischen Ausgestaltung der örtlichen Kinder- und Jugendhilfe im Sinne der Zielsetzungen der Familienzentren mitwirken. Ein Sprachförderkonzept sowie ein Konzept zur interkulturellen Öffnung sind im Anhang unter Punkt 8.7 sowie 8.7.1. ab Seite 13 zu finden.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 1 Anhang der differenzierten Konzepte zum FZ-Evaluationsbogen 2016 5.1 Informationen zum Umfeld des Familienzentrums und Ausrichtung des Angebotes an den Sozialraum...2 5.3 Belege/ Begründungen zur Sozialen Lage im Umfeld...10 8.7 Das Sprachförderkonzept...15 8.7.1 Die Interkulturelle Arbeit...21

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 2 5.1 Informationen zum Umfeld des Familienzentrums und Ausrichtung des Angebotes an den Sozialraum In der Prognose für die Kindergartenjahre 2016/17 und 2017/18 (Stand: 01.01.2016) ist im Vergleich zu den Vorjahren (2015/16: 1247 Kinder) mit einem Anstieg der Kinderzahlen in einen Größenordnung von ca. 50 60 Kindern zu rechnen. Somit sind zum einen ca. 25 Ü3 Kinder mehr zu versorgen und zum anderen ist ebenfalls von ca. 25 U3 Kindern mehr auszugehen, die einen potentiellen Betreuungsbedarf geltend machen können. Für die folgenden Jahre sind die weiteren Entwicklungen z.b. durch den Zuzug von Flüchtlingen oder auch durch die leicht erhöhten Geburtenzahlen abzuwarten. 1 Das Familienzentrum St. Joseph liegt im Norden von Oelde. Die Geburtenzahlen sind seit 2013 gestiegen. Entwicklung der Kinderzahlen bezogen auf die Altersgruppen in den Kindertageseinrichtungen im Kindergartenjahr 2016/17 KJ 16/17 Altersgruppen Nord Süd Stromb. Lette Sgh Ges. 01.10.10-31.07.11 5-jährige (Jg=10 Monate) 80 61 27 14 11 193 01.08.11-31.07.12 4-jährige 103 71 22 20 5 221 01.08.12-31.10.13 3-jährige (Jg=15 Monate) 120 105 39 38 14 316 01.11.13-31.07.14 2-jährige (Jg=9 Monate) 62 60 21 14 12 169 01.08.14-31.07.15 1-jährige 96 89 33 18 6 242 2/3 der U1 Kinder (Hochrechnungz. 01.08.15-31.03.16 04.01.2016) 64 59 22 12 4 161 Gesamt 525 445 164 116 52 1302 davon Ü3 303 237 88 72 30 730 davon U3 222 208 76 44 22 572 davon 35 % 78 73 27 15 8 200 2 1 Quelle Jugendamt Oelde, Stand 01.01.16 2 Quelle Jugendamt Oelde, Stand 01.01.16

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 3 In der Zeit von 1988 bis 2014 hat die Bevölkerung in Oelde um insgesamt 2585 (9,5%) Einwohner zugenommen. Nach der Betrachtung der gesamten Bevölkerungsentwicklung ist zu erkennen, dass sich die Einwohneranzahl in Oelde bei ca. 30000 Menschen eingependelt hat. Das Familienzentrum St. Joseph befindet sich in Oelde zentral. Die Bevölkerungszahlen befinden sich relativ konstant zwischen 21500 bis 22000 Einwohnern. Stichtag Oelde zentral Sünninghausen Lette Stromberg Oelde gesamt dav Einw. dav Ausl. Einw. Ausl. Einw. dav Ausl. Einw. dav Ausl. Einw. Diff: männl weibl. Ausl. 31.12.14 21796 2108 1173 26 2271 162 4546 561 29786 13 14778 15008 2857 (Datenbasis: Bürgerbüro Oelde, Stand: 01.01.2015) Bevölkerungsentwicklung der 0-27 Jährigen Die Altersgruppe der 0-27 jährigen in Oelde zentral nimmt einen Anteil von 28,6 % an der Gesamtbevölkerung von Oelde zentral ein. In Oelde zentral, wo das Familienzentrum St. Joseph liegt, liegt der Anteil der Kinder von 0-6 Jahren bei 16,4 % (Vergleich 2007:19 %) in der Altersgruppe der 0-27 jährigen. In Oelde gesamt liegt der Anteil der Kinder von 0-6 Jahren bei 16,1 % und der Altersgruppe der 0-27 Jährigen bei 28,4 %. Anteil der Altersgruppen Oelde zentral Oelde Zentral % Kleinkind 0 bis 3 526 Kleinkind 3 bis 6 507 Kinder 6 bis 10 801 Teenies 10 bis 14 926 Jugendl. 14 bis 18 1003 Jugendl. 18 bis 22 977 Junge Erw. 22 bis 28 1502 Gruppenergebnis 6242 100,0 Bevölkerungsverteilung 21.796 (Datenbasis: Bürgerbüro Oelde, Stand: 01.01.2015)

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 4 Ausländische Bevölkerung in Oelde In Oelde liegt der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung zum 01.01.2015 bei 9,6 %. Im Vergleich zur Bestandserhebung im Jahre 2007 hat sich dieser Anteil um 2 % erhöht. In den Oelder Ortsteilen ist der Anteil an Menschen anderer Nationalitäten wie folgt verteilt: Stromberg 12,4 % (2007: 6,7 %) Sünninghausen 2,2 % (2007: 3 %) Lette 7,2 % (2007: 3,5 %) Oelde Zentral 9,7 % (2007: 8,3 %) Den größten Anteil der ausländischen Bevölkerung nehmen die türkischen Bürgerinnen und Bürger (2,3 %) ein. Der prozentuale Anteil der ausländischen Kinder und Jugendlichen bis 27 Jahren an der altersgleichen Bevölkerung liegt in Oelde bei 9,6 % und ist im Vergleich zu 2007 um ca. 1,5 % gestiegen. Der Ausländeranteil der Zielgruppe der 0 bis 5 jährigen in dieser Kategorie liegt bei 0,8 %. Nationalitäten nach Sozialräumen Nationalitäten in Oelde Oelde Innen % Sünningshsn % Lette % Stromberg % Gesamt % deutsch 19703 1145 2105 3986 26939 griechisch 251 0 2 5 258 italienisch 57 7 5 5 74 türkisch 630 0 8 49 687 kroatisch 61 0 0 3 64 polnisch 325 6 45 80 456 rumänisch 111 8 37 288 444 sonst. Nationalität 684 5 66 134 889 Gruppenergebnis 21822 100,00 1171 100,00 2268 100,00 4550 100,00 29811 100,00 davon andere Nationen insgesamt 2119 26 163 564 2872 (Datenbasis: Bürgerbüro Oelde, Stand: 01.01.2015) Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in den Oelder Kindertages-einrichtungen Der Fachdienst Jugendamt verwendet in Oelde die Definition aus dem Handbuch für Kommunen Integrationsarbeit - effektiv organisiert (Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW, 2. Auflage Juli 2004). Danach orientieren sich die Begriffe "Migrantinnen" und "Migranten" an der Definition "Personen mit Migrationshintergrund" des Monitoringsystems zur Ausländerintegration in Wiesbaden. Dazu gehören Personen mit eigener als auch solche ohne eigene Migrationserfahrung, d.h. für Zugewanderte sowie Ausländerinnen und Ausländer der ersten, zweiten und dritten Generation, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler und deren Kinder, eingebürgerte Ausländerinnen und Ausländer sowie Kinder deutscher Staatsangehörigkeit mit ausländischen Eltern.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 5 Im Rahmen dieser Definition finden Sie die Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund im Familienzentrum St. Joseph im Kindergartenjahr 2015/16 in dieser Tabelle: St. Joseph Staatsangehörigkeit: Polnisch Türkisch Rumänisch Italienisch Deutsch 7 1 1 1 79 Anzahl Davon mit verschiedenstem Migrationshintergrund: Türkisch 7 Polnisch 11 Dt./ spanisch 1 Rumänisch 2 Kosovo 1 syrisch 1 mazedonisch 3 russisch 14 bosnisch 1 albanisch 1 Gesamtkinderzahl bis 01.2016 89 Einrichtung Kinderzahl Kinder Migration Migrations-anteil % St. Joseph 89 42 47,2

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 6 Ausländeranteil nach Geschlecht in Oelde Innen Oelde Innen % Kleinkind O bis 2 Deutsche (männl.) 241 Deutsche (weibl.) 261 Ausländer (männl.) 12 Ausländer (weibl.) 12 Gruppenergebnis 526 100,00 Kleinkind 3 bis 5 Deutsche (männl.) 236 Deutsche (weibl.) 242 Ausländer (männl.) 14 Ausländer (weibl.) 15 Gruppenergebnis 507 100,00 Kinder 6 bis 9 Deutsche (männl.) 403 Deutsche (weibl.) 367 Ausländer (männl.) 15 Ausländer (weibl.) 16 Gruppenergebnis 801 100,00 (Datenbasis: Bürgerbüro Oelde, Stand: 01.01.2015) Haushalte in Oelde Insgesamt sind in Oelde zum 01.01.2015 17782 Haushalte zu verzeichnen. In 82,7 % der Haushalte befinden sich keine Kinder. 8,4 % leben mit einem Kind, 7,2 % leben mit zwei Kindern, 1,4 % leben mit drei Kindern, 0,2% leben mit vier Kindern und 0,06% leben mit mehr als fünf Kindern in einem Haushalt. 25,2 % der Haushalte mit einem Kind sind von Alleinstehenden bewohnt. Im Gegensatz zu den Haushalten mit zwei Kindern liegt der Prozentsatz der Alleinstehenden bei 10,1 %. Haushaltsgrößen in Oelde Anzahl Kinder = 0 1 2 3 4 >=5 Haushalte (HH) insgesamt 14703 1501 1277 250 40 11 davon HH ausländischer Familien 1503 135 100 36 7 2 davon HH Alleinstehender 9566 378 129 18 3 0 davon HH unter 21jähriger 1029 3 0 1 0 0 davon HH als Lebenspartnerschaft 12 1 0 0 0 0 (Datenbasis: Bürgerbüro Oelde, Stand: 01.01.2015)

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 7 Einkommenssituation der Familien in den Kindertageseinrichtungen Im Kindergartenjahr 2015/ 2016 kommen in der Einrichtung St. Joseph 44,4 % der Kinder aus Haushalten der unteren drei Einkommensstufen. Elternbeitragsstufen nach Einkommenssituation in % (Datenbasis: Fachdienst Jugendamt, Stand: 01.02.2016) % Oelder Kitas Angebot S1: bis 20.000 S2: bis 27.000 S3: bis 39.000 S4: bis 51.000 S5: bis 63.000 S6: bis 75.000 S7: bis 87.000 S8: über 87.000 Gesamt St. Joseph 21,3 5,6 17,5 15,7 15,3 9,3 5,2 10,1 100,0 Grundsicherung für Arbeitssuchende und andere Familien Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften nach dem Sozialgesetzbuch II in Oelde liegen bei 628 (Stand September 2013). Insgesamt wurden im September 2013 1304 Leistungsberechtigte in Oelde gezählt. Darunter befinden sich 443 Kinder unter 18 Jahren sowie 130 Alleinerziehende. Im April 2008 lag die Zahl der Bedarfsgemeinschaften bei 606. Es ist zu erkennen, dass es in den letzten fünf Jahren keinen wesentlichen Anstieg bzw. Rückgang der Leistungsberechtigten gegeben hat. 4,3% der Oelder Bevölkerung ist auf staatliche Hilfe angewiesen. Dieser Prozentsatz ist nahezu identisch mit den Zahlen von Oktober 2008 (4,4%). Familienunterstützung der Stadt Oelde (Auszug aus der Webseite www.stadt-oelde.de) 3 Neben den gesetzlichen Leistungen im "Bildungs- und Teilhabepaket" für Bezieher von Sozialleistungen nach dem SGB II, SGB XII, von Asylleistungen und von Wohngeld / Kinderzuschlag gewährt die Stadt Oelde auf freiwillige Basis Leistungen für einen erweiterten Anspruchskreis. Die Leistungen bestehen aus Zuschüssen insbesondere für das Mittagessen in den Ganztagsschulen, die Kosten von ein- und mehrtägigen Klassenfahrten und die Schulbuchanteile. 3 http://www.oelde.de/page.php?p=7095

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 8 Wer bekommt die Familienunterstützung? U. a. Familien mit einem Kind, das eine mindestens 50%- ige Behinderung nachweisen kann, fördert die Stadt Oelde auf freiwilliger Basis. Diese Familien und weitere Anspruchsberechtigte können Zuschüsse aus der Familienunterstützung erhalten, sofern ihnen keine Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zustehen. Welche Leistungen beinhaltet die Familienunterstützung? Der Leistungskatalog der Oelder Familienunterstützung ist vor diesem Hintergrund gleichwohl gewichtig. Dies sind im Einzelnen: Karten für Kulturveranstaltungen des Forums Oelde Büchereiausweise der Stadtbücherei Oelde Kursveranstaltungen der VHS Oelde-Ennigerloh Zu den entsprechenden Kosten können Zuschüsse von bis zu 50 Prozent gewährt werden. Nähere Auskünfte hierzu erhalten Interessierte auch direkt beim Forum Oelde, der Stadtbücherei Oelde oder der VHS Oelde-Ennigerloh. Für Ferienfreizeiten anerkannter Bildungsträger können Sozialleistungs- und Wohngeldbezieher über die Oelder Familienunterstützung ebenfalls einen Zuschuss erhalten. Wichtig ist allerdings hierbei der Hinweis, dass in diesem Fall Leistungen aus dem Bildungsund Teilhabepaket vorrangig in Anspruch zu nehmen sind. 4 Wo kann die "Familienunterstützung" beantragt werden? Stadt Oelde Fachdienst Soziales, Familien und Senioren Frau Gröver Ratsstiege 1 59302 Oelde Telefon: 02522/72-113 Fax: 02522/72-460 Email: groever@oelde.de Zitatende aus www.stadt-oelde.de Der Oelder Tisch e. V. Der Oelder Tisch e. V. bietet seit 2009 ein Mal wöchentlich jeweils freitags nach dem Prinzip der Tafel den Einkauf von Lebensmitteln für Bedürftige. Dieser gemeinnützige Verein stellt Bedürftigen nicht mehr benötigte Lebensmittel zur Verfügung. Im Jahr 2015 liegt die Zahl der Unterstützten bei 180 Bedarfsgemeinschaften, die mittlerweile 27 verschiedenen Nationalitäten angehören. Auch einige Familien im Familienzentrum gehören zu den Kunden dieses Angebotes. Die Ausgabestelle liegt im Einzugsgebiet des Kindergartens. Das Familienzentrum vermittelt Familien bei Bedarf an den Fachdienst Soziales, Familien und Senioren der Stadt Oelde sowie an den Oelder Tisch e. V. Der Fachdienst bietet viele Dienstleistungen an, um Familien und Hilfebedürftige in Oelde zu unterstützen. 4 http://www.oelde.de/page.php?p=7095

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 9 Beschreibung des Sozialraums Oelde ist eine soziale und engagierte Stadt für Jung und Alt, sie bietet jungen Familien optimale Lebensbedingungen. Aktive Unterstützung erfahren berufstätige Eltern durch Angebote der Kinderbetreuung, der Schulen und der Kinder- und Jugendarbeit. Die Stärkung der Handlungskompetenz und der Eigenverantwortlichkeit der Familien steht dabei im Vordergrund. Veränderte Familien- und Arbeitsstrukturen können Familien jederzeit betreffen. Die Stadt unterstützt Eltern in diesen Fällen mit Ganztagsbetreuung, der Kooperation mit den Eltern sowie der Sprachschulung. Migranten bringen sich aktiv in das soziale Leben der Stadt ein. Seit September 2015 bietet eine Notunterkunft im Oelder Norden Flüchtlingen die Möglichkeit in Oelde anzukommen. Die Stadt und die Kirchengemeinde sind dabei die größte Unterstützung. In den letzten Jahren wurde das Modell der Migrationslotsen in Oelde lebendig installiert. Der Grundbaustein der Jugendarbeit besteht aus sozialer Prävention sowie der Förderung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Vielfältige Möglichkeiten bietet die Stadt Oelde für Freizeitgestaltung und Naherholung. Die kulturellen Angebote sowie die Infrastruktur für Freizeit und Erholung (Spielplätze und Sportstätten) werden stetig weiterentwickelt. In einer verkehrsberuhigten Zone, auf dem Kirchplatz, liegt die Kindertages-einrichtung St. Joseph in unmittelbarer Nähe der angrenzenden katholischen Kirche sowie dem Pfarrheim St. Joseph. In der Umgebung dieses Zentrums sind Ein- und Mehrfamilienhäuser, ein Kleingewerbegebiet, vier Einkaufdiscounter, zwei Tankstellen, ein Autohändler, zwei Friseurläden, eine Apotheke, vier Bäckereien, zwei Versicherungsbüros, zwei Gaststätten, ein Tierbedarf, ein Fitnessstudio, ein Gesundheitszentrum, vier Imbisse, eine Videothek, ein Baumarkt, die Begegnungsstätte Drostenhof, drei Arztpraxen, ein Zahnarzt, zwei Ergotherapeutische Praxen, eine Logopädische Praxis und zwei Grundschulen. In unmittelbarer Umgebung befinden sich sieben Spielplätze, zwei Bolzplätze und zwei Schulhöfe. Die Kindertageseinrichtung hat Zugang zum Benningloh, einem größeren Waldgebiet, welches ca. 1,3 km vom St. Joseph entfernt ist. Dieses Waldgebiet wird für die jährlichen Waldwochen genutzt. Der Stadtkern ist in ca. 1 Kilometer von der Einrichtung fußläufig zu erreichen. Das Familienzentrum arbeitet bei Bedarf mit dem Jobcenter des Kreises Warendorf zusammen. Auch der Oelder Tisch e. V. ist als eine Organisation der Tafel ein beständiger Partner und bietet bedürftigen, angemeldeten Familien jeden Freitag einen kostengünstigen Lebensmitteleinkauf. Das Familienzentrum St. Joseph vermittelt Familien an diesen Verein und organisiert z. B. Päckchenaktionen zu Weihnachten.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 10 5.3 Belege/ Begründungen zur Sozialen Lage im Umfeld Kindergarten St. Joseph: Wie aus der Sozialrauminformation unter den Punkten 5.1 und 5.3 bereits hervorgeht, liegt der Kindergarten St. Joseph in einer verkehrsberuhigten Zone direkt auf dem hinteren Kirchplatz. Der Kindergarten ist umgeben von Ein- und Mehrfamilienhäusern, ebenso gehören zum Einzugsbereich des Kindergartens mehrere, in den letzten Jahren entstandene Neubaugebiete. Der Kindergarten ist gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Viele Familien leben in räumlicher Nähe zu den Großeltern, die oftmals in die Betreuung ihrer Enkelkinder mit einbezogen werden. Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund liegt bei 47,2 %, wobei hier den größten Teil Spätaussiedler mit deutscher Staatsangehörigkeit ausmachen. Laut Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplanes (Statistik im Punkt Sozialraumbezug 5.1) liegen 21,3 % der Familien im St. Joseph Kindergarten unter der Einkommensgrenze von 20.000,-, wonach sie den Kindergartenbeitrag nicht selbst leisten müssen. Im Sinne der Inklusion bieten wir die Gemeinsame Erziehung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder. Derzeit betreuen wir 5 Kinder mit besonderem Förderbedarf. Das Angebot für Kinder und Familien unserer Einrichtung ist ausgerichtet auf die Bedürfnisse, Wünsche und Ideen, die die Kindergarteneltern seit Jahren mit einbringen. In die Ganztagsbetreuung gehen nicht nur Kinder berufstätiger Eltern, sondern auch wenn Eltern an einer Aus- oder Weiterbildung teilnehmen oder vor allem auch aus sozialen Gesichtspunkten. Unsere katholische Einrichtung besuchen neben katholischen Kindern auch Kinder evangelischen, griechisch-orthodoxen oder muslimischen Glaubens sowie konfessionslose Kinder. Kinder deutscher Herkunft werden ebenso wie Kinder mit verschiedenstem Migrationshintergrund bei uns betreut (siehe Anlage: Statistik Nationalitäten). Allen Kindern aus unserem Einzugsgebiet wird gleichberechtigt die Möglichkeit geboten unsere Einrichtung zu besuchen, deren Familien den katholischen Glauben bejahen. Elternfragebogen Das Familienzentrum gibt im zweijährigen Rhythmus einen Eltern- Fragebogen zum Familienzentrum heraus. Pro Familie ist ein Fragebogen vorgesehen. Die letzte Umfrage fand im Dezember 2015 statt. Bei der Bedarfsumfrage im Dezember 2015 gab es einen Rücklauf von insgesamt 39 Bögen (von 85 möglichen). Erfreulich ist der Anteil der rückmeldenden Familien mit Migrationshintergrund (18 von 42 Familien). Die erzielten Ergebnisse sind im weiteren Verlauf zu finden:

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 11 Unter dem Punkt 14. Welche Angebote wünschen Sie sich für Ihr Kind? gab es folgende Auswertung (Anzahl der Antworten): St. Joseph Auszug aus dem Elternfragebogen 01.2016 (von 39 Rück-meldungen - von 85 möglichen) 1. Bewegungs- und Spielangebote 30 2. Religionspädagogik 13 3. Naturwissenschaftlich-Technische Erfahrungen 21 4. Ernährung und Gesundheitserziehung 15 5. Verkehrserziehung 18 6. Förderung Fantasie, Kreativität und Musikalität 25 7. Sonstiges: Experimente u. forschen, Musik, Wald 2 8. Ich bin mit dem bestehenden Angebot zufrieden 12 zu 1. Bewegungs- und Spielangebote Neben den regelmäßigen Angeboten im Kindergartenalltag mit diversen Bewegungsanreizen, Bewegungsbaustellen, Turnangeboten gibt es verschiedene spezielle Angebote: Seit vielen Jahren bieten wir 2 x jährlich eine Waldwoche im nahe gelegenen Wald an. Die Kinder und Erzieherinnen verbringen den Vormittag im Wald, bei Bedarf in Begleitung von interessierten Eltern. Die Gruppen treffen sich direkt am Wald, alle Kinder werden mit einem Bus transportiert. Ebenso wird seit vielen Jahren in Kooperation mit dem Leichtathletik-Verein-Oelde das Mini-Sportabzeichen absolviert. Im Vorfeld trainieren die Kinder während der wöchentlichen Turnstunde. Spaß und Freude an der Bewegung stehen dabei im Vordergrund. Im Sportstadion der Stadt Oelde wird dann das Sportabzeichen in den Disziplinen Werfen, Laufen und Weitsprung abgenommen. Die U3 Gruppen bieten seit Februar 2016 einen Angebotsnachmittag an. Alle zwei Wochen wird dort von einer Entspannungspädagogin, die in unserem Familienzentrum arbeitet, ein YOGA- Angebot durchgeführt. zu 2. Religionspädagogik Unser Kindergarten gehört zu der katholischen Pfarrei St. Johannes, Gemeinde St. Joseph. Die religiöse Erziehung fließt das ganze Jahr über in unsere Arbeit mit ein. Wir bringen den Kindern die Grundelemente des christlichen Glaubens näher, in dem wir aus dem Leben von Jesus erzählen, gemeinsam beten und Gottesdienste feiern. Feste Bestandteile des Jahres sind ebenfalls der Wortgottesdienst zu Aschermittwoch und die Osterkerzenweihe, wozu die Kinder eine eigene Osterkerze gestalten dürfen. Ein Kinderkreuzweg findet für die angehenden Schulkinder statt. zu 3. Naturwissenschaftlich-Technische Erfahrungen Im Bereich der naturwissenschaftlich-technischen Bildung wurde 2009 in Oelde ein Pilotprojekt gestartet, welches von der ortsansässigen Firma Haver & Boecker, der Stadt Oelde und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe/ Landesjugendamt getragen wird.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 12 Seitdem stehen neben jährlichen Stöbertagen für die angehenden Schulkinder in ortsansässigen Firmen als weitere Bildungspartner Museen und andere Lernorte bereit. In unseren Einrichtungen wird das Projekt jeweils in der Jahresplanung berücksichtigt. Im März 2016 fand in Kooperation mit dem Bauhof der Sinne Ennigerloh eine Vater- Kind- Aktion statt, bei der gemeinsam ein Automodell Orlando gebaut wurde. Das Familienzentrum verfügt über verschiedene Materialien, die die Kinder zum Forschen und Erkunden anregen sollen. Das Wassertablett, Magnetbausteine werden gezielt oder im Freispiel eingesetzt. zu 4. Ernährung und Gesundheit Zweimal jährlich wird in ein gesundes Frühstück angeboten mit interkulturellen Aspekten. Über einen Zeitraum von einer Woche können die Kinder in Form eines Büfetts zwischen vielen gesunden Lebensmitteln wählen, z.b. Vollkornbrot, Brötchen, Obst, Gemüse, Müsli, Quark, landestypische Speisen,... Daneben gibt es täglich frisches Obst und Gemüse in jeder Gruppe Einrichtung. Alle Familien in St. Joseph werden hier mit einbezogen, in dem die Familien abwechselnd das Obst und Gemüse für eine Woche einkaufen. Dieses wird dann mit den Kindern zubereitet und auf dem Frühstückstisch für alle bereitgestellt. Die Kinder, die über Mittag im Kindergarten betreut werden (ganztags oder in Blockbetreuung), erhalten jeden Mittag ein frisch zubereitetes Essen. Das Mittagessen bezieht das Familienzentrum derzeit von Meyer Menü". Ein Wahlspeiseplan ermöglicht es den Mitarbeiterinnen im Vorfeld einen abwechslungsreichen Wochenplan für die Kinder zu wählen. Im Hinblick besonders auf muslimische Kinder wird das Mittagessen komplett ohne Schweinefleisch und deren Produkte zubereitet. Im März 2016 fand ein Elternabend zum Thema ausgewogene Ernährung im Kindergarten statt. Dieser wurde von einer Onco geleitet. Wir knüpfen an das Interesse der Eltern an und werden das Thema mit den Kindern in einem Projekt aufgreifen. Beobachtungen zu ungesundem Frühstück gaben den Anreiz dazu. zu 5. Verkehrserziehung Im Rhythmus von 2 Jahren findet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei statt. Dies beinhaltet eine Elternveranstaltung, das praktische Üben Eltern und Kind im Straßenverkehr und ein Puppenspiel, vorgeführt und begleitet von der Polizei. Diese Aktion fand im Familienzentrum im Februar 2015 statt und ist für 2017 geplant. zu 6. Förderung von Fantasie, Kreativität und Musikalität In der Kindertageseinrichtung werden auf ganzheitlicher Ebene situativ Fantasie, Kreativität und Musikalität angeregt und gefördert.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 13 Bastel- und Kreativangebote finden regelmäßig während des Kindergartenmorgens statt. Die Ü3 Gruppen haben zusätzlich einen festen Angebotsnachmittag in der Woche. Dort werden verschiedenste Angebote durchgeführt, die die Kreativität der Kinder fordert. Auch die U3 Gruppen bieten seit Februar 2016 einmal in der Woche einen Angebotsnachmittag an. Dieser wechselt wöchentlich, es wird ein YOGA- Nachmittag oder ein angeleitetes Angebot mit den Kindern durchgeführt. Der Maxi-Treff, ein Treffen der angehenden Schulkinder, findet zusätzlich alle 2 Wochen auf Gruppenebene statt. Die Eltern haben die Möglichkeit Ihr Kind bei der Musikschule anzumelden. Dieser Kurs findet in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten, im Pfarrheim St. Joseph, statt. Musikalische Angebote finden u.a. an Angebotsnachmittagen oder im Stuhlkreis statt. Die Kinder lernen Instrumente kennen und nutzen diese für das gemeinsame Spielen von Klanggeschichten. Unter dem Punkt 16 Welche Angebote wünschen Sie sich für Eltern im Familienzentrum? gab es folgende Auswertung: Auszug aus dem Elternfragebogen 01.2016 St. Joseph (von möglichen 39) 1. Erziehungskompetenz 16 2. Gesundheit/ Ernährung/ Bewegung 11 3. Sprachkursus Deutsch als Fremdsprache 1 4. Angebote für Alleinerziehende/ Patchwork Familien 4 5. Sonstiges: Yoga/ Stressabbau 1 6. Ich bin mit dem schon bestehenden Angebot zufrieden 22 zu 1. Erziehungskompetenz Im Familienzentrum finden immer wieder Elternabende zu pädagogischen Themen statt, wie z.b. Fit für die Schule, Geschwisterliebe/ Geschwisterfrust, Kidzeln- Kindern Demenz erklären. Diese Elternabende finden im Familienzentrum statt. Um vielen Eltern eine Teilnahme zu ermöglichen haben wir auf Grundlage der Frage Zu welchen Zeiten sollen die Kurse und Angebote im Familienzentrum stattfinden? verschiedene Zeiten und Tage für Elternveranstaltungen gewählt. Es werden in regelmäßigen Abständen Elternsprechnachmittag angeboten, in denen über mögliche Fragen zur Erziehung eingegangen wird. Die Erzieherinnen stehen den Eltern beratend zur Seite. Eine weitere Unterstützung im Bezug auf die Erziehungskompetenz erfahren die Eltern durch Sprechzeiten der Diakonie Gütersloh e.v. Diese bietet einmal monatlich eine Sprechzeit in den Räumlichkeiten des Familienzentrums an. Dies ist ein Angebot für alle interessierten Familien.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 14 zu 2. Gesundheit/Ernährung/Bewegung Das Familienzentrum St. Joseph arbeitet seit vielen Jahren mit der Zahnarztpraxis Dr. Heßeling zusammen, deren Zahnarzthelferinnen einmal jährlich den Eltern Informationen zum Thema Zahngesundheit geben. In diesem Zusammenhang spielt bei uns auch die Ernährung eine Rolle. Um die Eltern über die Wichtigkeit der richtigen Ernährung und die Ernährung im Kindergarten zu informieren, fand im März 2016 ein Elterninformationsabend mit einer Ernährungsberaterin statt. zu 3. Sprachkurse Deutsch als Fremdsprache In St. Joseph ist der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund in den letzten Jahren leicht angestiegen. Einige Eltern nehmen bereits an Deutschkursen teil. Diese werden von verschiedenen Institutionen angeboten. Die VHS, ein Kooperationspartner des Familienzentrums, bietet u.a. verschiedene Sprachkurse wie z.b. Deutsch als Zweitsprache an. Das Programmheft liegt im Eingangsbereich aus. Eine Beratung findet jeden Mittwoch und Donnerstag in der VHS statt. Bei Bedarf unterstützen die Erzieherinnen die Eltern bei der Vermittlung zu Angeboten. Die Berücksichtigung der Migrantenfamilien ist seit Jahren wichtige Grundlage der familialen Arbeit, so werden z. B. Familien mit Zuwanderungshintergrund motiviert an den üblichen Festen und Veranstaltungen teil zu nehmen und sich mit ihren eigenen Fähigkeiten einzubringen. Auch Einblicke in die verschiedenen Gotteshäuser der katholischen, evangelischen, griechisch-orthodoxen oder muslimischen Gemeinden wurden bereits angeboten. zu 4. Angebote für Alleinerziehende/ Patchworkfamilien Im Familienzentrum finden in regelmäßigen Abständen Aktionen für Alleinerziehende statt. Diese werden durch die Plus Kita Fachkraft vorbereitet und durchgeführt. Die betreffenden Eltern werden durch gezielte Einladungen angesprochen. Das Angebot beinhaltet Treffen nur für die Alleinerziehenden sowie gemeinsame Aktionen mit ihren Kindern. Um den Eltern eine Teilnahme zu ermöglichen finden die Treffen am späten Nachmittag statt. Bei weiterem Bedarf vermitteln wir an die Beratungsstelle für Alleinerziehende von PariSozial (BAZ), die einmal wöchentlich Sprechzeiten in Oelde anbietet. Zu 5 Sonstiges: Yoga / Stressabbau Im November 2015 fand bereits ein Entspannungsworkshop für Eltern statt. In ungestörter, ruhiger Atmosphäre zeigte eine Referentin der Familienbildungsstätte den Eltern Möglichkeiten zur Entspannung und zum Stressabbau. Dieses Angebot soll aufgrund der positiven Rückmeldungen in Zukunft wiederholt werden. Unsere pädagogischen Angebote, mit denen wir auf Bedarfe z. B. für Beratung und Unterstützung, sowie Familienbildung oder Verbesserung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingehen, finden Sie im Konzept-Hauptteil unter Punkt 5 von 5.1 bis 5.7.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 15 8.7 Konzept für die Sprachförderung Im Familienzentrum St. Joseph werden bis zum Juli 2016 Sprachfördermaßnahmen für Kinder im Alter von 4 Jahren bis zum Schuleintritt angeboten. Zur Klärung des Bedarfes nahmen Kinder vorab am Sprachscreening Delfin 4 teil, das in NRW verpflichtend für alle 4-Jährigen Kinder stattfand. Dieses Verfahren wurde in Kooperation mit den benachbarten Grundschulen seit 2007 durchgeführt. Es diente zur Feststellung des Sprachstandes der Kinder, 2 Jahre vor deren Einschulung. Die anschließende Sprachförderung der anerkannten Kinder fand in den Räumlichkeiten des Familienzentrums statt. Im Zuge der KiBiz- Revision wurde 2014 eine Neuausrichtung der sprachlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen für NRW beschlossen. Die alltagsintegrierte Sprachförderung wird das bisherige Verfahren Delfin 4 ablösen. Ziel ist es einen möglichst frühen Beginn der sprachlichen Bildung zu erzielen und die Sprachbildung und Beobachtung in den pädagogischen Alltag zu integrieren. Kinder, deren Eltern die Erstellung einer Bildungsdokumentation ablehnen oder Kinder, die keine Kindertageseinrichtung besuchen, müssen auch weiterhin über das Delfin 4 Verfahren getestet werden. Dies geschieht außerhalb der Einrichtung. 5 Eine Teamfortbildung zum Thema alltagsintegrierte Sprachförderung fand in zwei Teilen im September und Oktober 2015 im Familienzentrum St. Joseph statt. Dem Familienzentrum St. Joseph werden für 5 Jahre Mittel bzw. Gelder für die Sprachförderung vom Land gewährleistet. Das Jugendamt Oelde hat eine Auswertung nach Kriterien vorgenommen, bei der das Familienzentrum, sowie vier weitere Kindergärten für die Vergabe der Gelder bestimmt wurden. Die Gelder werden in Personalstunden umgesetzt. Die alltagsintegrierte Sprachförderung kommt allen Kindern zugute, wobei die Sprachförderkraft Kindern mit besonderem Förderungsbedarf unterstützt. Warum ist frühe Sprachförderung wichtig? Entscheidend für die Zukunft eines Kindes ist, was das Kind in den ersten Lebensjahren erlebt, um daraus zu lernen. Verpasste Zeitfenster beispielsweise die für den Spracherwerb, lassen sich nur schwer in gleicher Qualität nachholen. Kinder brauchen eine an ihren Entwicklungsverläufen orientierte Gestaltung von Bildungs- und Lernmöglichkeiten. 6 Die Bedeutung von Sprachkompetenzen Sprache ist einer der wichtigsten Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen und den späteren Erfolg in Schule und Bildung. Mangelnde Ausdrucksfähigkeit begünstigt soziale Folgeprobleme wie z.b. Kontaktarmut und Isolation. Geringe sprachliche Kompetenzen vermitteln ein eingeschränktes Selbstwertgefühl. 5 Anschreiben Caritasverband für die Diözese Münster e.v., Marita Haude, Okt. 2016 6 Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kinder und Jugendlichen aus Zuwanderfamilien Griffbereit

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 16 Merkmale von Kindern, die Schwierigkeiten beim Erwerb der Erstsprache haben Kinder können sich Gehörtes schlechter merken. Sie bauen den Wortschatz langsamer auf 7 Sie haben Probleme in der Grammatik Kinder, die Schwierigkeiten beim Erwerb der Muttersprache haben, brauchen während der gesamten Kindergartenzeit Unterstützung und Begleitung beim Aufbau ihrer Sprachkompetenz. Die Aufgabe des Kindergartens ist es, Kinder mit Förderbedarf zu erkennen und ihre Eltern ggfs. zu beraten. Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten brauchen frühe und intensive Förderung und viele Wiederholungen und Übungen, damit sich die Sprache positiv entwickeln kann, und es nicht zu Folgeproblemen in der Schule sowie in sozialen Beziehungen kommt. Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen Das Familienzentrum besuchen Kinder aus verschiedenen Nationen. Sie bringen unterschiedliche sprachliche Vorerfahrungen mit: Wir holen die Kinder dort ab, wo sie in ihrer Entwicklung stehen. Grundsätzlich brauchen alle Kinder, die eine zweite Sprache erlernen, eine zusätzliche Förderung und Begleitung der Sprachentwicklung. Der Sprachaufbau verläuft in 4 aufeinanderfolgende Phasen: Gebrauch der Muttersprache schweigende Beobachtung langsamer Wortschatzaufbau schneller Wortschatzaufbau und Grammatikerwerb 8 Zunächst ist es uns wichtig, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen und sich ggf. nonverbal mit dem Kind zu verständigen. Durch betontes, deutliches Sprechen und dem Wiederholen einfacher Sätze ermöglichen wir dem Kind, sich mit den Lauten der deutschen Sprache vertraut zu machen. Es bekommt so die Möglichkeit, sich in das Lautsystem erst einmal hinein zu hören. Anschließend gilt es dann, den Wortschatz aufzubauen und vor allem die Sprechfreude des Kindes zu wecken. Der Wortschatz wird durch die Erschließung neuer Begriffe erweitert, die Erzählfähigkeit wird gestärkt und die Grammatik geübt. Kinder durchlaufen die Phasen des Spracherwerbs unterschiedlich schnell. Wir geben ihnen Zeit, diese nach ihrem Tempo zu durchlaufen. 7 Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung e.v. 8 Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung e.v.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 17 Kinder lernen, wenn sie merken, dass ihnen Kommunikation nützt sprechen Spaß macht sie (emotional) beteiligt sind sie merken, dass sich ihr Gegenüber wirklich interessiert 9 Sprachförderung im Kindergarten Die Rolle der Erzieherin Grundvoraussetzung für die Entwicklung der Kinder ist es, dass sie sich in unserer Umgebung wohl fühlen. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Kinder angenommen und akzeptiert fühlen. Das stärkt ihr Selbstwertgefühl und den Mut sich zu öffnen. Die Erzieherin soll Sprachvorbild für Kinder sein. Folgende Verhaltensweisen sind deshalb für uns besonders wichtig: aufmerksames Zuhören mit Augenkontakt sowie eine deutliche Aussprache der Erzieherin der Sprache eines jeden Kindes Raum und Zeit zu geben eigenes Handeln sprachlich zu begleiten Kinder nicht auf Fehler aufmerksam zu machen oder sie zu korrigieren, sondern deren Äußerungen in sprachlich richtiger Form zu wiederholen Fragestellungen so zu wählen, dass Kinder nicht nur mit ja oder nein antworten können Gerade der Kindergarten bietet ein ideales Umfeld zum Erlernen der Sprache, denn hier können Kinder Erfahrungen mit Personen, Prozessen und Gegenständen in ihrer Umwelt machen, die besonders prägend sind. Für die Spracherziehung sind drei Aspekte von zentraler Bedeutung: die sinnliche Wahrnehmung und Erfahrung des Kindes, die gedankliche Verarbeitung und die sprachliche Formulierung, die dem Kind von seiner Umgebung angeboten wird. 10 Sprachförderung im Kindergarten findet im natürlichen, sozialen Kontext statt d.h. das Kind spricht mit Erwachsenen und anderen Kindern in natürlichen Situationen. Die Kommunikation ist echt. Dieser Rahmen bietet im Kindergarten viele Möglichkeiten, ein Kind zu fördern. Durch häufige Wiederholungen in den unterschiedlichsten Situationen wird es den Kindern ermöglicht, sich sprachlich auszuprobieren und ihr erworbenes Wissen zu festigen. Im pädagogischen Alltag sind wir bemüht, die Umgebung des Kindes sprachanregend zu gestalten z.b. durch eine Raumgestaltung, die den Bedürfnissen von Kindern entgegenkommt (Bewegungs -, Rückzugsmöglichkeit, Bereitstellung Großbauelementen, Sandtischen ) 9 Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung e.v. 10 Ministerium für Frauen, Jugend, Familie des Landes NRW, Wer spricht mit mir?

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 18 Formen der Sprachförderung in unserem Kindergarten Wenn Kinder lernen, werden sie von ihrem eigenem Interesse geleitet. Sie folgen dem Bedürfnis, das eigene Tun und das eigene Verstehen auszuweiten. Sie wollen selbst aktiv werden. Für den Erzieher bedeutet das, Raum für kindzentrierte Aktivitäten zu schaffen (z.b. im Freispiel, Rollenspiel ). Durch die Bereitstellung von Material, Requisiten und durch entsprechende Raumgestaltung versuchen wir Impulse und Angebote zur sprachlichen Förderung einzubringen. Kinder können so selbstständig Spielaktivitäten planen, Regeln klären und Konflikte lösen. Spielsituationen bieten ihnen viele Sprechanlässe. Bei der erwachsenenzentrierten Phase im Kindergarten gehen die Aktivitäten hauptsächlich von der Erzieherin aus (z.b. im Stuhlkreis, Geschichten erzählen, Regelspiele ). Wiederkehrende, überschaubare Tagesabläufe und Rituale setzen Orientierungspunkte und geben Kindern Sicherheit. In der Kleingruppe erhalten die Kinder besondere Aufmerksamkeit, können sich Zeit für sprachliche Äußerungen lassen, ihr Selbstbewusstsein entwickeln und sich darin üben, sich sprachlich vor einer Gruppe zu äußern. Eine Mischung von kind- und erzieherzentrierten Aktivitäten sowie einer Förderung in Kleingruppen in unserem Kindergartenalltag fördern die Sprachentwicklung der Kinder. Unsere Sprachförderung versteht sich als ein stetig entwickelnder und fortlaufender Prozess. Um gute Voraussetzungen für den Spracherwerb zu schaffen, bedarf es einer Vielzahl an Materialien und Medien, die zum Zuhören, Fragen und Erzählen heraus fordern. Das Material wird von uns so ausgewählt, dass es zum Erreichen der Ziele der Sprachförderung geeignet ist. Wortschatzerweiterung : durch Geschichten, Bilderbücher, Spiele (z.b. Ich sehe was, was du nicht siehst, Memory ) Exkursionen, Rollenspiele, Experimente, Verse, Lieder, gemeinsame Mahlzeiten usw. Morphosyntax (Aufbau grammatikalischer Strukturen): durch Kinderreime, Sprech-Zeichnen, rhythmisches Sprechen, Klatschen, Quatschverse, Rätsel, Fingerspiele, Geschichten, Beschreibungen, Sortierspiele, Pluralbildung Phonologische Bewusstheit (Schulung der auditiven Wahrnehmung): Fähigkeit, Sätze in Wörter zu zerlegen, Silben zu unterteilen durch das Erkennen von Geräuschen, Suchspielen, Musik, Silbenklatschen, Reime, Reimpaare bilden Förderung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit, der Erzählfähigkeit: durch Rollenspiele, Bücher, Beobachtungen, Experimente, Hörspiele, Handpuppen

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 19 Die Themen orientieren sich an dem Erfahrungsumfeld (z.b. Das bin ich Hier bin ich zu Hause Im Kindergarten) oder an saisonalen Gegebenheiten (Jahreszeiten, Wetter, Karneval, Ostern ) Die Kinder haben die Möglichkeit, einzelne Worte, Wortfelder und die Vielfältigkeit der Sprache zu entdecken. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt auf spielerische Weise unter Einbeziehung unterschiedlichster Materialien. So werden den Kindern u.a. Bilderbücher näher gebracht und es wird gemeinsam gesungen. Pustespiele z.b. im Stuhlkreis bereiten den Kindern viel Freude und fördern gleichzeitig die Mundmotorik. Eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit ist für das Erlernen von Sprache besonders wichtig. Die Sinnesorgane nehmen Eindrücke aus der Umwelt wahr und leiten Reize weiter zum Gehirn. Besonders die Förderung des Tast-, Bewegungsund Gleichgewichtssinnes sind von fundamentaler Bedeutung für die Entwicklung von Sprache. Wir versuchen durch Kim-, Tast-, Geschmacks- Hörspiele, durch rhythmisch musikalische Angebote und Experimente die Wahrnehmung der Kinder zu schulen. Beobachtung und Dokumentation KiBiz 13b: Grundlage der Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages, insbesondere der individuellen stärkenorientierten ganzheitlichen Förderung eines jeden Kindes ist eine regelmäßige alltagsintegrierte Beobachtung des Kindes. Diese ist auch auf seine Möglichkeiten und auf die individuelle Vielfalt seiner Handlungen, Vorstellungen, Ideen, Werke und Problemlösungen gerichtet. Die Beobachtung und Auswertung mündet in die regelmäßige Dokumentation des Entwicklungs- und Bildungsprozesses des Kindes (Bildungsdokumentation). Das Team des St. Joseph Kindergartens hat sich für den Beobachtungsbogen Basik (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen) entschieden, um die Sprachentwicklung der Kinder zu verfolgen und zu dokumentieren. Die Eltern müssen diesem Verfahren zustimmen oder es ablehnen. Bei einer Ablehnung wird das Kind außerhalb der Einrichtung getestet. Die Bögen sind Eigentum des Kindes und werden zum Ende der Kindergartenzeit ausgehändigt.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 20 Der Bogen begleitet die Kinder über die gesamte Kindergartenzeit und kann als Grundlage für Elterngespräche genutzt werden. Wir verwenden die U3 Version sowie die Ü3 Version. Die Beobachtung ist die Eingangstür zur pädagogischen Arbeit (Heck 2005) Auszug Basik Bogen Ü 3 Basiskompetenzen Im Ankreuzverfahren wird die sprachliche Entwicklung der Kinder in mindestens 3 verschiedenen Zeiträumen dokumentiert. Bei sprachauffälligen Kindern kann die Dokumentation häufiger angewendet werden. Lern- und Bildungsprozesse werden begleitet, das Kind wird in seiner Einzigartigkeit verstanden und es werden mögliche Entwicklungsstörungen frühzeitig erkannt. Für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen, gibt es im Bogen zusätzliche Fragen zu den unterschiedlichen Sprachbereichen. Elternarbeit Die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und dem Elternhaus ist besonders wichtig. Eltern können wichtige Hinweise über die Entwicklung des Kindes, die familiäre Situation und sprachlich kulturelle Hintergründe geben. Grundlage ist eine Vertrauensbasis durch eine herzliche, offene Atmosphäre, sowie die Wertschätzung anderer Kulturen und ein respektvoller Umgang miteinander. Regelmäßige Gespräche mit Eltern können dazu beitragen, ihnen Tipps für Fördermöglichkeiten in der Gruppe und zu Hause aufeinander abzustimmen. Eltern sind Sprachvermittler. Mit dem Wissen über den Aufbau der Muttersprache sucht sich das Kind einen Weg, um eine zweite Sprache zu erlernen.

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 21 8.7.1 Die Interkulturelle Arbeit im Familienzentrum St. Joseph Wie aus unserem Punkt Sozialraum zu Beginn der Konzeption bereits hervorgeht, wohnen in unserem Einzugsgebiet vermehrt Kinder verschiedener Nationen und Konfessionen. Kinder mit türkischem, polnischem, griechischem, russlanddeutschem Familienhintergrund, aber auch vereinzelt Kinder aus Pakistan, Indien oder aus afrikanischen Ländern. Die Kinder haben die verschiedensten kulturellen und religiösen Grundlagen. Neben christlichen Glaubensrichtungen, wie der katholischen und evangelischen Konfession, kommen vor allem islamische Gläubige und konfessionslose Familien, einige griechisch-orthodoxe, russisch-orthodoxe sowie Freikirchler und Hindi zu uns. Viele Familien sind schon in der zweiten Generation hier in Deutschland, andere erst seit einigen Jahren. Die meisten Eltern oder Großeltern sind aus beruflichen Gründen in dieses Land gezogen, doch auch Kinder von Asylbewerbern besuchen unsere Einrichtungen. Derzeit befinden sich 39 Flüchtlingskinder unter sechs Jahren in Oelde (Stand Februar 2016). 18 Kinder sind noch keine drei Jahren alt. 10 Kinder ab dem dritten Lebensjahr werden bereits in Oelder Kindertageseinrichtungen betreut. Die Zahl der Flüchtlinge wird in Zukunft weiterhin ansteigen. Aufgrund der Integrationsbemühungen ist damit zu rechnen, dass unabhängig von einer Berufstätigkeit der Eltern auf einen möglichst frühzeitigen Besuch einer Kita durch Kinder aus Flüchtlingsfamilien hingewirkt werden wird, um z:b. die deutsche Sprache zu lernen. 11 Die Vielschichtigkeit der Interkulturalität, sowie die persönlichen Beweggründe der Familien, und die Ängste der Asylbewerber haben wir besonders im Blick. Somit ist die interkulturelle Arbeit ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit sowohl mit den deutschen wie mit den ausländischen Familien mit den Kindern wie mit den Eltern. Wir kooperieren mit dem Elternbeirat, dem Rat der Tageseinrichtung, dem Fachdienst Jugendamt der Stadt Oelde, den Migrationsbegleitern der Stadt Oelde sowie anderen Glaubensgemeinschaften und suchen den Austausch mit anderen Familienzentren und Kindertageseinrichtungen. 11 Protokoll Workshop Familienzentren Oelde vom 22.02.2016

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 22 Unser Ziel ist es...... die Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund in unsere Tageseinrichtungen zu integrieren... und somit auch für die ganze Familie verbesserte Möglichkeiten zu schaffen, sich in der Nachbarschaft, in unserer Stadt Oelde und in Deutschland heimisch zu fühlen.... Achtung vor dem Anderssein im alltäglichen Umgang zu erlernen Interkulturelle Erziehung ist keine gesonderte pädagogische Maßnahme für nichtdeutsche Kinder oder Familien, sondern richtet sich ausdrücklich an alle. Jede und jeder wird als Individuum wahrgenommen.... Aber auch da, wo die Achtung vor dem Anderssein nicht im alltäglichen Umgang erlernt wird, müssen die Kinder darauf vorbereitet werden, dass sie in der Schule, auf dem Spielplatz, im Bus, im Sportverein nicht mit Verunsicherung, sondern mit Offenheit auf die multikulturelle Lebenswelt reagieren. 12 Das bedeutet, dass gerade auch die deutschen Kinder von diesem interkulturellen Leben profitieren, da sie in einem Klima von Offenheit und Akzeptanz groß werden, die Fremdenhass und rassistischem Denken entgegentreten. Wie gelingt uns das? Interkulturelle Erziehung ist nicht vorrangig ein Projekt, sondern eine Grundhaltung, eine Lebenseinstellung. Wir leben und arbeiten im Familienzentrum mit unserer offenen christlichen Grundhaltung: Wir nehmen jede/n so an wie er/ sie ist! Wir fördern das Bewusstsein für eine zweisprachige Identität der Kinder. D. h. wir wollen nicht, dass das fremdsprachige Kind nur deutsch lernt, sondern ermutigen es auch darin, seine familieneigene Sprache in den Kindergartenalltag mit einzubringen. Die Einbeziehung von muttersprachlichen Elementen wird als wesentlicher Bestandteil in der pädagogischen Arbeit mit ausländischen Kindern gesehen. Der selbstverständliche Einbezug von Elementen der Muttersprache und Kultur in den Alltag des Kindergartens hat für die Identitätsentwicklung ausländischer Kinder eine positive Funktion. Oft ist die emotionale Wirkung für die Selbstsicherheit und das Vertrauen der Kinder enorm... 13 12 aus Zusammenspiel Spiele, Bücher und Tipps zur interkulturellen Erziehung S. 10 Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.v., Bonn 13 aus Tres tristes tigres... Drei traurige Tiger... S. 8f Zaubersprüche, Geschichten, Verse, Lieder und Spiele für die mehrsprachige Kinder(Garten)-Gruppe, Silvia Hüsler-Vogt, Verlag Lambertus

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 23 Und wir suchen den Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen, suchen nach Gemeinsamkeiten der Religionen in verschiedensten Aktionen...mit und für die Kinder: Die jeweiligen Kinder zeigen, welche Ansätze in der Gruppensituation nötig sind Lieder, Spiele, Geschichten u. a., die Kinder und Eltern uns aus ihrer Kultur mitbringen und möglichst auch selbst in der Gruppe vermitteln Bücher, wie: o Dein buntes Wörterbuch Deutsch Türkisch/ Deutsch Griechisch/ Deutsch Polnisch, (Fleurus Verlag) o Mein erstes großes Türkisch Bildwörterbuch, Verlag Gondolino, o Bilderbücher wie Der Regenbogenfisch - Gökkusagi Baligi (von Marcus Pfister, Nord-Süd-Verlag) Wimmelbücher bieten mehrsprachige Aktionsmöglichkeiten Kulturen erläutern anhand landestypischer Gegenstände, Fotos, Bilder o.a. Landestypische Gerichte zubereiten, z.b. Eltern backen/ kochen mit den Kindern Musik und Tänze: Folklore der Nationen erleben und tanzen Gotteshäuser besuchen: Die katholische Kirche, die griechisch-orthodoxe Kirche, die Moschee Religionen vergleichen in Gemeinsamkeiten und ihrer Andersartigkeit z.b. mit Hilfe des Buches Die Weltreligionen Kindern erklärt (von Monika und Udo Tworuschka, Gütersloher Verlagshaus) Gestalterische Aktionen, z. B. mit Fotos, mit Spiegel und Maltechniken, um die Ähnlichkeiten und Unterschiede der verschiedenen Menschen herauszufinden...mit und für die Eltern: Besuch der Moschee Wir suchen das Mitwirken aller Eltern in unserer Interkulturellen Erziehung, ob es Deutsche oder Eltern anderer Nationalitäten sind, ob sie die deutsche Sprache beherrschen oder ob sie auf anderem Wege unsere Zusammenarbeit bereichern können. Aktionen durch und mit Eltern wie sie im vorherigen Punkt für die Kinder schon erläutert wurden

Familienzentrum St. Joseph Konzept 2016 Anhang 24 Austausch mit Eltern über Sitten, Gebräuche, Religion, Feste u.a. in Gesprächen oder in gezielten Treffs wie z. B. im Elterncafé Eltern, die mehrere Sprachen beherrschen, suchen wir als Dolmetscher und Integrationshelfer. Somit auch als Übersetzer, um Texte und Informationen in deren Heimatsprache zu übersetzen. Fremdsprachige Eltern sollten möglichst jedes Jahr auch im Elternbeirat vertreten sein Unterstützung und Beratung im Familienzentrum St. Joseph Wir beraten beim Ausfüllen der Anmeldung oder beim Betreuungsvertrag für einen Kindergartenplatz, bzw. für die U-3-Betreuung Wir berücksichtigen bei Festen und Aktionen andere Essgewohnheiten und bieten Alternativen zu Schweinefleisch o. a. Dabei aktivieren wir Eltern zur Vorbereitung und Durchführung Einige Eltern nehmen bereits an Deutschkursen teil. Diese werden von verschiedenen Institutionen angeboten. Die VHS, ein Kooperationspartner des Familienzentrums, bietet u.a. verschiedene Sprachkurse wie z.b. Deutsch als Zweitsprache an. Das Programmheft liegt im Eingangsbereich aus. Bei Bedarf unterstützen die Erzieherinnen die Eltern bei der Vermittlung zu Angeboten. Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Oelde kann im Einzelbedarf auch eine Alphabetisierungsmaßnahme vermittelt werden Diese Auflistung der Arbeit zur Interkulturellen Öffnung im Familienzentrum St. Joseph ist nicht unbedingt vollständig, somit ausbaufähig und wandelbar.