Anforderungen an den Netzanschluss Mit GNSS-Messungen immer im amtlichen Bezugssystem!

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Transkript:

Anforderungen an den Netzanschluss Mit GNSS-Messungen immer im amtlichen Bezugssystem! 1

Anschluss an das Koordinatenreferenzsystem ETRS89/UTM Über dauerhaft vermarkte AP, temporäre AP oder TP, die in der Lagegenauigkeit die Stufe GST2000 erreichen und 3 cm in der Doppelmessung einhalten. 1. GNSS- Verfahren über SAPOS Referenzstationen im Postprocessing; GPPS 2. GNSS- Verfahren über SAPOS Referenzstationen im Real Time Kinematik (RTK), HEPS 3. Kombinierte Verfahren; GNSS und terrestrisch 4. Polygonierung mit max. 4 Brechpunkten 5. Anschluss an vorhandene Anschlusspunkte im Bezugssystem ETRS89/UTM 2

GNSS- Verfahren über SAPOS Referenzstationen im Postprocessing; GPPS Diese Messmethode zur AP-Bestimmung ist sicher und zuverlässig um die Genauigkeitskriterien einzuhalten. (Standardabweichung 2cm) Messungen über Stativ mit 3mm Zentriergenauigkeit. Dem Postprocessing sollte für die Grundlage eines Koordinatenkatasters der Vorrang eingeräumt werden. Bei einer Messzeit von 5-8 Minuten und automatischer Auswertung sind die Grundlagen mit dem Programm BaLiBo gelegt. 3

Genauigkeiten im Vergleich Häufigkeit statisch RTK -10-8 -6-4 -2 0 2 4 6 8 10 Lagefehler in cm 4

GNSS- Verfahren über SAPOS Referenzstationen im RTK; HEPS RTK ist zur AP-Bestimmung zugelassen, aber nur die zweitbeste Messmethode, dafür effizient. RTK-Genauigkeiten liegen unterhalb der Postprocessing-Ergebnisse, Fehlinitialisierungen müssen öfter durch Mehrfachmessungen kompensiert werden. Ergebnisse in 11% aller Fälle fraglich! Messergebnisse streuen, sind aber sofort verfügbar. Abhängigkeit vom Mobilfunknetz und Netzausfällen. 5

RTK-Genauigkeiten Permanenter Rover des LVG Bayern Simuliert einen Nutzer (Ausrüstung, Korrekturdaten) Standort auf einem Dach: abschattungsfrei! Fehlereinflüsse wie Mehrwegeeffekte, Bahnfehler, Ionosphäre usw. wirken Daten über Internet abrufbar ermöglicht eine realistische Einschätzung der Leistung des Gesamtsystems 6

RTK-Genauigkeiten Statistische Zusammenfassung eines ganzen Tages 7

Anschluss an vorhandene Anschlusspunkte im Bezugssystem ETRS89/UTM Ca. 4000 TP und seit 1997 gesammelte ETRS89-Koordinaten liegen im neuen System vor. Nach jetzt gültigen Vorschriften entsprechen ca. 20.000 alte KFP s sowohl den Vermarkungs-, wie auch den Einmessungsvorgaben. Nach Anwendung des anerkannten GPS-Prüfsystems liegen die Koordinaten i.d.r. immer im Genauigkeitsbereich GST2000. Die Überführung GPS-gemessener Koordinaten ist als Einzelaufnahme zu aufwendig, diese könnten und sollten aber durch die KB mit vorbereitet und bei der Messungsübernahme mit eingepflegt werden. 8

Anschlusspunkte im Bezugssystem ETRS89/UTM AP sollen das aufzumessende Gebiet umschließen, vorhandene AP sind zu kontrollieren. Neupunkte dürfen maximal um ein Drittel der mittleren Entfernung zwischen den AP außerhalb des umschlossenen Gebietes liegen. Die Entfernung aufzumessender Punkte soll 500m nicht überschreiten 9

Anschlusspunkte im Bezugssystem ETRS89/UTM Freie Stationierungen sind grundsätzlich an drei AP (GST2000) anzuschließen. Ausnahmen: - 2 AP mit GST 2000, 1 AP mit GST 2100 - Nachweis einer Ausgleichungsberechnung In beiden Ausnahmefällen müssen die Vermarkungen eine Zentriergenauigkeit von 5 mm zulassen! 10

Anschlusspunkte im Bezugssystem ETRS89/UTM Bei einer freien Stationierung bzw. auf bekanntem Punkt ist der Maßstab auf m=1 festzusetzen und nachzuweisen, die UTM-Abbildungskorrektur bleibt davon unberührt. Gebäudeeinmessungen sind mindestens an 2 AP mit GST 2100 (1-3 cm) anzuschließen und unter Einbeziehung eines Punktes mit GST 2200 (1-6 cm) zu überprüfen. 11

Transformationen ohne Restklaffenverteilung Transformationen werden nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. In kleinräumigen Gebieten mit in sich stimmigen PD83- Koordinaten darf nun doch über ETRS89 gemessenen Passpunkte mit 4 Parametern transformiert werden. Bei fachgerechter Anwendung ist der Genauigkeitsverlust im neuen System vertretbar gering, die so entstandenen Koordinaten sollten aber als transformiert erkennbar sein! 12

Grundsatz der Überführung von PD83 nach ETRS89 Eine PD83-Koordinate ist dann richtig nach ETS89 überführt, wenn das Transformationsergebnis durch eine anschließende GPS-Messung bestätigt wird! 13

Ergebnis und Nachweisführung 14

Ergebnis und Nachweisführung integriert in der Anlage zum Übernahmeantrag 15

Problematik Kontrollpunkt Der täglich zu messende Kontrollpunkt hat mit dem Wegfall der Transformationshürde im Messgebiet seine einstmalige Bedeutung verloren. Wichtiger sind Kontrollen des Messsystems über bereits zuvor bestimmte Neupunkte im Messgebiet. ÖbVI und KB sollten sich über statische Messungen Sollkoordinaten eines KP in der Nähe bestimmen und ihre Messsysteme in noch abzustimmenden Abständen überprüfen und dokumentieren. 16

ThuTrans 17

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen u.a. über ETRS89 / UTM finden Sie auf unserer Homepage unter Download 18