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Transkript:

Schäppi, Sophie, L'Automne, 1884, Öl auf Holz, 111,5 x 84 cm Bearbeitungstiefe Name Namensvariante/n Lebensdaten Bürgerort Staatszugehörigkeit Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel Schäppi, Sophie Schaeppi, Sophie * 21.7.1852 Winterthur, 18.2.1921 Winterthur Winterthur CH Malerin, Zeichnerin und Illustratorin. Porträts, Stillleben, Landschaften und allegorische Figurenbilder. Mitarbeiterin der französischen Keramik- Manufaktur Théodore Deck. Fayence, Illustration, Malerei, Zeichnung Sophie Schäppi wuchs in Winterthur auf. Zeichenunterricht bei August Corrodi an der höheren Stadtschule, daneben Privatunterricht bei Jørgen Henrik Møller und Anton Seder. Ab 1871 Weiterbildung in München an einer privaten Kunstschule und bei Joseph Flüggen. 1874 Rückkehr nach Winterthur. Im selben Jahr auf Rat von Rudolf Koller, in dessen Atelier sie für kurze Zeit arbeitete, nach Paris. Besuch der Académie Julian bei Tony Robert-Fleury, ab 1877 bei Jules Bastien-Lepage, Jean- Léon Gérôme und Léon Bonnat. Im Louvre kopierte sie alte Meister. An der Académie traf sie Marie Bashkirtseff, in deren Tagebüchern Schäppi Seite 1/5, http://www.sikart.ch

wiederholt erwähnt wird, Ottilie Roederstein und Louise Breslau, mit der sie eine Ateliergemeinschaft hatte und die ihre Freundschaft in zwei Gemälden thematisierte (Le portrait des amis, 1881, Genf, Musée d art et d histoire; Mlle Schaeppi peignant des faiences, 1887). Künstlerfreundschaften mit dem Bildhauer Jean Carriès und dem Keramiker Théodore Deck. Ab 1876 unregelmässige Teilnahme an Turnusausstellungen, 1890 an der ersten Nationalen Kunstausstellung, ab 1878 am Pariser Salon und an den Weltausstellungen 1889 und 1900. Ab 1886 hatte sie Schüler. 1890 Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hans Huber, dessen Kompositionen zu Gottfried Kellers Hadlaub sie illustrierte. 1893 musste sie aus familiären Gründen nach Winterthur zurückkehren. Hier sah sie sich in ihrer künstlerischen Entfaltung eingeschränkt und litt unter Neuralgien. Dennoch bemühte sie sich um Aufträge und unterrichtete. Seit 1895 Mitglied im Verein Künstlerhaus Zürich. Während ihrer Studienreisen in die Bretagne und Normandie widmete sie sich der Landschaftsmalerei. Bis 1900 blieb Frankreich ihr Bezugspunkt. Dann verlagerte sich ihr Wirkungskreis nach Winterthur. 1918 zog sie nach Zürich und fand im Glockenhof ihre letzte Bleibe. 1921 widmete ihr das Gewerbemuseum Winterthur eine Gedächtnisausstellung. Schäppis frühe Gemälde stehen unter Einfluss der Münchner Schule. Die Gebirgslandschaft (1874) zeigt das Bestreben, die naturalistische Stimmungslandschaft mit dem Paysage intime zu verbinden. Die Stillleben mit Blumen und mit Obst, in denen sie Licht und Farbe akzentuiert einsetzt, folgen der Piloty-Schule. Unter dem Einfluss der Barbizon-Maler und der französischen Pleinairisten entstehen Landschaftsstudien, die bisweilen in grossformatigere Gemälde umgesetzt werden (Ebbe in der Normandie, 1879). Ausbildung in Paris und allgemeine Nachfrage rücken Porträts und Figurenmalerei bis Ende der 1890er-Jahre in den Mittelpunkt ihres Œuvres. Das Interesse galt der charakteristischen Ausstrahlung der Modelle (Luise Schäppi, 1881; Baronesse von Sulzer-Wart, 1895), die sie oft in Nahsicht und vor neutralem Hintergrund erfasste (Weibl. Studienkopf, 1876, Kunsthaus Zürich; Männl. Studienkopf, 1880, Kunstmuseum Winterthur). Akademische Bildauffassung, kontrastierende Lichtführung und Hell- Dunkel-Kompositionen kennzeichnen die bisweilen an Velázquez orientierten Porträts, deren Palette sich in Pastellen aufhellt. Ihre allegorischen Darstellungen (Le Printemps, 1881; L Automne, 1884) zeigen eine Vorliebe für illustrativ-dekorative Gestaltung. Nach 1893 Seite 2/5, http://www.sikart.ch

entstehen während Reisen an die französische Küste kleinformatige, in kräftigem Pinselduktus gehaltene impressionistische Landschafts- und Beleuchtungsstudien. Der Einsatz der Farbe als Ausdrucksmittel weicht in einigen Landschaftsstudien des Spätwerks einer realistischen Freilichtmalerei. Die kunsthistorische Bedeutung von Schäppis Werk liegt in ihrer Fayencemalerei (Teller, Panneaux). Durch Vermittlung von Albert Anker war sie als einzige Schweizerin für die Manufaktur Deck tätig. Variantenreich entwarf sie ihre den Märchen, der Mythologie oder der Historie entnommenen Sujets. Die mit Köpfen bemalten Scherben umrahmte sie mit phantasievollem, auf das Motiv bezogenem Dekor. Skizzenbücher geben über die Vielfalt ihrer Motive und über ihre Arbeitsweise Auskunft. Werke: Bündner Kunstmuseum Chur; Guebwiller, Musée Florival; Marseille, Musée de la Faience; Kunstmuseum Winterthur; Stadtbibliothek Winterthur. Anne-Catherine Krüger, 2007 Literaturauswahl - Théodore Deck Céramiste, 1823-91. London, H. Blairman & Sons, 2000. With an essay by Bernard Bumpus. London: H. Blairman & Sons and Haslam & Whiteway, 2000 - Théodore Deck ou l'eclat des émaux, 1823-1891. Marseille, Centre de la Vieille Charité, 1994. Textes: Antoinette Faÿ-Hallé [et al.]. Marseille: Musées de Marseille, 1994 - Bernard Bumpus: «Ceramist Centenary». In: Antique Collector, May 1991, pp. 96-99 - Anne-Catherine Krüger: Die Malerin Louise Catherine Breslau (1856-1927). Biographie und Werkanalyse. Beschreibender Oeuvrekatalog des Gesamtwerkes. Dissertation Universität Hamburg, 1988, 4 Bde. - Sandor Kuthy: Albert Anker. Fayencen in Zusammenarbeit mit Théodore Deck. Zürich und Schwäbisch Hall: Orell Füssli, 1985 - Louise Ziegler-Schaeppi: «Sophie Schaeppi». In: Jahrbuch der Literarischen Vereinigung Winterthur, 1922, S. 206-214 - K. K.: «Sophie Schaeppi». In: Der Landbote und Tagblatt der Stadt Winterthur, 24.2.1921 - Hans Huber: Hadlaub, nach Gottfried Keller. Illustriert von Sophie Schaeppi. Boston und Leipzig: Arthur P. Schmidt, 1891 Seite 3/5, http://www.sikart.ch

- Sophie Schaeppi: Der Tante Sophie ABC. Lichtdruckbilder nach Originalzeichnungen von Sophie Schaeppi. Frauenfeld: Huber, [1893] - Paul Deléage: Haïti en 1886 vu par un français. Illustrations par Sophie Schaeppi. Paris: E. Dentu, 1887 - Journal de Marie Bashkirtseff. 2 tomes. Paris: Charpentier, 1893 et 1898 - Emilie Hüni: «Der Pariser «Salon»». In: Neue Zürcher Zeitung, 20.8.1887 - Der Tante Sophie Bilderbuch. Mit Versen von Luise Ziegler-Schaeppi und Zeichnungen von Sophie Schaeppi. Winterthur: Moritz Kieschke, 1885 - Michael Georg Conrad: «Kritische Rundschau». In: Die Gesellschaft. Realistische Wochenschrift für Litteratur, Kunst und öffentliches Leben, 1, 1885, 51, S. 957 Nachschlagewerke - E. Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers. Nouvelle édition entièrement refondue sous la direction de Jacques Busse. Paris: Gründ, 1999, 14 vol. - Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 1998, 2 Bde. - Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, begr. von Ulrich Thieme und Felix Becker, 37 Bde., Leipzig: Seemann, 1907-1950. - Schweizerisches Künstler-Lexikon, hrsg. vom Schweizerischen Kunstverein; red. unter Mitw. von Fachgenossen von Carl Brun, 4 Bde., Frauenfeld: Huber, 1905-1917. Direktlink Normdaten http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4028439&lng=de GND 1020481188 Deutsche Biographie Letzte Änderung 05.08.2015 Disclaimer Seite 4/5, http://www.sikart.ch

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