Finanzinformation und Finanzbildung nach der Krise: Bringschuld oder Holschuld? Mag. Alexander Zeh, GfK Austria 19.09.2011



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Transkript:

Finanzinformation und Finanzbildung nach der Krise: Bringschuld oder Holschuld? Mag. Alexander Zeh, GfK Austria 19.09.

Österreicher als konservative Finanzmuffel 75% 2 Sparprodukte (insg.) 45% 19% Bausparen Kredite/Darlehen 12% Wertpapiere (insg.) Nicht nur in der Produktausstattung, sondern auch im Interesse gilt: Absicherung vor Risiko Quelle: Finanzmarktdatenservice und Stimmungsbarometer GfK Austria

Die Selbstdarstellung der Finanzdienstleister wird durchwachsen wahrgenommen Welche Wirtschaftszweige können sich derzeit in ihrem öffentlichen Auftreten, also in der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, besonders gut darstellen? 3 Einzelhandel - Lebensmittel 48 Telekommunikation Autoindustrie 44 45 Banken 39 Einzelhandel - Unterhaltungselektronik Einzelhandel - Bekleidung 35 36 Einzelhandel - Kosmetik 33 Versicherungen 27 Reiseveranstalter 25 Einzelhandel - Reinigung/Waschmittel 17 Pharmazie 10 Sonstige 3 keine Angabe 12 Quelle Bilder: www.tarife.net; www.gloryeurope.com

Vertrauen in Branche weiterhin auf überschaubarem Niveau 4 MW Vertrauen zur eigenen Bank 39 35 21 41 1,94 Vertrauen zu Banken allgemein 9 30 43 14 41 2,74 1 (ich vertraue sehr) 2 3 4 5 (ich vertraue überhaupt nicht) k.a. Basis Total (n=500) Befragungszeitraum: 14. Sept. - 16. Sept. 2010; Grundgesamtheit: Österr. Bevölkerung 15 Jahre und älter Quelle Bild: http://finanzblog.kaywa.com

Erwartungen an ein Geldinstitut: Eingehen auf den Kunden und Kommunikation 5 Top 5 Erwartungen Von meiner Bank erwarte ich mir günstige Konditionen (78% sehr wichtig) Ich erwarte mir auch in schwierigen Zeiten eine offene und ehrliche Kommunikation von meiner Bank (72% sehr wichtig) Meine Bank sollte selbst eine stabile Finanzlage aufweisen, seriös agieren und großen Wert auf Nachhaltigkeit legen (70% sehr wichtig) Meine Bank sollte mich mit ausführlichen und ehrlichen Informationen über die Chancen und Risiken einer Veranlagung versorgen, damit ich vor Überraschungen gefeit bin (67% sehr wichtig) Die Bank sollte ihre Mitarbeiter jetzt besonders gut aus- und weiterbilden, damit diese mir kompetente Beratung leisten können (64% sehr wichtig) Bottom 5 Erwartungen Wichtig ist für mich ein gleich bleibender Ansprechpartner, der meine persönliche Finanzsituation kennt und für mich da ist (55% sehr wichtig) Meine Bank sollte mir individuelle, auf mich abgestimmte Finanzlösungen anbieten, die mir helfen, meine Finanzsituation besser zu managen (53% sehr wichtig) Die Bank sollte bei wichtigen Anlässen aktiv auf mich zukommen, um meine Situation zu besprechen und für mich gute Lösungen zu finden (51% sehr wichtig) In der jetzigen Situation erwarte ich eher Produktangebote für kürzere Laufzeiten (36% sehr wichtig) Zumindest einmal pro Jahr sollte meine Bank ein persönliches Beratungsgespräch mit mir führen (32% sehr wichtig)

Das Vertrauen in Geldinstitute hat im Vergleich zum Vorjahr tendenziell leicht zugelegt Hat sich Ihr Vertrauen in Geldinstitute ganz allgemein durch die Finanzkrise verändert? 6 3 5 28 2010 3 4 64 33 MW 2010: 2,30 : 2,24 60 ist stärker geworden (1) ist gleich geblieben (2) hat abgenommen (3) keine Angabe Quelle Bild: www.flickr.com

Jeder dritte Österreicher will besser über Finanzthemen Bescheid wissen auch zum Thema Finanzielle Vorsorge Ganz allgemein wie informiert würden Sie sich selbst über Finanzfragen einstufen? 7 Ganz generell 32 50 18 1 Zum Thema "Sparen und Anlegen" 46 36 17 1 Zum Thema "Kredite, Konto und Finanzierungen" 34 37 28 Zum Thema "Finanzielle Vorsorge" 28 42 29 Zum Thema "Versicherungen" 29 45 25 Gut informiert Teilweise informiert Weniger informiert Weiß nicht Und würden Sie [ ] noch zusätzliches Wissen oder Information benötigen? Ganz generell 36 34 30 1 Zum Thema "Sparen und Anlegen" 26 36 36 2 Zum Thema "Kredite, Konto und Finanzierungen" 25 32 42 1 Zum Thema "Finanzielle Vorsorge" 31 36 31 2 Zum Thema "Versicherungen" 28 32 39 1 Benötigt Teilweise benötigt Weniger benötigt Weiß nicht Angaben in Prozent; Basis: stuft sich als eher/gar nicht informiert ein

Hälfte der Österreicher holt sich Informationen über Finanzthemen aus dem Familienumfeld Wo haben Sie sich Ihr Wissen über Finanzfragen also über Themen wie Sparen, Veranlagen, Vorsorge oder Kredite angeeignet, bzw. woher haben Sie es erhalten? 8 Bankberater 58 Familienmitglieder/Bekannte/Freunde 50 Versicherungsberater 48 Medien 40 Internet 38 Schule/Hochschule/Universität 14 Arbeitskollegen/Betriebsrat 13 Öffentliche Einrichtungen 7 Sonstiges 5 Weiß nicht 1

Mehrheit sieht Banken bzw. Geldinstitute für die Vermittlung von Finanzwissen zuständig Wer ist Ihrer Meinung nach in der Gesellschaft für die Vermittlung von Finanzwissen zuständig? 9 Banken bzw. Geldinstitute 73 Öffentliche Einrichtungen 45 Versicherungen 42 Schule/Hochschule/Universität 29 Medien 29 Familie/Eltern 28 Unabhängige Finanzdienstleister 21 Arbeitgeber/Unternehmen 10 Sonstiges 2 Weiß nicht 4

Eher zufrieden so lautet das Urteil der Österreicher zur aktiven Information durch den persönlichen Betreuer Wie zufrieden sind Sie mit der aktiven Information durch Ihren persönlichen Betreuer bei Ihrer Bank (z.b. bei Neuigkeiten, gesetzlichen Änderungen bei Finanzthemen oder ähnlichem)? 10 Österreich 16 31 33 7 2 2 Bank Sehr zufrieden Eher zufrieden Es geht Eher unzufrieden Sehr unzufrieden Weiß nicht Und wie zufrieden sind Sie mit der aktiven Information durch Ihren persönlichen Betreuer bei Ihrer Versicherung? Österreich 17 29 26 10 3 3 Versicherung Sehr zufrieden Eher zufrieden Es geht Eher unzufrieden Sehr unzufrieden Weiß nicht

Finanzielle Sicherheit im Alter und Gesundheit sind sowohl Sorgen als auch Wünsche für die Zukunft Abschließend noch ein Blick in die Zukunft: In welchen der folgenden Bereiche glauben Sie, könnte es für Sie persönlich in den kommenden Jahren schwieriger werden bzw. wo könnten Probleme für Sie auftreten? Wählen Sie die drei Bedeutendsten. Und welche der folgenden Wünsche haben Sie für die Zukunft? Wählen Sie die drei Bedeutendsten. 11 40 37 30 27 19 7 Sorgen Finanzielle Sicherheit im Alter Gesundheit Wohlstand Berufliche Entwicklung Schutz und Sicherheit Weiß nicht 81 46 Wünsche 28 24 23 2 Gesundheit Finanzielle Sicherheit im Alter Freizeit Schutz und Sicherheit Wohlstand Weiß nicht

Key-Facts Finanzdienstleistungen sind in Österreich ein low -Involvement Produkt. 12 Das Vertrauen in Österreichs Finanzdienstleister hat sich zwar wieder leicht erholt, ist jedoch immer noch angeschlagen. Finanzwissen ist auch aus Sicht der Bevölkerung ausbaufähig, vorallem Banken werden hier in die Verantwortung genommen.

Kontakt 13 Prok. Mag. Alexander Zeh GfK Austria Tel: +43-1-71710-228 alexander.zeh@gfk.com www.gfk.at