Erstes Genderranking Deutscher Mittelstädte

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Transkript:

Erstes Genderranking Deutscher Mittelstädte Prof. Dr. Lars Holtkamp, Dr. Elke Wiechmann, Monya Schnittke FernUniversität in Hagen, Institut für Politikwissenschaft, Oktober 2011, Studie im Auftrag der Heinrich Böll Stiftung 1

1 Ergebnisse des Genderrankings für die Kommunen In diesem Genderranking verwenden wir eine ähnliche Methodik, wie in unserem Großstadt-Genderranking zuvor 1. Wir haben hierfür in einem ersten Schritt die Internetseiten aller 212 Mittelstädte zwischen 30.000 und 50.000 EinwohnerInnen in Deutschland erfasst, statistisch ausgewertet, fehlende Daten durch Vor-Ort-Recherchen ergänzt und zusätzlich statistische Publikationen 2 herangezogen. Aus den erhobenen Frauenanteilen in den einzelnen politischen Positionen der Mittelstädte lässt sich ein Genderindex bilden, der die Grundlage unseres Genderrankings bildet, das detaillierte Angaben über die Repräsentation von Frauen im Städtevergleich präsentiert. Folgende politische Positionen gingen als Indikator in den Genderindex ein: Ratsmandate, e, e und das amt. Für die ersten drei Positionen wurden die Gemeinden jeweils gesondert gerankt und in Quartile eingeteilt. Entsprechend der Quartilszugehörigkeit der Städte bei den einzelnen Positionen wurde der Wert 4, 3, 2 oder 1 zugewiesen, d. h. Mittelstädte, die im ersten Viertel mit der höchsten Frauenrepräsentanz sind, beispielsweise bei den Ratsmandaten, bekommen für diese Position dann den Wert 4 zugewiesen. Für die Position der (innen) als Variable mit nur zwei möglichen Ausprägungen wurde dagegen bei männlicher Besetzung der Wert 1 und bei weiblicher Amtsausübung der Wert 2 vergeben. Diese Werte für die betrachteten 4 Positionen werden zum Genderindex addiert. Der Höchstwert des Genderindex liegt bei 14 und der niedrigste mögliche Wert für außerordentlich niedrige Frauenrepräsentanz ist 4. Haben Kommunen schließlich in einigen Fällen die gleiche Punktzahl auf dem Genderindex, ist der weibliche Ratsanteil entscheidend für die letztendliche ierung. Unter den 212 deutschlandweit analysierten Mittelstädten liegt die Stadt Ettlingen (BW) hinsichtlich der Frauenrepräsentanz auf 1. Ettlingen wird regiert von einer in, die zugleich den Ausschüssen noch bis Oktober 2011 1 Die Dezernentenebene wurde zwar ebenfalls ausgewertet, aber im Ranking selbst nicht berücksichtigt, weil einige der Mittelstädte diese Position grundsätzlich nicht besetzen und es so bei der Auswertung zu Verzerrungen kommen könnte. 2 Für die Frauenanteile in den Stadträten haben wir aus forschungsökonomischen Gründen auf die aktuellste Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs Deutscher Gemeinden zurückgegriffen. 2

vorsitzt 3. Der Rat hat einen Frauenanteil von immerhin 37,5 % und zwei der fünf e sind weiblich. Das Schlusslicht bildet deutschlandweit Merzig im Saarland. Die Stadt wird ausschließlich von Männern geführt. Hier sind nur Männer Vorsitzende der vielen Ausschüsse und Fraktionen und die Verwaltung wird ebenfalls von einem Mann geführt. Dazu passt der bemerkenswert niedrige Frauenanteil im Rat der Stadt Merzig von 13,3%. Im NRW-Vergleich liegen Frechen und Kamen vorne und hinten finden sich Gronau und Gevelsberg wieder. Beide Städte haben im Stadtrat einen Frauenanteil von nur 16,7% und ausschließlich männliche ende. Die Ergebnisse der einzelnen Kommunen können der folgenden Tabelle entnommen werden. Neben der deutschlandweiten ierung der Kommunen haben wir zudem anhand der Auswertung der 212 Kommunen auch die sich hieraus ergebende ierung in NRW, Baden-Württemberg und Ostdeutschland angegeben, um auch einen Vergleich innerhalb einzelner Bundesländer zu ermöglichen. Anschließend an das Genderranking werden im zweiten Kapitel noch allgemeine Aussagen zur Frauenrepräsentanz in Mittelstädten im Vergleich zu den Großstädten und im Parteienvergleich getroffen. 3 Sie ist nicht wieder zur Wahl angetreten und zwischenzeitlich wurde ein Mann zum OB gewählt. Ihre Amtszeit endet im Oktober 2011. 3

Rat % Rat Indexwert NRW BW Ost BRD Ettlingen 37,5 4 4 4 2 14 1 1 Frechen 36,4 4 4 4 1 13 1 2 Kamen 34,1 4 4 4 1 13 2 3 Wismar 33,3 4 4 4 1 13 1 4 Beckum 31,6 4 4 4 1 13 3 5 Stuhr 31,6 4 4 4 1 13 6 Hofheim am Taunus 31,1 3 4 4 2 13 7 Nordhausen 30,6 3 4 4 2 13 2 8 Dülmen 27,3 3 4 4 2 13 4 9 Schwerte 44,7 4 4 3 1 12 5 10 Gotha 38,9 4 3 4 1 12 3 11 Buxtehude 36,8 4 3 4 1 12 12 Ahrensburg 35,3 4 3 4 1 12 13 Lörrach 34,4 4 4 2 2 12 2 14 Elmshorn 34,1 4 4 3 1 12 15 Schwedt/Oder 33,3 4 4 3 1 12 4 16 Kaarst 32,6 4 3 4 1 12 6 17 Northeim 31,6 4 4 3 1 12 18 Kornwestheim 30,8 3 4 3 2 12 3 19 Riesa 30,0 3 4 3 2 12 5 20 Eisenhüttenstadt 26,1 2 4 4 2 12 6 21 Oberursel (Taunus) 33,3 4 4 2 1 11 22 Waltrop 33,3 4 4 1 2 11 7 23 Melle 32,5 4 3 3 1 11 24 Ganderkesee 32,4 4 3 2 2 11 25 Buchholz in der Nordheide 31,6 4 4 2 1 11 26 Limburg a.d. Lahn 31,1 3 3 4 1 11 27 Eisenach 30,6 3 3 4 1 11 7 28 Suhl 30,6 3 3 4 1 11 8 29 Bernau bei Berlin 30,6 3 3 4 1 11 9 30 Meppen 28,9 3 3 4 1 11 31 Neuruppin 28,1 3 3 4 1 11 10 32 Niederkassel 27,5 3 4 3 1 11 8 33 Kirchheim unter Teck 13,9 1 4 4 2 11 4 34 Germering 45,0 4 1 4 1 10 35 Soest 39,6 4 4 1 1 10 9 36 Wedel 39,4 4 1 4 1 10 37 Dietzenbach 37,8 4 4 1 1 10 38 Falkensee 36,1 4 1 4 1 10 11 39 Mettmann 35,2 4 3 2 1 10 10 40 Herrenberg 35,1 4 1 4 1 10 5 41 4

Rat % Rat Indexwert NRW BW Ost BRD Ostfildern 34,6 4 1 4 1 10 6 42 Burgdorf 34,4 4 4 1 1 10 43 Hof 34,1 4 1 4 1 10 44 Frankenthal (Pfalz) 34,1 4 1 4 1 10 45 Singen (Hohentwiel) 33,3 4 1 4 1 10 7 46 Altenburg 33,3 4 1 4 1 10 12 47 Bad Naumheim 33,3 4 3 2 1 10 48 Lehrte 32,5 4 3 1 2 10 49 Kaufbeuren 32,5 4 1 4 1 10 50 Bernburg (Saale) 32,5 4 3 2 1 10 13 51 Gifhorn 32,4 4 2 3 1 10 52 Speyer 31,8 4 4 1 1 10 53 Neunkirchen 31,4 4 1 4 1 10 54 Filderstadt 31,3 3 4 1 2 10 8 55 Fürstenwalde/Spree 31,3 3 3 3 1 10 14 56 Erkrath 30,4 3 4 2 1 10 11 57 Monheim am Rhein 30,0 3 2 4 1 10 12 58 Haltern am See 30,0 3 4 2 1 10 13 59 Delbrück 28,9 3 2 4 1 10 14 60 Langen (Hessen) 28,9 3 4 2 1 10 61 Lohmar 27,5 3 3 3 1 10 15 62 Warendorf 27,3 3 4 2 1 10 16 63 Freiberg 26,5 2 3 4 1 10 15 64 Oranienburg 26,5 2 4 3 1 10 16 65 Bitterfeld Wolfen 25,0 2 4 2 2 10 17 66 Lage 25,0 2 3 4 1 10 17 67 Königs Wursterhausen 25,0 2 3 4 1 10 18 68 Deggendorf 15,0 1 4 3 2 10 69 Backnang 42,3 4 1 3 1 9 9 70 OerErkenschwick 36,8 4 3 1 1 9 18 71 Nienburg (Weser) 34,2 4 3 1 1 9 72 Rodgau 31,1 3 4 1 1 9 73 NeuIsenburg 31,1 3 1 4 1 9 74 Bad Vilbel 31,1 3 1 4 1 9 75 Freising 30,0 3 1 4 1 9 76 Rheinberg 29,5 3 4 1 1 9 19 77 Pinneberg 28,6 3 2 2 2 9 78 Jülich 28,6 3 4 1 1 9 20 79 Lemgo 28,3 3 3 2 1 9 21 80 Vechta 28,1 3 4 1 1 9 81 Mühlhausen/Thüringen 27,8 3 3 2 1 9 19 82 Zweibrücken 27,5 3 1 4 1 9 83 Landau 27,3 3 1 4 1 9 84 Goslar 26,8 3 3 2 1 9 85 5

Rat % Rat Indexwert NRW BW Ost BRD Halberstadt 26,8 3 1 4 1 9 20 86 Leer (Ostfriesland) 26,3 2 4 2 1 9 87 Ansbach 25,0 2 4 1 2 9 88 Siegburg 25,0 2 3 3 1 9 22 89 Borken 23,7 2 2 4 1 9 23 90 Bad Kreuznach 22,7 2 4 1 2 9 91 Maintal 22,2 2 4 2 1 9 92 Straubing 20,0 1 4 3 1 9 93 Bruchsal 17,1 1 4 2 2 9 10 94 Leinfelden Echterdingen 46,2 4 1 2 1 8 11 95 Dreieich 42,2 4 1 2 1 8 96 Leonberg 35,3 4 1 2 1 8 12 97 Tuttlingen 35,3 4 1 2 1 8 13 98 Schwabach 35,0 4 2 1 1 8 99 Bramsche 33,3 4 1 1 2 8 100 Stendal 32,5 4 2 1 1 8 21 101 Wesseling 31,0 3 2 2 1 8 24 102 Werne 30,4 3 2 2 1 8 25 103 Rottenburg am Neckar 30,0 3 1 3 1 8 14 104 Emsdetten 28,9 3 2 2 1 8 26 105 Greven 27,1 3 3 1 1 8 27 106 Barsinghausen 26,3 2 1 4 1 8 107 Georgsmarienhütte 26,3 2 1 4 1 8 108 Hennef (Sieg) 25,0 2 4 1 1 8 28 109 Königswinter 25,0 2 3 2 1 8 29 110 Kempen 25,0 2 3 2 1 8 30 111 Geldern 25,0 2 4 1 1 8 31 112 Wernigerode 25,0 2 4 1 1 8 22 113 Stade 23,8 2 3 2 1 8 114 Achim 23,7 2 3 2 1 8 115 Kleve 22,9 2 4 1 1 8 32 116 Würselen 22,7 2 3 2 1 8 33 117 Neumarkt i.d.opf 22,5 2 1 4 1 8 118 Goch 22,5 2 3 2 1 8 34 119 Ennepetal 22,5 2 3 2 1 8 35 120 Forchheim 22,5 2 1 4 1 8 121 Meschede 21,7 2 3 2 1 8 36 122 Hückelhoven 18,2 1 2 4 1 8 37 123 Ravensburg 21,1 1 4 1 1 7 15 124 Bornheim 22,0 2 2 2 1 7 38 125 Böblingen 29,4 3 1 2 1 7 16 126 Bünde 29,5 3 2 1 1 7 39 127 Erkelenz 20,0 1 3 2 1 7 40 128 6

Rat % Rat Indexwert NRW BW Ost BRD Brühl 28,0 3 2 1 1 7 41 129 Fellbach 21,9 2 1 3 1 7 17 130 Weinheim 30,2 3 1 2 1 7 18 131 Weiden i.d. Opf. 27,5 3 1 2 1 7 132 Wunstorf 19,5 1 1 4 1 7 133 Seevetal 20,0 1 4 1 1 7 134 Aurich 20,0 1 3 2 1 7 135 Völklingen 27,5 3 1 2 1 7 136 Schorndorf 25,0 2 1 3 1 7 19 137 Freital 20,6 1 1 4 1 7 23 138 Coesfeld 23,7 2 2 2 1 7 42 139 Datteln 18,4 1 4 1 1 7 43 140 Porta-Westfalica 10,0 1 2 3 1 7 44 141 Sinsheim 21,6 1 1 4 1 7 20 142 Kehl 30,8 3 1 2 1 7 21 143 Uelzen 21,1 1 2 3 1 7 144 Steinfurt 19,2 1 3 2 1 7 45 145 Balingen 20,0 1 1 4 1 7 22 146 Mörfelden-Walldorf 22,2 2 3 1 1 7 147 Winsen (Luhe) 16,2 1 3 1 2 7 148 Schönebeck (Elbe) 27,5 3 1 2 1 7 24 149 Viernheim 11,1 1 4 1 1 7 150 Cloppenburg 25,0 2 1 3 1 7 151 Höxter 25,0 2 2 2 1 7 46 152 Kreuztal 23,7 2 2 2 1 7 47 153 Weyhe 31,6 4 1 1 1 7 154 Amberg 30,0 3 1 1 1 6 155 Laatzen 30,0 3 1 1 1 6 156 Saarlouis 28,9 3 1 1 1 6 157 Merseburg 27,5 3 1 1 1 6 25 158 Pirna 26,9 3 1 1 1 6 26 159 St. Ingbert 26,7 3 1 1 1 6 160 Osterholz-Scharmbeck 26,3 2 2 1 1 6 161 Ahaus 26,2 2 2 1 1 6 48 162 Schwäbisch Hall 25,6 2 1 2 1 6 23 163 Homburg 25,5 2 1 2 1 6 164 Lahr/Schwarzwald 25,0 2 1 2 1 6 24 165 Bietigheim-Bissingen 25,0 2 1 2 1 6 25 166 Pirmasens 25,0 2 1 2 1 6 167 Radebeul 23,5 2 1 2 1 6 27 168 Nettetal 22,7 2 2 1 1 6 49 169 Rheda-Wiedenbrück 22,5 2 2 1 1 6 50 170 Erding 22,5 2 1 2 1 6 171 Idar-Oberstein 22,5 2 1 2 1 6 172 7

Rat % Rat Indexwert NRW BW Ost BRD Tönisvorst 21,4 1 2 2 1 6 51 173 Wittenberg 20,0 1 3 1 1 6 28 174 Werl 20,0 1 3 1 1 6 52 175 Neustadt am Rübenberge 19,4 1 3 1 1 6 176 Voerde (Niederhein) 19,0 1 3 1 1 6 53 177 Seelze 18,4 1 1 3 1 6 178 Bad Oeynhausen 18,2 1 3 1 1 6 54 179 Eberswalde 16,7 1 2 2 1 6 29 180 Korschenbroich 16,7 1 2 2 1 6 55 181 Heinsberg 15,9 1 1 3 1 6 56 182 KampLintfort 15,9 1 3 1 1 6 57 183 Alsdorf 13,2 1 3 1 1 6 58 184 Heidenheim an der Brenz 25,7 2 1 1 1 5 26 185 Dachau 25,0 2 1 1 1 5 186 Memmingen 25,0 2 1 1 1 5 187 Coburg 22,5 2 1 1 1 5 188 Peine 22,0 2 1 1 1 5 189 Rheinfelden (Baden) 21,9 2 1 1 1 5 27 190 Wermelskirchen 21,0 1 1 2 1 5 59 191 Biberach an der Riß 20,7 1 1 2 1 5 28 192 Bautzen 20,6 1 1 2 1 5 30 193 Bensheim 20,0 1 1 2 1 5 194 Fürstenfeldbruck 19,5 1 1 2 1 5 195 Löhne 18,2 1 1 2 1 5 60 196 Güstrow 16,2 1 2 1 1 5 31 197 Papenburg 15,8 1 2 1 1 5 198 Itzehoe 14,6 1 2 1 1 5 199 Nürtingen 20,5 1 1 1 1 4 29 200 Hoyerswerda 20,0 1 1 1 1 4 32 201 Radolfzell 19,2 1 1 1 1 4 30 202 Hemer 19,0 1 1 1 1 4 61 203 Herzogenrath 18,2 1 1 1 1 4 62 204 Bad Hersfeld 17,8 1 1 1 1 4 205 Gronau (Westf.) 16,7 1 1 1 1 4 63 206 Crailsheim 16,7 1 1 1 1 4 31 207 Gevelsberg 16,7 1 1 1 1 4 64 208 Albstadt 15,6 1 1 1 1 4 32 209 Rastatt 15,6 1 1 1 1 4 33 210 Lampertheim 15,6 1 1 1 1 4 211 Merzig 13,3 1 1 1 1 4 212 8

2 Empirische Ergebnisse aus vergleichender Perspektive Neben dem einzelnen Abschneiden der Kommunen im Genderranking ist von Interesse, welche allgemeinen Aussagen über die Frauenrepräsentanz in Mittelstädten anhand der Datenanalyse getroffen werden können. Zunächst ist ähnlich, wie für die von uns 2010 untersuchten Großstädte festzustellen, dass die Frauenrepräsentanz mit der Bedeutung der Position tendenziell abnimmt. Der Frauenanteil unter allen Ratsmitgliedern in deutschen Mittelstädten liegt bei 26,4%. Bei den enden ist nur noch einen Frauenanteil von 19,2%, bei den enden von 18,4%, bei den Dezernentinnen und Dezernenten von 14,0 % und bei den innen und n von 9,9% zu verzeichnen. Zum Vergleich: In den Großstädten sind die Frauenanteile durchschnittlich deutlich höher. Dort liegt der Frauenanteil unter den Ratsmitgliedern immerhin schon bei 32,9% und bei den en bei 22,4%. Abbildung 1: Frauenanteile im Gemeindegrößenvergleich (Angaben in %) Großstädte Mittelstädte 30.000-50.000 9,9 12,7 Dezernenten 14,0 19,9 18,9 18,4 19,2 22,4 Ratsmitglieder 26,4 32,9 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 Im Parteienvergleich zeigen sich für die untersuchten 212 Mittelstädte schließlich die anhand unser Großstadtuntersuchungen erwartbaren Unterschiede. Auch in den Mittelstädten haben die Quotenparteien die höhere Frauenrepräsentanz. Bündnis 90 / Die Grünen sind Spitzenreiter mit einem Frauenanteil im Rat von 40,7%, gefolgt von der Linken mit 32% und der SPD mit 30,9%. Diese Unterschiede zwischen den Parteien werden noch deutlicher, je wichtiger das Amt ist. 9

Nur 10,4 % der enden der CDU sind in den Mittelstädten weiblich, während Bündnis 90 / Die Grünen einen Frauenanteil von 40,7% unter den enden erreicht. Allerdings fällt auf, dass die Unterschiede zwischen der Quotenpartei SPD, der CDU und der FDP (ohne verbindliche Quote) relativ gering sind und sich diese Parteien bei der Frauenrepräsentanz in Führungspositionen noch weiter angleichen. Dies spricht für die Hypothese, dass die SPD-Frauenquote mit 40% bei den ParlamentarierInnen noch zu niedrig ist, um auch nur annähernd eine gerechte Teilhabe von Frauen bei den zentralen Führungspositionen zu ermöglichen. Die 50%-Frauenquote scheint wichtig zu sein, damit Frauen überhaupt in nennenswerter Anzahl in die Führungspositionen vordringen können. Diese formalen Quoten müssen aber mit entsprechenden kulturellen Überzeugungen einhergehen, wie dies bei Bündnis 90 / Die Grünen in vielen Kommunen der Fall zu sein scheint. Im Vergleich hierzu fällt das Ergebnis der Partei Die Linke in den Mittelstädten deutlich ab. Während Die Linke in unserem zweiten Genderranking deutscher Großstädte langsam zu den Grünen aufgeschlossen hat, sind in den Mittelstädten bei den Ratsmitgliedern und insbesondere bei den enden noch ganz erhebliche Rückstände und Vollzugsdefizite bei der Frauenquote der Linken zu verzeichnen. Aber auch bei den Grünen ist trotz der Spitzenreiterwerte bei der Umsetzung der 50%-Frauenquote in den Mittelstädten noch Luft nach oben. Abbildung 2: Frauenanteile im Parteienvergleich in% Ratsmitglieder SPD 30,9 20,0 17,5 CDU/ CSU 22,4 15,9 10,4 Grüne 40,7 35,0 41,8 FDP 19,3 22,2 14,3 Die Linke 32,0 28,6 28,8 0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0 10

3. Fazit In Mittelstädten ist die Frauenunterrepräsentanz deutlich stärker ausgeprägt als in Großstädten. Es ist davon auszugehen, dass in noch kleineren Kommunen die Frauenrepräsentanz noch niedriger ausfällt. Lediglich Bündnis 90 / Die Grünen bieten annähernd eine geschlechterparitätische Repräsentation, weil hier hohe formale Frauenquoten mit höheren informellen Gleichstellungsnormen einhergehen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren dieses institutionelle Setting auf alle anderen Parteien in kleineren und mittleren Städten abfärben wird. Von daher gilt gerade für diese Kommunen, dass nur durch hohe, für alle Parteien gesetzlich verpflichtende Frauenquoten, wie beispielsweise in den französischen Kommunen, diese starke Frauenunterrepräsentanz behoben werden kann. 11