Leitfaden für Spielleiter im STTV-Bezirk Bodensee I. Allgemeines Wahl Die Mitgliederversammlung des Bezirkes ist vorüber, und gewollt oder ungewollt ist man zum Spielleiter einer Spielklasse gewählt worden. Ist man schon ein "alter Hase", läuft natürlich alles wie gewohnt ab. Ist man jedoch ein Neuling, ist die Vorbereitungsphase auf die gestellten Anforderungen viel schwieriger. Dieser Leitfaden soll hierfür Anregungen und Hilfen geben. Arbeitsmaterial Zuerst sollten Sie sich mit den Regeln und Ordnungen bekanntmachen, die Sie benötigen. Das meiste findet man im Internet. Südbadische Sportordnung (siehe Homepage des STTV www.sbttv.de, Rubrik Satzungen/Ordnungen Ordnungen Sportordnung), hier insbesondere das Kapitel D. Rahmenterminplan des STTV (siehe Homepage des STTV, Rubrik Spielbetrieb) Rahmenterminplan des Bezirks (siehe Homepage des Bezirks www.ttcgwk.de/bezirk, Rubrik Termine) Südbadische Jugendbestimmungen, falls man eine Jugendspielklasse leitet (siehe Homepage des STTV, Rubrik Satzungen/Ordnungen) Rechtsordnung des Verbands (siehe Homepage des STTV, Rubrik Satzungen/Ordnungen) Strafordnung des Verbands (siehe Homepage des STTV, Rubrik Satzungen/Ordnungen) Strafenkatalog des Bezirks Bodensee (siehe Homepage des Bezirks, Rubrik Mannschaftssport) Vorlage für Erteilung einer Ordnungsstrafe (siehe Homepage des Bezirks, Rubrik Mannschaftssport) Click-tt-Anleitung für Spielleiter (siehe Homepage des STTV, Rubrik Click-TT) Adressenliste des Bezirks (siehe Homepage des Bezirks, Rubrik Kontakte) In click-tt findet man weitere Informationen, z.b. Adressen von Vereinen und Spielleitern. Als Spielleiter erhält man vom Bezirk oder Verband ein Login zum Admin-Bereich von click-tt. Die Adresse ist http://ttvbw.click-tt.de/cgi-bin/webobjects/clickadminttvbw.woa Aufgaben Nutzen Sie dort, wo es sinnvoll und möglich ist, die praktischen Erfahrungen Ihres Vorgängers. Lassen Sie aber ruhig im Rahmen der Vorschriften eigene Ideen in ihre Arbeit einfließen. Die Aufgaben des Spielleiters ergeben sich eindeutig aus Kapitel H der Sportordnung. Wichtig ist auch das Kapitel D. Es gibt Ihnen insbesondere auch wichtige Hinweise zum Spielbetrieb. Hier ein Überblick über die Aufgaben eines Spielleiters: Erstellung von Spielplänen Genehmigung der Mannschaftsaufstellungen Überwachung des laufenden Spielbetriebs, z.b. korrekte Aufstellungen STTV Bezirk Bodensee - Leitfaden für Spielleiter 9.8.2011 1
Ansprechpartner für Fragen Bearbeitung von Streitfällen Teilnahme an Spielleitersitzungen Erstellung von Abschlussberichten Nachdem bei den Mitgliederversammlungen die Klassen eingeteilt worden sind, kennen Sie die Vereine, mit denen Sie zusammenarbeiten müssen. Die Arbeit kann nun beginnen. II. Terminliste Die Erstellung der Terminliste ist die anspruchvollste Aufgabe eines Spielleiters. Vor der Einführung von click-tt war dies oft eine langwierige Arbeit. Aber auch click-tt nimmt Ihnen nicht immer die ganze Arbeit ab. Die Anforderungen an die Terminlisten findet man im Kapitel D15 und D16 der Sportordnung. Das Ganze läuft wie folgt ab: Im Zeitraum 15.6. bis 1.7. tragen die Vereine in click-tt folgende Daten ein: Die Mannschaftsaufstellung für die Vorrunde Terminwünsche für die gesamte Saison Allgemeine Informationen (Doppelspiele, Koppelspiele, Sporthalle) Im Zeitraum 2.7. bis 1.8. erstellt der Spielleiter die Terminliste je nach Spielklasse entweder für die gesamte Spielzeit oder nur für die Vorrunde. Für die Erstellung der Terminliste bietet click-tt 2 unterschiedliche Methoden an. Der Autor dieses Leitfaden empfiehlt die Verwendung des Meinl-Generators, da dieser wesentlich bessere Spielpläne erstellt. Eine Beschreibung des Meinl-Generators findet man in click-tt. Die südbadische Sportordnung formuliert folgende Anforderungen an die Terminliste: Die Termine des Rahmenterminplans sollen eingehalten werden. Heim- und Auswärtsspiele sollen abwechseln. Eine Mannschaft soll nach Möglichkeit nicht mehr als zwei Heim- oder Auswärtsspiele hintereinander austragen. Bei sogenannten Koppelspielen (2 Spielen am gleichen Tag) sind die Termine für das zweite Spiel unter Berücksichtigung der möglichen Dauer des ersten Spiels und der notwendigen Fahrzeit zeitlich ausreichend anzusetzen. Mannschaften eines Vereins, die in derselben Klasse bzw. Gruppe spielen, müssen jeweils in der Vor - und Rückrunde ihr erstes Spiel gegeneinander austragen. Eine gute Terminliste zeichnet sich aber noch durch weitere Kriterien aus: Die Anzahl der Heim- und Auswärtsspiele pro Halbrunde ist ausgewogen. Beispielsweise hat eine Mannschaft in einer Neunerliga im Idealfall pro Halbrunde 4 Heimspiele und 4 Auswärtsspiele. Dies ist besonders bei Halbrundenligen wichtig. Vereine ohne Terminwünsche sollen nicht benachteiligt werden. Die Anzahl der ausgetragenen Spiele der einzelnen Mannschaften innerhalb einer Klasse sollte nicht zu stark voneinander abweichen, d.h. zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Saison sollte die aktuelle Tabelle etwa gleich viele Spiele pro Team aufweisen. Die Verteilung der Spiele im Saisonverlauf sollte für alle Mannschaften einigermaßen ausgewogen sein, also z.b. nicht 3 Spiele an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Das Heimrecht wechselt von der Vorrunde zur Rückrunde. Dies ist insbesondere bei Halbrundenligen mit Auf- und Abstieg zur Winterpause keine triviale Anforderung. STTV Bezirk Bodensee - Leitfaden für Spielleiter 9.8.2011 2
Man sieht hier, dass die Erstellung einer guten Terminliste durchaus eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Im Großen und Ganzen sorgt der Meinl-Generator alleine dafür, dass die oben aufgelisteten Anforderungen erfüllt werden. Trotzdem sollte aber der Spielleiter vor der Freigabe einer Terminliste diese immer nochmals prüfen, indem er z.b. für jede der beteiligten Mannschaften die Reihenfolge der Spiele anschaut. Ein leidiges Problem bei der Terminlistenerstellung ist die ungenügende Zahl von Heimspieltagen. Die Sportordnung schreibt vor, dass jede Mannschaft bei den Terminwünschen in click-tt so viele Heimspieltage angeben muss wie sie Heimspiele auszutragen hat, zusätzlich mindestens zwei Ersatztermine pro Halbrunde. Gibt ein Verein weniger Heimspieltage an und erschwert dies die Erstellung des Terminplans, so kann der Spielleiter durchaus mehr Heimspieltermine vom Verein einfordern. Weitere Einzelheiten zu diesem Problemfall regelt die Sportordnung im Abschnitt D15. Manche Vereine können pro Heimspieltag zu einer bestimmten Uhrzeit auch nur eine begrenzte Zahl von Spielen austragen, bieten diese Uhrzeit aber für mehrere Mannschaften an. Dies bedeutet, dass man als Spielleiter Abhängigkeiten zu anderen Spielleitern hat. Wenn Sie einen solchen Fall haben, sprechen Sie mit den Spielleitern anderer betroffener Spielklassen die Reihenfolge zur Aufstellung der Terminlisten ab. Wenn die Vereine diese Randbedingung richtig in click-tt eingegeben haben, kann der Meinl-Generator dies automatisch berücksichtigen. III. Genehmigung der Mannschaftsaufstellungen Wie oben beschrieben geben die Vereine im Zeitraum 15.6. bis 1.7. nicht nur die gewünschten Termine sondern auch die Mannschaftsaufstellungen in click-tt ein. Dasselbe wiederholt sich dann nochmals vor der Rückrunde im Zeitraum 10.12. bis 20.12. Im Zeitraum 2.7. bis 1.8. prüft der Spielleiter die von den Vereinen eingereichten Mannschaftsaufstellungen der Vorrunde auf ihre Richtigkeit hin, im Zeitraum 21.12. bis 31.12. die Rückrundenaufstellungen. Hierbei sind folgende Kriterien anzuwenden: Aufstellung nach Spielstärke gemäß Q-TTR (Details siehe Sportordnung Abschnitt D35) Vorhandensein von 4 bzw. 6 Stammspielern pro Mannschaft, außer bei der untersten Mannschaft eines Vereins, d.h. Spielern die in der letzten Halbrunde mindestens 3 Spiele gemacht haben Vor jeder Halbrunde findet in der Regel eine Spielleitersitzung statt, um mannschaftsübergreifende Probleme bei den Aufstellungen gemeinsam klären zu können. Im Anschluss an diese Sitzung muss der Spielleiter die Mannschaftsaufstellung dann in click-tt genehmigen. Welche Schritte man hierzu in click-tt im einzelnen durchführen muss, findet man in der Click-tt-Anleitung für Spielleiter. Im Falle einer Umstellung durch den Spielleiter sollte er direkt den Verein informieren. IV. Rundenspiele Kontrolle der Spielberichte Die Runde läuft. Mehr oder weniger pünktlich tragen die Vereine ihre Ergebnisse in click-tt ein. Sollte einmal ein Verein seiner Pflicht nicht nachkommen, wird er automatisch vom Verband eine Geldstrafe erhalten. Da aber auch Sie die Ergebnisse brauchen, sollten Sie in Zweifelsfällen durchaus beim Heimverein nachfragen, wenn er ein Gesamt- oder Einzelergebnis nicht eingegeben hat. Regelmäßig einmal pro Woche sollten Sie sich mit Ihrem Spielleiter-Login bei click-tt anmelden und die Spiele kontrollieren, die älter als eine Woche sind. Achten Sie dabei auf folgende Punkte: a) Spielberechtigung der einzelnen Spieler, wie in der Mannschaftsaufstellung aufgeführt. b) Richtige Reihenfolge der Spieler laut genehmigter Mannschaftsaufstellung. Stimmt diese nicht, hat die betroffene Mannschaft zu Null verloren. STTV Bezirk Bodensee - Leitfaden für Spielleiter 9.8.2011 3
c) Richtige Doppelaufstellung beim Paarkreuzsystem (Sechser-Mannschaften). Weitere Hinweise finden Sie in der Click-tt-Anleitung für Spielleiter. Mindestens einmal pro Woche sollten Sie auch Ihre Emails ansehen. Ein Spielleiter muss zwar nicht täglich erreichbar sein, aber er ist Ansprechpartner für die Mannschaften seiner Staffel und sollte dann auch in angemessener Zeit auf Emails reagieren. Spielverlegungen Ein immer wiederkehrendes, leidiges Thema für den Spielleiter sind die Spielverlegungen. Alle Details zu diesem Thema sind in der Sportordnung Abschnitt D21 festgelegt. Leiten Sie eine Herren-Spielklasse, so wird empfohlen, eine strenge und konsequente Linie einzuhalten, da ansonsten Präzedenzfälle geschaffen werden, die Ihnen und anderen Spielleitern nur die weitere Arbeit unnötig erschwert. Bei den Damen und Jugendlichen gehen wir im allgemeinen kulanter mit Spielverlegungen um. Wenn beide Vereine mit der Verlegung einverstanden sind, spricht im allgemeinen nichts dagegen, dass der Spielleiter den neuen Spieltermin ohne Erhebung einer Gebühr genehmigt. Wichtig ist aber immer, dass der Spielleiter rechtzeitig vor dem Spiel informiert wird. In diesem Fall sollten Sie sofort in click-tt den neuen Spieltermin eingeben oder das Spiel mit verlegt auf unbekannten Termin markieren. Machen Sie das nicht, so droht dem Heimverein eine Geldbuße wegen nicht rechtzeitig eingegebenem Spielergebnis. Erteilung von Strafen Um einen geordneten Spielbetrieb auf Dauer zu gewährleisten, hat der Verband für bestimme sportliche Vergehen Geldstrafen festgelegt, z.b. Nichtantreten bei Ligaspielen, unvollständiges Antreten, grobe Unsportlichkeiten. Es ist eher eine unangenehme Aufgabe für einen neuen Spielleiter, gegenüber einem Verein eine Geldstrafe zu verhängen. Im Jugendbereich sind wir im allgemeinen zurückhaltend beim Erteilen von Geldstrafen an die Vereine. Bei Unsportlichkeiten, z. B. Nichtantreten beim Heimspiel ohne den Gegner zu informieren, soll jedoch auch der Jugendspielleiter durchaus Geldstrafen verhängen. Im Erwachsenenbereich sind Geldstrafen an der Tagesordnung und sollten zwecks Gleichbehandlung aller Vereine vom Spielleiter auch in allen begründeten Fällen verhängt werden. Die Einnahmen aus Strafen stellen einen durchaus wichtigen Posten im Finanzhaushalt des Bezirks dar. Ohne Strafen müsste der Bezirk von den Vereinen eine höhere Umlage einfordern. Den vom Bezirk Bodensee festgelegten Strafenkatalog findet man auf der Bezirks-Homepage. Rechtsprechungsorgan - Proteste Wie schon in Abschnitt H der Sportordnung erwähnt, ist der Spielleiter auch Rechtsprechungsorgan zur Entscheidung aller sich aus dem Mannschaftsspielbetrieb, der von ihm/ihr betreuten Spielklasse ergebenden Streitigkeiten und Protesten als 1. Instanz gemäß 3 Ziffer 1 der Rechtsordnung. Sie übernehmen also als Spielleiter auch ein Richteramt. Proteste müssen auf der Rückseite des Spielberichtsbogens erfasst und in click-tt eingetragen werden. Bei Protesten des Gastvereins kann es auch vorkommen, dass er ihnen diesen Protest mittels Email übermittelt. Entscheiden Sie nie ohne genaue Kenntnis des Sachverhaltes und ohne beiden Parteien Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben zu haben. Dazu sind Sie nach der Rechtsordnung verpflichtet. Sind alle Fakten festgestellt und haben Sie alle Regeln und Ordnungen zu Rate gezogen, dann - aber wirklich erst dann - entscheiden Sie über den Protest. Verwenden Sie hierzu die Vorlage des Bezirks zur Verhängung einer Ordnungsstrafe. Diese enthält alle Punkte, die Sie berücksichtigen müssen. STTV Bezirk Bodensee - Leitfaden für Spielleiter 9.8.2011 4
Sie müssen dabei keine Entscheidung fällen, die den kritischen Augen eines Richters standhält. Die Gründe, die zu der Entscheidung geführt haben, sollten aber auch klar und deutlich dargelegt werden. Noch ein Hinweis: Bewahren Sie alle Unterlagen über den Protestfall auf, damit Sie für eine eventuelle Beschwerde gerüstet sind. Generell empfiehlt es sich, bei der Bearbeitung eines Protestes einen erfahrenen Spielleiter zu Rate zu ziehen. Nachmeldungen Meldet ein Verein einen neuen Spieler nach, so muss der Spielleiter diesen innerhalb von acht Tagen in click-tt in die Mannschaftsaufstellung entsprechend der Spielstärke eintragen bzw. die Aufnahme mit Begründung ablehnen. Erst mit diesem Eintrag ist der neue Spieler berechtigt, an Rundenspielen teilzunehmen. Details sind im Abschnitt D19 der Sportordnung und in der Click-tt- Anleitung für Spielleiter geregelt. Rückzug von Mannschaften Zieht ein Verein eine Mannschaft mitten in der Saison zurück, muss der Spielleiter dies in click-tt eintragen. Details finden sich im Abschnitt D30 der Sportordnung und in der Click-tt-Anleitung für Spielleiter. Die mit einem Rückzug verbundene Geldstrafe verhängen wir im Jugendbereich im allgemeinen nicht. V. Ende der Spielrunde Zum Abschluss der Rückrunde erstellt der Spielleiter eine einseitige Übersicht für das Berichtsheft des Bezirks. Hier sollte enthalten sein: Abschlusstabelle der Klasse, bei Halbrunden auch Abschlusstabelle der Vorrunde, Liste der laut Rückrundenbilanz besten Einzel- und Doppelspieler der Klasse, Angaben zum Saisonverlauf, besondere Vorkommnisse. Dieser Abschlussbericht ist bis spätestens Anfang Mai an den Bezirksvorsitzenden zu senden. Ist dann die Runde vorbei, dauert es nur wenige Wochen, bevor schon wieder die Vorbereitung auf die neue Spielrunde beginnt. Hoffentlich hat Ihnen die Arbeit neben dem unvermeidlichen Ärger Spaß gemacht. Dann stellen Sie sich bei der nächsten Wahl wieder zur Verfügung. VI. Zusammenfassung der wichtigsten Termine 2.7. bis 1.8. Erstellung der Terminliste und Genehmigen der Mannschaftsaufstellungen Mitte Sep. bis Mitte Dez. wöchentlich Spiele genehmigen und Anfragen beantworten 21.12. bis 31.12. Genehmigen der Mannschaftsaufstellungen Mitte Jan. bis Mitte Apr. wöchentlich Spiele genehmigen und Anfragen beantworten Ende April Abschlussbericht erstellen und an Bezirksvorsitzenden senden STTV Bezirk Bodensee - Leitfaden für Spielleiter 9.8.2011 5