Wiesen, die mittels spezifischen Massnahmen eine Strukturvielfalt aufweisen, haben Anspruch auf einen zusätzlichen Vernetzungsbeitrag.

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Transkript:

Vernetzungsprojekt Thurgau 404 Thurabhang Neunforn - Uesslingen Vernetzung im Kulturland Zielarten und -lebensräume: Dorngrasmücke Schlingnatter Sumpfgrille Wiedehopf Leitarten und -lebensräume: Feldgrille Neuntöter Reh Zauneidechse Beschrieb des Vernetzungskorridors siehe letzte 2 Seiten Beitragsberechtigte ÖAF-Typen Vernetzungsbeitrag: In der gesamten Fläche dieses Korridors sind folgende ÖAF-Typen ziel führend und vernetzungsbeitragsberechtigt: E 1 2Z 4Z 5 7A 7C 10 15 Extensiv genutzte Wiesen Extensiv genutzte Weiden mit Zusatzmassnahmen Wenig intensiv genutzte Wiese mit Zusatzmassn. Streueflächen Buntbrachen Saum auf Ackerfläche Hecken und Feldgehölze mit Krautsaum Rebfläche mit natürlicher Artenvielfalt Auswahl berechtigter Zusatzanforderung 1 * (Strukturelemente) für Wiesen a), b), d), e), f), g), h) Legende a) Teich, Tümpel, Wassergraben 5 m 2, mit mind 6 m Pufferstreifen b) Ruderalflächen (bestehende) 4 m 2 mit mind 3 m Pufferstreifen d) offene Bodenfläche 50 m 2 mit lückigem Bestand (max. 25% Deckung) e) Standortgerecher einheimischer Einzelbaum, grösser als 3 m f) Hecke 5 m Länge g) Ast- und Steinhaufen 4 m 2 und mind. 3 m Pufferstreifen h) Fledermausquartier oder Insektennisthilfe *Hinweis zu Zusatzanforderungen 1 Wiesen, die mittels spezifischen Massnahmen eine Strukturvielfalt aufweisen, haben Anspruch auf einen zusätzlichen Vernetzungsbeitrag. Als Grundanforderung gilt: Stehen lassen von mind. 10% der Vegetation bei jedem Schnitt. (Säuberungsschnitt und Weide im Herbst erlaubt.). Als Zusatzanforderung muss eine weitere Massnahme (pro angefangene 50 a) getroffen werden. Hierzu steht eine Auswahl zur Verfügung: - Zusatzanforderung 1: Strukturelemente - Zusatzanforderung 2: Altgras von Herbst bis Sommer (5-10% der Fläche) - Zusatzanforderung 3: Blumenreichtum: Mindestens 4 Arten der Liste für biologische Qualität - Zusatzanforderung 4: Tierschonendes Mähen: Ohne Mähaufbereiter. Vernetzung im Kulturland Druckdatum: 07.09.2010 Seite 1

Optimalste Lage der ökologischen Ausgleichflächen (öaf) Um die optimalste Wirkung zu erzielen, sind die ökolog. Ausgleichsflächen wie folgt anzulegen: 2Z 4Z 7A 7C 1 Extensiv genutzte Wiesen Südseitig von Hecken, an südexponierten Böschungen, entlang von Rebbergen, in Bereichen mit hochstämmigen Bäumen, an Waldrändern, denen kein Weg vorgelagert ist. Um freie Abhänge zwischen Rebflächen offen zu halten: Abhang Fridhag (Koord Km: 702 600 / 272 100), Abhang südlich Wald Hoorüti (Koord Km: 702 150 / 272 200), Abhang westlich Niederneunforn (Koord Km 700 500 / 272 900). Extensiv genutzte Weiden mit Zusatzmassnahmen Südexponierte Hänge. Nahe zu Hecken und Rebbergen. Der Hang bietet Potenzial, um einige angemeldete extensiv gentutze Weiden mit Strukturen aufzuwerten. Wenig intensiv genutzte Wiese mit Zusatzmassn. In der Umgebung von anderen ökologischen Ausgleichsflächen wie z.b. Hecken. 5 Streueflächen Eventuell am Hangfuss entlang der Hangfussgewässer. Buntbrachen Südseitig von Hecken, entlang von Rebbergen, in Bereichen mit hochstämmigen Bäumen, an Waldrändern, denen kein Weg vorgelagert ist. Um freie Abhänge zwischen Rebflächen offen zu halten: Extensiv genutze Wiese oder allenfalls Abhang Fridhag (Koord Km: 702 600 / 272 100), Abhang südlich Wald Hoorüti (Koord Km: 702 150 / 272 200), Abhang westlich Niederneunforn (Koord Km 700 500 / 272 900). In sonnigen Lagen. Saum auf Ackerfläche Siehe 7A 10 Hecken und Feldgehölze mit Krautsaum Krautsäume / Pufferstreifen: entlang bestehender Hecken und Ufergehölzen. Neue Hecken mit Krautsaum / Pufferstreifen: parallel zu bestehenden Hecken in etwa 15-20 Meter Abstand, in der Nähe von extensiv genutzten Flächen; entlang von Feldwegen, entlang von Buntbrachen. 15 Rebfläche mit natürlicher Artenvielfalt Im Vernetzungskorridor sind viele Rebberge vorhanden. Das Potenzial für Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt ist hoch. Ideal ist die Nähe zu extensiv genutzten Wiesen, Wiesen mit strukturierenden Zusatzmassnahmen, Hecken und Buntbrachen. Bezug der öaf zu den Ziel- und Leitarten Die öaf-typen weisen folgenden Bezug zu den Ziel- und Leitarten auf: 1 Extensiv genutzte Wiesen Extensiv genutzte Wiesen bieten praktisch allen Ziel- und Leitarten Nahrungsgrundlagen: Insekten, Mäuse und Kräuter. Dorngrasmücken und Neuntöter fressen Insekten und andere Kleintiere, welche auch von Zauneidechsen gejagt werden. Ähnlich ist die Situation beim Wiedehopf: Er findet in lückigen extensiv genutzten Wiesen und Weiden vermehrt Kleintiere wie Insekten, die seine Hauptnahrung ausmachen. Sie helfen ihm besonders in der Nähe oder in Hochstamm- Feldobstbäumen. Extensiv genutzte Wiesen bieten Rehen geeignete Äsungsflächen und Setzgebiete. Rehkitze finden in ihnen gute Deckung. Vernetzung im Kulturland Druckdatum: 07.09.2010 Seite 2

Die Schlingnatter profitiert von erhöhten Zauneidechsenbeständen, da sie hauptsächlich Eidechsen frisst. Für Feldgrillen bildet die extensiv genutzte Wiese den Gesamtlebensraum. Für Feldgrillen wie für viele andere Insekten und Kleintiere ist entscheidend, dass der Boden gut besonnt wird, d.h. die Vegetation weniger dicht ist bzw. Lücken aufweist. Auch die Zauneidechsen nutzen gerne sonnenbeschienene Stellen. Extensiv genutzte Wiesen können trockene bis feuchte Ausprägungen haben. Tiefliegende Flächen um die Naturschutzflächen sind eher feucht. Sie dehnen den Lebensraum von feuchtliebenden Pflanzen- und Tierarten wie z.b. Sumpfgrillen aus. 2Z 4Z Wirkungen von Strukturen siehe 4Z (wenig intensiv genutzte Wiesen mit Zusatzmassnahmen). (Hinweis: Zusatzmassnahmen auf extensiv genutzten Wiesen berechtigen auch zu höheren Vernetzungsbeiträgen. Weitere Infos: www.raumplanung.tg.ch: 'Info Vernetzung im Kulturland Mai 2010'). Extensiv genutzte Weiden mit Zusatzmassnahmen Extensiv genutzte Weiden mit strukturierenden Zusatzmassnahmen fördern die Insekten- und Kleintierfauna. Diese bilden die Nahrungsgrundlage von Zauneidechsen. Sind Ast- und Steinhaufen vorhanden, finden Zauneidechsen, wie auch Schlingnattern Unterschlupf. Neuntöter profitieren vom Reichtum der vorhandenen Kleintiere und dem Vorhandensein von Ansitzwarten. Wachsen Sträucher und Buschgruppen, dann wird das Deckungsangebot für Rehe erhöht. Wenig intensiv genutzte Wiese mit Zusatzmassn. Zusatzmassnahmen auf extensiv und wenig intensiv genutzte Wiesen bewirken ganzjährige Strukturen. Bei jedem Schnitt werden mindestens 10% der Vegetation an wechselnden Standorten stehen gelassen (Grundanforderung). Diese werden ergänzt durch zusätzliche Strukturelemente oder Altgrasbestände. (Siehe Seite 1). Diese Vegetationsflächen bieten dank den Zusatzmassnahmen Lebensraum, Schutz, Nahrung und wirken als Ausbreitungsinseln, von denen aus die Tiere die rundherum gemähte Wiese wieder erobern. Vielen Insekten und andere Kleintieren stehen so Strukturen und oft auch Blütenstände über die ganze Vegetationsperiode zur Verfügung. Vielfach können Tierarten dadurch ihren Lebenszyklus abschliessen und eine Population gründen. Die Vielfalt der Arten und die Menge der Tiere werden dadurch erhöht. Tiere, die von Nektar, Pollen oder Insekten leben, haben über eine längere Zeit im Jahr eine gute Nahrungsgrundlage. Als Strukturelemente (Zusatzanforderung 1) sind folgende Massnahmen besonders zielführend: Lückige Flächen mit max 25% Deckung. Besonnte Ruderalflächen und Steinhaufen in Kombination mit Waldrändern, extensiv genutzten Wiesen oder Buntbrachen bieten wärmeliebenden Arten wie den Zauneidechsen Sonnplätze, aber auch Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeiten. Sie helfen zudem wärmeliebenden Arten sich auszubreiten. Dies gilt auch für die Schlingnatter. Hochstauden und Gestrüpp in Ruderalflächen werden auch von der Dorngrasmücke gerne angenommen. Auf schütteren Ruderalflächen finden Wiedehopfe grosse Insekten und auch Eidechsen. Manchmal brüten sie in lückigen Steinhaufen. Kleinhecken mit Dörnensträuchern unterstützen die Vorkommen von Dorngrasmücken, Neuntöter, Schlingnattern und Zauneidechsen. 5 Streueflächen Zeigt sich bei der Extensivierung von Wiesen ein Ausbreiten von Röhricht, ist die Nutzung als Streuefläche sinnvoll. Vernetzung im Kulturland Druckdatum: 07.09.2010 Seite 3

7A 7C Buntbrachen Buntbrachen bieten ebenso Insekten und Kräuter an. Gleichzeitig weisen sie aber auch Deckung und über das ganze Jahr stehende Vegetation auf, was für Dorngrasmücken entscheidend ist. Diese gefährdete Vogelart nutzt Gestrüpp und Dornendickicht häufiger als Revierzentrum und Neststandort, wenn diese nah zu Buntbrachen liegen. Manchmal legt sie ihr Nest direkt in Buntbrachen an. Siehe auch Typ 1. Saum auf Ackerfläche Siehe 7A 10 Hecken und Feldgehölze mit Krautsaum Dorngrasmücken nutzen sie gerne, um sich zu schützen und um im Gestrüpp am Heckenfuss bzw. in dichten Sträuchern zu brüten. Diese gefährdete Vogelart nutzt Gestrüpp und Dornendickicht häufiger als Revierzentrum und Neststandort, wenn diese nah zu Buntbrachen liegen. Manchmal legt sie ihr Nest direkt in Buntbrachen an. Gleiches gilt für den Neuntöter, wobei er sein Nest etwas höher in den Sträuchern baut. Sonnige und dornenreiche Hecken mit Krautsäumen, die in Nachbarschaft zu Magerwiesen und Brachen liegen, bieten Neuntötern Rückzugs- und Brutmöglichkeiten. Dornensträucher sind besonders effektiv in der Förderung vieler Heckenvögel, da die Dornen dem Gelege und den Jungvögeln Schutz vor Fressfeinden wie Krähen und Elstern bieten. Die Hecken werden zudem als Ansitzwarten für die Jagd auf Insekten genutzt. Rehen und anderen Tieren wirken sie als Leitstrukturen und Deckung. Sonnige Hecken und Säume - insbesondere, wenn diese auch sonnenexponierte Asthaufen aufweisen - bieten Zauneidechsen einen geeigneten Lebensraum für das Sonnenbaden, für das Verstecken wie auch für das Überwintern. 15 Rebfläche mit natürlicher Artenvielfalt In Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt ist der Strukturreichtum besonders hoch. Zauneidechsen aber auch der Wiedehopf sprechen positiv darauf an. Vernetzung im Kulturland Druckdatum: 07.09.2010 Seite 4

ebeschrieb des Vernetzungskorridors (inkl. Wald, Gewässer etc., Stand 2010) Beschreibung Südexponierter Thurabhang in den Gemeinden Neunforn und Uesslingen-Buch. Der steile Thurabhang ist auch heute noch recht vielfältig. Feldgehölze, Hecken, magere und trockene Wiesen, aber auch kleine Hangriede und gelegentliche Hochstammobstbäume machen den Wert dieses Vernetzungskorridors aus. Der Vernetzungskorridor soll vor allem der Ausbreitung wärmeliebender Kulturlandarten von und nach dem westlichen Thurtal dienen. Im Vernetzungskorridor liegen 3 Naturschutzobjekte und das Kerngebiet. Nördlich von Üesslingen liegt des Amphibien-Laichgebiet von nationaler Bedeutung Googleten (TG200). Praktisch alle grossen Waldungen in diesem Vernetzungskorridor weisen die Vorrangfunktion "Biodiversität" auf (regionaler Waldplan, RWP). Der Vernetzungskorridor wird gemäss Studie Vogelwarte 2001 vom überregional bedeutsamen Wildtierkorridor Nr. 4 in nordwest-südöstlicher Richtung gequert, wobei kaum mehr freie Abhänge zwischen den Rebbaugebieten vorhanden sind. Der Vernetzungskorridor gehört vollständig zum Gebiet mit 'Vorrang Landschaft' Nr. 138 Thurhang Warth-Neunforn. Integrierte Kerngebiete 219 Kiesgrube Breite bei Oberneunforn Probleme/ Ausbreitungshindernisse Früher wertvolle Hecken, Böschungen und Wiesen liegen heute im oder am Rand des Siedlungsgebiets. Die Rebbaugebiete (z.t. eingezäunt) sowie die Binnenkanäle der Thur beeinträchtigen den Wildaustausch über das Thurtal hinweg. Erwünschte Wirkung 5 Dorngrasmücke: Diese gefährdete Vogelart ist ein Charaktervogel ungenutzter Randzonen der offenen Kulturlandschaft. Im Kt. TG kommt sie nur noch im Westteil vor. Ihre Bestandesdichte am Thurabhang soll zunehmen. Schlingnatter: Schlingnattern sind im Kt. TG vom Aussterben bedroht. Der letzte Nachweis am Thurabhang liegt 20 Jahre zurück. Doch Schlingnattern leben sehr heimlich. Sie soll sich wieder ansiedeln oder ihre Bestandesdichte erhöhen können. Feldgrille: Diese gefährdete Grillenart bewohnt trockene, sonnige Gebiete mit niedriger oder lückiger Vegetation, z.b. Böschungen und Trockenrasen. Im Gebiet sind Populationen vorhanden. Die Feldgrillenbestände sollen sich ausdehnen. Zauneidechse: Diese Reptilienart ist weit verbreitet und trotzdem gefährdet. Sie ist charakteristisch für sonnige Lagen mit Kleinstrukturen. Zauneidechsen bilden hier einen kantonalen Schwerpunkt. Ihre Bestandesdichte soll sich erhöhen. Neuntöter: Diese Vogelart ist typisch für heckenreiche Landschaften mit insektenreichen Wiesen, Brachen und Weiden. Nach jahrzehntelangen Abnahmen setzte ab 1980 gesamtschweizerisch eine Trendwende ein. Allerdings nicht im Kt. Thurgau. Am dichtesten sind die Bereiche Untersee, Seerücken - Wellenberg - Immenberg und das südliche Tannzapfenland besiedelt. Die Vogelart kommt regelmässig am Thurabhang vor. Ihre Bestandesdichte soll sich erhöhen. Wiedehopf: Diese stark gefährdete Vogelart ist aus dem Mittelland praktisch verschwunden. Ihre Verbreitung liegt heute v.a. im Wallis, kleinere Bestände bestehend auch in TI und GR. Im Kt. TG brüteten noch in den 70iger Jahren Wiedehopfe an Südhang des Thurtales. In den 90iger Jahren fanden sich noch letzte Brutpaare im 5 Da hier der Vernetzungskorridor in seiner Gesamtheit inkl. Wald und Gewässer etc. beschrieben ist, sind zusätzlich zu den Ziel- und Leitarten des Kulturlandes (Seite 1) weitere Ziel- und Leitarten aufgeführt. Beschrieb des Vernetzungskorridors Druckdatum: 07.09.2010 Seite 5

zentralen und östlichen Mittelland: Bereich Ottenberg - Kemmenthal bis Birwinken- Andwil. Diese Vogelart soll sich wieder ansiedeln. Als Nahrung dienen Grillen, Maulwurtsfrillen, Engerlinge, Raupen, grössere Käfer, aber auch kleine Wirbeltiere, v.a. Eidechsen. Sumpfgrille: Die Sumpfgrille kommt nur an ganz wenigen Standorten im Kanton vor. Der Bestand bei Dietingen soll sich halten. Reh: Die Durchgängikeit soll für das Reh erhalen bleiben. Teichmolch: Diese stark gefährdete Molchart konnte im Amphibieninventar 1998-2000 nur noch in 16 Gewässern nachgewiesen werden. Teichmolche sind im Kanton nur noch punktuell vorhanden. Im Inventar 1998-2000 wurden in keinem der im Vernetzungskorridor vorhandenen Gewässer mehr Teichmolche festgestellt. Die Art soll sich wieder ansiedeln. Gelbbauchunke: Gelbbauchunken kommen mit Ausnahme des östlichen Teiles im ganzen Kanton vor. Sie sind potentiell gefährdet. Sie benutzen oft Kleinstgewässer in Gruben zur Fortpflanzung. Ideal sind flache, schnell erwärmende Tümpel. Die Bestände sollen sich halten. Beschrieb des Vernetzungskorridors Druckdatum: 07.09.2010 Seite 6