Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg April 2009 Fachkonferenz Latein Der vorliegende Lehrplan bezieht sich auf den Lateinunterricht im Wahlpflichtbereich, der seit dem Schuljahr 2006/2007 mit dem 6. Jahrgang einsetzt. Er beruht auf den Erfahrungen der ersten drei Jahrgänge, die mit dem Fach Latein unter den veränderten Bedingungen in Klasse 6 mit einem (nur) dreistündigen Kurs begonnen haben. Orientierungspunkt ist neben dem Kernlehrplan Latein an Gesamtschulen des Landes NRW aus dem Jahr 2008 auch das eingeführte Lehrbuch Felix aus dem Buchner-Verlag. Die Stoffverteilung ist in Auseinandersetzung mit den Kompetenzerwartungen dieses Lehrplans und den Möglichkeiten des Unterrichtswerkes entstanden, beruht aber für die Jahrgänge 9+10 noch nicht auf genügend eigener Unterrichtserfahrung. Für den 6. Jahrgang werden die wichtigsten Kompetenzerwartungen ausgewiesen und angepasst, während sie für die folgenden Jahrgänge gedanklich fortgeschrieben und erweitert werden müssen. Diese verbindlichen Festlegungen wurden auf dem Pädagogischen Tag im Dezember 2008 erarbeitet und auf der Fachkonferenz am 31.03.2009 beraten und verabschiedet. Sie sollen zudem nach weiteren drei Jahren erneut ausgewertet und vor allem für die Jahrgänge 9 und 10 gegebenenfalls angepasst werden. Wassenberg, im April 2009 Stoffverteilung und Kompetenzerwartungen (6. Jahrgang) a) Stoffverteilung 1-9 Im alten Rom 1 Im Zentrum von Rom Begriffe Substantive: Nominativ Singular 2 Das Forum erwacht Substantive: Nominativ Plural Verben: 3. Person Präsens Subjekt und Prädikat Substantiv als Attribut 3 Beim Goldschmied Substantive: Vokativ Verben: Imperativ Subjekt im Prädikat 4 Der feine Herr Senator Substantive: Akkusativ Akkusativ als Objekt Konnektoren 5 Einkaufen im alten Rom Substantive: Ablativ Ortsangaben mit Präpositionen Präpositionalausdrücke 6 Die Hüterin des heiligen Feuers Verben: Infinitiv Präsens Ablativ als Adverbiale (Ablativ des Mittels) 7 Zwei Bettler wollen Goldschmuck kaufen Verben: 1. Und 2. Person Präsens Substantiv als Prädikatsnomen Ablativ als Adverbiale (Ablativ des Grundes) 1
8 Im Stadtteil der armen Leute Substantive: 3. Deklination Verben: i- Konjugation 9 In der vornehmen Villa Personalpronomen Sachfelder 10-14 Auf dem Land 10 Eine Fahrt in die Albanerberge Substantive: o-deklination auf (e)r Adjektive: a- und o-deklination Adjektive: KNG-Kongruenz Adjektiv als Attribut 11 Der strenge Gutsverwalter Verben: konsonantische Konjugation (i-erweiterung) Adjektiv als Prädikatsnomen 12 Ein Sklave beschwert sich Genitiv Genitiv als Attribut 13 Ungleiche Nachbarn Relativpronomen Relativsatz 14 Armut plagt die Bauern Verben: Imperfekt Verwendung des Imperfekt b) Kompetenzerwartungen 1. Sprachkompetenz Wortschatz a) Die Schülerinnen und Schüler beherrschen und überblicken einen Lernwortschatz von ungefähr 350 Wörtern. Sie kennen verschiedene Wortarten, können flektierte Formen auf ihre Grundform zurückführen sowie Wörter ihren Wortfamilien oder Sachfeldern zuordnen. b) Die Schülerinnen und Schüler erkennen und verstehen in eindeutigen Fällen im Englischen Wörter lateinischen Ursprungs. Grammatik a) Die Schülerinnen und Schüler beherrschen verschiedene Konjugations- und Deklinationsklassen. Vor allem ist ihnen der Formenaufbau der Verbformen, der Substantive und Adjektive vertraut. b) Die Schülerinnen und Schüler können Satzglieder bestimmen. c) Sie können unterschiedliche Satzarten unterscheiden. d) Sie können Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Lateinischen und dem Deutschen erkennen und bei der Übersetzung berücksichtigen. 2. Textkompetenz a) Die Schülerinnen und Schüler können mit Hilfe der Lehrerin/ des Lehrers Erwartungen an den Text und Hypothesen zum Inhalt entwickeln. b) Sie können ferner lateinische Texte dekodieren. (Schritte der Vorerschließung) c) Sie können lateinische Texte übersetzen und mit Hilfe von Leitfragen interpretieren. d) Die Schülerinnen und Schüler können einfache Aussagen reflektieren und in eine historische Kommunikation mit den Texten eintreten. 2
3. Kulturkompetenz a) Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Kenntnisse und ein erstes Verständnis für die Welt der Antike (Alltagsleben der Römer in Stadt und Land). b) Sie entwickeln vor allem eine Offenheit für Fremdes und vergleichen dies mit ihren eigenen Erfahrungen. 4. Methodenkompetenz Wortschatz a) Die Schülerinnen und Schüler können einen begrenzten Lernwortschatz aufbauen, erweitern und einüben. b) Sie kennen unterschiedliche Methoden des Vokabellernens (Kartei/ Phase 6) Grammatik Die Schülerinnen und Schüler können einige Methoden zur Kategoriebildung und Systematisierung ihrer Sprachkompetenz nutzen. Umgang mit Texten und Medien a) Die Schülerinnen und Schüler können zur Erschließung und Übersetzung von Texten erste methodische Elemente der Satz- und Textgrammatik anwenden (analysieren, konstruieren, gliedern). b) Sie können Methoden miteinander kombinieren (Pendelmethode, lineares Dekodieren, Bildung von Verstehensinseln). c) Sie wenden dabei Visualisierungstechniken an (Satzbild, Strukturbaum, Kästchenmethode, Einrückmethode) d) Die Schülerinnen und Schüler können die Personenkonstellation und zentrale Begriffe aus dem Text heraus arbeiten. e) Sie können Arbeitsergebnisse selbständig und kooperativ dokumentieren und präsentieren. Kultur und Geschichte a) Die Schülerinnen und Schüler können zu überschaubaren Sachverhalten Informationen beschaffen, auswerten und präsentieren. b) Sie können bei einfachen Sachverhalten Wörter, Texte und Gegenstände aus Antike und Gegenwart miteinander vergleichen. Stoffverteilung (7. 10. Jahrgang) 7. Jahrgang 15-19 Pompeji 15 Der Vesuv ist ausgebrochen Verben: Perfekt Perfektbildung (v-/ u-/s-perfekt) Verwendung des Perfekt 16 Das tragische Ende eines Wissenschaftlers Adjektive der 3. Deklination (zweiendige) 3
Perfektbildung (ohne Stammveränderung) 17 Die schlimme Nachricht verbreitet sich Verben: Infinitiv Perfekt AcI 18 Als in Pompeji noch Leben war Perfektbildung (Reduplikation) 19 Krawall im Amphitheater Pronomen (is, ea, id) Reflexivpronomen Pronomina im AcI Tempora in erzählenden Texten 20-25 Rom Wille der Götter 20 Was die Römer von Opfern erwarteten Dativ Verwendung des Dativ 21 Der Untergang Trojas Satzgefüge und Gliedsätze Relativer Satzanschluss 22 Äneas in der Unterwelt Verben: Futur (a- und e-konjugation) Verwendung des Futur 23 Die Wölfin Wahrzeichen Roms Verben: Futur (i- und konsonantische Konjugation) 24 Am Anfang stand ein Brudermord Adjektive der 3. Deklination (drei- und einendige) 25 Man muss das Orakel nur richtig deuten (Tarquinius Superbus) Substantive: 3. Deklination mit Erweiterung 8. Jahrgang 26-30 Griechische Mythen 26 Ein junger Gott und seine Gaben (Apoll) Substantive: u-deklination Adverbbildung Adverb als Adverbiale 27 Verben: Plusquamperfekt 28 Europa reitet auf dem Stier Verben: Passiv (Präsens, Imperfekt, Futur) Verwendung des Passivs 26-30 Griechische Mythen (Fortsetzung) 29 Fliegen- ein Traum des Menschen (Dädalus und Ikarus) 30 Überwindet die Liebe den Tod? (Orpheus) 31-34 Römische Kulturleistungen PPP Verwendung des PPP Verben: Passiv (Perfekt und Plusquamperfekt) PPA Verwendung des PPA 31 Die Römer hatten den Bogen raus Substantive: e-deklination Grundzahlen 32 Politik bringt nicht nur Ehre (cursus honorum) PFA Verwendung des PFA Infinitiv Futur Aktiv Interrogativpronomen Wort-, Satz- und Wahlfragen 4
33 Demonstrativpronomina 34 35-40 Römische Frühgeschichte 35 Ein Mann, auf den die Römer stolz waren (Horatius Cocles) 36 Bereit zum Mord- bereit zum Tod (C. Mucius) Ablativus absolutus I Ablativus absolutus II 9. Jahrgang 37 Dein Bauer wird Diktator (L. Quinctius Verben: ire Cincinnatus) 38 Die wachsamen Gänse Pronomina: ipse, idem Verwendung der Pronomina 39 Hannibals Hass auf die Römer Verben: velle, nolle 40 Hannibals Siegeslauf Indefinitpronomen aliquis Prädikativum 41-46 Cicero 41 Korrelativa 42 Ein junger Politiker profiliert sich (Pro Sexto Roscio) Verben: prodesse, posse Technik der Rede 43 Auf der Höhe der Macht (coniuratio Catilinae) Ablativus absolutus III Genitiv der Zugehörigkeit Dativ des Zwecks 44 Tiefer Sturz (Brief an Atticus) Verben: Konjunktiv Imperfekt und Plusquamperfekt Konjunktiv als Irrealis 45 Was ist das ein Philosoph? Verben: Konjunktiv Präsens Konjunktiv in Gliedsätzen 46 Trost für einen Trauernden Verben: Konjunktiv Perfekt Textsorten 47-50 Cäsar und Augustus 47 Cäsar greift nach der Macht Gliedsätze Ablativ der Beschaffenheit 48 Cäsar verzeiht seinen Gegnern Verben: ferre 49 Indefinitpronomen quisque Genitiv der Beschaffenheit Genitivus subiectivus/ obiectivus Dativ des Vorteils Ablativ der Trennung 50 Augustus ein Friedenskaiser? Verben: fieri 5
10. Jahrgang (1. Halbjahr) 51-55 Erziehung und Bildung 51 Latein gehört zur Bildung (Karl der Große) Gerundium Verwendung des Gerundiums 52 Wie lernen Schüler Anstand? (Erasmus von Rotterdam) Konjunktiv im Hauptsatz: Hortativ, Jussiv, Optativ 53 Konjunktiv im Hauptsatz: Potentialis, Deliberativ 54 Die Schule besuchen sinnvoll oder nicht? (Quintilian) Gerundiv Verwendung des Gerundivs 55 Verwendung des Gerundivs 56-61 Germanien und Britannien 56 Neueste Nachrichten von den alten Steigerung der Adjektive I Germanen 57 Steigerung der Adjektive II 58 59 Der Sprung in den Kanal Verben: Deponentien I 60 Verben: Deponentien II 61 Verben: Deponentien III 62-67 Christentum und Kirche 62 Der verlorene Sohn (Vulgata) Texterschließung 63 Indirekte Fragesätze 64 Verben: Perfektpräsentien obliquer Konjunktiv 65 Ein Tag und die Ewigkeit (Jacobus von Consecutio temporum Vitry) 66 67 Semideponentien 10. Jahrgang (2. Halbjahr) Übergangslektüre: - Auswahl aus Gustula. Ein lateinisches Lesebuch - Phaedrus: Fabeln - Einhard: Vita Caroli magni - Erasmus von Rotterdam: Apophthegmata 6