Internationaler Sommerkurs 2015. Bericht zum Thema. in Augsburg. von Nawel Sophie Ben Menni Schuler Sysiuk Yuliia Vitali Osachuk Shyqyri Sulovari

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Transkript:

Internationaler Sommerkurs 2015 Bericht zum Thema in Augsburg von Nawel Sophie Ben Menni Schuler Sysiuk Yuliia Vitali Osachuk Shyqyri Sulovari

Unsere Interviewpartner Barbara Friedrichs hat Politik- und Literaturwissenschaft studiert und arbeitet im Kulturamt der Stadt Augsburg. Vor und während ihres Studiums hat sie in kleineren und größeren Rollen Theater gespielt und Texte interpretiert. Heute ist sie in Augsburg Beauftragte für Popkultur. Dominik Koislmeyer wurde in Augsburg geboren, ist leidenschaftlicher Radio-Moderator, DJ, Produzent, Sprecher, Designer und nach eigenen Aussagen Musikjunkie. Seine Ausbildung hat er an der IHK Schwaben gemacht mit einem Abschluss als Professional Bachelor für Digital Media Management (CCI). Florian Kapfer ist Redakteur des Magazins Neue Szene; in dieser Funktion informiert er die Augsburger darüber, was in der Musikszene passiert. Die Neue Szene ist ein kostenloses Stadtmagazin für Augsburg, mit allen relevanten Terminen, mit Kleinanzeigen, Artikeln, Kinoprogramm sowie alles rund um Augsburg (www.neue-szene.de). Markus Becker hat am Richard-Strauß-Konservatorium in München eine musikalische Ausbildung, bei der er sich auf das Schlagzeug spezialisiert hat, mit Auszeichnung abgeschlossen. Gehörte am Richard-Strauß-Konservatorium für sechs Jahre zum Lehrerstamm. Arbeitete u.a. als viel gebuchter Live, Studio- und Session-Drummer mit Künstlern wie Alvin Lee, Glenn Hughes, David Hasselhoff, Wind u.v.m. Gründete 1996 das Downtown Music Institute die bekannteste private Popmusikschule Augsburgs. Philipp Melzer arbeitet beim Radio rt1 in Augsburg. Er ist dort Programmdirektor und leitet die Programmgestaltung. Früher hat er bei Antenne Bayern als Moderator und Programmgestalter gearbeitet.

Popmusik in Augsburg Für Kultur brennt man, oder eben nicht. Barbara Friedrichs 1. Einführung Deutschland ist in der Welt als Land mit einer langen Musikgeschichte und -tradition bekannt. Die Politik fördert die Kultur in besonderem Maße und jedes Jahr heißt Deutschland begabte Studierende aus der ganzen Welt willkommen, die sich wegen des guten Rufs deutscher Hochschulen für eine Musikausbildung in Deutschland entscheiden. Meistens kommen Studierende, die eine Ausbildung in klassischer Musik anstreben. Deutschland ist für die klassische Musikszene ein sehr wichtiges Land. Daraus könnte man folgern, dass Popkultur weniger gefördert wird als klassische Musik wir werden aber gleich erklären, warum das nicht ganz stimmt. Laut Barbara Friedrichs, einer unserer Interviewpartner, scheint Augsburg eine ganz normale, deutsche Stadt zu sein. Was Kultur betrifft, und insbesondere Popkultur, sei Augsburg jedoch anders. Hier wird die Popkultur unterstützt, gefördert und als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor betrachtet. Augsburg ist die Stadt, wo die Popszene als genauso wichtig angesehen wird wie die Klassikszene. Hier werden viele Festivals veranstaltet, wie etwa das Modular Festival, das Mozartfest, das Festival der Kulturen, der Internationale Augsburger Jazzsommer etc. Alle diese Festivals seien erfolgreich und machten aus Augsburg eine besondere Stadt nicht nur für Deutsche, sondern auch für Ausländer. Augsburg ist eine Stadt, in der bspw. die Popkulturbeauftragte eine wichtige Stelle im Augsbuger Musikleben einnimt und es eine spezielle Musikschule gibt, die auf Popmusik spezialisiert ist. Wir haben fünf Leute interviewt, die in der Popszene in Augsburg tätig sind. Was wir von diesen fünf Popkulturkennern gelernt haben, legen wir auf den nächsten Seiten dar.

2. Unsere Interviewpartner Unser erster Interviewpartner war Markus Becker, Leiter des Downtown Musik Institutes, einer private Musikschule, in der man lernen kann, Popmusik zu spielen. Der bekannte DJ Dominik Koislmeyer kam als nächstes, gefolgt von Barbara Friedrichs, der Popkulturbeauftragen der Stadt Augsburg ein Amt, das immer wieder in Frage gestellt wurde, in der Stadt aber eine sehr wichtige Rolle spielt. Schließlich haben wir uns mit Florian Kapfer getroffen, Redaktionsleiter des Stadtmagazins Neue Szene; Florian Kapfer ist Juror bei dem Musikwettbewerb Band des Jahres. Als letztes haben wir Philipp Melzer interviewt, der bei RT1 als Moderator arbeitet. 3. Was ist eigentlich Popkultur? Was bedeutet sie den Menschen? Allgemein kann man darunter eine Kultur verstehen, die viele Leute vereinigt. Gerade heutzutage ist es sehr wichtig, Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt zu vereinigen. In der Kunst ist es egal, woher man kommt, welche Sprache man spricht und wie viel man verdient. Es geht darum, allen Menschen eine Chance zu geben, zusammen in Frieden zu leben. Für unsere Gesprächspartner Florian Kapfer und Philipp Melzer bedeutet Popkultur dasselbe: Popkultur ist Massenkultur, sagte Florian Kapfer. Popkultur ist das, was viele Leute bewegt und interessiert, so Philipp Melzer. Auch für Barbara Friedrichs ist die Popkultur die Kultur der breiten Bevölkerung. Dementsprechend sei es wichtig, Popkultur nicht nur auf das Feld der Musik zu beschränken, sondern darunter auch andere Arten von Kultur wie z.b. Graffiti, Street-Art oder Literatur zu verstehen. Augsburg ist eine Stadt, in der sich alle wohl fühlen sollen. Es gibt viele Institutionen, die Augsburg vor anderen Städten auszeichnet. Besonders populär ist z.b. heute das Grand Hotel Cosmopolis. In Zusammenarbeit mit Künstlern organisiert das Cosmopolis Konzerte und Veranstaltungen, bei denen Flüchtlinge integriert und sozialisiert werden. Wie die Popkulturbeauftragte Barbara Friedrichs sagte, ist Augsburg auch eine Stadt, in der viele Studentinnen und Studenten aus dem Ausland studieren. Viele von diesen Studierenden

haben großes Potential und könnten in ihrem Beruf sehr erfolgreich werden. Für die Stadt Augsburg wäre es gut, so Barbara Friedrichs, wenn diese begabten jungen Menschen nach dem Studium auch hier bleiben würden. Deswegen sei es wichtig, dass Augsburg für Jugendliche attraktiv und interessant ist. Es ist kein Geheimnis, dass Popmusik vor allem bei jungen Menschen größeres Interesse weckt als klassische Musik. Wenn man im Bereich der Musik oder allgemein im Bereich der Kultur arbeiten wolle, dann müsse man eine Vorliebe dafür haben, sagte die Popkulturbeauftragte Barbara Friedrichs. Einer der interessantesten Momente im Gespräch mit Barbara Friedrichs war der, als wir sie auf ein Zitat von ihr ansprachen: Für Kultur brennt man oder eben nicht. Was sie damit meinte, sei, dass man, wenn man eine Veranstaltung organisiert, nicht alles sich selbst überlassen dürfe. Wenn die Planung beendet sei, müsse man sich vielmehr weiterhin um diese Veranstaltung kümmern, bis sie vorüber ist. Für Kultur müsse man 24 Stunden am Tag investieren. Bei allen Interviewpartnern, mit denen wir gesprochen haben, war eine Sache ganz klar: Kultur ist das, was sie glücklich macht. Mit Kultur ist im Falle des DJs Dominik Koislmeyer elektronische Musik gemeint, Popmusik im Falle des Leiters des Downtown Musik Institute Markus Becker, oder allgemein Veranstaltungen, die mit der Popszene zu tun haben, wie im Falle der Popkulturbeauftragten Barbara Friedrichs. Wie Markus Becker sagte: Die Musik brennt im Herzen. 4. Beliebtheit der Popmusik in Augsburg Bei Philipp Melzer erfuhren wir, dass Pop allgemein die beliebteste und am meisten gefragte Musikrichtung unter den Zuhörern ist. Philipp Melzer ist der stellvertretende Programmdirektor und Leiter der Programmgestaltung bei Hitradio RT1 er war stolz darauf, uns erzählen zu können, dass Radio RT1 unter den Augsburgerinnen und Augsburgern der beliebteste Radiosender ist (unter den Konkurrenten befinden sich Radio Fantasy und Antenne Bayern). Ihn konnten wir also fragen, wer die beliebtesten Popmusiker der Augsburgerinnen und Augsburger sind. Andreas Bourani, Robin Schulz und David Guetta waren unter anderen auf der Top-5-Liste. Von ihm wollten wir außerdem wissen, ob die Zuhörer sich auch für deutsche Lyrics und für deutsche Musik generell interessieren. Die

Antwort war 100% Ja. Die Zuhörer würden deutsche Musik lieben. Radio RT1 findet das durch Umfragen im Internet heraus alle zwei Wochen werden die Zuhörer befragt, was sie am liebsten hören. Die Trends, die sich in den letzten Jahren entwickelt hätten, seien Pop- Rock und elektronische Musik; sie würden immer populärer. 5. Augsburg als Standort der Popkultur Auf die Frage, ob Augsburg eine wichtige Stadt in der Popszene Deutschlands sei, haben Philipp Melzer und Florian Kapfer mit Nein geantwortet. Augsburg sei ganz normal, nichts Besonderes, weil Augsburg eben keine Haupt- oder Großstadt sei. Das sei aber nicht weiter schlimm. Begabte Künstlerinnen und Künstler würden nach München oder nach Berlin ziehen, weil es dort mehr Möglichkeiten gebe, Karriere zu machen. Das bedeute aber nicht, dass Augsburg keine Talente hätte. Einer der wichtigsten und berühmtesten Popstars heutzutage, Andreas Bourani, komme bspw. aus Augsburg. Für Barbara Friedrichs ist Augsburg eine attraktive Stadt für die Popkultur, weil sie nicht zu groß sei, alles relativ nah beieinander liege und jeder wisse, wo und wann eine Veranstaltung stattfindet. In Augsburg gebe es auch viele Orte wie z.b. das Neruda-Café, wo das ganze Jahr viel Musik gespielt wird. Das Hauptproblem sei jedoch darauf werden wir gleich zurückkommen das Geld. Die Popkultur in Augsburg werde nicht genug von der Stadt gefördert. Sie sei der Meinung, dass es keine Trennung zwischen Hochkultur und Popkultur geben solle, beide Musikrichtungen seien gleichwertig und daher gleich förderungswürdig. 6. Augsburg als Schule der Popmusik Als wir mit dem Gründer des Downtown Music Institutes, Markus Becker, sprachen, sagte er, um in der Popmusikszene arbeiten zu können, seien Individualität und Authentizität das wichtigste. Weiter sagte er, dass man um ein erfolgreicher Musiker zu werden, Geduld, Ausdauer und Hartnäckigkeit bräuchte. Wo es Interesse gebe, gebe es auch Talent. Wenn man dazu auch noch fleißig übe, dann sei die Hälfte schon geschafft. Demnach ist das Talent für Popmusik unabhängig von der Größe einer Stadt.

Markus Becker erzählte uns, dass mit Andreas Bourani einer der aktuell populärsten Musiker in Deutschland in seiner Schule Downtown Music Institute studiert habe. Die Musikschule existiert seit 1996, hat rund 1000 Schüler und 65 hochqualifizierte Lehrer. Viele dieser Lehrer sind Profimusiker, die mit erfolgreichen Acts auf Tournee gehen die Qualifikation und die Erfahrung der Lehrer sei ihm wichtig, so Markus Becker. Man könne etwas Wunderschönes an der Augsburger Popszene beobachten, so Markus Becker: Jedes Jahr kämen an seine Schule mehr und mehr begabte Schülerinnen und Schüler, die mit der Zeit Profis werden. So bekomme Augsburg die Chance, eine wichtige Rolle in der Popszene Deutschlands zu spielen. Jedoch kann man nicht alles an einer Schule lernen: Elektro, Techno und Hip-Hop sind besonders gefragt in den Augsburger Diskos. Der DJ Dominik Koislmeyer erzählte uns hierzu, dass es in Augsburg keine spezielle Schule gebe, an der man den Beruf des DJs erlernen kann. Daher würden sich viele Jugendliche als DJ betrachten, könnten aber keine große Erfahrung vorweisen. Das wichtigste sei aber gerade die Erfahrung. Immerhin gebe es Jugendzentren, die einen DJ-Workshop anbieten. 7. Hindernisse beim Ausbau der Popkultur in Augsburg Obwohl unsere Interviewpartner ihren jeweiligen Job lieben, haben sie auch einige Probleme genannt, die ihre Arbeit erschweren. Eins dieser Probleme sei das fehlende Geld und die unzureichende Förderung, die die Popmusikszene in Augsburg erhalte. Es solle bspw. mehr Konzerte geben, mehr Bandförderung und generell mehr Geld für Veranstaltungen, die mit der Popmusik zu tun haben. Außerdem müsse man im Rahmen des Bildungsystems in der Popmusik innovativer sein, da es im Popkulturbereich keine Struktur gäbe. Ein anderes Problem sei, das es nicht immer genug Publikum gebe für die große Zahl an Bands gebe es einfach zu wenig Zuhörer. Die Leute hätten viel mehr Interesse z.b. an der Münchener Szene. Barbara Friedrichs zufolge würden viele Augsburger nach München fahren, wenn eine populäre Band in München ein Konzert gibt, auch wenn dieselbe Band in Augsburg auftritt. Barbara Friedrichs zufolge ist schon viel erreicht worden. Aber die Popszene müsse noch mehr gefördert werden. Laut Friedrichs sei die Popkultur ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor, weil die Stadt durch Konzerte, Festivals und Veranstaltungen viel Geld

verdienen könne. Dazu müsste sich Augsburg an die aktuellen Trends anpassen und die Clubszene fördern. 8. Projekte und Kooperationen jetzt und in der Zukunft Als wir Barbara Friedrichs fragten, was sie sich für die Stadt wünscht, sagte sie ohne zu zögern: mehr Selbstvertrauen von den Augsburgern in ihre Stadt. Sie ist der Meinung, die Augsburger würden ihre Stadt nicht hoch genug schätzen. Was sich Barbara Friedrichs weiterhin wünscht, ist ein Festival, bei dem nur Frauen auftreten, außerdem würde sie gerne mit anderen Popkulturbeauftragten aus Bayern kooperieren. In der näheren Zukunft strebt sie vor allem die Gründung eines großen Zentrums für die Augsburger Kultur an. Was das Budget angeht, das jährlich 10.000 Euro beträgt, sagte sie, dass man damit nicht viel erreichen könne, eine höhere Unterstützung wäre daher nicht schlecht. Kooperationen der Stadt Augsburg mit anderen Institutionen gibt es viele, so Barbara Friedrichs. Darunter Projekte wie etwa die Musikkantine in Augsburg, Unsere Show, das Popcollege Augsburg oder die Band des Jahres dies alles mache aus Augsburg eine Stadt der Popkultur. Die Veranstaltung Band des Jahres bspw. ist einer der bekanntesten und populärsten Wettbewerbe für Nachwuchsmusiker in Augsburg. Unsere Show ist eine Veranstaltung, die aus der Zusammenarbeit mit dem Downtown Music Institute hervorgegangen ist und im Jahr 2010 mit dem Bayerischen Rockpreis ausgezeichnet wurde. Außerdem bietet das Downtown Music Institute in manchen Schulen kostenlosen Unterricht an, um den Schülerinnen und Schülern die Popmusik näher zu bringen. Barbara Friedrichs schätzt die Kooperation mit Markus Becker und der Neuen Szene und empfindet diese Zusammenarbeit als wichtig für die Augsburger Popkultur. Florian Kapfer wiederum lobte die Zusammenarbeit mit Barbara Friedrichs sie sei sehr wichtig für die Neue Szene. Es gebe auch viele Gemeinschaftsprojekte, die sie jährlich durchführen würden. Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit Markus Becker, wiederum beim Projekt Band des Jahres, sowie die Zusammenarbeit mit den Radiosendern RT1 und Radio Fantasy.

Für Markus Becker ist Barbara Friedrichs nicht weniger als eine Brücke zwischen Stadt und Künstlern. Genau das hat uns auch Barbara Friedrichs zu ihrer Rolle gesagt: Eine ihrer vielen Aufgaben sei für die Künstler da zu sein; sich um sie kümmern. Wenn ein Künstler nach Augsburg kommt, um auf einem Konzert oder Festival zu spielen, sei ihre Aufgabe, diesen Künstler am Hauptbahnhof abzuholen und sicherzustellen, dass der Künstler sich in Augsburg wohlfühlt. Aber sie sei nicht nur für die bekannten und berühmten Künstler da. Eine ihrer Tätigkeiten sei auch, den Musikern, die gerade anfangen, die noch klein in der Musikszene sind, zu helfen und ihnen einen Schub zu geben. Im Allgemeinen sei also sie diejenige, die die zwei Seiten, also einmal Künstler und dann die Politiker und all diejenigen, die die Entscheidungen treffen, vermittelt. 9. Fazit Augsburg hat ein reiches kulturelles Erbe, aus dem sich heute eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Kulturarbeit der Stadt entwickelt hat. Popkultur ist ein Lebensgefühl für viele Augsburgerinnen und Augsburger, und eine immer wichtiger werdende Kulturform. Wir haben fünf Interviews mit Markus Becker, Barbara Friedrichs, Dominik Koislmeyer, Florian Kapfer, Philipp Melzer durchgeführt: Die Interviews zeigten vor allem, dass Augsburg eine wichtige Stadt für die Popmusikszene ist. Wo sich andere Städte und Strukturen auf die Förderung von Popmusik beschränken, hat Augsburg mit der Stelle der Popkulturbeauftragten eine Anlaufstelle geschaffen. Es geht nicht nur um die Förderung von Popmusik, sondern um die Förderung von allen Popkulturschaffenden Bands, DJs, Literaten, Künstlern, Grafikern etc. Augsburg verfügt über eine sehr große Anzahl dieser Kreativen, die eine Würdigung und Förderung verdient haben. Augsburg ist die Stadt der Festivals, Konzerte und eines bunten Musiklebens. Fast jede Woche findet eine Musikveranstaltung statt, und Popmusik spielt dabei eine wichtige Rolle. Popmusik in Augsburg basiert in erster Linie aufs Kooperationsarbeit. Wie es Barbara Friedrichs in unserem Interview gesagt hat: Nur Gemeinsam wir sind stark. Das Hauptproblem bleibt jedoch das Geld. Alle Interviewpartner sind der Meinung, dass die Stadt Augsburg die Musik nicht genügend unterstützt und sie mehr tun könnte.

Wir wollen unseren Interviewpartnern danken, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben und so viel Enthusiasmus gezeigt haben. Man hat es Ihnen von Anfang an angesehen, dass Kunst, Musik und im Konkreten die Popmusik Ihre Leidenschaft ist. Diese Leute brennen für die Popmusik in ihrer Stadt. Für sie ist Kunst mehr als nur seine Arbeit. Mit den Interviews haben wir viel über die Popmusikszene in Augsburg gelernt und was für uns ganz besonders war die Gelegenheit gehabt, mit Leuten zu sprechen, die in diesen Bereichen arbeiten. Popmusikgruppe bei Radio RT1 mit Philipp Melzer