Die Mangoaktion - Idee und Konzept

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Transkript:

1.3 Die Mangoaktion Idee und Konzept Von Karl-Heinz Münch Die Mangoaktion - Idee und Konzept Der Evangelische Kirchenbezirk Böblingen pflegt seit 1970 intensive partnerschaftliche Beziehungen zur Evangelischen Kirche Burkina Faso. Burkinischer Projektpartner ist das Office de développement des églises (ODE). Aktivitäten und Entwicklungsprojekte im Rahmen der Partnerschaft werden von der Projektgruppe Partnerschaft mit Burkina Faso in enger Kooperation mit dem ODE geplant und durchgeführt. 3 Säulen tragen die Partnerschaft: Finanzielle Hilfen: jährlicher Gesamt-Finanztransfer ca. 265.000 Euro, darunter Mangoaktion: 65.000 Euro (zweckgebunden für Grundschulen); Kleinprojekte:50.000 Euro (Schulküchen, Wasserversorgung); Mittel an Brot für die Welt: 150.000 Euro (für Projekte in Burkina Faso). Persönliche Begegnungen: jährliche Begegnungsprogramme in Burkina Faso und Böblingen (2006 2007 = 6 Besuchsprogramme). Entwicklungspolitische Bildung: Seminare, Vorträge, Ausstellungen, Filmnacht, Projekttage in Schulen, thematische Gottesdienste, Konzerte, Öffentlichkeitsarbeit, eigene Produktionen wie Kalender, CD, Mangobuch. Ziel der Partnerschaft ist die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in Burkina Faso. Durch beispielhafte Projekte wie z.b. die Mangoaktion soll deutlich werden, dass partnerschaftliches Geben und Nehmen und eine partnerschaftliche, respektvolle Begegnung auf Augenhöhe möglich sind. Ursachen der Armut werden thematisiert und Lösungsansätze (bei uns und in Burkina Faso) erörtert. Kernstück der Partnerschaft und zugleich das öffentlich wirksamste Projekt ist die Mangoaktion, die seit 1989 durchgeführt wird. 'Tausche Mangos gegen Schule' ein Projekt, das Schule macht. Struktur.der.Mangoaktion: Jährlich erhält der Evangelische Kirchenbezirk Böblingen 'als Geschenk' der Evangelischen Kirche Burkina Faso ca. 50.000 erntefrische Mangos. Beschaffung der Früchte, Verpackung und (Früher Ouagadougou Paris, heute Ouagadougou Accra Frankfurt a.m.) organisiert der Projektpartner ODE. Der (teure!) per Luftfracht (2007: 30.000) garantiert kurze Zeiten von der Ernte bis zum Weiterverkauf und damit eine Top-Qualität. In Frankfurt (bis 2004 Paris oder Ostende) steht ein Team ehrenamtlicher MitarbeiterInnen bereit, um die 30 Tonnen Früchte in Empfang zu nehmen: Einfuhrformalitäten, Pflanzenschutzuntersuchungen, Umladung auf LKW, der von einer Sindelfinger Spedition bereit gestellt wird. In Maichingen steht ein Kühlhaus zur Verfügung. Bei der Ankunft des LKW warten über 50 Ehrenamtliche, um die Frischware sachgerecht einzulagern. Es folgt die sofortige Weitergabe an 'Weiterverkäufer', die sich in den Wochen zuvor per Bestellung ihr

Mangokontingent gesichert haben. So sind schon beim Eintreffen der Mangos alle 50.000 Früchte (per Vorbestellung) verkauft. In den Folgetagen findet der öffentliche Verkauf an über 100 Verkaufsstellen statt. Hier wirken ca. 250 Mitarbeiter der Evangelischen Jungenarbeit und Erwachsenenbildung mit. Sie tragen die Aktion und organisieren den Verkauf. Sie tragen nicht nur zum finanziellen Erfolg einer Mangoaktion bei, sie bringen das Anliegen der Partnerschaft unter die Menschen: Solidarität mit den Armen, der Dienst der Liebe am Nächsten als Zeichen christlicher Verbundenheit. Sie macht deutlich, dass nicht nur Christen bereit sind, Verantwortung für andere zu übernehmen. Menschen hier bei uns wissen, dass es ihnen trotz aller Probleme gut geht und aus dieser Erkenntnis wächst Solidarität. So ist die Mangoaktion auch ein Zeichen gegen Egoismus und Gleichgültigkeit. Sie will den Blick über unseren eigenen Tellerrand hinaus weiten und einladen, sich für die Menschen im Partnerland Burkina Faso zu interessieren, sich über deren Lebensbedingungen zu informieren und solidarisch zu sein. Auf burkinischer Seite sieht man die Aktion absolut nicht als eine gesicherte Einnahmequelle auf ehrenamtlicher Basis. Sie ist ein Projekt, das auf dem Prinzip christlicher Nächstenliebe von gegenseitigem Geben und Nehmen geprägt ist. Für burkinische Christen steht die Aktion unter der Schirmherrschaft Gottes. Daher wird (vermutlich intensiver als bei uns) das Projekt aktiv mit Gebeten begleitet. So stärkt eine erfolgreiche Aktion burkinische Christen auch in ihrem Glauben. Doch zunächst müssen die Mangos unversehrt in Deutschland ankommen, was aufgrund strenger Kontrollen nicht selbstverständlich ist. Geerntet wird im Süden Burkina Fasos. Dort ist das Angebot reichlich und die Qualität stimmt. Auftraggeber ist die Evangelische Kirche Burkina Faso, bei der Abwicklung hilft ein burkinisches Früchteunternehmen. Die Mangos stammen ausschließlich von Kleinbauern aus etwa 7-8 Dörfern. Auch wenn nur marktübliche Preise gezahlt werden, ist der Erlös für die Bauern enorm. Da Mangos in der Saison überreichlich vorhanden sind, ist es für die Mangofamilien eine außerordentlich lukrative Einnahmequelle, also ein begehrter Renner. Daher wechseln jährlich die Dörfer, aus denen die Mangos stammen. In Handarbeit werden die Früchte gepflückt und zur Sammelstelle gebracht. Dort werden sie gewaschen und in Kartons verpackt. Die Bauern bekommen ihr Geld sofort in bar. Strenge Qualitätskontrollen der EU machen es den burkinischen Bauern nicht leicht. Nur eine einzige Fruchtfliege z.b., die bei Kontrollen in Europa gefunden wird, kann das Aus für die gesamte Lieferung bedeuten. In Paris z.b., der wichtigsten EU-Einlassstelle für westafrikanische Früchte, kommt das täglich vor. Tonnenweise werden ganze Lieferungen (auf Kosten der Kleinbauern) vernichtet. Das Risiko tragen die Bauern bzw. die Fruchthändler. Wer in Europa will schon eine Ware bezahlen, die er nie bekommen hat. Burkina Faso hat seit 2007 eine staatliche Kontrolle für alle Früchte, die das Land verlassen verbindlich vorgeschrieben. Dadurch sollen ein hoher Qualitätsstandard sowie pünktliche und vollständige Lieferung sichergestellt werden. Was braucht eine Schule in Burkina Faso? Das Wichtigste sind gut ausgebildete Lehrkräfte. Das gilt für jede Grundschule dieser Welt. Hier hilft wirksam die Mangoaktion. Von den ca. 50 evangelischen Schulen werden nur die wirklich bedürftigen gefördert, i.d.r. ländliche Schulen. Hier können nicht alle Eltern Schulgeld zahlen und die Träger, die örtlichen Kirchengemeinden, haben keine Finanzreserven. Zudem fehlt es an Schulbüchern, nötigem Lehrmaterial und Schulmöbeln.

Auch eine intakte Schulküche und die Wasserversorgung sind für den reibungslosen Schulbetrieb wichtig. So liefert ein Bohrbrunnen nicht nur sauberes Trinkwasser, auch Krankheiten gehen dadurch spürbar zurück. Auch hier hilft der Kirchenbezirk Böblingen. Gibt es Wasser im Schulgelände; können die Kinder z.b. auch einen kleinen Garten anlegen und lernen so wichtige Dinge fürs Leben. Auch eine kleine Geflügelzucht oder der Anbau von Baumwolle bringen wichtige Einnahmen. Doch all diese Maßnahmen reichen nicht aus, um den Schulbetrieb dauerhaft zu sichern wäre da nicht die Mangoaktion, die dort unterstützt, wo Finanzmittel gebraucht werden. Städtische Schulen stehen finanziell meist besser da als Einrichtungen im ländlichen Raum, daher fließen die Mangogelder i.d.r. in den Busch, wie man in Burkina sagt. Die Entscheidung, welche Schule in welcher Höhe unterstützt werden müssen, wird in Burkina Faso getroffen. Und noch eine Besonderheit: Grundschulen in evangelischer Trägerschaft werden nicht nur von evangelischen Kindern besucht. Auch Muslime und vor allem die Anhänger des Animismus, einer in Burkina Faso weit verbreiteten Naturreligion, besuchen die Schulen: Ein Beispiel für interreligiöse Toleranz.

HAUS DER BEGEGNUNG EVANGELISCHE ERWACHSENENBILDUNG KIRCHENBEZIRK BÖBLINGEN D - 71034 BÖBLINGEN Berliner Straße 39 07031 / 22 43 06 HdB-BB@KircheBB.de Leitlinien der Partnerschaft Evangelischer Kirchenbezirk Böblingen Evangelische Kirchenföderation Burkina Faso Evangelium als Grundlage Christliche Kirche, das galt zu allen Zeiten und so auch heute, hat den Auftrag, den Dienst der Liebe zu tun. Die Aufforderung Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst soll als in die Praxis umgesetzter Glaube in der Partnerschaftsarbeit mit Burkina Faso Anwendung finden. Christliche Grundwerte setzen interreligiöse Toleranz voraus, d.h. selbstverständliche Kooperation mit allen religiösen Gruppen in Burkina Projektgruppe Partnerschaft Zur Umsetzung und Begleitung der Partnerschaftsarbeit wird eine Projektgruppe Partnerschaft mit Burkina Faso eingesetzt. Die Gruppe, in der alle Kirchengemeinden vertreten sind, trifft alle erforderlichen Entscheidungen. Das Haus der Begegnung (Evang. Erwachsenenbildung) koordiniert die Arbeit. Öffentlichkeitsarbeit und Bildung Entwicklungspolitische Bildung ist eine wichtige Säule der Partnerschaftsarbeit. Informationen über die Lebensbedingungen der Menschen im Partnerland, ihre Kultur, politische Rahmenbedingungen aber auch die unterschiedlichsten Problemfelder sind wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer Partnerschaft. Im Rahmen der Bildungsarbeit wird nach den Ursachen der Not gefragt und was reiche Länder damit zu tun haben. So können neue Einsichten gewonnen werden, die es ermöglichen politisches (Fehl-) Verhalten im eigenen Land kritisch zu reflektieren. Es ist wichtig in Krisenzeiten einen Sack Reis zu finanzieren aber auch nach den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Burkina Faso und bei uns zu fragen. Die Gemeinden im Kirchenbezirk Böblingen sollen durch die Partnerschaft motiviert werden, sich mit entwicklungspolitischen Fragen auseinander zusetzen. Finanzielle Hilfe

Tausche Mangos gegen Schule Der Kirchenbezirk Böblingen unterstützt Kleinprojekte im Bereich der Landwirtschaft, der Wasserversorgung, des Bildungswesens oder finanziert soziale Projekte z.b. Kleinkredite für Witwen und Behinderte. Sinnvolle Entwicklungshilfe meint: Hilfe zur Selbsthilfe, eine Art Anschubfinanzierung, die langfristige Wirkung zeigt. Die optimale Einbindung der Bevölkerung ist Voraussetzung für den Erfolg eines Projekts. Projektanfragen kommen ausschließlich aus dem Partnerland und sind vom kirchlichen Büro für Entwicklungshilfe (ODE) geprüft und befürwortet. Die Projekte werden durch Mitglieder der Projektgruppe (auch vor Ort) begleitet. Die Projektfinanzierung erfolgt neben Spenden durch den Verkauf frischer Mangos (1 x jährlich) von Kalendern, Körben, Kunsthandwerk, Trockenmangos und CDs. Begegnungen und Kontakte Persönliche Begegnungen, ob in Burkina Faso oder im Kirchenbezirk Böblingen, sind unverzichtbar für die Entwicklung einer Partnerschaft. Wer neue Freunde findet, mit ihnen isst und trinkt, ein Stück Alltagsleben teilt, Familien und deren Lebensraum näher kennen lernt, erfährt wichtige Impulse für sich selbst und kann diese mit Überzeugung und Begeisterung zuhause weitergeben. Echte Partnerschaft pflegt wechselseitige Begegnung, d.h. nicht nur Reiche fahren in die Länder der Armen.

19. MANGOAKTION 2 0 0 7 Einnahmen (ca. 50.000 Mangos): 119.142,- Früchteankauf: 11.748,- : 32.696,- Verschiedene Auslagen: 8.992,- Verpackung, Frachtpapiere, Gebühren Reinerlös für Schulen in Burkina Faso: 65.706,-- Mit diesem Betrag können 13 Grundschulen, in denen über 5.000 Kinder unterrichtet werden, ihren Schulbetrieb ein ganzes Jahr lang finanzieren.

Zusammenstellung: Projektgruppe Partnerschaft mit Burkina Faso Haus der Begegnung, Berliner Straße 39 71034 Böblingen Tel. 07031 / 22 43 06, Fax 07031 / 22 19 93, E-Mail: HdB-BB@KircheBB.de Informationen zur Mangoaktion und Partnerschaft: www.kirchebb.de Reinerlös aller 19 Mangoaktionen (1989 2007): 903.404,- Bilanz Mangoaktion 1989 bis 2007 Evangelischer Kirchenbezirk Böblingen Jahr Anzahl Preis Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Reinerlös Erlös in % Bemerkungen 1989 5.000 1990 10.000 1991 15.000 1992 20.000 1993 25.000 1994 30.000 1995 35.000 1996 40.000 3,50 3=10.- 16.500,00 9.500,00 6.000,00 36,36 % 3,50 3=10.- 33.000,00 17.500,00 15.500,00 46,97 % 3,50 3=10.- 49.500,00 23.000,00 26.500,00 53,54 % 3,50 3=10.- 63.000,00 31.000,00 32.000,00 50,79 % 4=15.- 93.750,00 35.784,67 57.965,33 61,89 % 4=15.- 111.081,21 43.936,10 67.145,11 60,45 % 4=15.- 141.647,98 50.481,27 91.166,62 64,33 % 4=15.- 152.243,03 58.665,60 93.577,43 61,47 % per LKW AIR FRANCE LKW Privat angemietet Frazösische Armee 1997 40.000 159.739,97 66.598,44 93.141,53 58,45 % 1998 50.000 195.692,26 79.478,49 116.213,77 59,38 %

Jahr Anzahl Preis Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Reinerlös Erlös in % Bemerkungen 1999 40.000 167.073,10 55.130,08 111.943,02 66,74 % 2000 40.000 170.790,11 (incl. Spende 4000.-) 60.856,30 109.933,81 64,36 % 2001 44.000 183.234,70 DM 71.035,22 DM 112.199,48 DM 61,23 % 2002 45.000 1x =2,50 3x =7,00 23.- 105.332,44 (206.012,34 DM) 40.327,74 (78.874,20 DM) 65.004,70 (127.138 DM) 61,71 % 2 x Paris - BB Neue Preise / Regress Air france 2003 47.000 23.- 107.246,86 42.480,85 64.766,01 60,39 % 2 x 2004 -- -- Spenden: 114.000,00 50.000,00 64.000,00 -- Spendenaktion nach Vernichtung der Früchte in Paris 2005 55000 Kiste 23,- 130.757,50 67.093,83 63.663,67 48,68% 2006 45000 Kiste 23,- 109.142,00 46.384,00 62.758,00 57,50% 2007 50000 Kiste 23,- 119.142,00 53.436,00 65.706,00 55,15% Mehrere Teillieferungen 3 Flüge Lufthansa Accra - Frankfurt 3 Flüge Lufthansa Accra - Frankfurt 2008 75000 Kiste 23,- 180.000,00 80.000,00 100.000,00 55,15% Hochrechnung! Gesamtergebnis 1989 bis 2007: 903.404 Euro