Und es geht doch! Konfessions- und trägerübergreifende Leistungsabstimmung. BBDK Frühjahrskolloquium 11. März 2016

Ähnliche Dokumente
Strukturierter Qualitätsbericht

Die ärztliche Versorgung in unserer Grenzregion

Datensatz Perkutane transluminale Angioplastie (PTA Hamburg) 20/1 (Spezifikation 2014 V01)

Ev. Krankenhaus Bielefeld ggmbh

Teleradiologie KHWE

Qualitätsanforderungen aus Sicht der Krankenhausträger. Prof. Dr. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand/ Vorstandsvorsitzender

Datum Wochen Band DVD Band eingelegt Protokoll kontr. Recovery kontr. Tag Nr. RW Sign. Sign. Sign.

Klinikum Stuttgart Medizin fürs Leben. Stuttgarter Archivtage 2011 Begrüßung durch das Klinikum Stuttgart

Berufsbild Gesundheitsund Krankenpfleger/in

Gebiet/ Schwerpunkt/ Zusatzbezeichnung Weiterbilder Weiterbildungsstätte

Technische-fachliche Pflichtenhefte von Kliniken gegenüber Industrie und Berater - am Beispiel des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, Regensburg

Ärztliche Weiterbildung persönlich und exzellent Weiterbildungsermächtigungen der AGAPLESION gag

Ärztinnen/Ärzte nach Landesärztekammern und Tätigkeitsarten Tabelle 1.0

Presseinformation Hospital zum Hl. Geist Geseke

Datensatz Neonatologie NEO (Spezifikation 2014 V05)

Es gibt viele Gründe, die für uns sprechen. Ihre Karriere im Kreiskrankenhaus Mechernich. Partner für Generationen & die Region


Ärzte zur Festanstellung (weitere Bewerber aller Fachrichtungen und Hierarchien stehen auf Anfrage zur Verfügung)

HELIOS Klinikum Pirna Krankenhaus der Zukunft: Sektorengrenzen überwinden Ambulant-Stationäres Gesundheitszentrum für eine Flächenregion

Umfeldanalyse als Grundlage des Healthcare-Marketings

Die aktuellen KandidatInnen:

Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte 470,4

13. Dokumentation. Inhaltsverzeichnis

13. Dokumentation. Inhaltsverzeichnis

A IV 1 - j/12 Fachauskünfte: (0711) und zwar. in freier Praxis tätig. insgesamt. Anzahl

A IV 1 - j/14 Fachauskünfte: (0711) und zwar. in freier Praxis tätig. Anzahl

A IV 1 - j/13 Fachauskünfte: (0711) und zwar. in freier Praxis tätig. insgesamt. Anzahl

saletelligence Kliniknavigator Die Qualitätsberichte optimal nutzen saletelligence GmbH

Presseunterlage Medizinische Fakultät an der Johannes Kepler Universität Linz 17. Oktober Forschungsstruktur

Informationen. zum Praktischen Jahr am Klinikum Idar-Oberstein

Datensatz Leistenhernie 12/3 (Spezifikation 14.0 SR 1)

Die aktuellen KandidatInnen:

Aufbau Klinisches Riskmanagement und welche Rolle hat die Führung?

Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH

Ärztegesetz-Novelle Ausbildung Neu. KAD Dr. Thomas Holzgruber

ZERTIFIKAT ISO 9001:2008. Universitätsklinikum Frankfurt. DEKRA Certification GmbH bescheinigt hiermit, dass das Unternehmen

Manchester Triage System (MTS) entschieden, weil es am besten für den Einsatz in unserem Gesundheitssystem geeignet ist.

Vereinbarung zur regionalen Umsetzung der Beschlüsse des Erweiterten Bewertungsausschusses nach 87 Abs. 4 SGB V

Ärzteausbildung Neu. Mag. Michaela Röhle PLL.M.

Schule für Physiotherapie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf. Ausbildungsinformation

Datensatz Lungen- und Herz-Lungentransplantation LUTX (Spezifikation 2015 V02)

Johannes Seminare Informationen und Schulungen für Patienten und Angehörige. 2. Halbjahr Kranken- und Pflegeeinrichtungen

PHARMA- ADRESS-DATENPOOL SCHWEIZ

Vom Stiefkind zum Profitcenter 10 Jahre Controlling im Agaplesion MVZ Frankfurt. BMVZ-Winterarbeitstreffen 19./20. März 2015, Bad Sooden-Allendorf

Dieses Profil sowie die Zeugnisse/Zertifikate sind anonymisiert, bei Interesse kontaktieren Sie uns gern per .

Studienablauf I. VI. Studienjahr

Merkblatt zur Anerkennung von Studienleistungen bei Erasmus-Aufenthalten 2015/16

A IV 2 - j/14 (1) Fachauskünfte: (0711)

Regionaler Verbund ohne Fusion: Das 6K Modell - Erfolge und Grenzen -

A IV 2 - j/13 (1) Fachauskünfte: (0711)

Tätigkeitsbericht 2012

2. Management-Kongress. Programm. Gesundheitswirtschaft managen Januar 2014, Münster

Das sind wir: Unsere Kliniken. Medizinisch kompetent. Menschlich engagiert.

Verordnung über Diplome, Ausbildung, Weiterbildung und Berufsausübung in den universitären Medizinalberufen

Konsequente DICOM- Plattformstrategie als Basis für klinikweite IT-Services

Übersicht Zertifizierungen


Raum Hamburg. Raum Dortmund

LEBENSLAUF. Klaus Abraham

Sektorenübergreifende Modelle: Der Qualitätsverbund Geriatrie Nord-West-Deutschland

Pressespiegel zum 44. FIW-Symposion 2011

NORDHAND eg. Ein Mikrofinanzmodell für die Dortmunder Nordstadt. URBAN II Standortsicherung und Entwicklung von Betrieben,

C. Krankenhauseinzelblätter

BIERSDORFER KRANKENHAUSGESPRÄCHE vom 17. bis 19. September 2014

B-[2].3 Medizinisch-pflegerische Leistungsangebote der Fachabteilung

Langjähriger Chefarzt in den Ruhestand verabschiedet Radiologien neu strukturiert

Zielgruppenplaner Healthcare SCHWEIZ

swiss tumor institute

MBS-easy vernetztes Diktatmanagement und SpeechMagic Spracherkennung von Philips

Zu I. Hinweise der Arbeitsgruppe der VKA zur Eingruppierung von Oberärzten gemäß 16 Buchst. c TV-Ärzte/VKA

Informationsbroschüre für PJ-Studentinnen und Studenten

ZIELGRUPPENPLANER SCHWEIZ 2013

Rundschreiben zur Bekanntmachung nach 25 der Satzung der KVWL

Beitrag des Qualitätsmanagements zur Personalentwicklung. Agenda:

Prozessmanagement & klinisches Risikomanagement mit dem KTQ-Zertifizierungsverfahren

Umstrukturierung kommunaler Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft unter Zuhilfenahme der Ressourcen eines Klinikkonzerns

Öffentlichkeitsarbeit im Krankenhaus

Klinisches Risikomanagement bei den Kliniken der Stadt Köln: Wesentliche Bausteine und Erfahrungen aus der Praxis

Status-Präsentation zur MEDICA am

Experten-Zweitmeinung: Gut beraten und bestmöglich behandelt.

Diploma Thesis and Introduction to Scientific Research at the Medical University of Graz

Evaluation der Weiterbildung

FORD ST _ST_Range_V2_ MY.indd FC1-FC3 27/06/ :24:01

Qualitätsbericht zum Berichtsjahr 2013

Schweiz Stand:

Unterrichtszeiten Dienstag/Donnerstag/Freitag 18:00 21:15 4 Lektionen Samstag und Blockseminar 08:30 16:30 8 Lektionen

Praxisnetze als Partner der Verbund-Weiterbildung

PROGRAMM INNERE MEDIZIN

Prozessoptimierung im Personalbereich mit RFID Konzepte, Kosten, Nutzen

Medizinisches Englisch pocket

Informationsbroschüre für PJ-Studentinnen und Studenten

Facharztklinik Hamburg

Inhaltsverzeichnis. 1 Überblick... 1


Deutschland Stand:

Evangelisches Klinikum Niederrhein

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie stellt sich vor

Arzt + Karriere. Die App für freie Ärztestellen. Ein Service von LENDERSNIPPOLD - Personalberatung

Die Krankenhäuser. Burn-in Lebenswertes Arbeiten. Berlin Dipl.Pflegewirt Ludger Risse

Transkript:

Und es geht doch! Konfessions- und trägerübergreifende Leistungsabstimmung BBDK Frühjahrskolloquium 11. März 2016

Matthias Kaufmann Geschäftsführer Kath. St. Johannes-Gesellschaft Dortmund ggmbh Geschäftsführer St. Marien-Hospital Hamm ggmbh Michael Wermker Vorstand Valeo-Kliniken GmbH Vors. GF Ev. Krankenhaus Hamm ggmbh

1. Ausgangslage 2. Zukunftskonzept 3. Zeitplan 4. Mitarbeiter 5. Infrastruktur/Organisation 6. Lessons Learned 7. Perspektiven

Leistungsangebot in der Stadt Hamm Drei große Krankenhausträger mit diversen Standorten Im Bereich Stadtmitte konkurrieren EVK und SMH in vielen Bereichen um dasselbe Patientenklientel Ziele des Krankenhausplans NRW 2015 Abbau von Bettenkapazitäten Neuordnung der Leistungsspektren in den jeweiligen Versorgungsgebieten

Ev. Krankenhaus Hamm ggmbh Tochtergesellschaft der Valeo-Kliniken GmbH 464 Planbetten St. Marien-Hospital Hamm ggmbh Tochtergesellschaft der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund 552 Planbetten + 32 Psych. TK Beide Häuser in ca. 3 km Entfernung zueinander, das SMH mit zwei Standorten (Innenstadt und Hammer Osten) St. Barbara-Klinik mit Standorten in Heessen und Bockum-Hövel ( nördlich der Lippe )

Unkritische Alleinstellungsmerkmale EVK Pädiatrie Neonatologie Kinderchirurgie Gynäkologie/Geburtshilfe Neurologie Psychiatrie Geriatrie

Unfall-CHI/ Orthopädie Allg. Innere Medizin Kardiologie Angiologie Gefäß-CH Hämatologie / Onkologie Viszeral-CHI EVK deckungsgleiche Angebote SMH Allgemeinund Gastroenterologie Strahlentherapie u. Palliativmedizin

Fragen der Krankenhausträger vor dem Hintergrund der angekündigten Bettenzahlreduzierung und der seit Jahren bestehenden Konkurrenzsituation: Wie kann die Patientenversorgung mittel- bis langfristig sichergestellt werden? Wie müssen die Häuser aufgestellt sein, um die Beschäftigungsverhältnisse mittel- bis langfristig zu sichern?

Umfassende betriebswirtschaftlich-medizinische Analysen Folgerungen: Konzentration medizinischer Leistungen gleicher Art an einem Standort Berücksichtigung der Mindestmengenregelungen Bündelung von Fachwissen

Überblick

Zwei Krankenhausträger ein Medizinkonzept! EVK und MH werden medizinisch eng vernetzt (z.b. durch kardiologische und gastroenterologische Konsiliardienste, Sicherstellung Verfügbarkeit chirurgischer Kompetenzen etc.) und bilden den Gesundheitsverbund Eindeutiges Verlegungs-/Verbringungsmanagement Standortübergreifender Verbund zur ärztlichen Weiterbildung Unterstützung durch das MGEPA des Landes NRW

Wichtige Rahmenbedingung: kartellrechtliche Prüfung. Langwierig Interessanter Widerspruch zwischen den Regeln der Landeskrankenhausplanung und dem Kartellrecht. Fusionskontrolle, obwohl keine gesellschaftsrechtliche Fusion vorliegt.

Bewahrung von Identität und Zugehörigkeit Die individuelle Identität der beiden christlichen Krankenhausträger und deren Zugehörigkeit zu den Krankenhausverbünden der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund ggmbh und Valeo-Kliniken GmbH bleibt vollständig gewahrt. Es findet keine gesellschaftsrechtliche Verbindung statt. Die Unternehmen bleiben vollständig autonom und in ihren bisherigen Gesellschaftsstrukturen fest verankert.

28.04.2015 Information interne und externe Öffentlichkeit Beginn Moderation Ablauforganisation Grünes Licht Bundeskartellamt Umzüge Chirurgie und Innere Medizin Umzüge Strahlenterapie und Angiologie April 2015 Mai 2015 Juni 2015 Juli 2015 Aug. 2015 Sept. 2015 Okt. 2015 Nov. 2015 Dez. Jan. April 2015 2015 2016 Anpassung Infrastruktur Beginn Moderation Teambildung Start u. Vorbereitung Infrastruktur 01.12.2015 Kooperationsvertrag in Kraft Umsetzung des Vorhabens

Herausforderung: Zusammenführung von jeweils zwei bisher im Wettbewerb agierenden Abteilungen zu jeweils einer neuen gemeinsamen Abteilung Formal: Überleitung der jeweiligen Abteilung in das benachbarte Krankenhaus ist sog. Teilbetriebsübergang nach 613a BGB Entscheidung beider Krankenhausträger: Bei Zusammenführung der Abteilungen wird allen bisher tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gleichartiger bzw. gleichwertiger Arbeitsplatz angeboten!

MA der Abteilung für Kardiologie MA der Abteilung für Unfallchirurgie/Orthopädie MA der Abteilung für Gefäßchirurgie MA der Abteilung für Angiologie Teilbetriebsübergänge gem. 613a BGB MA der Abteilung für Hämatologie/Onkologie MA der Abteilung für Gastroenterologie MA der Abteilung Allgemein- u. Viszeralchirurgie MA der Abteilung für Strahlentherapie RADIOX

Pflegedienst: nicht Bestandteil des Teilbetriebsübergangs, allerdings trotzdem insbesondere in Kardiologie und Onkologie spezialisiert. Die Krankenhäuser haben eine Tauschbörse organisiert, um freiwillige Wechsel in das jeweils andere Krankenhaus zu ermöglichen. Die Inanspruchnahme war recht gering.

Anpassung der Medizintechnik durch Tausch von Geräten und Ausstattung, zum Teil zusätzliche Beschaffungen. Grundsätzlich geht es um Kapazitätsanpassungen/-verlagerungen, nicht um vollständige Neueinrichtungen, daher relativ kurzer Vorlauf möglich. Neue Raumorganisation (wer wohin, was muss geändert werden?) Umzugsorganisation (Schrittfolge) Diverse neue Schnittstellen zwischen beiden Häusern in der Ablauforganisation (Datenaustausch, Konsiliardienst, Fachkonferenzen, Ärztlicher Weiterbildungsverbund, Zentralsterilisation etc.)

Entwicklung von Klinikprofilen und Geschäftsordnungen Trägerübergreifende Themen Informationskampagne Umzugsplanung

Informationskampagne z.b. Rettungsdienste

Kartellamt => Wettbewerbsrecht vs. Ziel Kooperation und Konzentration im KH-Bereich Auswirkungen Vorhaben auf nicht unmittelbar betroffene Bereiche (z.b. Radiologie).

Formulierung einer abteilungsbezogenen Strategie/Ausrichtung für die nächsten Jahre: Es geht nicht nur um Größe sondern auch um Breite des Angebotes je Fachgebiet Kardiologie (SMH) und Hämato-/Onkologie (EVK) gehören nach Umsetzung des Gesundheitsverbundes zu den größten Abteilungen der Bundesrepublik! Wirkungserwartung: Ausstrahlungswirkung in die Region, Vergrößerung des Kompetenznetzwerkes über die Stadtgrenzen hinaus.

Erfolgsgeschichten kann man nur gemeinsam schreiben! Vielen Dank für Ihr Interesse!