Rede des Herrn Staatsministers. Prof. Dr. Winfried Bausback. anlässlich der Überreichung der Medaille für die Verdienste um die Bayerische Justiz

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Transkript:

Der Bayerische Staatsminister der Justiz Prof. Dr. Winfried Bausback Rede des Herrn Staatsministers Prof. Dr. Winfried Bausback anlässlich der Überreichung der Medaille für die Verdienste um die Bayerische Justiz für den OLG-Bezirk Nürnberg am 11. Dezember 2015 im Königssaal des Justizpalastes in Nürnberg Telefon: 089/5597-3111 e-mail: presse@stmj.bayern.de Prielmayerstraße 7 Telefax: 089/5597-2332 Internet: www.justiz.bayern.de 80335 München

Übersicht I. Einleitung II. Laudationes 1. Walter Bauer 2. Richard Herold 3. Reinhard Lubitz III. Schluss

- 1 - Es gilt das gesprochene Wort! Einleitung Anrede! Grundgesetz Genau heute vor 36 Jahren verstarb einer der Väter unseres Grundgesetzes: Carlo Schmid. Daher ist heute ein guter Tag, um sich wieder einmal bewusst zu machen, welch große Errungenschaft für unseren Staat das Grundgesetz darstellt. Als unsere ranghöchste Rechtsnorm ist es die unangefochtene Grundlage der politischen Ordnung unseres Landes. Telefon: 089/5597-3111 e-mail: presse@stmj.bayern.de Prielmayerstraße 7 Telefax: 089/5597-2332 Internet: www.justiz.bayern.de 80335 München

- 2 - Es gilt längst als eine der großen Verfassungen der Welt, bietet jungen Demokratien Orientierung und inspiriert andere Staaten bei der Verfassungsgebung immer wieder bis in einzelne Formulierungen hinein. Es gibt nur wenige Texte, bei denen die Diskrepanz zwischen dem bescheidenen Anspruch und der tatsächlichen Wirkung so ausgeprägt ist wie bei dieser Verfassung, die noch nicht einmal so heißen durfte. Das Grundgesetz gehört - da besteht kein Zweifel - zu den besonderen Glücksfällen der deutschen Geschichte!

- 3 - Seit Inkrafttreten des Grundgesetzes wurden unzählige Gesetze und Verordnungen erlassen. Eine Flut von Rechtsnormen bestimmt unser Zusammenleben. Diese Rechtsnormen sind wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft. Sie sichern das friedliche, gerechte und soziale Miteinander innerhalb unseres Staates. Diese Rechtsnormen sind die Grundlage der Justiz in ihrer heutigen Form. Doch die Justiz besteht nicht nur aus Paragraphen.

- 4 - Was sie ganz wesentlich ausmacht, sind vielmehr die Menschen, die sich in den Dienst Justitias stellen. Die Menschen mit ihrem Einfühlungsvermögen, ihrem Gefühl für soziale Verantwortung und ihrem Interesse für die Belange anderer. Menschen, die den sozialen Frieden als ihre Aufgabe und ihre Verantwortung ansehen. Die sich dafür einsetzen, dass Streitigkeiten fair entschieden, dass Schutzbedürftige vor Übel bewahrt und dass Schuldige nicht einfach nur bestraft werden, sondern ihnen ein Weg zum Besseren gezeigt wird. Kurzum: Das Fundament unserer Justiz sind die Menschen, die der Dritten Gewalt ein menschliches Antlitz verleihen.

- 5 - Wir sind heute hier zusammengekommen, um einige dieser Persönlichkeiten zu ehren. Die Justizmedaille stellt eine Anerkennung für Personen dar, die sich um die bayerische Justiz besondere Verdienste erworben haben. Mit ihr wollen wir die Arbeit derer honorieren, die sich in den verschiedensten Bereichen aus Idealismus und innerer Überzeugung für die Justiz engagieren. Solchen Idealismus braucht unser Land. Unser Staat steht vor immer größeren Aufgaben. Und dies nicht nur durch den hohen Flüchtlingsstrom, welcher die Gesellschaft und in besonderem Maße auch die Staatsverwaltung und die Justiz vor enorme Herausforderungen stellt.

- 6 - Es ist heute wichtiger denn je, dass es Menschen gibt, die sich für die Gesellschaft engagieren - auch im Bereich der Justiz. Es ist mir ein besonderes Anliegen, derartigen Einsatz gebührend zu würdigen und anzuerkennen. Mit der Justizmedaille wollen wir diesem Dank Ausdruck verleihen. Sehr geehrter Herr Bauer, sehr geehrte Herr Herold, sehr geehrter Herr Lubitz Ihre Verdienste mögen auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sein. Doch eines verbindet Sie alle: Ihr überragender, selbstloser Einsatz für die bayerische Justiz!

- 7 - Und dafür danke ich Ihnen ganz herzlich! Es ist mir eine große Freude, Ihnen heute die Justizmedaille aushändigen zu dürfen! Walter Bauer Sehr geehrter Herr Bauer, Mitglied Landesverband Bayerische Justizvollzugsbedienstete mit großem Engagement und hohem persönlichem Einsatz haben Sie in den vergangenen Jahren, ja Jahrzehnten die Arbeit des Landesverbands der Bayerischen Justizvollzugsbediensteten aktiv mit gestaltet und geprägt.

- 8 - Mehr als 30 Jahre lang setzten Sie sich nach Kräften für die Belange und das Wohl der Kolleginnen und Kollegen im Justizvollzug ein. Seit 1978 sind Sie Mitglied beim Landesverband der Bayerischen Justizvollzugsbediensteten. Von 1988 bis 1996 bauten Sie als kooptiertes JVB-Landesleitungsmitglied den Arbeitnehmerund Angestelltenbereich im JVB hauptverantwortlich auf und deutlich aus. Von 1996 bis 2013 waren Sie als Arbeitnehmervertreter Mitglied der JVB Landesleitung.

- 9 - Aber nicht nur auf Landesebene, sondern auch auf Bundesebene haben Sie wertvolle Beiträge zur Fortentwicklung der Interessen der Justizvollzugsbediensteten geleistet. So haben Sie sich auch als Mitglied des Arbeitnehmerausschusses des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschland (BDSD) engagiert. Die berufspolitischen, rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Belange der bayerischen Justizvollzugsbediensteten haben Sie damit maßgeblich gefördert. Ihr Engagement, mit dem Sie sich den Belangen der bayerischen Justizvollzugsbediensteten widmen;

- 10 - Ihr Einsatz, Ihre Leidenschaft und Ihre Ausdauer zum Wohle des bayerischen Justizvollzuges: All das verdient eine besondere Würdigung! Sie verstanden es in all den Jahren stets, die bisweilen voneinander abweichenden Interessen der Berufsverbände und der Landesjustizverwaltungen auszugleichen und zu einem für alle Seiten zufriedenstellenden Verhandlungsergebnis zu führen. Dies verdient unser aller Respekt und Anerkennung. Haben Sie hierfür ganz herzlichen Dank!

- 11 - Richard Herold Sehr geehrte Herold, Ehrenamt/ Betreuung von Strafgefangenen auch Sie haben sich um das Gemeinwohl in hohem Maße verdient gemacht. Nämlich, indem Sie sich ehrenamtlich um Strafgefangene kümmern und damit deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft fördern. Sei es durch Mal- und Zeichenkurse, durch die Vermittlung von handwerklichen Fähigkeiten, durch die musikalische Unterstützung von Gottesdiensten in den Haftanstalten oder durch die Einzelbetreuung von Gefangenen - derartiges Engagement schlägt eine wichtige Brücke zwischen dem "Leben hinter Gittern" und dem Rest der Gesellschaft.

- 12 - Eine Brücke, die für die Resozialisierung von unschätzbarer Bedeutung ist. Sie, sehr geehrter Herr Herold sind bereits seit 20 Jahren als ehrenamtlicher Betreuer des Arbeitskreises Resozialisierung in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg zugelassen. Sie haben ihr Ehrenamt mit Einzelbetreuungen begonnen und führen nun seit längerer Zeit regelmäßige Gruppengespräche. Für eine Vielzahl von Gefangenen sind Sie ein wichtiger Ansprechpartner und eine Bezugsperson.

- 13 - Gefangene können sich mit ihren persönlichen Schwierigkeiten an Sie wenden. Auch bei der Frage, wie es nach der Entlassung weitergehen kann und soll, leisten Sie wertvolle Unterstützung. Mit Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrer Zeit, die Sie den Gefangenen schenken, erleichtern Sie diesen nicht nur die Zeit in Haft wesentlich. Sondern gerade auch den Übergang in die Freiheit mit all den damit verbundenen Herausforderungen. Unsere Gesellschaft und insbesondere die bayerische Justiz ist auf Menschen wie Sie in besonderem Maße angewiesen.

- 14 - Denn auch bei noch so großen Bemühungen der Justizvollzugsbediensteten werden die Gefangenen niemals vollständig ausblenden können, dass ihnen mit diesen Personen staatliche Bedienstete gegenübertreten. Ehrenamtlichen Betreuern gelingt es dagegen, einen anderen, nämlich persönlicheren und damit intensiveren Zugang zu den Strafgefangenen zu finden. So wie Ihnen, sehr geehrter Herr Herold! Sie opfern einen wesentlichen Teil ihrer Freizeit und stellen Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zur Verfügung, um Ihren straffällig gewordenen Mitmenschen den Weg in ein Leben ohne Straftaten zu erleichtern.

- 15 - Das wissen die Gefangenen. Und es bedeutet für diese eine wertvolle Zuwendung und zugleich einen Ansporn, ihrem Leben einen Wendepunkt zu geben. Sie spüren durch die Arbeit von ehrenamtlichen Mitarbeitern wie Ihnen, sehr geehrter Herr Herold, dass die Gesellschaft straffällige Mitmenschen nicht einfach abschreibt. Sondern ihnen die Hand reicht, um ihnen dabei zu helfen, zukünftig ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden. Sehr geehrter Herr Herold, vielen herzlichen Dank für Ihren Einsatz!

- 16 - Reinhard Lubitz Sehr geehrter Herr Lubitz, Mitglied d. Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V. Der Bildhauer und Schriftsteller Ernst Barlach hat einmal gesagt: "Es ist das Vorrecht der Jugend, Fehler zu begehen, denn sie hat genug Zeit, sie zu korrigieren". Sehr geehrter Herr Lubitz, Sie haben jungen Menschen mehr als 30 Jahre lang in besonderem Maße dabei geholfen, begangene Fehler wieder zu korrigieren. Es freut mich ganz besonders, Ihnen hierfür die Justizmedaille verleihen zu dürfen!

- 17 - Sie sind Gründungsmitglied der 1980 gegründeten Regionalgruppe Nordbayern in der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V. Damit leiteten Sie von Beginn an die Geschicke der Regionalgruppe. In der Zeit von 1992 bis 2013 waren Sie als stellvertretender Vorsitzender des Vereins tätig und unter anderem für die Kontakte zu staatlichen Institutionen sowie für die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen zuständig.

- 18 - Insbesondere durch die stets konstruktive Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen ist es Ihnen gelungen, notwendige Verbesserungen in der Praxis einzuleiten und den nötigen Reformprozess voranzutreiben. Sie verstanden es, die im Jugendstrafverfahren beteiligten Akteure an einen Tisch zu holen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Durch die Zusammenführung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen konnten Sie hier viel erreichen!

- 19 - Ferner sorgten Sie mit der Veranstaltung von Schulungen und Weiterbildungen von Fachpersonal in der Jugendkriminalrechtspflege für eine Sensibilisierung der Fachkräfte beim richtigen Umgang mit straffälligen Jugendlichen. Neben all Ihren sonstigen vielfältigen Verpflichtungen und trotz Ihrer großen beruflichen Belastung - insbesondere zuletzt als Leitender Oberstaatsanwalt - waren Sie stets bereit, diese wichtigen Aufgaben zu übernehmen. Sie haben weder Zeit noch Mühe gescheut. Für diese Leistung danke ich Ihnen von Herzen!

- 20 - Schluss Sehr geehrter Herr Bauer, sehr geehrter Herr Herold, sehr geehrter Herr Lubitz, Sie alle haben durch Ihre Leistungen die bayerische Justiz ganz wesentlich unterstützt, bereichert und mitgeprägt - darauf können Sie mit gutem Recht stolz sein! Die bayerische Justiz braucht Menschen wie Sie - und wir wissen Ihr Engagement sehr zu schätzen! Vielen herzlichen Dank! Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute, Gesundheit und Tatkraft!

- 21 - Ich darf Sie nun einzeln in alphabetischer Reihenfolge nach vorne rufen, um Ihnen Ihre Justizmedaillen persönlich zu überreichen!