ABB-Podcasts Skript Folge 2 Klimaschutz und Energieeffizienz bei der Stromerzeugung Es klingt zunächst paradox aber wenn man darüber nachdenkt, ist es die natürlichste Sache der Welt: Um elektrische Energie herzustellen muss man erst mal Energie einsetzen. Und weil es immer sinnvoll ist, Energie zu sparen, gilt es auch bei der Stromerzeugung auf Energieeffizienz zu achten. Welche Möglichkeiten und Lösungen es dafür gibt, möchten wir Ihnen in den kommenden Minuten erklären. Und damit herzlich willkommen zum ABB-Podcast. Effizient mit Energie umgehen das gelingt dann, wenn man mit weniger Energie das gleiche Ergebnis erzielt. Oder gleiche Energiemengen zu einem besseren Ergebnis führen. ABB-Technologien machen das möglich. Egal ob es um das Übertragen und Verteilen von Strom geht oder eben um dessen Erzeugung. Schauen wir uns die Energie-Formen im Einzelnen an und beginnen nicht umsonst mit den erneuerbaren Energien denn sie werden bei der Stromerzeugung immer wichtiger. Bis 2030 soll ihr Anteil an der Produktion elektrischer Energie bei 25 bis 30 Prozent liegen verlangt die deutsche Bundesregierung. Heute sind es 13 Prozent. WINDENERGIE Sie ist der Hoffnungsträger zum Erreichen dieser Ziele und unter den Erneuerbaren die Energie mit dem höchsten Potenzial in Deutschland. Dafür sorgen vor allem Offshore-Windparks. Der weltweit größte soll im Herbst 2009 in der Nordsee in Betrieb gehen. 128 Kilometer vom Festland entfernt, auf hoher See, laufen die Bauarbeiten für das Windparkcluster Borkum 2. ABB sorgt dabei für die Anbindung an das deutsche Stromnetz. Das Unternehmen ist sehr stolz diesen Auftrag bekommen zu haben, denn es ist die erste Anbindung eines kommerziellen Windparks in Deutschland.
Zum Einsatz kommt Hochspannungs-Gleichstromübertragung HGÜ dadurch reduzieren sich die Übertragungsverluste um ein Viertel gegenüber der herkömmlichen Wechselstromvariante. Mit der Anbindung wird der Grundstein für die umfassende Nutzung von Offshore- Windkraft gelegt, die seitens der Bundesregierung gefordert wird. Aber die Anbindung von Windparks an das Stromnetz ist nicht alles. ABB liefert für das Maschinenhaus, die sogenannte Gondel der Windenergieanlagen auch ein breites Portfolio an Produkten: Nieder- und Mittelspannungs-Schaltanlagen, Transformatoren, Steuerungs- und Schutztechnik, Frequenzumrichter, Generatoren und Motoren. SONNENENERGIE Bevor Sonnenkollektoren aufs Dach können, müssen sie natürlich erst einmal hergestellt werden. Damit diese Herstellung so schnell, so präzise und so effizient wie möglich läuft, kommen zunehmend ABB-Industrieroboter zum Einsatz. Sie fertigen zuverlässig, zeit-, kosten- und energiesparend sowohl kristalline als auch Dünnschicht-Solarmodule. Über 15 Prozent der Roboter liefert ABB mittlerweile an die Solarindustrie. Damit ist das Unternehmen bundesweit ein führender Roboterlieferant in der Solarbranche. Auch das Angebot an Schutz- und Schalttechnik für Solarstromanlagen ist komplett: Gleichspannungstrennschalter, Überspannungsableiter, Sicherungsautomaten und vieles mehr. Doch damit nicht genug: ABB liefert komplette Photovoltaik-Anlagen und bietet elektrische Systeme, Ausrüstung, Engineering sowie Projektmanagement für Solarthermie-Anlagen. So hat das Unternehmen zum Beispiel umfassende Energieund Automationslösungen für Andasol und Extresol in Spanien geliefert die beiden größten Solarthermie-Anlagen in Europa. WASSERKRAFT
Weltweit steigt der Bedarf an Energie. Auch Wasserkraftwerke leisten einen wesentlichen Beitrag, diesen Bedarf zu decken. Dabei unterstützt die Kompetenz von ABB den erfolgreichen Umgang mit Wasserkraft. Mit kompletten Angeboten wie Kraftwerksleittechnik, Turbinensteuerungen oder dem elektrischen Eigenbedarf eines Wasserkraftwerks. Doch Wasserkraftanlagen spielen auch eine wichtige Rolle als Energiespeicher. Pumpspeicherwerke gleichen die Lastanforderungen und verfügbaren Erzeugungsleistungen aus. Diese Aufgabe wird mit einem wachsenden Leistungsanteil aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel Windkraft, zunehmen. ABB ist also wichtiger Partner bei allen erneuerbaren Energien will aber ganz bewusst nicht nur darauf bauen: Kunden in aller Welt nutzen das Know-how des Unternehmens für ihre professionelle Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien. Dennoch gibt es für ABB keine Alternative zum Energiemix. Alle Formen der Energieerzeugung werden zur Deckung des weltweiten Bedarfs benötigt. Erneuerbare Energien alleine reichen nicht aus, sie benötigen ergänzend konventionelle Anlagen es kommt auf die richtige Kombination aus beidem an. ABB versteht das Zusammenspiel besonders gut, da das Unternehmen in allen Technologien zu Hause ist. ABB-Experten sind der Meinung, dass die energietechnischen Herausforderungen, die vor uns liegen, so groß sind, dass wir keine technische Option ausschließen sollten. Deshalb bietet der Technologiekonzern sowohl Lösungen für erneuerbare Energien an, als auch für die konventionelle Stromerzeugung. Noch immer kommen über 80 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus konventionellen Kraftwerken. Derzeit sind mehr als 50 konventionelle Kraftwerke im Bau oder in der Planung. Doch auch in diesem Bereich hat sich einiges getan in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz. KOHLE UND GAS Bei gleichem Energieverbrauch leisten konventionelle Kraftwerke immer mehr. Seit 1970 konnte der durchschnittliche Wirkungsgrad bei Kohle um 20 Prozentpunkte erhöht werden, in Gas-Kraftwerken um 30 Prozentpunkte.
Und es geht noch besser: Das Ziel ist, in einem nächsten Entwicklungsschritt den Wirkungsgrad in Kohle-Dampfkraftwerken auf über 50 Prozent zu erhöhen. Dafür sorgen moderne technische Lösungen, wie die, die im neuen 750 MW-Kraftwerk Walsum 10 zum Einsatz kommt, dem ersten neu erbauten Steinkohlekraftwerk auf deutschem Boden seit elf Jahren. Dr. Alexander Frick ist bei ABB Experte für Kraftwerksoptimierung: O-Ton Dr. Alexander Frick Im Jahre 2010 wird das Steinkohlekraftwerk Walsum seinen Betrieb aufnehmen. Es wird zu diesem Zeitpunkt eines der effizientesten Steinkohlekraftwerke in Deutschland sein. Einen maßgeblichen Erfolg daran hat auch die ABB-Lösung OPTIMAX, im Speziellen die Anfahroptimierung genannt Boilermax. Sie berechnet automatisch eine optimale Anfahrstrategie für den Dampferzeuger wobei der Grundgedanke hierbei ist, dass brennstoff- und zeitoptimiert der Anfahrvorgang des Kessels umgesetzt wird. Wesentlich hierbei ist, dass eine mögliche Wärmebeanspruchung kritischer Anlagenteile nicht überschritten wird. Im Kraftwerk Walsum werden hierbei zehn bis fünfzehn Prozent Brennstoff pro Kesselanfahrt eingespart. Dies stellt natürlich einen sehr hohen Gewinn für die Umwelt genauso wie für das Unternehmen dar. Dies ist insbesondere wichtig, da konventionelle Kraftwerke in Zukunft häufiger an- und abgefahren werden. Das kann 100 bis 150 Mal pro Jahr stattfinden. Damit ergeben sich dann auch erhebliche Einsparungen für den Betreiber. Dieses System hat schon in mehreren E.ON-Kraftwerken in Deutschland Einzug gehalten und erreicht sehr große Einsparungen. Es wird allgemein erwartet, dass beim Erdgas in nicht mal 20 Jahren schon ein Wirkungsgrad von über 60 Prozent erreichbar sein wird. Effizienz bedeutet vor allem aber auch, Grenzen zu kennen. Dafür sorgt eine andere Lösung von ABB. Ihr Name: OPTIMAX Advanced Process Control. Sie verbessert die Regelgüte und die Prozess-Stabilität im Kraftwerk: O-Ton Dr. Alexander Frick
Mit OPTIMAX können wir den Wirkungsgrad bis zu 0,5 Prozentpunkte in einer Anlage, in einem konventionellen Kraftwerk, steigern und somit erreichen wir auch erheblich verbesserte Emissionswerte. Dies ist mittlerweile für die Neubauten stateof-the-art, wird aber auch für Nachrüstungen in vorhandenen Anlagen eingesetzt. Klimaschutz und Energieeffizienz sind also nicht bloß Zukunftsmusik. Schon heute sorgen moderne technische Lösungen von ABB dafür, dass Emissionen reduziert und die Umwelt entlastet wird. Dabei baut ABB auf jahrzehntelange Erfahrung, die sich in zahlreichen Referenzprojekten rund um den Globus bewiesen hat. Im nächsten Podcast reden wir über Klimaschutz und Energieeffizienz bei der Stromübertragung. Allein in Deutschland liegen mehr als eine Million Kilometer Leitungen, die den Strom zur Steckdose bringen. Ein im wahrsten Sinne weites Feld, auf dem ABB bereits seit vielen Jahren geforscht, entwickelt und viele Produkte und Systeme zur Marktreife gebracht hat.