Energiewende - Chancen vor Ort erfolgreich umsetzen Markdorf

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Transkript:

Energiewende - Chancen vor Ort erfolgreich umsetzen 05 10 2012 Markdorf

Was sehen Sie auf diesem Bild? Einen modernen Öl-Tanker?

Nein, einen getarnten Geld-Transporter! Ein moderner Supertanker transportiert bis zu 300.000 t Rohöl, das sind ~ 2 Mio brl Bei einem Rohölpreis von ~ 100 $ / brl (Durchschnitt 2011) sind das ~ 200 Mio $ / ~ 140 Mio Euro Die globalisierte Weltwirtschaft besteht aus Warenströmen und Geldströmen. Wenn der Tanker scheinbar leer zurück fährt, nimmt er das Geld mit: 140 Mio Euro bei jeder Fahrt!

Rückblick 4 Jahre Quelle: www.tecson.de

Rückblick: Heizöl Preise 1995 Seitdem verfünffacht = ~ 10% Preissteigerung p.a.! Quelle: Privat

Überwiegend fossil versorgte Region = Verlierer-Region wachsender Kaufkraftabfluss und Wohlstandsverlust selbst bei gleichbleibendem Energiebedarf (wg. steigender Preise)

In der B seeregion gibt es weder Öl, Gas noch Kohle auch kein einziges Großkraftwerk zur Stromerzeugung wohl aber Sonne, Biomasse, Wind- und Wasserkraft und Erdwärme ca. 90 % der kommerziell gehandelten Energie (Strom, Wärme, Treibstoffe) werden importiert entgegengesetzt zu den fossil-atomaren Energieströmen fliesst ein erheblicher Teil der Energiekosten als Finanzstrom aus der Region ab. Jahr für Jahr!

Die Dimensionen sind monströs Energiekosten pro Kopf und Jahr: Quelle: Stat. Bundesamt: Private Strom-, Wärme- und Mobilitätskosten und Energiekosten in Gütern und Dienstleistungen rund 2.650 Euro Einwohner Landkreis Konstanz: ca. 265.000 Energiekosten Landkreis / Jahr: Annahme: die Hälfte fliesst ab. (Eine moderate Abschätzung bei 90 % Import quote, Es müsste vor Ort eine Gewinnmarge von 40% verbleiben) rund 700 Mio Euro rund 350 Mio Euro Jede ersetzte kwh aus heimischen erneuerbaren Energien verringert die regional-wirtschaftliche Ausblutung. Systematisch und dauerhaft!

Überwiegend heimisch versorgte Region = Gewinner-Region hohe Kaufkraftbindung und Wohlstandssicherung

Welche Möglichkeiten haben wir, um den immer größer werdenden Abfluss an fossilen Energiekosten aufzuhalten? Den natürlichen Reichtum der Regionen nutzen! Das nutzen, was wir haben: Heimische regenerative Energien!

Praxisbeispiel Bioenergiedörfer Geschlossene Energie- und Geld-Kreisläufe: Der Begriff ist nicht verbindlich definiert, solarcomplex versteht darunter die weitgehende Versorgung eines Ortes mit Strom und Wärme aus heimischen (!) erneuerbaren Energien z. B.: Grundlast Strom: Biogas / Spitzenlast Strom: PV Grundlast Wärme: Biogas / Spitzenlast Wärme: Holz Keine Versorgung in Echtzeit, keine Autarkie sondern bilanzielle Betrachtung pro Jahr

Bioenergiedorf Mauenheim

Mauenheim - Die Ausgangslage Der Ort bezog pro Jahr ~ 300.000 l Heizöl Der daraus resultierende Kaufkraftverlust beläuft sich auf fast 300.000 Euro jährlich (zu aktuellen Preisen) in 20 Jahren rund 20 Mio. (mit fossiler Preissteigerung von weiterhin ~ 10 % / a) Eine am Ortsrand betriebene Biogasanlage bot ~ 300.000 l Heizöl-Äquivalent (HÖÄ) als Abwärme an Ziel war strom- und wärmeseitige Vollversorgung aus ee und weitgehende Bindung der Kaufkraft in der Region

Bioenergiedorf Mauenheim - Heute Biogasanlage (430 kw) und PV-Anlagen (> 250 kw) speisen etwa den 9-fachen Mauenheimer Strombedarf ein Wärmelieferung an 70 kommunale, kirchliche und private Gebäude (70% der Gebäude, 90 % des Wärmebedarfs) Abwärme aus Biogasanlage, ~ 3/4 Hackschnitzelheizung 1 MW, ~ 1/4 Nahwärmenetz ~ 4 km Trassenlänge Kaufkraftbindung ca. 250.000 Euro jährlich (300.000 l Heizöl werden durch heimische Energien ersetzt) Wertschöpfung bei Forst- und Landwirtschaft

Regionale Wertschöpfung durch Hackschnitzellieferung

Mauenheim - vorher

Mauenheim - heute

solarcomplex Bioenergiedörfer bzw. Netze: in Betrieb Mauenheim (Inbetriebnahme 2006) Lippertsreute (Inbetriebnahme 2008) Schlatt (Inbetriebnahme 2009) Randegg (Inbetriebnahme 2009) Lautenbach (Inbetriebnahme 2010) Messkirch (Inbetriebnahme 2011) Weiterdingen (Inbetriebnahme 2011) in Bau Büsingen (Inbetriebnahme 2012) in Planung Emmingen (Inbetriebnahme 2013) Grün = mit Abwärme aus Biogas-BHKW

Für die Bürger von Bioenergiedörfern sind die Projekte besonders wertvoll, weil sie damit alle Vorteile auf sich vereinen. Die Energiekosten der Haushalte sind geringer als bisher = mehr Kaufkraft Die verbleibenden Energiekosten fliessen nicht mehr aus der Region ab = mehr Kaufkraft Als Wärmekunde und Miteigentümer zahlt man die Energiekosten von der linken in die rechte Tasche Es entsteht ein nahezu geschlossener Energie- und Geldkreislauf in der Region

Praxisbeispiel Wildpoldsried / Bayern Alles nutzen, was da ist!

Bilanz Wildpoldsried ab 2012 25.000 1.957.500 22.500 20.000 15.000 10.000 5.000 5.590 5.432 56 1.430.000 6.500 1.363.000 2.900 0 Verbrauch Wasser Biogas PV Wind Geld: Monetärer Ertrag ab 2012 (gesamt ca. 4,7 Mio ) Energie: Verbrauch 5,6 / Erzeugung 32 Mio kwh / Abdeckung 571%

Der regionale Energiemarkt ist ein Zukunftsmarkt Regionen, die sich frühzeitig mit Strategien und Maßnahmen zur eigenständigen Energieversorgung auseinandersetzen, haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil Günstige regenerative Energie ist ein Standortvorteil Die regionale Wertschöpfung durch die Nutzung heimischer erneuerbarer Energien beträgt viele Millionen jährlich Eine Umkehr der Geldströme (Kaufkraftbindung statt Kaufkraftabfluss) stellt insbesondere für den ländlichen Raum eine große Chance dar

Ende der Präsentation www.solarcomplex.de Im Anhang weitere Informationen (falls gewünscht)