Regierungsliste Nationaler Block im Mai 1921 ins Parlament gewählt. Gleichzeitig wurde der faschistische Terror verstärkt, bis schließlich Mussolini als starker Mann präsentiert werden konnte, der für Stabilität und Ordnung sorgen sollte. Letzter Akt war diesbezüglich die Niederschlagung des linken Generalstreiks im Februar 1922. Im Oktober desselben Jahres rief Mussolini zum berüchtigten Marsch auf Rom auf, um die Macht zu ergreifen. Diese Machtergreifung war ebenso wie 1933 in Deutschland für die NSDAP nicht nötig und ist ein Mythos, denn die Macht wurde Mussolini bereits zuvor am Silbertablett serviert und übertragen, nämlich durch den italienischen König Viktor Emanuel III., der Mussolini zum Ministerpräsidenten ernannte und das Militär zum Gehorsam anhielt. So kam der italienische Faschismus als scheinbare
Bewegung von unten durch das Bündnis mit dem Konservativismus, dem König, dem Militarismus (und der Kirche) an die Macht, kurz: als Instrument des Großkapitals und Großgrundbesitzes, als Instrument des italienischen Imperialismus. Die Vollendung der faschistischen Diktatur in Italien dauerte bis 1926. Auf Basis seiner vorübergehenden außerordentlichen Machtbefugnisse führte Mussolini 1923 ein rigoroses Mehrheitswahlrecht ein, dass ihm bei relativer Mehrheit über 25% der Stimmen eine automatische 2/3-Mehrheit im Parlament garantieren sollte, was im Januar 1924 auch gelang. Im Juni 1924 wurde Giacomo Matteotti ermordet, der Sekretär der Vereinigten Sozialistischen Partei, des reformistischen Flügels der früheren ISP (die revolutionären Sozialisten hatten 1921 die
Kommunistische Partei Italiens unter Antonio Gramsci und Palmiro Togliatti gegründet). Matteottis Mörder waren Faschisten, worauf sich die Stimmung in Italien langsam gegen Mussolini wendete. In diesem Moment fasste die parlamentarische Opposition einen folgenreichen Entschluss: sie verließ das Parlament, um den König zur Absetzung Mussolinis und zur Ansetzung von Neuwahlen zu drängen. Doch Viktor Emanuel III. stellte sich abermals auf die Seite des Faschismus und blieb untätig, wodurch Mussolini bequem seiner politischen Gegner im Parlament entledigt wurde, ab Januar 1925 sogar zum Gegenschlag ausholen konnte und unbehelligt massenhaft Oppositionelle verhaften ließ. 1926 wurden alle politischen Parteien verboten außer der Nationalen Faschistischen Partei ( Partito Nazionale Fascista ), die bei den Wahlen 1928 sodann
auch als einzige Kandidaten stellte. Im Ergebnis konnte auch die institutionelle Umstrukturierung des italienischen Staates zur offenen faschistischen Diktatur umgesetzt werden. Damit, nachdem die Arbeiterbewegung zerschlagen war und die Demokratie beseitigt, konnte der italienischen Faschismus zu seinem weiteren imperialistischen Programm übergehen. Mussolini unterstützte faschistische Regierungen im Ausland, so in Ungarn und den Austrofaschismus in Österreich, 1935 sah er sich für militärische Expansionen gewappnet, es folgte der Abessinienfeldzug. Auch im Spanischen Bürgerkrieg griff der italienische Faschismus ab 1936 offen auf Seiten Francos ein. Gleichzeitig kam es zur Annäherung an Hitler und den deutschen
Faschismus. 1937 trat Italien dem Antikomintern-Pakt zwischen Deutschland und Japan bei. Im April 1939 besetzten italienische Truppen Albanien, das aber nur mit deutscher Unterstützung gehalten werden konnte. Im Zweiten Weltkrieg war der italienische Faschismus williger Partner des deutschen Faschismus und sollte sein Schicksal teilen. Die militärischen Potenzen des italienischen Faschismus waren dem Zweiten Weltkrieg nicht gewachsen, zumal es auch im Inneren ernsthaften antifaschistischen Widerstand und eine starke kommunistische Partisanenbewegung gab. Als die Alliierten in Sizilien landeten, wurde Mussolini vom eigenen Großen Faschistischen Rat und mit Unterstützung des Königs im Juli 1943 abgesetzt und inhaftiert, mit den USA wurde