Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Dokumentation. Objekt: Modell 5Tage 5Nächte Platte 1. HTW-Nr.: 09/040/1

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Transkript:

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Fachbereich 5 Gestaltung Studiengang Konservierung, Restaurierung/Grabungstechnik Dokumentation Objekt: Modell 5Tage 5Nächte Platte 1 Besitzer: Filmmuseum Potsdam Name/Institut: Inventar-Nr.: Ansprechpartner: Maxie Tafelski Standort: Filmmuseum Potsdam HTW-Nr.: 09/040/1 Aufnahmen: Filmlistennr.: 09/004, 09/012, 09/020, 09/022 Dia-Nren.: - Dia-Journalnren.: - Röntgenbild-Nr.: - Listenr. digitale Bilder: 09/968 CD-Rom-Nr.: Untersuchungen/Recherchen: Historisch: Ja Mikroskopisch: Ja rest./kons.-technisch: Ja nat. Analysen intern: Ja nat. Analysen extern: Nein Bearbeitung: Betreuende: Dipl. Rest. Maxie Tafelski Betreuende Lab. Ing.: Dipl. Rest. Beatrix Alscher Bearbeiter: Satyananda Haas Bearbeitungszeitraum: Sommersemester 2010 Ort der Bearbeitung: HTW Berlin

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Objektbeschreibung 2.1 Allgemein 2.2 Grundplatte 2.3 Hauptgebäudekomplexe/ Große Gebäudeteile/ Fassade 2.4 Ruinen 3 Zustandsbeschreibung 3.1 Grundplatte 3.2 Hauptgebäude 3.3 Trümmer 3.4 Vollständigkeit 3.5 Zustandskartierung 4 Materialien 4.1 Materialkartierung 4.2 Verarbeitungs- und Herstellungstechnik 5 Aktueller und historischer Kontext 6 Konzept der Erhaltung 7 Planung der konservatorischen/ restauratorischen Arbeiten 8 Ausführung der konservatorischen/ restauratorischen Arbeiten 9 Resumée 10 Anhang 10.1 Photodokumentation der Vor- und Nachzustände 10.2 Naturwissenschaftliche Untersuchungen 10.3 Verwendete Materialien und Geräte 10.4 Literaturverzeichnis 10.5 Abbildungsverzeichnis 10.6 Weitere Zustands- und Materialkartierungen 10.7 Verzeichnis der Bilder auf der CD1 2

1 Einleitung Folgende Arbeit befasst sich mit einem Filmmodell des kriegszerstörten Dresdens. Dieses Modell entstand für den 1960 erschienen UdSSR/ DEFA-DDR Film Fünf Tage Fünf Nächte. Ob und wiefern dieses vorhandene Modell in den Filmarbeiten als Kulissenmodell verwendet wurde kann nicht genau bestimmt werden, da es neben den noch vorhandenen Platten (vier Platten Schlossplatz/ Altmarkt und zwei Platten Bambergerstraße) weitere Modelle in unterschiedlichen Maßstäben gegeben hat. (Vgl. Fotographien Potsdam Flmmuseum/ Photothek). Trotzdem wurde im Laufe dieser Arbeit der Versuch unternommen die Modelle mit dem Film zu vergleichen. Zielstellung dieser Arbeit war neben der konservierungs- und restaurierungstechnischen Dokumentation die historische Einordnung der Modelle. Diese Arbeit baut dabei auf die schon angefertigte Dokumentation von Guggemos/ Kaminski/ Otto Sommersemester 2009 auf. 3

2 Objektbeschreibung 13 Legende: 17 26 8,5 3,5 30,4 A1 B1 C1 A2 B2 C2 A3 B3 C3 6,5 16,5 10 85,4 grün: Ekazell schwarz: Pappe rot: Gehwege 12,5 3,5 3,5 10,5 45 75 Abb. 1: Vereinfachte Darstellung der Platte 1 mit Maßangaben in Zentimeter 2.1 Allgemein Bei dem zu bearbeitenden Objekt handelt es sich um ein Modell des kriegszerstörten Dresdens, wobei die im Folgenden beschriebene Platte eine von vier Platten ist, welche den Schlossplatz darstellen soll. Sie bestehen aus hölzernen Tischlerplatten und sind mithilfe Nut und Feder zueinander steckbar ausgeführt. Die Platte wird so beschrieben, dass die schwarzen Aussenkanten links und oben liegen. Zur Verdeutlichung der einzelnen Bereiche wurde die Platte in Abbildung 1 in neun Quadranten eingeteilt (A1- C3) um eine Zuordnung der Beschreibung zu erleichtern. 2.2 Grundplatte Maße: 85,4 cm x 75,0 cm x 1,9 cm (B x H x T) 4

Auf der Rückseite der Platte sind zwei Stoffbänder (evtl. Leinen) mit einer Breite von 2,8 cm und einer Länge von etwa 56 cm mithilfe je zwei Flachkopfnägel befestigt. Diese Stoffschlaufen werden wohl zum Transport der Platte gedacht sein, welche aber nicht mehr benutzt werden sollten, da die linke Schlaufe an zwei Stellen eingerissen ist. Das Band ist in einem beigen Farbton, wobei es im äußeren Bereich zwei rötlich/ bräunliche Streifen hat. An einer Schlaufe ist eine Papierschlaufe, welche mit einer Eins gekennzeichnet ist, befestigt. Diese wurde vom vorigen Semester angebracht um die Zuordnung zu erleichtern. Zusätzlich zu den Textilschlaufen ist auf der Rückseite der Platte ein Aufkleber der den Besitznachweis des Modells darstellt. Zu lesen ist: Eigentum Filmmuseum DDR, Inv. Nr. /36/VI/K/6. Der erste und der letzte Schrägstrich könnten auch als Eins gelesen werden. Die Plattenunterseite/ Rückseite ist nicht farblich gefasst. Zwei der Kanten sind schwarz gefasst, wobei es sich um die Aussenkanten des Modellkomplexes handelt. Die anderen beiden Kanten sind in Nut und Feder ausgeführt, um ein Ineinanderstecken mit den restlichen Platten zu ermöglichen, wobei es sich bei vorliegender Platte um zwei Nuten handelt. Im Bereich der schwarz gefassten Kanten sind auf der Rückseite Pinselstrichüberlappungen der schwarzen Fassung (max. 1 cm) ersichtlich. Die Vorderseite trägt alle Gebäude und Gestaltungselemente. Fassaden und Trümmerteile sind auf Pappe mittels Klebstoff montiert, welche dann mittels Klebstoff und Nägeln oder Reiszwecken auf der Grundplatte befestigt wurden. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese vormontiert wurden und erst später auf der Platte angebracht wurden. Die Fassung der Platte wurde erst nachträglich aufgebracht, da unterhalb des Hauptgebäudekomplexes keine Farbfassung aufgebracht wurde. 2.3 Hauptgebäudekomplexe/ Große Gebäudeteile/ Fassade Markierung mit Bleistift 1/ Bereich A1 bis A3 Maße: 50 cm x 15 cm x 37 cm (Turm); (max. L x B x H) Dieser Gebäudekomplex besteht aus vier Gebäudeteilen, wobei der Turm das auffälligste Objekt ist. Er überragt alle Mauern und die Konstruktion des ausgebrannten Dachstuhls aus Metalldrähten ist für dieses Modell etwas Besonderes, da sonst kein (?) Draht bei diesem Modell zum Einsatz kam. Links an den Turm schließt ein sehr kurzes Fassadenteil und rechts schließen zwei versetzt zueinander stehende größere Wände an. Der große mit einem Eingang und einer Säulenreihe ausgearbeitete Wandteil besitzt zusätzlich eine auf die Rückfassade senkrecht stehende Stützwand. Der Turm besteht aus fünf Geschossen plus Kuppel wären es sechs, die links und rechts anschließende Fassade hat vier Geschosse und die rechte Fassade drei. Wie oben schon erwähnt ist die Kuppel aus Drähten geformt (acht Drähte und zusätzlich einer, welcher am Ende abgeflacht und nicht in die Kuppel eingeflochten ist.) Das oberste Geschoss des Turms ist komplett rund ausgeführt, wobei es hinten mit zwei korrodierten Nägeln zusammengeheftet ist. Der Turm bildet eine runde Straßenbegrenzung aus; die anschließenden Wände stehen 5 bis 7 mm hervor. Bei der Fassung fällt auf, das diese ziemlich Detailgetreu ausgeführt ist und was für eine 5

Verwendung im Film spräche. Zusätzlich zur Fassung sind die Eckmauersteine an der rechts anschließenden Fassade mit dem Messer vorgeritzt und wirken so noch realistischer. 2.4 Ruinen Im Zentrum der Platte (Position B3) befindet sich ein großer Ruinenkomplex (45 cm x 20 cm max.). Hierbei werden die Trümmerhaufen mit Wellpappe simuliert. Weiterhin gibt es noch weitere 10 kleine Trümmer/ Mauerreste, deren max. Maße 16 cm x 5 cm x 7 cm (L x B x H) entsprechen. 3 Zustandsbeschreibung Allgemein ist zu sagen, dass Vorzeichnungen auf Grundplatte, Gebäudeteilen und Trägerpappe mithilfe von Bleistift oder evtl. Faserstiften vorgenommen wurden. Diese Spuren stammen wahrscheinlich von der Herstellung. Zusätzlich sind auf einigen (nicht allen) aufgebrachten Objekten Nummern erkennbar, welche mit Nummern auf den Vorzeichnungen der Platte übereinstimmen. Überflüssiger Klebstoff ist an vielen Stellen durch seine gelblich bis ockerfarbene Tönung ersichtlich, wobei es sich hierbei um eine altersbedingte Vergilbung handeln könnte. 3.1 Grundplatte Die Grundplatte ist an zwei Seiten schwarz gefasst und verfügt über einige Fehlstellen, wobei es sich um kleinere Holzausbrüche handelt (max. 1,5-2 cm x 0,5 cm). Die Oberfläche der Platte ist verstaubt und vor allem fallen die Faserreste (Baumwolle) ins Auge. Die Gehwege sind alle komplett vorhanden und fest mit der Grundplatte verbunden. Es ist anzunehmen, dass sie mittels Klebstoff angebracht sind, da keine sonstigen Befestigungselemente, wie Nägel oder Reiszwecken vorhanden sind. 3.2 Hauptgebäude Bei dem Hauptgebäudekomplex (Teil der Residenz und dem Löwentor) sind im Gegensatz zu den Trümmerbergen nur die einzelnen Fassadenteile und nicht das komplette Element abgelöst. Die Fassadenteile haben sich von ihren benachbarten Fassaden gelöst, wobei der Turm, welcher linksseitig mit einer kurzen Wand versehen ist, die einzige Ausnahme darstellt. Der Turm weist ein fehlendes Geländer und eine abgelöste Konsole auf, welche noch vorhanden ist und wieder befestigt werden kann. Die Trägerpappe ist großteils gewellt und teilweise eingerissen und hat an einer Stelle eine starke Knickkante. 3.3 Trümmer 6

Der Großteil der Trümmerberge sind lose und die Befestigungen, welche aus Nägeln und Klebstoff bestehen, ausgerissen. Teilweise sind die Befestigungspappen angerissen - bei mehren Objekten sind die restlichen Pappstücke noch fest mit der Grundplatte verbunden. Viele der Spitzen der Trümmer sind angebrochen oder abgebrochen, welches durch eine weiße Kante sichtbar wird. Bei Teil Nr. 40 ist eine Klebestellen erkennbar, an deren Stelle wahrscheinlich ein weiterer Trümmer angebracht war. Dieser ist nicht mehr vorhanden. 3.4 Vollständigkeit Der Teil des Modells ist soweit vollständig, bis auf das oben erwähnten Trümmerstück. 3.5 Zustandskartierung Noch fehlend: Spezifizierung des Zustands anhand Fotos und Piktogramm. 4 Material Generell zum Aufbau des Modells ist zu sagen, dass alle Gebäude, Ruinen und Trümmerberge höchstwahrscheinlich vormontiert wurden, und erst später mithilfe von Klebstoff, Reißzwecken und Nägel an ihren endgültigen Ort befestigt wurden. Der Materialaufbau ist wie folgt: - Grundplatte: Tischlerplatte Holz, furniert - Modelle: Pappe t=1,5mm einseitig tiefgrüne Färbung - Trümmer: mehrschichtige Wellpappe, überkreuzt geklebt - Fassaden: Geschäumter Kunststoff, offenporig oder ebenfalls grüne Trägerpappe - Deko: Sägespäne und Baumwolle (evtl. als Rauchersatz) Bei den Fassaden ist interessant, dass allein bei der hier vorgestellten Platte, zwei verschiedene Fassadenbauarten verwendet wurden. Bei Pappfassaden (ganz rechts) werden die fehlenden Fensterstürze und Leibungen durch Hinterkleben des sonst verwendeten Kunststoffs ausgeführt, um die Dreidimensionalität zu erreichen. Sehr schön detailliert ist der Eingang ganz rechts ausgeführt, wobei die Halbsäulen mit radialer Ritzung aus Holz gefertigt sein könnten. Auf den Kunststoffteilen sind diverse Bearbeitungsspuren erkennbar. Hauptsächlich bogenförmige, geradlinige und manuelle Bearbeitungsspuren sind erkennbar. 7

- Bogenförmige Bearbeitungsspuren: wahrscheinlich mit einer kleinen Kreissäge ausgeführt (von beiden Seiten, in der Mitte Steg, dort gebrochen) - Geradlinige Spuren: keine Deutung, evtl Spuren der Herstellung - Manuelles Bearbeiten: Fenster, Rundungen, Zacken etc. mithilfe von Messern Raspeln ausgeführt Eine Frage, welche sehr aufschlussreich zu beantworten wäre ist Folgende: Wie hat sich der verwendete Modellkunststoff über 50 Jahre verändert? Wenn man sich das vorliegende Material ansieht, so erscheint es recht unwahrscheinlich das dieses Material schon damals so hart war, denn wie wären sonst die Rundungen am Turm möglich gewesen? Andererseits hatte der Kunststoff sicherlich eine gewisse Härte, denn ansonsten wären die Bearbeitungsspuren, wie z.b. mit der Säge, nicht erklärbar. 5 Aktueller und historischer Kontext Filmausschnitte Abb. X: Im Hintergrund Löwentor der Residenz Minute 4.41 Abb. X: Residenz, Minute 5.07 8

Abb. X: Im Hintergrund Modellcharakter ersichtlich, aber nicht zuordbar, Minute 15.22 Abb. X: Im Hintergrund Modellcharakter ersichtlich, aber nicht zuordbar, Minute 17.51 Abb. X: Im Hintergrund Modellcharakter ersichtlich, aber nicht zuordbar, Minute 17.09 9

Abb. X: Im Hintergrund Modellcharakter ersichtlich, aber nicht zuordbar, Minute 38.34 erkennen, Minute 40.07 5 Aktueller und historischer Kontext Am 13. und 14. Februar 1945 wurde Dresden durch großflächige Bombardierung britischer und amerikanischer Bomber zerstört. Hierbei starben zwischen 18.000 (nachweisbar) und 25.000 Menschen. Der 15. Februar 1945 wird als Tag des Feuersturms bezeichnet, in dem große Teile Dresdens dem Feuer zum Opfer fielen. Der Film Fünf Tage - Fünf Nächte handelt vom Einmarsch der roten Armee am 8. Mai 1945, der Tag der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Da der Film erst 1960 gedreht wurde, waren einige Kulissen zerstörter Gebäude notwendig, da Teile von Dresden im Aufbau begriffen waren oder schon wieder aufgebaut waren. Von großem Interesse dieser Arbeit war die Frage nach dem Einsatz der vorhandenen Modellplatten im Film. Der Einsatz konnte leider nicht sicher festgestellt werden, da falls dieses Modell verwendet wurde, es nur sehr undeutlich in Hintergrundbildern vorhanden sein könnte. Dies spricht natürlich für die Fähigkeiten der Trickfilmer, da natürlich Modelle in einem realistisch anmutendem Film nicht sichtbar werden sollten. Bei der Beurteilung von Filmausschnitten konnten zwar die Ansichten Altmarkt - Schloßplatz ausfindig gemacht werden, wobei die Detailtreue der in den Bildausschnitten höher ist als die im Modell vor- 10

handene. Deutlich wird dies vor allem bei dem Turm der Residenz und dem Löwentor. Auf den vorhandenen Fotos, welche im Besitz des Filmmuseums Potsdam sind, wird deutlich, dass es scheinbar mehrere verschiedene Modelle in verschiedenen Maßstäben gegeben haben muss. Somit kann leider nicht festgestellt werden, ob es sich bei dem vorliegenden Modellplatten um Entwurfsmodelle oder ähnliches handelt. http://www.deutschefotothek.de/# 12 11

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Historische Fotografien 13

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erkennen, Minute 40.07 15

Vorzustand 16

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lassen die Trickfilmerei 18

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