Schweigen war gestern - Mund auf für die Menschlichkeit

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Transkript:

Schweigen war gestern - Mund auf für die Menschlichkeit Die Macht der Worte für Verständnis, Mitgefühl und ein friedliches Miteinander. Geschwiegen wird schon lange nicht mehr und die Münder sind schon sehr weit offen aber leider nicht FÜR die Menschlichkeit... Fakten.. Sehr geehrte Jury, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer: Mein Name ist Julija Aleksic, ich bin 15? Jahre alt und besuche die Polytechnische Schule in Kufstein und wie man an meinem Nachnamen erkennen kann, bin ich nicht österreichischer Herkunft. Ich verdanke es meinen Großeltern, hier leben zu dürfen, denn sie sind schon in jungen Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Österreich geflohen. Sie haben richtig gehört, nicht aus Spaß und Freude kamen sie damals in ein fremdes Land, weggerissen von der Heimat, um ein neues Leben in Frieden zu beginnen. Als 17-jährige Gastarbeiterin hat meine Oma die deutsche Sprache erlernt, um sich integrieren zu können. Zu dieser Zeit, Anfang der 1960er war es sogar zumindest für viele Branchen - noch von Nutzen für Österreich, wenn billige Arbeitskräfte aus dem Ausland gekommen sind,

schließlich gab es genug Arbeiten, für die sich bis heute einige Einheimische zu schade waren, oder?! Jetzt, Jahrzehnte später, haben Menschen den Mut zu sagen: Ausländer raus!. Nein, das kann und will ich nicht verstehen. Denn wenn wir bedenken, wie viel Leid in anderen Ländern herrscht und wie gut es uns eigentlich in Österreich geht, sind wir froh hier leben zu dürfen. Anderen Menschen geht es schlecht?! - Das ist doch nicht mein Problem, so äußerten sich viele bis zum Jahr 2015, denn seit 2015 versuchten insgesamt 360.000 Menschen die Flucht nach Europa. Wir können ja nicht ganz Afrika aufnehmen, wo immer es um Asylsuchende geht, fallen solche Sätze Sätze, die auf Ahnungslosigkeit und oft auf rassistischen Vorurteilen beruhen. Im gleichen Jahr kamen etwa 1 Million Asylsuchende, davon ein Viertel Kinder, über das Mittelmeer in die EU. Im ersten Halbjahr 2016 mussten über 3,2 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, im gesamten Jahr 2016 überquerten rund 360.000 Flüchtlinge das Mittelmeer. Wir stehen also keineswegs vor dem Problem, dass die ganze Welt hier Schutz sucht, denn wenn es Österreich schafft, 8 Millionen Menschen einen Lebensraum zu bieten.was sind dann 360.000 Menschen dagegen? Eine Flucht nach Europa ist teuer, gefährlich und droht ständig zu scheitern. Immer mehr Staaten hindern Menschen systematisch daran, zu fliehen, legale Fluchtwege gibt es so gut wie nicht. Eine Lösung für die Problematik ist nicht in

Sicht. Diese dahergelaufenen Menschen stehlen unseren Lebensraum. Jeder weiß, Syrer sind keine Facharbeiter, sondern faule Männer, die Frauen schlagen. Marokkaner sind ALLE Schwerverbrecher, und alle Moslems sind Terroristen. Wir alle kennen nur zu gut diese und unzählige andere Vorurteile. Natürlich gibt es Vorfälle, die nicht erfreulich sind, wie sie sie aber auch unter uns Einheimischen gibt. Menschen anderer Herkunft sind wie wir. Sie haben gute und weniger gute Eigenschaften. Doch wie soll es je ein Miteinander geben, wenn es von Haus aus nur ein DAGEGEN gibt? Warum überzeugt sich kaum jemand vom Gegenteil weil es immer leichter ist, mit der Menge zu gehen, als sich eine eigene Meinung zu bilden. Meist wissen wir gar nicht, was diese Menschen alles durchmachen mussten, um jetzt da zu stehen, wo sie heute sind. Nur eine kurze Geschichte: Stell dir vor, du lebst seit Tagen mit deiner kranken Mutter, deiner kleinen Schwester in einem Kellergeschoss. Es ist kalt und durch die undichten Rohre tropft es an jeder Stelle. Dein Bruder ist seit zwei Tagen verschwunden, du weißt nur, dass er auf der Suche nach Medikamenten war, weil Mamas Überlebenschancen gleich Null sind. Ihr könnt nirgendwo hin. Durch einen Bombenangriff hat deine kleine Schwester mit gerade mal fünf Jahren ihr linkes Auge verloren. Wenn du an die Zeit

zurück denkst wo du mit deinen Freunden einfach nur ohne Sorgen im Park abhängen konntest wirst du wieder traurig, denn die Wahrscheinlichkeit, dass du das wieder erlebst, ist unwahrscheinlich. Es ist hart und schwer, genaugenommen unerträglich. Keiner von uns kennt es, hungrig oder mit voller Sorge ins Bett zu gehen. Die Sorge darüber, ob man den nächsten Tag überlebt - oder die Angst zu haben, dass eine Bombe auf dein Haus fällt. Ist das nicht ungerecht? Aber warum geben wir den anderen keine Chance sich zu integrieren? Integration..Was bedeutet das denn eigentlich?...redepause Wenn sich Leute an ihre Umgebung anpassen.oder!!! Nein, genau das bedeutet integrieren nicht.denn man kann einen Fisch auch nicht auf den Boden werfen und sagen Pass dich doch an du Fisch. Genauso wenig können wir von Menschen mit einer ganz anderen Kultur und Herkunft erwarten von heute auf morgen genauso zu denken wie wir. Man darf Menschen nicht verurteilen, deswegen möchte ich Sie zum Nachdenken anregen. Andere Kultur anderer Glaube. Und wem schenken wir unseren Glauben den Medien. Am Dienstag habe ich in den Nachrichten vernommen, dass ein 17-jähriger tot an der Donau aufgefunden wurde. Wollen Sie wissen, was ich für Kommentare auf Facebook gelesen habe?

Das interessiert doch keinen..warum hat er nicht gleich alle 1,8 Millionen mitgenommen in den Tod Ach Gott sei Dank einen weniger, den wir finanzieren müssen. Beim Recherchieren habe ich herausgefunden, dass es sich bei dem Toten um Ali handelte. Nun wunderte ich mich nicht mehr über die hasserfüllten Kommentare. Die Menschen werden egoistisch, geldgierig, anmaßend, hochmütig, Lästerer, ungehorsam, undankbar, nicht loyal, Verräter. So sagt es ein weises Buch voraus. Doch vieles liegt in unserer Hand. Es GIBT Licht am Ende des Tunnels, davon bin ich überzeugt. Wir sind geboren um zu leben geboren um zu lieben geboren als Mensch also sagen wir JA zur Menschlichkeit DANKE!