Kleinkaliber-Sportverein Alt Garge von 1930 e.v.

Ähnliche Dokumente
Rede Vereinsheim Einweihung

Ehrenordnung. Turnverein Pfeffenhausen e. V.

STATUTEN VEREIN KINDERPROJEKT BARRANQUILLA

Satzung des St. Vitus Schützenverein Südlohn 1606 e.v.

Satzung. Der Verein setzt sich zusammen aus aktiven, passiven (jeweils ab 18 Jahren) und jugendlichen (bis 18 Jahre) Mitgliedern.

Fußballclub Ostrach 1919 e.v.

Geschäfts-Ordnung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

Ehrungsordnung. Zweck von Ehrungen. Ehrungsbereich Grundsätze SPORTVEREIN WACKER BURGHAUSEN E.V.

Satzung des Historischen Vereins Rosenheim e. V.

Satzung Feuerschützengesellschaft Lauf e.v. gegr. um 1375

Sportverein 1925 e.v Sulzbach a. Main

Chronik der Skizunft Badenweiler

Satzung Schießsportverein Mühlen im Schützenverein Mühlen e. V.

Hayabusaclub e.v. Germany

Satzung über Ehrungen und Auszeichnungen der Stadt Buchloe (Ehrungssatzung) vom 01. März 1995

SATZUNG der Tennisabteilung der TSG Germania 1889 e.v.

Satzung in der Fassung vom (Änderungen vom , , , und ) Name, Sitz und Zweck

Wir stellen uns vor. Schieß- und Trainingszeiten: Montag (Training) 18:30 bis 20:00 Uhr Donnerstag (Jahresprogramm) 18:30 bis 22:00 Uhr

Satzung über Ehrungen und Auszeichnungen der Stadt Buchloe (Ehrungssatzung) vom 01. März 1995

Satzung für den. Förderverein. Emmaus-Hospiz St. Hedwig Resse e. V.

Ehrungsordnung des. TSV ALTHAUSEN-NEUNKIRCHEN 1960 e.v.

Satzung des Vereins. Füchsepower e.v. I. NAME, SITZ, GESCHÄFTSJAHR UND ZWECK DES VEREINS. 1 Name, Sitz, Rechtsform, Geschäftsjahr

Vereinssatzung des MEC-Marburg e.v. (Geänderte Fassung vom )

SATZUNG. des Vereins "Kriminologische Initiative Hamburg. Name und Sitz. Aufgaben

Satzung. 3 Mitgliedschaft. 1) Der Verein führt als Mitglieder a) Mitglieder b) Ehrenmitglieder

Dank, Ehre und Abschied

S a t z u n g des Reit- und Fahrvereins. Groß Lüben e.v.

Berichte über ein ereignisreiches Dienstjahr 2011 bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Sontheim

Satzung des Fördervereins des Schützenvereins Krummhörn e. V.

G R Ü N D U N G S P R O T O K O L L

SATZUNG des Schützenverein Jagabluat Großinzemoos e.v.

Die Donnerstagsfrauen kämpfen um ihr Schwimmbad

Satzung und Geschäftsordnung des F. C. Bayern Fan-Club Konnersreuth

Satzung des Vereins LaKiTa - Lachende Kinder Tanzania (gemeinnütziger Verein)

a) Sport und Spiel b) die sportliche Förderung von Kindern und Jugendlichen und die Jugendpflege

2. Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

SPORT- UND FREIZEITCLUB FÜR BEHINDERTE AMT UND LIMMATTAL. Statuten

Satzung. Der 1. FSV Mainz 05 Fanclub Eppelborn bezweckt, den 1.FSV Mainz 05 sportlich und fair in den Heim- bzw. Auswärtsspielen zu unterstützen.

JUGENDORDNUNG. des Bürger-Schützen-Vereins Dinslaken 1461 e. V.

SATZUNG. VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER BRANDENBURGISCHEN SCHULE FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE e.v.

Schützenverein von 1907 Eimbeckhausen e.v. Geführt im Vereinsregister des Amtsgerichtes Hameln unter der Nummer 17 VR 761

Ehrenordnung des Badischen Tischtennis- Verbandes

Ehrenordnung TSV Deuerling e. V.

Muster einer Satzung

In Freundschaft auf die Stockschützen!

Satzung des Kreisfachverbandes Tischtennis Görlitz e.v.

Vereinssatzung der Red Kings Karlsruhe e.v.

Protokoll. Jahreshauptversammlung

Satzung. 1 Sitz und Name. (1) Der Verein führt den Namen Förderverein der Grundschule Altrahlstedt e.v. und hat seinen Sitz in Hamburg.

Satzung über Ehrungen durch den Markt Garmisch-Partenkirchen (Ehrungsordnung)

H21 ev: Förderverein der Grundschule an der Herrnstrasse München. Satzung

Walldorfer Kerweverein e.v.

Schützenverein Alt und Jung der Stadt Ochtrup e.v.

Satzung des Schützenvereins "Im Kühl" e.v.

JUGENDORDNUNG. in der Form vom

STATUTEN. des. Quartiervereins Brugg West. gegründet 3. Februar 1937

Der Verein führt den Namen Bündnis Familie Bad Oeynhausen. Er soll in das Vereinsregister eingetragen werden und trägt dann den Zusatz "e.v.

Verband der Mitarbeiter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg S A T Z U N G

Statuten. Zur Gründung des Vereins Jublex Bösingen (Artikel 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches)

S A T Z U N G. des Vereins. OLYMPIASTÜTZPUNKT HAMBURG/SCHLESWIG-HOLSTEIN e.v. 1 Name und Sitz

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Martinsberg

Reisen mit Rollstuhl e.v.

Gebührenfreier Parkplatz neben Rebstock-Garden; zu den Veranstaltungen im Rebstock-Garden wird kein Eintritt erhoben; Änderungen vorbehalten!

Rede des Landrates anlässlich der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an

Gründungsversammlung vom 18. Februar 2012 im Hotel Linde, Heiden STATUTEN DER

SV Ems Jemgum. Einladung. (Jahreshauptversammlung) am Freitag, 22. Februar 2013, im Vereinsheim am Sportzentrum. Beginn: Uhr

Satzung. 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr

j) dem Jungschützensprecher aus dem Kreis der Jungschützen (16-21 Lebensjahr)

Satzung. Der Verein hat die Rechtsform eines eingetragenen Vereines und führt den Namen. Verkehrsverein Bingum e.v.

Satzung des Vereins Internationale Schule Dresden (Dresden International School) Fassung vom

S A T Z U N G. Pohlitzer Maibaumsetzer e. V.

Lenggrieser Tennisclub LTC e.v.

Satzung Anfi Mitglieder Club Deutschland e.v.

1.FC Brelingen von 1961 e.v.

Schützenverein Harste von 1927 e. V.

Satzung. 1. Allgemeine Bestimmungen. Der Verein führt den Namen: mainborussia zunächst ohne den Zusatz e.v. und hat seinen Sitz in Offenbach.

6DW]XQJGHV ) UGHUYHUHLQVGHU.L7D.XQWHUEXQW +RKHU:HJ )ULHGULFKVGRUI

Satzung des Vereins "Freunde des Zentrums für Konstruktionswerkstoffe MPA-IfW"

STATUTEN VEREIN SCHWEIZ

Merkblatt für die Gründung und Führung eines eingetragenen Vereins

Inhalt. Konzeption des Skateboard e.v. Bad Dürrenberg. Gliederung. Ziele und Aufgaben. Zielgruppe/ Definition. Mitglieder/ Arbeit im Verein/ Personal

Satzung des Vereins "Betreute Grundschule Hochelheim"

Satzung über die Ehrung verdienter Personen vom

Antrag auf Änderung der Abteilungsordnung, Anlage zur Einladung zur JHV des ASC

ORDNUNG. für die Verleihung von Ehrungen im Landessportbund Rheinland-Pfalz (Fassung vom 30. Juni 2005)

Einweihungsfeier und Tag der offenen Tür im Berufsbildungswerk München

Ammelshainer Schlossclub e.v. Satzung in der Fassung gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung vom 06. Dezember Name, Sitz, Vereinsjahr

Satzung über Ehrungen und Auszeichnungen der Stadt Kirchenlamitz (Ehrensatzung)

Ehrenordnung. 2 Ehrungen für Freunde, Förderer und Nichtmitgliedern 4. 3 Vorgehen bei feierlichen Anlässen mit Einladung bzw.

Grußwort/Festrede des Bürgermeisters anlässlich des Ehrenabends der Freiwilligen Feuerwehr Oberpleichfeld am

Unsere kleine Chronik

KTV Illgau (Katholischer Turnverein Illgau)

Protokoll. der. Delegiertenversammlung. 18. September im Landgasthof Alter Wirt. in Höhenkirchen

Richtlinien über die Ehrungen und Würdigungen in der Gemeinde Dauchingen

S a t z u n g. des Vereins. Haus und Grund Öhringen e. V. 1 Name und Sitz des Vereins. 2 Aufgaben des Vereins

Verein der Freunde und Förderer Des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums e.v. Wilhelmstraße 77, Oberhausen

Das Vereinregister wurde Anfang 2009 von Euskirchen an das Amtsgericht Bonn übertragen, das nunmehr für die hiesigen Vereine zuständig ist.

Statuten der Jungschützenabteilung des St.-Matthäus-Schützenverein Rüblinghausen

Bericht über die Mitgliederversammlung des Vereins Kirche im Gefängnis e.v. vom 25. November 2011

Satzung des Büchereivereins Borken-Burlo

Transkript:

Kleinkaliber-Sportverein Alt Garge von 1930 e.v. Chronik zum 75. Jubiläum

Vorwort: 2005 jährt sich die Gründung des KKS Alt Garge zum 75. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums möchte ich allen Mitgliedern die Chronik der bewegten Geschichte unseres Vereins vorlegen. Helmut Gerlach hat die Chronik des KKS Alt Garge bis in das Jahr 2001 verfasst und mir gestattet, sie zu bearbeiten und fortzuführen, wofür ich mich herzlich bei ihm bedanke. Die in die Chronik eingefügten Fotografien haben Edwin Winowsky, Helmut Gerlach und Ernst Hischke zur Verfügung gestellt. Ich danke ihnen dafür, ebenso wie der Lüneburger Landeszeitung, der Elbmarsch-Post und der Bleckeder Zeitung, für ihre freundliche Erlaubnis zum Einfügen der jeweiligen Artikel. Ursula Burmester 2

Vereinsgründung in unsicherer Zeit 1930 bis 1932 Am 03. August 1930, ausgerechnet mitten in der folgenschwersten deutschen Wirtschaftskrise gründeten 15 überwiegend junge Männer den zivilen Schießsportverein Alt Garge. Die Gründungsmitglieder des Vereins kamen nicht nur aus Alt Garge, sondern auch aus den Nachbargemeinden diesseits und jenseits der Elbe. Sie bildeten eine zwangslose Sportgemeinschaft, ohne bindende Satzung. Eventuell war die mit der Wirtschaftskrise einhergehende, zunehmend chaotische politische Unsicherheit und die damit verbundene Angst vor einem drohenden Bürgerkrieg eine der Voraussetzungen für die Gründung des Schießsportvereins Alt Garge. Bis auf eine Schießkladde fehlen schriftliche Nachweise über die Vereinsgründung leider völlig. Die Folgenden können daher nur unter Vorbehalt als Gründungsmitglieder genannt werden: O. Schulz, W. Westedt, W. Köhler jun., H. Hagemann, O. Thiele, W. Gehring, P. Jaskov, W. Gaulin, R. Jung. Gruppenbild der Gründungsmitglieder aus dem Jahr 1930 Foto: LZ Treffpunkt der Vereinsmitglieder war der abseits vom Dorfkern gelegene Gasthof Sager in Alt Garge. Das Gelände hinter dem Gasthof, direkt vor dem bewaldeten Berghang, ermöglichte den Schützen die Anlage einer 50 3

Meter-Schießbahn. Geschossen wurde mit drei vereinseigenen Kleinkaliber-Gewehren. Private Waffen waren nicht erlaubt! Scheiben und Munition beschaffte der Verein. Die Schützen zahlten pro Schuss 3 Pfennig. Laut Schießkladde fand das erste offizielle Schießen am 01. März 1931 bei anscheinend starkem Schneegestöber statt. Selbst die Schießkladde wurde dabei nass, das beweist die verwischte Schrift auf der ersten Seite. An diesem Eröffnungsschießen nahmen 10 Schützen teil. Jeder erhielt 3 Patronen. Geschossen wurde auf eine 12-er Ringscheibe. Der beste Schütze erzielte 27 Ringe. Technische Hilfsmittel fehlten auf diesem Schießstand völlig. Am 16. August 1931, also ein Jahr nach der Vereinsgründung, veranstaltete der Schießsportverein Alt Garge bei gutem Wetter und unter Leitung von Otto Schulz ein großes Vereinslandesschießen. An diesem Schießen nahmen, und das ist bei den vorhandenen primitiven Standeinrichtungen fast unvorstellbar, 29 Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung teil! In den ersten Jahren nach der Vereinsgründung fand das Vereinsschießen durchschnittlich einmal monatlich statt, selbst in den Wintermonaten wurde geschossen. Niedergang in den Jahren 1933 bis 1938 In den folgenden Jahren jedoch fand man sich anscheinend immer seltener auf dem Schießstand ein. 1936 und 1937 sind nur noch je zwei Schießveranstaltungen aufgezeichnet. Nach dem 16. Oktober 1938, laut Schießkladde die letzte Schießveranstaltung des Vereins, wurde das Schießen im Schießsportverein Alt Garge, acht Jahre nach Gründung des Vereins, kommentarlos eingestellt. Es ist anzunehmen, dass ein großer Teil der Vereinsmitglieder zur Wehrmacht einberufen wurde, wodurch sich der Verein zwangsläufig selbst auflöste. 4

Wiederbelebung des Schützenwesens nach 1945 Der Krieg zerstörte alles, auch das speziell in Deutschland beliebte, pulsierende Leben der Vereine. Die Nachkriegswirren ließen zunächst keine Gedanken an das althergebrachte deutsche Schützenwesen aufkommen. Alle Sportwaffen waren von den Besatzungsmächten beschlagnahmt, die Schützenhäuser waren größtenteils zerstört oder zweckentfremdet genutzt und Schießen als Sport, bzw. Freizeitbeschäftigung unvorstellbar. Zu Beginn des Jahres 1951 regten sich endlich wieder erste Stimmen. Ex-Weltmeister Walter Gehmann lud deutsche Schützenfreunde nach Bad Nauheim ein und erläuterte dort seine Gedankengänge, die in einer einstimmig angenommenen Erklärung, wie folgt, gipfelten: Getragen von jugendlichem Sportgeist und alter Tradition, Sitte und Brauchtum, wollen wir den Deutschen Schützenbund wieder erstehen lassen, jene Vereinigung, die sich rückblickend am ehesten bewährt hat, und in der insbesondere Tradition und Sport in glücklicher Form vereint waren. Nach dem Gründungsakt am 16. September 1951 in Frankfurt/Main erfolgte die Proklamation des Deutschen Schützenbundes am 18. November 1951 in Köln. Nachkriegszeit in Alt Garge In Alt Garge regte sich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Erst sechs Jahre später, 1957, wurden auch in Alt Garge Erinnerungen an alte Zeiten wieder wach. Das Bauern- und Fischerdorf Alt Garge hatte sich inzwischen jedoch gewaltig verändert. Schon während des Krieges wurde dieses Dorf aus seiner romantisch-verträumten Ruhe regelrecht herausgerissen. Die von Tag zu Tag steigende Bedrohung der Millionenstadt Hamburg durch englische und amerikanische Bomber gefährdete die Energieversorgung der Stadt erheblich. Aus dieser Notlage heraus bauten die Hamburger Elektrizitätswerke weit weg vom Schuss in Alt Garge ein Kraftwerk, das im Notfall für Hamburg Strom liefern sollte. In Verbindung mit dem Kraftwerk entstand in Alt Garge ein neuer, moderner Ortsteil. Aus lockeren, schwer befahrbaren 5

Waldwegen wurden gut befestigte Straßen. Der Dornröschenschlaf war beendet, Alt Garge wurde durch das Elektrizitätswerk reich und bekannt. Das Dorf war vollgestopft mit Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem deutschen Osten. Es entstand eine völlig neue Bevölkerungsgruppierung mit neuen Ideen und Zielen, die sich außerordentlich positiv auf die zukünftige Entwicklung des Dorfes auswirkten. Aus Sängern werden wieder Sportschützen Die Neugründung 1957 1957 waren in Alt Garge schon einige Ortsvereine neu gegründet und in der optimistischen Aufbruchstimmung der Nachkriegszeit von den Einwohnern voll angenommen worden, unter anderem der Gesangverein. Nach einer Singstunde des Gesangvereins saßen eines Abends die Sangesbrüder Rudolf Jung, Paul Persch und Edwin Winowsky in Sagers Gasthof mit trockener Kehle am Tisch. Das Geld war knapp und die Frage stand im Raum: Wer gibt denn nun heute Einen aus? Da sich keiner freiwillig meldete, meinte Paul Persch: Wir könnten ja einen ausschießen! Mensch, Paul rief Rudolf Jung ausschießen, das ist die Idee! Wir hatten doch früher hier in Alt Garge einen Schießsportverein. Ich habe zu Hause noch ein Kleinkaliber-Gewehr und auch die alte Schießkladde habe ich gerettet. Wie wäre es denn, wenn wir den Schießsportverein wieder auf die Beine stellten? Die Idee zündete bei den Sangesbrüdern sofort und sie bekam sogar Flügel! Nur wenig später, am 09. Februar 1957, setzen sich 10 Männer in Sagers Gasthof zusammen und gründeten den Schießsportverein Alt Garge neu: Rudolf Jung, Ewald Bahr, Paul Persch, Heinz Strötzel, Walter Wilecke, Walter Wienecke, Hans Willink, Hans Riebow, Kurt Berndt und Berthold Gatzki. Vom Schützenkreis Bleckede kamen zur Vereinsgründung Otto Schulz, Karl Duve und Walter Hübner nach Alt Garge. Von den 15 Männern, die 1930 den Schießsportverein Alt Garge aus der Taufe hoben, erlebten 6

1957, nach 19 Jahren Zwangspause, nur Rudolf Jung und Otto Schulz die Neugründung des Vereins. Nach eingehender Beratung wurde von den anwesenden Gründungteilnehmern einstimmig die Gründung des Schießsportvereins Alt Garge als vollzogen betrachtet. Über die endgültige, offizielle Bezeichnung des Vereins und weitere grundsätzliche Fragen sollte eine später einzuberufende Generalversammlung entscheiden. Mit der Leitung des Vereins wurde bis zur Wahl des Vereinsvorstandes der Kamerad Jung beauftragt. Mit der Einberufung der 1. Generalversammlung ließ man sich allerdings vier Monate Zeit, sie fand am 5. Oktober 1957 in Sagers Gasthof statt. Anwesend waren 26 Vereinsmitglieder. Die Tagesordnung bestand nur aus den zwei Punkten Vorstandswahl und Satzung. Der erste Vorstand des neugegründeten Vereins setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Emil Lepthin 2. Vorsitzender: Alfons Pommerehnke Kassenwart: Willi Bergsiek Schriftführer: Hans Willnik Schießwart: Helmut Mattner Vertreter: Edwin Winowsky Im Anschluss an die Vorstandswahl wurde die Satzung verlesen und von allen anwesenden Mitgliedern genehmigt. Unruhiger Neubeginn Dieser erste Vorstand des Vereins hatte jedoch keinen glücklichen Start, denn schon nach drei Monaten, am 25. Januar 1958, fand die zweite Generalversammlung statt, die eigentlich eine außerordentliche Versammlung war, obwohl sie nicht als solche bezeichnet wurde. 7

Diese Versammlung, an der wiederum 26 Vereinsmitglieder teilnahmen, begann um 20 Uhr, endete offiziell um 22.30 Uhr, die letzten Versammlungsteilnehmer verließen das Vereinslokal lt. Protokollvermerk jedoch erst am nächsten Morgen um 5.00 Uhr. Wer diese standhaften Vereinsmitglieder waren, das wurde im Protokoll leider nicht vermerkt. Weil der 1. Vorsitzende, Emil Lepthien, aus nicht genannten Gründen Alt Garge verlassen musste und der Schriftführer, Hans Willnik, die Mitgliedschaft im Verein gekündigt hatte, waren Neuwahlen erforderlich geworden. Walter Willcke wurde nun 1. Vorsitzender, Alfons Pommerehnke blieb 2. Vorsitzender, Walter Wienecke wurde Schriftführer, Walter Bergsiek blieb Kassenwart und Paul Persch wurde Vereinsschützenmeister. Anschließend wurde noch ein Waffenwart und sieben Schießwarte gewählt. Zur Unterstützung des Kassenwartes Willi Bergsieck wurde ein Kassierer gewählt, der die Vereinsbeiträge bei jedem Mitglied kassieren musste und dafür 10% der Einnahmen für sich abzweigen durfte. Anschließend wurde der Schießsportverein Alt Garge in Kleinkaliber-Sportverein Alt Garge umbenannt. Kreisschützenmeister Hugo Duschek, der als Gast anwesend war, verlieh zum Abschluss der Generalversammlung die ersten Meisterschaftsabzeichen in Bronze an folgende Schützenbrüder: E. Bahr, A. Elsner, W. Wienecke, E. Winowsky. Das Meisterschaftsabzeichen in Silber erhielten die Kameraden: Elsner, Wienecke, Winowsky. 8

Bericht der LZ vom 31. Januar 1958 Dieser zweite Vorstand im neuen Verein konnte nun endlich mit der Vereinsarbeit beginnen. Es gab viel zu tun, und das nahmen die Vorstandsmitglieder wörtlich. Neue Dynamik und große Pläne 1958 bis 1962 1958 fanden mindestens 14 Vorstandssitzungen und 4 Mitgliederversammlungen statt. Der gesamte Verein entwickelte eine enorme Aktivität. Es ging dabei um die Beschaffung von Munition und Scheiben. Auch Waffen mussten beschafft werden. Preisschießen wurden organisiert und Auszeichnungen beschafft. Der Schießstandbau Und schließlich entwickelten sich im Vorstand große Pläne: Ein neuer Schießstand sollte gebaut werden, ein Thema, welches schließlich sämtliche Vereinsmitglieder in den Bann zog. Landesschützenmeister Bosch wurde nach Alt Garge eingeladen. Er sagte den Alt Gargern seine volle Unterstützung zu und bat die Gemeinde, die 9

Anlage nicht zu klein zu bauen, damit auch große Veranstaltungen nach Alt Garge gelegt werden könnten. Landesschützenmeister Bosch forderte den Bau von: 8 Ständen à 100 m, 16 Ständen à 50 m, zwei Sportpistolenständen und einer Tontaubenanlage. Es sollte eine der modernsten Schießsportanlagen Norddeutschlands entstehen! Nicht minder aktiv zeigten sich zur gleichen Zeit die Sportschützen des Vereins auf dem primitiven Schießstand und im Saal des Gasthofs Sager, in dem ein Luftgewehrstand eingerichtet war. Am 5. Oktober 1957, am Tag der 1. Generalversammlung fand das 1. offizielle Vereinsschießen statt, an dem ausnahmslos sämtliche Vereinsmitglieder teilnahmen. Die alte Schießkladde von 1930 wurde ohne Kommentar, als ob es die 19 Jahre Pause gar nicht gegeben hätte, auf der nächsten Seite weitergeführt. Auch der Preis für die Munition, nämlich 3 Pfennige pro Schuss, war der gleiche, wie vor 19 Jahren. Geschossen wurde mit dem Luftgewehr, und zwar mindestens einmal wöchentlich. Die Zahl der Vereinsmitglieder stieg schon im Laufe des Jahres 1958 lt. Schießkladde eine andere Aufzeichnung existiert nicht von 26 auf 35 Mitglieder. Am 13. Oktober 1957 erscheint in der Schießkladde zum ersten Male der Name Ernst Pfeiffer und am 15,. Februar 1958 Werner Tobinski. Der Vorstand des Vereins musste stets nach 12 Monaten neu gewählt werden. Deshalb fand am 16. Januar 1960 bereits die nächste Wahlversammlung statt. Bis auf Willi Schöning, der die Aufgaben des 2. Vorsitzenden übernahm, blieb der Vorstand des Vereins unverändert. Dieser neue (alte) Vorstand hatte sich für 1960 die Aufgabe gestellt, den bis dahin geplanten Schießstand im Laufe des Jahres zu vollenden. Der 1. Vorsitzende, Ewald Bahr, gab bekannt, dass die Gemeinde Alt Garge 2.000, -- DM für den Bau des neuen Schießstandes spenden werde. Ein 10

Rundschreiben an die Geschäftsleute der Gemeinde Alt Garge mit der Bitte um Spenden für den neuen Schießstand erbrachte 1.400,- DM. Zum wiederholten Male wies Ewald Bahr die anwesenden Mitglieder darauf hin, dass aus dem Verein ausgeschiedene Mitglieder niemals wieder in den KKS Alt Garge aufgenommen werden können! Auf welchen Vorfall diese konsequente Haltung zurückzuführen war, geht aus dem Protokoll nicht hervor. Das Thema Schießstand beherrschte von nun an pausenlos nicht nur sämtliche Mitglieder des KKS Alt Garge, sondern auch die Verwaltung der Gemeinde Alt Garge. Auf der Suche nach einem geeigneten Gelände hatte der Vereinsvorstand eine nicht näher bezeichnete Kiesgrube entdeckt, die seinen Vorstellungen entsprach. Die Eigentümer, der Hofbauer Helmut Brammer, Göddingen, und Herr Harrms aus Barskamp, waren bereit, das Kiesgrubengelände für den Bau eines Schießstandes zur Verfügung zu stellen. Eine Bauraupe wurde beschafft und sofort mit den Planierungsarbeiten begonnen. Mitten in diese Vorbereitungsarbeiten hinein, 418 DM waren als Unkosten bereits entstanden, stellte eine Entscheidung der Gemeinde Alt Garge die gesamte Planung auf den Kopf. In der Gemeinderatssitzung am 29. März 1960 wurde der Schießstandbau in der Kiesgrube als nicht förderungswürdig abgeschrieben. Die Gemeinde bot dem KKS Alt Garge dafür das gemeindeeigene Gelände am Sportplatz an und war bereit, den Schießstandbau am Sportplatz finanziell zu fördern. Für den KKS Alt Garge bedeutete diese Entscheidung der Gemeinde Alt Garge, obwohl bereits Unkosten entstanden waren, eine sehr glückliche Wende für den Bau eines Schießstandes, denn die Kiesgrube hätte in Bezug auf Gelände und Infrastruktur niemals die Möglichkeiten geboten, die dem Verein vorschwebten. Die Gemeinde Alt Garge machte allerdings zur Bedingung, dass der KKS von den Nettoeinnahmen bei Großveranstaltungen auf dem Schießstand, 11

50% an die Gemeinde abzuführen habe. Mit den Arbeiten sollte, und das war ja auch im Interesse des Vereins, sofort begonnen werden. Herr Martens, Direktor der HEW, stellte eine Planierraupe zur Verfügung, und innerhalb von zwei Tagen waren, unter der Regierung von Paul Persch, die fünf Meter hohen Erdwälle um die Schießbahn aufgehoben, Unkosten: 500,-- DM. Anlässlich der Generalversammlung vom 01. Juli 1961 gab Ewald Bahr bekannt, dass die Gemeine Alt Garge 20.000, -- DM für den Bau des Schießstandes genehmigt habe. Nun endlich hieß es: Volle Fahrt voraus! Paul Persch forderte alle Vereinsmitglieder auf, so oft als möglich mitzuarbeiten. Für jede geleistete Arbeitsstunde würden 50 Pfennig vergütet, die aber nicht ausgezahlt, sondern auf den Vereinsbeitrag angerechnet würden. Der Verein war inzwischen auf 60 Mitglieder angewachsen. 12

Während sich der Bau des Schießstandes sichtbar und zügig der Vollendung näherte, entstanden plötzlich Probleme in der oberen Ebene. Baurat Hohmann vom Staatshochbauamt in Lüneburg verweigerte seine Zustimmung, weil keine Sicherungsblenden in der Schießbahn vorgesehen seien. In einer speziell dafür angesetzten Besprechung beim Staatshochbauamt in Lüneburg unter Teilnahme des Polizeisachverständigen für Schießstandbau, Niebuhr, und Angehörigen des Vorstandes des KKS Alt Garge, konnten diese Bedenken des Herrn Hohmann ausgeräumt werden. Bis zum 3. Februar 1962 waren 17.696,86 DM in den Schießstand verbaut worden. Über die Endsumme fehlt ein Vermerk im Protokollbuch. Von der Planung im Herbst 1959 bis zur Fertigstellung des Schießstandes waren nun doch fast drei Jahre vergangen, aber am 12. Mai 1962 war es dann endlich so weit. 13

Ein neues Zuhause 1962 Im Protokollbuch des KKS Alt Garge wird auf den Seiten 43 bis 45 über die feierliche Einweihung des neuen Schießstandes wie folgt berichtet: 12 und 13. Mai 1962 Standeinweihung: Wie bei den Deutschen Meisterschaften! Alt Garges neuer Schießstand geweiht! Alt Garge Hochburg der Spitzenschützen! usw., lauteten die Schlagzeilen der Presse. Die Augen aller Schützen aus nah und fern waren auf unseren Stand gerichtet. Besonders waren die Männer vom KKS stolz, die es endlich mit Hilfe der Gemeinderäte geschafft hatten, einen vorbildlichen Stand zu besitzen. Ewald Bahr begrüßte die Gäste: Landessportleiter Hans Bosch, Landessportarzt Dr. Laubenstein, Hamburg, Bezirksehrenpräsident Willi Karl, Bezirkspräsident Cramm, Vizepräsident Otto Schulz, Bezirksschriftführer O. Parlow, Kreispräsident Karl Duve, Bezirksschießwarte Mundt und Bartels Kreisschützensportleiter Hugo Duschek, Präsident Wallmann und die Vertreter der Vereine aus der gesamten Umgebung, insbesondere den Herrn Dipl.-Ing. Martens, HEW, die Herren Gemeinderäte von Alt Garge, sowie die große Schar der Zuschauer. 14

Ewald Bahr (links im Vordergrund) mit den Ehrengästen Eingangs spielte der Spielmannszug von der Schützengilde Bleckede einen zackigen Fanfarenmarsch. Unser 1. Vorsitzender, Ewald Bahr, sprach über die Entstehung dieser Anlage. Er dankte dem Gemeinderat für die vorbildliche Zusammenarbeit und für die Unterstützung dieses Vorhabens, Herrn Martens, HEW, und der Firma Rosseburg, für die tatkräftige Hilfe, denn ohne Einsatz von Maschinen wäre es nie möglich gewesen, den Stand einschließlich der Wälle, so schnell zu erstellen. 15

Landessportleiter Bosch stellte in seiner Weiherede fest, dass hier eine vorbildliche Anlage im Raum Nordwestdeutschland geschaffen sei, die in Kürze zur Auswahl von Schützen für die Deutsche Meisterschaft 1962 benutzt werden soll, da hier die selben Voraussetzungen, wie in Wiesbaden, vorhanden sind. Durch einen Ehrenschuss, der durch den Bezirks-Ehrenpräsidenten, Willi Karl, abgegeben wurde, wurde der Stand zur Benutzung freigegeben. Das hiermit verbundene Preisschießen fand rege Teilnahme. Der Spielmannszug schmetterte noch einige Märsche während der Kaffeetafel. Unter großer Beteiligung von 200 Schützen wurde am Sonntag mit den Wettkämpfen begonnen. Durch die gute Organisation wurden die Kämpfe reibungslos abgewickelt. (Walter Wienecke) 16

Protokollnotiz vom 22. Juli 1962: Spitzenschützen in Alt Garge! Weltmeister Peter Kohnke, sowie der mehrfache Deutsche Meister Heinz Pilch, ferner Europameister Bernd Klingner und andere, führten ein Ausscheidungsschießen in Alt Garge durch. Die Ergebnisse bezeugten, dass auf dem Alt Garger Schießstand gute Resultate erzielt werden können. Alle Spitzenschützen sprachen sich anerkennend über die Standanlagen aus. Auch Landrat Hahn, sowie andere hohe Persönlichkeiten, überzeugten sich von der großartigen Anlage an der Zonengrenze. (Wienecke) Kurzer Aufschwung und schwere Krise 1962 bis 1967 Glück und Freude und Stolz überstrahlten den Kleinkalibersportverein Alt Garge. Der volle Einsatz aller Vereinsmitglieder hatte sich gelohnt. Der KKS Alt Garge wurde mit seinem so hochgelobten Schießstand aus seinem Schattendasein regelrecht hinauskatapultiert in das Licht der Öffentlichkeit und erlebte aus einen insgesamt spürbaren Auftrieb. Natürlich profitierten die Sportschützen des Vereins in den Einzel- und Mannschaftswettkämpfen von dieser Aufbruchstimmung. Die Leistungen in den Einzel- und Mannschaftswettkämpfen konnten sich sehen lassen. Schützenkreis und Schützenbezirk belegten den neuen Schießstand mit großen Wettkämpfen und sorgten damit nicht nur für Ruhm und Ehre, sondern auch für enormen Zeit- und Arbeitsaufwand bei den Sportleitern des Vereins. Doch allzu lange hielt diese optimistische Aufbruchstimmung im Verein nicht an. Zunächst jedoch hatten die Vereinsmitglieder die ständige jährliche Wählerei satt. Anlässlich der Generalversammlung am 01. Februar 1964 wurde der Vorstand nicht mehr wie früher für 12 Monate, sondern endlich für drei Jahre gewählt. Der neue Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Willi Schöning, 2. Vorsitzender: Franz Schötteldreyer 17

Schriftführerin: Rosi Dedner Kassenwart: Kurt Meyer Vereinssportleiter: Paul Persch Zum ersten Male seit der Vereinsneugründung wurden im Protokoll dieser Versammlung auch die Vereinsbeträge erwähnt. Der monatliche Beitrag wurde folgendermaßen festgesetzt: Damen: 0,50 DM Jugendliche bis zu 18 Jahren: 0,50 DM Schützen: 1,00 DM. Einen interessanten und einmaligen Vorfall im KKS Alt Garge erlebte die Vereinsversammlung am 23. Januar 1965. Dem Vorstand wurde ein von 10 Mitgliedern unterschriebener Antrag vorgelegt, mit der Forderung, den 2. Vorsitzenden des Vereins neu zu wählen, weil dieser nicht in Alt Garge, sondern in Bleckede ortsansässig und daher in dringenden Fällen nicht sofort erreichbar sei! Der amtierende 2. Vorsitzende, Franz Schötteldreyer, war jedoch nicht anwesend, deshalb wurde dieser Antrag zurückgestellt und später anscheinend auch nicht wieder aufgenommen. 29. März 1965 Auf einer für diesen Tag anberaumten, außerordentlichen Mitgliederversammlung des KKS Alt Garge legte Willi Schöning wegen privater Arbeitsüberlastung den 1. Vorsitz im Verein nieder. Aber weder Ewald Bahr, noch Artur Hausschild, noch Paul Persch oder Edwin Winowsky waren bereit, den Vorsitz des Vereins zu übernehmen. Schließlich gab Ewald Bahr, der sich für den Verein schon erhebliche Verdienste erworben hatte, dem Drängen der Vereinsmitglieder nach und übernahm zum zweiten Male den Vorsitz des KKS. Auch Paul Persch legte sein Amt als Vereinssportleiter nieder, weil er für den Posten des Kreissportleiters vorgesehen war. Die Wahl zum neuen Vereinssportleiter nahm Edwin Winowsky an. Der Verlauf dieser Versammlung, an der nur 19 Vereinsmitglieder teilnahmen, dokumentierte den Beginn einer bedenklichen Vereinsmüdigkeit, die man 18

schon fast eine Vereinskrise nennen konnte. Und das nur drei Jahre nach der Einweihung des neuen Schießstandes! Ewald Bahr beklagte das mangelnde Interesse der Mitglieder am Vereinsleben. Paul Persch sagte nach seinem Sportbericht resigniert: Und wir waren mal die Hochburg! Die Vereinsmüdigkeit hielt weiter an. An der folgenden Versammlung nahmen nur noch 15 Vereinsmitglieder teil. Es wurde zu Versammlungen eingeladen, an denen dann weder der 1. noch der 2. Vorsitzende teilnahm. Paul Persch rettete in diesen Fällen die Situation. Er übernahm die Versammlungsführung inklusive der Sportberichterstattung. Hinzu kam, dass das bis dahin recht gute Verhältnis zur HEW aus irgend einem nicht erwähnten Grunde nicht mehr funktionierte. Der Saal, in dem die Vereinsschützen im Winter trainieren konnten, wurde von der HEW nicht mehr beheizt. Die Schützen froren beim Schießen und die Stimmung und die Ergebnisse rutschten in den Keller. Als Ersatz bot die Gemeinde Alt Garge dem in Bedrängnis geratenen KKS den Keller im Schulgebäude als Trainingsraum an. Dieser Vorschlag wurde auch dankbar angenommen. Im Widerspruch zu der Krisenstimmung, aus der sich der KKS erst 1967 wieder aufrappelte, standen die stimmungsvollen Weihnachtsfeiern des Vereins. Sowohl die Weihnachtsfeiern, als auch die Volksfeste, von den Vereinen und der Gemeinde getragen, wurden überwiegend von Paul Persch erfolgreich organisiert und durchgeführt. Es geht wieder aufwärts 1967 bis 1973 28. Januar 1967: Es wird wieder einmal gewählt im KKS Alt Garge! Weil sowohl der 1. als auch der 2. Vorsitzende nicht erschienen sind, übernimmt, wie üblich in solchen Fällen, Paul Persch die Versammlungsführung, obwohl er als Kreissportleiter keine Funktion im Vorstand des KKS besitzt. Er gibt auch einen endlich wieder positiven 19

Sportbericht, den die 26 anwesenden Vereinsmitglieder erleichtert entgegennehmen. Anschließend leitet Paul Persch die Wahl des 1. Vorsitzenden ein und übergibt dann dem neu in dieses Amt gewählten Hermann Groß die weitere Leitung der Versammlung. 2. Vorsitzender wird Heinrich Seil aus Bleckede. Rosi Dedner bleibt Schriftführerin und auch die Vereinskasse bleibt in den Händen von Hedi Paschke. Neuer Vereinssportleiter wird Werner Tobinski. Der neue Vorstand erweist ich als kraftvoll und aktiv. Es geht wieder aufwärts im KKS Alt Garge. Aber, da gibt es auch wieder Probleme, dieses Mal mit dem FC Alt Garge, dem das Recht eingeräumt war, die Schießhalle des KKS als Umkleideraum zu benutzen. Die Fußballspieler schleppten mit ihren stollenbewehrten Fußballschuhen in den Spielpausen eine Menge Dreck mit in die Schießhalle, das konnte gar nicht ausbleiben. Leider fand sich anschließend oft niemand bereit, die Schießhalle wieder sauber zu fegen. Hermann Groß musste schließlich dem FC damit drohen, den Schlüssel für die Schießhalle nicht mehr herauszugeben. Diese unangenehme Quengelei zwischen den beiden benachbarten und eigentlich gut befreundeten Vereinen brachte zwangsläufig die verantwortlichen Vorstände und die Gemeinde Alt Garge auf sehr positive Gedanken, wie man diesem Übel abhelfen könnte. Es musste wieder gebaut werden. Toiletten, Duschräume und Aufenthaltsräume waren ohnehin für beide Vereine längst überfällig. Es wurde diskutiert und geplant und gerechnet. Der Gedanke an den Bau eines Vereinsheimes nahm allmählich Formen an. Generalversammlung am 13. Januar 1968: Paul Persch erhält vom 1. Vorsitzenden, Hermann Groß, einen silbernen Becher mit Widmung und eine Urkunde für seinen 100%-igen unermüdlichen Einsatz für den KKS Alt Garge seit der Neugründung des Vereins. Mit dem Bau des Vereinsheimes soll 1970 begonnen werden. Für die ständige Bauaufsicht verantwortlich wurden gewählt: 20

Paul Persch, Werner Tobinski, Kurt Hoffmann, Edwin Winowsky. Die Mitgliederzahl des KKS war in einem Jahr von 72 auf 93 gestiegen. Bleckeder Zeitung, ohne genaues Datum 1969 Kreissportleiter Paul Persch überreicht den Wanderpreis KK Schützen an den Kreiskönig Werner Tobinski. 21

17. Januar 1970: Neuwahl des Vereinsvorstandes. Zum ersten Male wird geheim abgestimmt. Heinrich Seil will die Aufgaben des 2. Vorsitzenden nicht weiter führen. Für ihn übernimmt Helmut Gerlach den 2. Platz im Vereinsvorstand. Alle übrigen Vorstandsmitglieder bleiben in ihren Ämtern. Zum ständigen Vertreter des Vereinssportleiters wird Ernst Pfeiffer in den erweiterten Vorstand gewählt. Die Planungen für das 40-jährige Vereinsjubiläum laufen an. 40 Jahre KKS Alt Garge (Originaltext aus dem Protokollbuch des KKS Alt Garge Seite 141 bis 143) Am Sonnabend, dem 25. Juli 1970, im großen Zelt auf dem Schützenfestplatz vor dem Waldbad Alt Garge Unter großer Teilnahme von ca. 120 Personen fand am heutigen Tage, vormittags um 11.00 Uhr, im festlich geschmückten Zelt am Waldbad, die Feierstunde des 40 jährigen Bestehens unseres Vereins statt. Der 1. Vorsitzende, Hermann Groß, begrüßte herzlich in einer Festansprache die zahlreich erschienen Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft, vom Bezirkspräsidium Lüneburg, vom Kreis Bleckede und von den benachbarten Schützenvereinen, von den Alt Garger Vereinen, sowie die am heutigen Tage zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder des KKS. In seiner Festansprache ging der 1. Vorsitzende auf die Geschichte des Vereins ein. Er betonte, als am 3. August 1930 sich einige Männer in Alt Garge versammelten, um einen Schießsportverein ins Leben zu rufen, konnten diese nicht ahnen, daß heute, nach 40 Jahren, dieser Verein immer noch besteht. Seit der Gründungsversammlung bis zum Beginn des Krieges nahm der Schießbetrieb in Alt Garge einen steten Aufschwung. Als nach dem Kriege das Sportschießen wieder erlaubt war, wurde der Verein am 09. Februar 1957 neu gegründet. Ein neuer Schießstand wurde auf dem Sportplatz errichtet, der jetzt zum Leistungszentrum des Bezirks ausgebaut wird. Er betonte, daß zahlreiche Schützen und Schützinnen 22

unseres Vereins bislang an den Landesmeisterschaften teilgenommen haben. In vielen nun abwechselnden Ansprachen wurde das Alt Garger Vereinsleben im KKS gewürdigt. In abwechselnder Reihenfolge überbrachten die delegierten Gäste dem Verein ihre Glückwünsche und Geschenke. Der 1. Vorsitzende mußte immer wieder Worte des Dankes aussprechen. Die Grüße des Bezirksschützenverbandes Lüneburg übermittelte der Vizepräsident und Landrat Hermann Hahn aus Melbeck. Ebenfalls erschienen waren vom Bezirksvorstand Schriftführer Distler und Jugendsportleiter Zahn. Obersportleiter Finkendey und die Bezirksdamenleiterin Naty Haffke überreichten unseren Damen Irene Winowsky, Ursula Cordes und Ilona Tobinski, die bei den Landesverbandsmeisterschaften in Bremervörde den vierten Platz im Liegendkampf belegten, als Erinnerung wertvolle Silberteller. In Vertretung von Oberkreisdirektor Harries sprach Kreisoberamtsrat Redemann dem Verein die Glückwünsche des Landkreises Lüneburg aus. Von links nach rechts: Wilhelm Weststedt, Otto Schulz und Hugo Duschek 23

Ein Mitglied unseres Vereins, unser Ehrenmitglied Wilhelm Westedt, wurde am heutigen Tage besonders geehrt. Wilhelm Westedt feierte ebenfalls sein 40-jähriges Vereinsjubiläum, da er vor 40 Jahren an der Gründung des Vereins beteiligt war. Ihm wurden Verdienstorden, Ehrenurkunden und Gemeindewappen, sowie ein marmorner Tischständer mit Schützen und Eingravierung überreicht, vom Vorsitzenden Groß, vom Bürgermeister Alt Garges und vom Landrat Hahn. Die Grüße des Kreistages überbrachten Ernst Klinge aus Neetze und Wolfgang Krull aus Nahrendorf. In seiner Ansprache ging E. Klinge kurz auf die Förderung des Schießsportes auf Kreisebene ein und überreichte dem KKS Kugelschreiber, damit auch in nächster Zeit richtige Resultate geschrieben werden. Während des zünftigen Schützenfrühstückes übergaben die auswärtigen Schützenvereine Barendorf, Bleckede, Dahlenburg und Reinstorf ihre Glückwünsche und Geschenke, ebenfalls der Tennis-Club und FC Alt Garge. Der Mitbegründer Otto Schulz überreichte einen Scheck von 100 DM. Vom Kreispräsidenten Hugo Duschek, Dahlenburg, der ebenfalls vor 40 Jahren dabei war als Mitbegründer des Vereins, wurde eine Spardose in Form eines silbernen Schützen mit einer Spende von 5 DM überreicht. Unser Vorsitzender, Hermann Groß, konnte gar nicht genug Worte des Dankes aussprechen für all die Glückwünsche und Geschenke. Mit dem Frühstück in Form herrlich angerichteter kalter Platten, das umrahmt war von hervorragender Tischmusik und von den Klängen des Barskamper Spielmannzuges unter der Leitung von Melchior Kotschenreuter, wurde die offizielle Gründungs-Jubiläumsfeier beendet. Es waren wohl alle der Meinung, daß es eine gelungene Feierstunde war. (R. Dedner/Schriftf.) 24

Der Bau des Vereinsheims In den folgenden Wochen und Monaten nach der Jubiläumsfeier bekam der bevorstehende Bau des Vereinsheimes am Schießstand die dominierende Rolle im turbulenten Leben des KKS Alt Garge. Das Bauprojekt, am 06. November 1970 durch die Baubehörde in Lüneburg genehmigt, war mit 190.000 DM veranschlagt. An der Planung beteiligte sich der Landkreis Lüneburg mit 60.000 DM, die Gemeinde Alt Garge mit 60.000 DM, der Kreissportbund mit 10.000 DM, der KKS Alt Garge mit 30.000 DM (Eigenleistung), der Fußballclub Alt Garge mit 30.000 DM (Eigenleistung). Mit den Bauarbeiten wurde im November 1970 begonnen und es wurde, soweit es die Witterung erlaubte, auch in den Wintermonaten durchgearbeitet. Bauchfacharbeiter sowie die Hilfsarbeiter aus beiden Vereinen waren an fast allen Wochenenden sehr aktiv. So wuchs das Gebäude schon bald aus den Fundamenten heraus. Allmählich wurde sichtbar, was einmal geplant war und nun realisiert wurde. Ein großer Gemeinschaftsraum für beide Vereine, Toilette und Duschräume, ein Schiedsrichterraum und eine Wohnung für den Platzwart. 25

Mitten in diese laufenden Bauarbeiten hinein platzte, wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Hermann Groß mit Wirkung vom 15. Januar 1972 als 1. Vorsitzender des KKS zurückgetreten sei, aus beruflichen Gründen, wie Hermann Groß auf der folgenden Mitgliederversammlung selbst erklärte. Er wolle aber dem Verein auch weiterhin angehören. Kopfschüttelnd mussten die Vereinsmitglieder diese Erklärung akzeptieren. Laut 9, Abs. 1, der Satzung des KKS Alt Garge musste der 2. Vorsitzende des Vereins, Helmut Gerlach, bis zur nächsten offiziellen Wahlversammlung die Geschäfte des 1. Vorsitzenden mit übernehmen. Obwohl zeitweise ganz enorme Probleme den Bau des Vereinsheimes behinderten, war dieses große Bauvorhaben am 9. Februar 1973 so weit abgeschlossen, dass die für diesen Tag anberaumte, ordentliche Mitgliederversammlung bereits im neuen Vereinsheim stattfinden konnte. Anlässlich dieser Versammlung wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt: 1. Vorsitzender: Helmut Gerlach 2. Vorsitzender: Artur Hauschild Schriftführer: Rosi Dedner Kassenwart: Hedi Wiermann Vereinssportleiter: Werner Tobinski Von nun an ging es bergauf, es begann die Blütezeit des KKS Alt Garge! Goldene Jahre 1973 bis 1977 Am 25. Mai 1973 fand die offizielle Einweihung des Vereinsheimes durch die Gemeinde Alt Garge statt. Von der Planung bis zur Fertigstellung waren auch in diesem Fall, wie beim Bau des Schießstandes, drei Jahre vergangen. Der KKS Alt Garge und der Fußballclub Alt Garge feierten dieses große Ereignis gemeinsam am 26. Mai im neuen Heim mit einem sehr harmonischen Festakt, der bis zum nächsten Morgen anhielt. 26

In die Wohnung des Platzwartes zog Ernst Pfeiffer mit seiner Familie ein. Eine Entscheidung, die positiver für beide Vereine nicht getroffen werden konnte, das bewiesen die Ergebnisse der folgenden Jahre. Da nun Sportanlagen und Vereinsheim in einem Gebäude ideal vereint waren, konnte das bis dahin manchmal etwas problematische Vereinsleben des KKS Alt Garge auf eine ideale Basis gebracht werden. Aus dem jährlichen Herbstvergnügen des Vereins entwickelte der Vorstand ein zünftiges, originelles Weinfest, welches sich von Jahr zu Jahr steigender Beliebtheit in- und außerhalb des Vereins erfreute. Dabei wurde die Schießhalle, wetterfest abgeschlossen, zur Festhalle des Vereins. Um die Verbindung zu den befreundeten Vereinen des Schützenkreises Bleckede zu vertiefen, wurde ein Freundschafts- und Preisschießen beschlossen und durchgeführt, zu dem auch Zoll, Polizei, Bundeswehr, die Jägerschaft und andere Verbindungen eingeladen wurden. Auch diese Veranstaltung bekam aufgrund steigender Erfolgsbilanz einen sicheren Platz im jährlichen Festprogramm des KKS. Auf Drängen des Präsidenten des Schützenkreises Bleckede, Walter Meyer, entschloss sich der Vorstand, als symbolische Verbindung zu den Traditionsvereinen des Schützenkreises, ebenfalls ein Königsschießen im KKS einzuführen. 1. Vereinskönig im KKS Alt Garge war Ernst Hischke, bei den Damen errang die Vereinsköniginnenwürde Ursula Cordes. Von nun wurde an jede ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins entweder mit einem gemeinsamen Essen, mit einer Maskerade oder mit Musik und Tanz zu einem Vereinsfest erweitert. Der auch heute noch bestehende Skat- und Knobelabend wurde ebenfalls eingeführt. Parallel dazu entwickelte sich der Schießsport des KKS Alt Garge in diesen Jahren des Aufblühens entsprechend erfolgreich. Die Leistungen der Sportschützen waren bewundernswert. Vereins- und Kreissportleiter konnten stolze Ergebnisse verkünden. 27

In den Disziplinen Luftgewehr, KK-Sandard, sowie KK- 60 Schussliegend waren die Schützinnen Ingrid Hischke, Ilona Moldenhauer und Irene Winowsky über Jahre erfolgreiche Teilnehmerinnen auf Kreis- und Bezirksebene, ebenso wie die Schützen, Werner Tobinski, Edwin Winowsky, Ernst Hischke, Helmut Gerlach, sowie in der Altersklasse Burghard Friese. Hier wurden in der Mannschafts- sowie Einzelwertung stets vordere Plätze errungen. Auch bei der Teilnahme an den Landesmeisterschaften wurden von Schützinnen und Schützen des KKS Alt Garge respektable Ergebnisse erzielt. Der KKS Alt Garge hatte sich einen respektvollen Platz in der großen Familie der Vereine und Gilden des Bezirksschützenverbandes Lüneburg erkämpft. Aber auch die Weiterentwicklung der Bausubstanz des Vereins wurde nicht vernachlässigt. Eine Garage mit Keller für den Platzwart entstand im Anschluss an die Schießhalle. Ein Schießstand für die Sportpistole befand sich bereits in Planung. Die Zerreißprobe 1977 bis 1982 Der KKS Alt Garge, ein Verein, der rundum glücklich, zufrieden und erfolgreich, anderen ein Beispiel geben konnte, so schien es. Doch unter der glanzvollen Decke des Vereins brodelte es zunehmend. Einigen Vereinsmitgliedern genügte das schmucklose, zivile Dasein eines Sportschützen nicht mehr, sie blickten neidvoll auf den bunten, dekorativen Glanz der Traditionsvereine und versuchten, den KKS in einen Traditionsverein umzuwandeln. Dagegen stand allerdings die Mehrheit der Vereinsmitglieder, die Satzung des Vereins, sowie das Fehlen der wichtigsten Voraussetzungen für die Durchführung eines Schützenfestes. Der Verein war in zwei Lager gespalten, das erschwerte die Vereinsführung ganz erheblich. Die ständigen intensiven Bemühungen des 1. Vorsitzenden, Helmut Gerlach, die zerstrittenen Parteien wieder zu einer kameradschaftlichen Einheit zusammenzuführen, scheiterten. 28

Um den Verein nicht völlig auseinanderbrechen zu lassen und somit das in den vergangenen fünf Jahren erreichte hohe Ansehen des KKS nicht in Gefahr zu bringen, zog der 1. Vorsitzende die Notbremse und trat aus persönlichen Gründen am 01. Mai 1977 zurück, er hatte sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, doch er hoffte, dass ein neuer Vorstand die entstandenen Probleme besser in den Griff bekommen würde. Wieder einmal traf ein Rücktritt vom 1. Vorsitz des Vereins den KKS wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Bereits am 6. Mai 1977 wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen und dabei ein neuer Vorstand gewählt, der sie wie folgt zusammensetzte: 1. Vorsitzender: Artur Hauschild 2. Vorsitzender: Hermann Groß Schriftführerin: Rosi Dedner Kassenwartin: Hedi Wiermann Vereinssportleiter: Edwin Winowsky. Der neue Vorstand war ernsthaft bestrebt, die nun bereits zur Tradition gewordenen, jährlichen Veranstaltungen, durchzuführen, sowie auch das sportliche Schießen weiterhin zu fördern. Der Pistolenschießstand wurde gebaut und in einer Feierstunde eingeweiht. LZ vom 27. Oktober 1981 29

Somit konnte der KKS Alt Garge nicht nur seinen Vereinsmitgliedern, sondern auch den Pistolenschützen des Schützenkreises Bleckede, eine vorbildliche Sportanlage zur Verfügung stellen. Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des KKS Alt Garge war die Feier am 21. Juni 1980 zum 50-jähriges Bestehen. LZ vom 25. Juni 1980 Von links nach rechts: Dr. Artur Hauschild, Christian Heeschen, Hermann Hahn, Thilo Distler, Natalie Haffke und Heinz Finkendey 30

Allerdings war der amtierende Vereinsvorstand auch aktiv bestrebt, den Kleinkaliber-Sportverein Alt Garge in einen Traditionsverein umzuwandeln. Aus dem 1. Vorsitzenden wurde ein Präsident und aus dem bis dahin schlichten, zivilen Vereinskönig, eine Majestät mit Adjutanten. Eine Vereinsfahne befand sich in Planung und die Damen des Vereins schneiderten sich trachtenähnliche einheitliche Kleidung (mit roten Westen), in der sie an den Festumzügen der benachbarten Vereine teilnahmen. Allerdings waren diese Veränderungen nicht im Sinne der Vereinssatzung. Man wollte den Vereinsmitgliedern gegenüber vollendete Tatsachen schaffen. Weder die Vereinsversammlung wurde befragt, noch die Vereinssatzung entsprechend geändert. Aus diesem Grunde erscheinen im Februar 1982 dann 32 Sportschützen des KKS Alt Garge bei ihrem Sportfreund Helmut Gerlach in der Zollhundeschule in Bleckede. Sie hatten sich innerhalb des Vereins zu einer Protestgruppe zusammengeschlossen, weil sie mit den inoffiziellen Maßnahmen des Vereinsvorstandes nicht einverstanden waren. In einer geschlossenen Sitzung richteten diese 32 Sportschützen einen dringenden Appell an ihren ehemaligen Vereinsvorsitzenden, Helmut Gerlach: In unserem Verein läuft vieles schief, Du musst unbedingt noch einmal antreten, sonst sind wir bald kein Sportverein mehr, dann steht das sportliche Schießen nicht mehr an erster, sondern an zweiter oder dritter Stelle im Vereinsprogramm. Dein plötzlicher Rücktritt, damals vom Vereinsvorsitz, um den Vereinsfrieden zu retten, so argumentierten die Sportschützen weiter, wurde von uns sehr wohl verstanden, jedoch vom amtierenden Vorstand falsch gedeutet!. Dieses Argument zog, Helmut Gerlach antwortete: Gut, ich komme, aber nur für drei Jahre! Generalversammlung des KKS Alt Garge am 27. Februar 1982: In geheimer Abstimmung wurde Helmut Gerlach zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt, zum 2. Vorsitzenden wurde Paul Persch und Vereinssportleiter wurde Ernst Hischke gewählt. Anlässlich dieser Versammlung kam es mehrmals zu heißen Debatten und turbulenten Szenen, in denen der tiefgreifende Zwiespalt innerhalb des Vereins deutlich wurde. Schließlich wurde jedoch aus dem 31

Präsidenten wieder ein Vorsitzender und die Sportschützen im KKS begannen sich wieder durchzusetzen. Bei einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. April 1982 gab es dann noch einige Rückzugsgefechte der Traditionsgruppe. Um den Verein weiter zusammenzuhalten und den Vereinsfrieden wieder herzustellen, wurden an diese einige Zugeständnisse gemacht, und so beruhigten sich die erhitzten Gemüter wieder. Wieder in ruhigem Wasser 1982 bis 1987 Der normale Vereinsbetrieb nahm im Laufe des Jahres 1982 wieder seinen erfolgreichen Verlauf. Ernst Hischke und Paul Persch bemühten sich gemeinsam um die Förderung der Sportschützen des Vereins, so wie es in der Versammlung abgesprochen worden war, und das mit großem Erfolg. Am Freundschafts- und Preisschießen nahmen 14 Mannschaften teil. Für das Weinfest 1982 hatten sich Werner Tobinski, Ernst Hischke und Ernst Pfeiffer etwas Besonderes vorgenommen, die Sektbar sollte attraktiver werden und so wurde perfekt und gekonnt, ein standhafter Sekttresen gemauert. Von links nach rechts: Werner Tobinski, Ernst Pfeiffer und Ernst Hischke 32

1983 trat dann Paul Persch aus persönlichen Gründen vom Posten des 2. Vorsitzenden des Vereins zurück, an seine Stelle trat Hermann Danne. Die und folgenden Jahre, 1983 und 1984 können vereinsintern als harmonisch und in jeder Hinsicht erfolgreich genannt werden. Die Vereinsmitglieder hatten sich wieder zusammengerauft, nur einzelne hatten sich etwas verbittert zurückgezogen. Das Vereinsjahr 1984 wurde in gesellschaftlicher Hinsicht mit einem besonders stimmungsvollen Weinfest abgeschlossen, bei dem 96 Teilnehmer gezählt wurden. Anlässlich der ordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Februar 1985 wurde wieder ein neuer Vereinsvorstand gewählt. Helmut Gerlach stellte sich, wie er es bei der letzten Vorstandwahl angekündigt hatte, nicht wieder zur Wahl. 1. Vorsitzender wurde schließlich Günter Heuser aus Lüneburg, 2. Vorsitzender blieb Hermann Danne. Ernst Hischke, der sich als Vereinssportleiter sehr gut bewährt hatte, gehörte dem Vorstand weiterhin an. Anlässlich dieser Versammlung wurden die Vereinsbeiträge angehoben. Anstelle von bisher 48,00 DM stieg der Jahresbeitrag für Mitglieder auf 58,00 DM, der Familienbeitrag von 80,00 auf 90,00 DM, und die Rentner zahlten für den gleichen Zeitraum 36,00 DM. LZ vom 23. Februar 1985 33

Erfolge ohne Wein und Gesang 1987 bis 1991 Der neue 1. Vorsitzende des KKS Alt Garge, Günter Heuser, war mit seinem Gesamtvorstand ernsthaft bemüht, die zur Tradition gewordenen Vereinsveranstaltungen erfolgreich weiterzuführen, forcierte jedoch, als selbst aktiver und sehr erfolgreicher Sportschütze, in erster Linie das sportliche Schießen im Verein und wurde damit den Aufgaben eines 1. Vorsitzenden eines Sportvereins ausgezeichnet gerecht. Die Sportschützen des KKS Alt Garge lehren die anderen Vereine das Fürchten!, so treffend äußerte sich der Präsident des Bezirksschützenverbandes, Christian Heeschen, bei einem Besuch in Alt Garge. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen des Vereins traten allerdings in den Hintergrund. 1987 trat Hermann Danne aus Krankheitsgründen vom Posten des 2. Vereinsvorsitzenden zurück, für ihn stellte sich Werner Tobinski zur Verfügung. Ernst Hischke wurde anlässlich dieser Versammlung für seine hervorragenden Verdienste als Vereinssportleiter mit einer Ehrenspange ausgezeichnet. Aus dem traditionellen Weinfest des KKS Alt Garge wurde wegen der ständig abnehmenden Teilnehmerzahl im Jahre 1988 ein Sommernachtsvergnügen, allerdings ebenfalls mit unbefriedigender Besetzung. Deshalb entschloss sich der Festausschuss des Vereins 1989 auf ein Vereinsfest ganz zu verzichten. Das Jahr 1988 bescherte dem KKS Alt Garge wieder eine Veränderung im Vorstand des Vereins: 1. Vorsitzender blieb Günter Heuser. Der bisherige 2. Vorsitzende, Werner Tobinski, stellte sich aus Zeitmangel und wegen noch anderer Verpflichtungen nicht wieder zur Verfügung, für ihn wurde Felix Eggert gewählt. Auch das Amt des Vereinssportleiters erfuhr einen Wechsel. Ernst Hischke musste dieses aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, so wurde Rainer Moldenhauer zum neuen Vereinssportleiter gewählt. Für die nach 25 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit als Schriftführerein ausscheidende, Rosi Dedner, wurde Ilona Moldenhauer in dieses Amt gewählt. Ingrid Chrubassik wurde neue 34

Kassenwartin des Vereins, da sich Hedi Wiermann nach 20-jähriger Tätigkeit, nicht mehr zur Verfügung stellte. Rosi Dedner und Hedi Wiermann, eigentlich aus dem Vorstand des KKS durch ihre langjährige Mitarbeit gar nicht mehr wegzudenken, wurden mit Blumen und Urkunden für ihre ausgezeichnete Arbeit für den Verein geehrt und belohnt. Anlässlich der Mitgliederversammlung am 27. Februar 1990 wurde der erweiterte Vorstand des Vereins durch drei neue Aufgabengebiete ergänzt. Der Verein bekam eine Damensportleiterin, diese Aufgabe übernahm Ingrid Dräseke, als hervorragende Sportschützin bekannt. Das Amt des Pistolenreferenten übernahm Ernst Hischke und der erste Tontaubenreferent wurde Ernst Pfeiffer. Auch die Vereinsbeiträge wurden wieder zum aktuellen Thema. Familien zahlten nun 120,00 DM, Einzelpersonen 70,00 DM, Rentner mit Familie 75,00 DM und Rentner allein 50,00 DM. Tontaubenreferent Ernst Pfeiffer Günter Heuser erklärte am Schluss der Versammlung, dass er im nächsten Jahr, also 1991 nicht mehr für den 1. Vorsitz des Vereins kandidieren werden. Im Verlauf der Mitgliederversammlung am 16. Februar 1991 überzeugten ihn die Versammlungsteilnehmer jedoch, dass er noch gebraucht werde. Für den aus dem Amt des Pistolenreferenten ausscheidenden Ernst Hischke, übernahm der 1. Vorsitzende, unter dem Beifall der Versammlungsteilnehmer, dieses ebenfalls mit. 35

Wiederaufblühendes Vereinsleben 1992 bis 1996 Am 15. Februar 1992 gibt Rainer Moldenhauer aus persönlichen Gründen seinen Posten als Vereinssportleiter auf, an seine Stelle tritt Hans-Jürgen Meyer aus Bleckede. Am 20. Februar 1993, zwei Jahre nach seiner Wiederwahl, tritt Günter Heuser vom Vorsitz des Vereins zurück. LZ vom 17. März 1993 Werner Tobinski, über viele Jahre hinweg der sogenannte Königsmacher des Vereins, der sich deshalb bei den entsprechenden Wahlen stets im Hintergrund gehalten hatte, musste nun selbst an die Front und erklärte sich bereit, zunächst für ein Jahr, bis zur nächsten Wahlversammlung, den Verein zu führen. Der neue 1. Vorsitzende erfüllte im folgenden Vereinsjahr 1993 die in ihn gesetzten Erwartungen zu 100%. Der Luftgewehrschießstand, bis dahin im Winterhalbjahr ein Sorgenkind des Vereins, weil er nur notdürftig gegen Witterungseinflüsse abgesichert war, wurde unter tatkräftiger Mithilfe der Vereinsmitglieder, in solider Bauweise und unter Einbau einer Zentralheizung, ganzjährig benutzbar gemacht. Nicht zuletzt war der Zuwachs von 13 Neuzugängen an Vereinsmitgliedern in diesem Jahr, auch auf diese bauliche Verbesserung 36

zurückzuführen. Einen enormen Kraftaufwand einzelner, aktiver Vereinsmitglieder, erforderte die längst fällige Erneuerung der Drahtumzäunung des gesamten Schießstandgeländes. Eine Außenbeleuchtung wurde montiert und der Zufahrtsweg zum Schießstand befestigt. Wie bei allen ähnlichen freiwilligen Arbeiten für den Verein, in vorbildlicher Weise allen voran, Werner Tobinski und Ernst Hischke. Aber auch auf sportlichem Gebiet war der KKS Alt Garge weiterhin rege. Neben den schon zur Gewohnheit gewordenen zahlreichen Erfolgen der Sportschützen auf Kreis- und Bezirksebene wandte man sich nun auch dem Breitensport zu. Am 05. Juni 1993 lud der Verein zum TRIATH- LON mit Disziplinen wie, Luftgewehr-Auflage- Schießen auf Biathlonscheiben, Laufen und Hindernis- Schubkarre- Schieben (mit 2 Eimern Wasser gefüllt). Abrundung des Ganzen mit Grillfest und Blasmusik. Auch wurde im Jahre 1993 im KKS Alt Garge erstmalig der Vogel abgeschossen. Das jährliche Vogelschießen wurde von nun zum festen Bestandteil des Vereinslebens. Die Mitgliederversammlung am 19. Februar 1994 brachte für den Verein, außer der Bekanntgabe beachtlicher sportlicher Erfolge, auch im Vereinsvorstand eine stabile Besetzung. Werner Tobinski wurde in offener Wahl, nun für weitere drei Jahre, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Im Amt bestätigt wurde auch der 2. Vorsitzende, Felix Eggert, sowie Ernst 37

Hischke, der im Laufe des Jahres 1993 die Aufgaben des bisherigen Vereinssportleiters, Hans-Jürgen Meyer, nach dessen Ausscheiden aus dem Verein, übernommen hatte. Die Damen im Vereinsvorstand, Ilona Moldenhauer als Schriftführerin, Ingrid Chrubassik als Kassenführerin und Ingrid Dräseke als Damenleiterin, wurden für ihre ausgezeichnete und erfolgreiche Arbeit mit Wiederwahl belohnt. Innerhalb der nun folgenden positiven Phase des KKS Alt Garge entwickelte sich durch eine Zufallsbekanntschaft eine außergewöhnliche Verbindung zu den Sportschützen der Firma Jägermeister in Wolfenbüttel. Bei gegenseitigen Besuchen, die natürlich mit sportlichem Schießen verbunden wurden, entstanden wertvolle persönliche Freundschaften. LZ vom 12. Oktober 1993 Erfolge steigern das Gefühl der Zusammengehörigkeit eines Vereines ganz erheblich, insbesondere aber die Sicherheit und das Selbstwertgefühl des 1. Vorsitzenden, einschließlich des gesamten Vorstandes. Nichts kann den Fortbestand und den Aufwärtstrend eines Vereins mehr fördern, als der Nachweis stolzer Erfolge, und die konnte 38

der KKS Alt Garge im Jahre 1994 reichlich für sich verbuchen. Der. 1. Vorsitzende, Werner Tobinski, hatte in seiner Vorausplanung bezüglich der Sonderveranstaltungen für 1994 eine glückliche Hand: Zwei Skat- und Knobelabende, ein Nachtschießen, ein Osterschießen (Eierschießen) und ein Vogelschießen erbrachten dem Verein beträchtliche, zusätzliche finanzielle Einnahmen, ein schöner Erfolg, der nicht nur die positive materielle Seite beleuchtete, sondern auch die Geschlossenheit des Vereins überzeugend darstellte. Dabei ergab sich der bis dahin einmalige Fall in der Geschichte des KKS, dass der Vereinskönig Martin Kurowski auch den Vogel abschoss und Vogelkönig wurde. Der KKS hatte nun in seinen Reihen den 1. stolzen und erfolgreichen Doppelkönig. Die Welle der Erfolge trug den KKS Alt Garge 1994 weiter bis hin zum Kreiskönigsball nach Reinstorf. Hier wurden Sportschützen des Vereins bei der Siegerehrung bewundert und sicherlich auch beneidet, wie kaum je zuvor. Bei den Kreismeisterschaften und beim Herbstwanderpreis- Schießen wurden allein vom KKS Alt Garge zwei Drittel der zu vergebenden Titel errungen. Ingrid Dräseke wurde Königin der Königinnen des Schützenkreises Bleckede, André Cordes wurde König der Jugendkönige. Bei den Senioren gewann Günter Heuser mit 49 Ringen die begehrte Ehrenscheibe. Die Ehrenscheibe der Tontaubenschützen holte sich Ernst Pfeiffer als Senior mit 24 Tauben. Der 1. Vorsitzende des KKS Alt Garge, Werner Tobinski, konnte nun anlässlich der ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins am 25. Februar 1995, stolz und glücklich seinen Rechenschaftsbericht mit folgenden Worten abschließen: Die ausgezeichneten Ergebnisse des Jahres 1994 zeigen, dass der Vorstand mit seiner Arbeit auf dem richtigen Wege ist. Ein Dankeschön an alle Mitglieder, die unsere Veranstaltungen besucht haben und damit zum Gelingen beigetragen haben. Ein ganz besonderer Dank gilt nun dem Festausschuss, vor allem Ursel Cordes, die alles so hervorragend organisiert hat. Uwe Klatte als Vereinskoch und Ernst Pfeiffer, als Skat- und Knobelmanager sind hier auch mit eingeschlossen. Die Sportleitung des Vereins unter Ernst Hischke und Ingrid Dräseke, hat ebenfalls hervorragende Arbeit geleistet, und ich hoffe, das dies auch weiterhin so bleibt. 39

Ein herzliches Dankeschön sagt der Verein Klaus Wiedenbeck, der die Videoanlage gestiftet hat, Heiner Seil hat 100,00 DM gespendet, Uwe Klatte hat eine Gewehrtasche gestiftet, und ein ganz besonderer Dank geht an Helmut Gerlach, der die Chronik des Vereins erstellt hat. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung und gibt mir die Zuversicht, dass es im KKS immer weiter aufwärts geht. Einen Verein, wie den unseren zu führen, der so viele fleißige Mitglieder hat, ist eine Freude für den Vorstand und macht die Arbeit wirklich leicht. Darum noch einmal, Dank an alle Vereinsmitglieder, und auf ein gutes Gelingen in 1995! Im Jahre 1996 musste der 2. Vorsitzende, Felix Eggert, den Vereinsvorstand krankheitshalber verlassen, ihm folgte Bernd Hagemann ins Amt. Am Abgrund 1997 bis 1999 Das Jahr 1997 entwickelte sich für den KKS Alt Garge zu einem folgenschweren Schicksalsjahr, das sogar den Bestand des Vereins in Gefahr brachte. Anlässlich der ordentlichen Mitgliederversammlung am 01. März 1997 erklärte Ernst Hischke, dass er wegen einer schweren Erkrankung als Vereinssportleiter zurücktreten müsse. Als Dank für seine vorbildliche und sehr erfolgreiche Arbeit erhielt er vom 1. Vorsitzenden einen wertvollen Zinnteller überreicht. Zum neuen Vereinssportleiter wurde daraufhin Klaus-Dieter Voigt gewählt. Weil der 1996 erst frisch gewählte 2. Vorsitzende, Bernd Hagemann, bei der Vereinsversammlung fehlte, musste auch sein verwaister Posten neu besetzt werden. Uwe Eckner war bereit, die Aufgaben des 2. Vorsitzenden zu übernehmen. Werner Tobinski als 1. Vorsitzender, Ilona Moldenhauer als Schriftführerin und Ingrid Chrubassik als Kassenführerin, wurden einstimmig für drei Jahre wiedergewählt. Zwei Neubesetzungen im Vorstand, das bedeutete für den Vereinsvorsitzenden mehr Arbeit und mehr Verantwortung, doch das nahm Werner Tobinski spielend leicht auf seine breiten Schultern. 40

Das Jahr 1997 nahm, wenn auch etwas gedämpft, weiterhin einen positiven Verlauf, bis Werner Tobinski am 12. Oktober 1997 einen schweren Arbeitsunfall erlitt, an dessen Folgen er vier Wochen später verstarb. Die so hoffnungsvoll gestartete und für einen langen Zeitraum geplante Idealbesetzung des Vereinsvorstandes wurde plötzlich zerstört. Der Familie Tobinski galt das Mitgefühl der Vereinsmitglieder und für den KKS Alt Garge war der bis dahin so kraftvoll laufende Motor des Vereins ruckartig abgeschaltet worden. Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 21. Februar 1988 war kein Vereinsmitglied bereit, die Nachfolge von Werner Tobinski anzutreten. Deprimierende Trauer und Ratlosigkeit beherrschte die Versammlung. Schließlich wurde Günter Heuser, der 1993 als 1. Vorsitzender des Vereins zurückgetreten war, gebeten, die Führung noch einmal zu übernehmen. Günter Heuser willigte ein, aber mit der Einschränkung: Nur für ein Jahr. Am 27. Februar 1999 stand die Vereinsversammlung wieder vor dem gleichen Problem. Günter Heuser war nicht bereit, die vereinbarte Laufzeit von einem Jahr, zu verlängern. Weil sich unter den versammelten Vereinsmitgliedern keiner fand, der die Aufgaben des Vereinsvorsitzenden übernehmen wollte, verordnete sich der Verein auf Anraten des 2. Vorsitzenden, Uwe Eckner, eine Denkpause bis zum 26. April 1999. Am 26. April 1999 sollte in einer außerordentlichen Wahlversammlung endgültig ein Kandidat für den 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt werden. Die Denkpause hatte sich gelohnt, Enno Nicolai, der dem Verein noch nicht sehr lange angehörte, stellte sich mutig zur Wahl. 41

Langsame Konsolidierung 2000 bis 2002 Am 24. Februar 2001 musste der 2. Vorsitzende, Uwe Eckner, der Versammlung aber mitteilen, dass der 1. Vorsitzende, Enno Nicolai, aus persönlichen Gründen vom Vereinsvorsitz zurückgetreten war. Allerdings wurden in den wenigen Monaten seiner Amtszeit die Vereinsbeiträge neu festgesetzt und neue Richtlinien für den Arbeitsdienst bestimmt, mit der Drohung: Wer nicht kommt, zahlt! Elbmarschpost vom 7. Juni 2000 Die für den Verein deprimierende Zeit nach Werner Tobinskis Tod, die man auch die kaiserlose Zeit nennen konnte, wollte einfach kein Ende nehmen. Die aktiven Sportschützen des KKS brachten trotz der gedrückten Stimmung im Verein auch in dieser Zeit ihre gewohnten, hervorragenden Wettkampfergebnisse mit nach Hause. Anlässlich einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23.3.2001 erklärt der 2. Vorsitzende, Uwe Eckner, dass er nach reiflicher Überlegung nun doch zur Übernahme des Vereinsvorsitzes bereit sei. Dieser Entschluss findet den Beifall aller anwesenden Vereinsmitglieder, und so wird Uwe Eckner in offener Wahl zum 1. Vereinsvorsitzenden und Karl- Heinz Burmester zum 2. Vorsitzenden des KKS Alt Garge gewählt. 42

Auf der Jahreshauptversammlung des KKS Alt Garge am 23. Februar 2002 leitet der 2. Vorsitzende, Karl-Heinz Burmester, die Versammlung, da der bisherige 1. Vorsitzende, Uwe Eckner, inzwischen sein Amt niedergelegt hatte. Zahlreiche Ehrungen werden vorgenommen. Ingrid Chrubassik bekommt für ihre langjährige kompetente Arbeit die silberne Vereinsnadel, ebenso wie der Vereinssportleiter, Klaus-Dieter Voigt, für seinen erfolgreichen Einsatz. Vom Schützenkreis Bleckede wird Ursel Cordes die Kreisehrenspange in Silber verliehen für ihre langjährigen Verdienste um den Verein. Vom Bezirksschützenverband Lüneburg erhalten Ilona Moldenhauer und Ingrid Chrubassik die Ehrennadel in Bronze. Ernst Hischke wird für seine langjährige, tatkräftige und erfolgreiche Arbeit im KKS Alt Garge die Silberne Ehrennadel verliehen. Auf sportlichem Gebiet blickte der KKS Alt Garge ebenfalls wieder auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Erstplatzierungen auf Kreis- und Bezirksebene, sowie die sehr erfolgreiche Teilnahme der Damen-LG- Mannschaft bei der Landesmeisterschaft, Platz 7 unter 65 teilnehmenden Mannschaften, waren der Lohn für Trainingsfleiß und sportlichen Einsatz. Jahreshauptversammlung des KKS Alt Garge am 23.02.2002: Wieder stehen Neuwahlen für den Vereinsvorsitz an. Die Mitglieder wählen zum 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Burmester und zur 2. Vorsitzenden Ursula Burmester. Durch Wiederwahl bleibt Klaus-Dieter Voigt als Vereinssportleiter im Amt, ebenso wie die Schriftführerin Ilona Moldenhauer und die Kassenwartin Ingrid Chrubassik. Tatkräftig nahm der nun amtierende Vorstand die Arbeit auf. Am 04. Mai 2002 wurde ein Preisschießen durchgeführt, zu dem die in Alt Garge ansässigen Vereine eingeladen waren. Elbmarschpost vom 7. Mai 2002 43

Neue Herausforderungen 2002 bis 2005 Waren es in den letzten Jahren die häufigen Wechsel im Vereinsvorsitz, die dem KKS das Leben schwer machten, so galt es im Jahre 2002 Hürden ganz anderer Art zu nehmen. Dem Elbehochwasser im Sommer fiel das Vogelschießen zum Opfer, da in den Schießbahnen das Wasser stand, der Schießstand selbst jedoch blieb verschont. Der Schießstand brennt In der Nacht zum 03. Oktober schlug dann auch noch ein Feuerteufel zu. Der Brandstifter hatte an mehreren Stellen des Vereinsheimes und des Schießstandes Feuer gelegt und das rasche Eintreffen der Alt Garger Feuerwehr und die gezielte Brandbekämpfung unter der umsichtigen Leitung des Ortsbrandmeisters, Jonny Rathlev, konnte größeren Schaden abwenden. Doch wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten machte der KKS auch jetzt wieder aus der Not eine Tugend. Nach intensiven Verhandlungen mit der Stadt Bleckede als Eigentümerin des Alt Garger Sportgeländes, gelang es der Vereinsführung, im Zuge der Beseitigung des Brandschadens das Vereinsheim mit neuen Türen und Fenstern, sowie einer Deckenisolation zu versehen. Die Familie Tibbe erneuerte zum wiederholten Male kostenlos den Innenanstrich. Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 06. Februar 2004 verließ nach 16-jährigem, engagierten Einsatz, Ingrid Chrubassik aus gesundheitlichen Gründen den Vereinsvorstand. Mit der goldenen Vereinsnadel und einer Orchidee bedankte sich der KKS bei der scheidenden Kassenwartin für ihren verdienstvollen Einsatz. Zur ihrer Nachfolgerin wählten die Mitglieder einstimmig Maren Overin. Unbeeindruckt von Wasser und Feuer im Jahr 2002, die Sportschützinnen und Sportschützen erzielten weiter ihre gewohnten Erfolge. Die 5-er Mannschaft im Bezirksschützenverband war inzwischen zu einer Macht geworden. Beim Kreisschützenball stellte der KKS eine enorme Zahl an Kreiskönigen, man war stolz auf die erzielten Ergebnisse. 44

Auch die Jahre 2003 und 2004 waren geprägt durch die sportlichen Erfolge. Der KKS war durch 23 Sportschützinnen, bzw. Sportschützen vertreten. Mit 1119 Ringen erkämpfte sich die LG-Damenmannschaft einen hervorragenden 13. Platz unter über 60 teilnehmenden Mannschaften bei der Landesmeisterschaft. Aber auch der Breitensport kam nicht zu kurz: Anlässlich des Vereinskönigsschießens des KKS Alt Garge am 15.05.04 erschien in der Elbmarsch-Post folgender Artikel: Das Königsschießen des KKS Alt Garge am 15.05.2004 hatte in diesem Jahr wegen des bevorstehenden 75-jährigen Bestehens des Vereins 45

einen ganz besonderen Stellenwert, ging es doch um das Ausschießen der Jubiläums-Vereinskönige! In sehr knapper Entscheidung setzte sich bei der Jugend Sven Schestak vor seiner Schwester Alexandra durch und ernannte diese zur Adjutantin. Den Wettkamp um die Würde der Damenkönigen konnte Kathrin Voigt für sich entscheiden, zu ihrer Adjutantin erwählte sie die nur knapp unterlegene Maren Overin. Aufhorchen ließ der Vereinsvorsitzende, Karl- Heinz Burmester, die beiden Namensvettern, Thomas und Martin Kurowski, bei der Proklamation des neuen Königs. Titelgewinner, und somit Jubiläums-Vereinskönig, wurde Martin Kurowski vor Ernst Hischke und Thomas Kurowski. Der Vorjahreskönig, Cäsar Gettschat, steht als Adjutant dem neuen König zur Seite. Regen Zuspruch fand der während des Königsschießens ausgetragene Pokalwettkampf. Mit 10 Schuss konnten maximal 100 Ringe erzielt werden, diesen Idealwert verpasste Ingrid Hischke mit 95 Ringen nur knapp und erhielt für diese Leistung den Siegerpokal aus den Händen des Vereinssportleiters, Klaus-Dieter Voigt. Martin Kurowski stellte nochmals sein Können unter Beweis und errang ebenfalls mit 95 Ringen den 2. Pokal, gefolgt vom 3. Pokalsieger, Ralf Krüger mit 94 Ringen. Anschließend nahmen alle gern an dem von den neuen Würdenträgern des Vereins spendierten Umtrunk teil. Elbmarschpost vom 26. August 2004 Anlässlich der Jahreshauptversammlung des KKS Alt Garge am 19.02.2005, konnte der Kreissportleiter des Schützenkreises Bleckede, 46