Ausgabe 20 - Dezember Mitarbeiterzeitung des Kirchenkreises Altenkirchen. Grenzenloses Miteinander

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Transkript:

Ausgabe 20 - Dezember 2009 Mitarbeiterzeitung des Kirchenkreises Altenkirchen Grenzenloses Miteinander

Editorial A Wo waren Sie, als die Mauer fiel? so fragte kürzlich erst der Moderator des heute-journals, Claus Kleber, auf der Internetseite seines Fernsehsenders und bat um Beiträge der Zuschauer und Zuschauerinnen. Ja, wo war ich eigentlich? überlegte ich in der Tat und konnte mich doch nicht mehr so genau an jenen 9. November 1989 erinnern. Erinnern kann ich mich dagegen sehr gut an zwei Besuche in der damaligen DDR und an die vielen Eindrücke dort. Damals, Mitte der 80er Jahre, hat, wenn wir ehrlich sind, kaum noch jemand erwartet, dass die Mauer einmal fallen, geschweige denn, dass Deutschland zu einem Land wiedervereinigt würde. Für meine Kinder (14 und 11 Jahre alt) sind dagegen die Teilung Deutschlands und die DDR nur noch etwas aus dem Geschichtsbuch. Für sie ist die Einheit Deutschlands selbstverständlich, die Aufteilung in Ossis und Wessis gehört nicht zu ihrem Erfahrungshorizont - Gott sei Dank. Viele Menschen haben im Mauerfall - und es waren ja gerade viele Christen und Christinnen, die entscheidend dazu beigetragen haben - ein Wirken Gottes gesehen und ihm für die friedliche Einigung in Gottesdiensten und Gebeten gedankt. Diese Einheit hat sich - trotz aller Schwierigkeiten und Versäumnisse im Einzelnen - grundsätzlich bewährt. Der Mauerfall hat auch dazu geführt, dass bestehende Verbindungen zwischen Ost und West freier gestaltet werden konnten. Die Partnerschaft des Kirchenkreises Altenkirchen mit dem damaligen Kirchenkreis Gransee (heute um den Kirchenkreis Templin erweitert) in Brandenburg, entstanden in Vorwendezeiten, lebt fort. Besonders die Begegnungen mit den Pfarrerinnen und Pfarrern, den Katechetinnen und Katecheten von dort auf unseren mindestens alle zwei Jahre stattfindenden gemeinsamen Konventen sind es, die für mich eine große persönliche Bereicherung darstellen. Ihr Zeugnis in der DDR damals und in einem vom Kapitalismus desillusionierten Ostdeutschland war und ist mutig, beispielhaft und notwendig. Von ihrer Art, mit den größten Widrigkeiten umzugehen, können wir in unserer immer noch wohlhabenden rheinischen Kirche sehr viel lernen. In dieser Ausgabe des Durchblick werden Sie einiges über unsere Partnerschaft lesen. Sie werden aktuelles über Entwicklungen in unserem Kirchenkreis und darüber hinaus erfahren. Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Vergnügen und hoffe, dass wir über unsere Gemeindegrenzen hinweg durch den gegenseitigen Austausch verbunden bleiben. Es grüßt Sie herzlichst, Ihr 2

Thema Mauerfall: viele neue Chancen! Ost-West-Partnerschaften veränderten sich / Heute mit Templin-Gransee verbunden Unsere Brücken stehen schon lange, nun müssen wir dafür sorgen, dass sie erhalten bleiben, gut genutzt und gepflegt werden. Dieser Redeauszug des ehemaligen Superintendenten Pfarrer Eckhard Dierig (Kirchen), beim ersten Kreiskirchentag in Templin-Gransee (Brandenburg) zum Thema Brücken bauen wird seit vielen Jahren in den Ostgemeinden immer noch häufig zitiert. Sein Amtskollege Gerhard Gabriel von der Kirchenleitung Gransee unterstrich damals, dass Partnerschaft heutzutage konkrete gemeinsame Ziele brauche: Es reicht nicht, in Nostalgie zu machen!. Der Mauerfall im November 1989 brachte auch für unseren Kirchenkreis einiges an Veränderungen mit sich. Im Rückblick, auch auf 20 Jahre Reisefreiheit, wurden manche Brücken weiterhin gut genutzt, einige repariert und andere wegen Baufälligkeit geschlossen. Die Veränderungen eines ganzen Staates veränderten auch die kirchlichen Beziehungen. Eine Gruppe aus dem Kirchenkreis Altenkirchen (damals unter Leitung von Superintendent Rudolf Steege) lässt sich im Mai 1999 die Schönheiten Gransees erklären In den Nachwendejahren gab es endlich für viele Gruppen aus Ost und West die Gelegenheit, die Partnerkirchenkreise einmal ausgiebig kennenzulernen. Hier eine Kirchenkreisdelegation in Schloss Rheinsberg, das inzwischen in neuer Pracht erstrahlt. Partnerkirchenkreis vergrößerte sich Besonders augenfällig in unserem Ost- West-Miteinander ist vor allem, dass es unseren Partner so gar nicht mehr gibt. Notwendige Strukturveränderungen in der touristisch ausgesprochen reizvollen Region nördlich von Berlin sorgten für die Bildung von größeren Kirchenkreis- Einheiten. Der Kirchenkreis Gransee ging (nach langwierigen Verhandlungen mit mehreren Nachbarn) schließlich 2000 eine Fusion mit dem Kirchenkreis Templin ein. Seither heißt unser neuer Partnerkirchenkreis - in dem nicht nur die Kanzlerin zu Hause ist, sondern der auch über so berühmte Orte wie Schloss Rheinsberg oder das in den Medien häufig präsente Schloss Meseberg (Gästehaus der Bundesregierung) verfügt - offiziell Templin-Gransee. Innerhalb der gesamten Strukturveränderungen verschwanden auch einzelne Partnergemeinden, die sich zu Großgemeinden zusammenschlossen. Nicht ganz einfach für die hiesigen Gemeinden in einer immer kirchenferneren Welt mit einer ausgesprochen dünnen Personaldecke in Templin- Gransee die Partnerschaften zu pflegen. Finanzielle Hilfen zur Stellensicherung Dennoch erwies sich unser Kirchenkreis als verlässlicher Partner - auch im Bereich Finanzen: Geldmittel fließen und flossen sowohl in Vor- wie auch Nach-Wende-Zeiten nach Gransee. Vor 1990 waren es jeweils 40.000 Mark, die von hier aus nach Brandenburg wanderten ; seit 2002 sind diese im Etat mit 20.000 Euro festgeschrieben. Zu DDR-Zeiten wurde das Geld (damals war diese DM-Summe rund das Dreifache in Ostmark wert) zumeist für wichtige Baumaßnahmen in den zahlreichen Dorfkirchen, den Grundbetrieb der kirchlichen Aufgaben oder zur 3

Thema Mit der Aktion Schwerter zu Pflugscharen begann in den 80er Jahren ein Prozess in der ehemaligen DDR, der letztlich in den friedlichen Protesten des Herbstes 1989 zur Maueröffnung führte. Dirk Bock (Diakon aus dem Kirchenkreis Gransee) stellte am 3. Oktober 2003 in Weyerbusch die historischen Ereignisse insbesondere in den evangelischen Kirchengemeinden bis zum Mauerfall dar. Finanzierung der Fortbewegung der kirchlichen Mitarbeiter in dem großflächigen Kirchenkreis Gransee genutzt. Heute- so entschied einst die Kreissynode- sollen diese 20.000 Euro zur Sicherung von Arbeitsstellen im Kirchenkreis Templin-Gransee eingesetzt werden. Auf diese Zuwendung gibt es eine fünfjährige Garantie. So kann der Personaleinsatz in Templin-Gransee kontinuierlich geplant werden. Läuft diese Frist aus, muss die Kreissynode erneut entscheiden, ob und wie viel Geld man weiter zur Verfügung stellen kann. Früher gehörte auch der Kirchenkreis Birkenfeld zu den Partnern Gransees. Jeweils zwei westdeutsche Partner waren mit einem ostdeutschen Kirchenkreis verbandelt. Deshalb kooperierten vor 1990 die Altenkirchener und Birkenfelder auch stets intensiv miteinander, und mehrere Besuche im Partnerkirchenkreis Gransee wurden gemeinsam unternommen. Der etwas kleinere Kirchenkreis Birkenfeld musste nach der Wende allerdings seine finanziellen Bemühungen in Gransee einstellen; die eigenen Finanzprobleme ließen eine weitere Unterstützung nicht zu. Partner wurden mitgenommen Gemeinsam mit Templin-Gransee haben wir allerdings weitere Partnerschaften auf eine breitere Basis gestellt. Unsere jeweiligen Partnerkirchenkreise Muku/Kongo und Codlea/Rumänien bekommen nun Unterstützung aus dem Westen und Osten Deutschlands. Schon mehrfach war eine Muku-Delegation auch während ihres Westerwald-Aufenthaltes in Gransee unterwegs. Pfarrer Dierig unternahm als Superintendent gemeinsam mit Vertretern aus Templin- Gransee auch eine Reise nach Codlea. Von dieser Besuchsreise hat Pfarrer Dierig eine Reihe von Bildern mitgebracht, die er auf Anfrage gerne in Gemeinden, Gruppen und Kreisen zeigt. Nur Pakete schicken schuf keine Basis Manche Partnerschaften zwischen evangelischen Kirchengemeinden in Ost und West haben den Mauerfall nicht überlebt. Nicht allen Gemeinden gelang es, vor 1989 auch zu den Partnern nach Brandenburg zu reisen. Diese Partnerschaften hatten ihren Schwerpunkt in Paket-Aktionen und nach der Wende plötzlich keine Basis mehr. Da wo die Ost-West-Kontakte sehr locker geworden sind, klappt zumindest noch oft der Austausch von Gemeindebriefen, so dass lose Fäden vielleicht irgendwann wieder verknüpft werden können. Maren Seyboldt aus Gransee wurde 2005 sogar zur Ehrenwesterwälderin ernannt Kanzel- und Pfarrhaustausch Andere Gemeinden hingegen drehten nach 1990 erst richtig auf. Da wo es persönliche Beziehungen zwischen kirchlich Engagierten gab, wurden diese durch die nun vereinfachten Reisebedingungen (das Problem der großen Entfernung von mehr als 600 Kilometer blieb allerdings) intensiviert. Etliche Gemeinden oder Gemeindegruppen schaffen es, bis heute einen jährlichen Austausch (mal im Osten, mal im Westen) auf die Beine zu stellen. Der Grüneberger Gemeindepfarrer Gerhard Gabriel tauschte kurz nach der Wende nicht nur die Kanzel, sondern auch das Pfarrhaus mit seinem Kirchener Kollegen Eckhard Dierig. 4

Thema Kanzeltausch gehört dann regelmäßig zu den Besuchen; Gemeindepfarrer Hans-Jörg Ott (Birnbach) gestaltete im Vorjahr sogar den Konfirmationsgottesdienst der Partnergemeinde Gutengermendorf mit. Sogar ein längerer Pfarrhaustausch wurde schon praktiziert: Pfarrer Eckhard Dierig (Kirchen) und sein Grüneberger Kollege Gerhard Gabriel nutzten die Gunst der Maueröffnung, um im Sommer 1990 gleich für 14 Tage in die jeweilige Partnergemeinde umzusiedeln. Dies schuf nicht nur Gelegenheit zum erweiterten Kanzeltausch, sondern wurde auch rege genutzt, um Land und Leute wirklich intensiv kennen zu lernen. Dieser nahe Kontakt wiederum schuf guten Grund für eine noch intensivere Zusammenarbeit. Wir haben das Beste aus den Möglichkeiten gemacht, beschreibt Pfarrer Eckhard Dierig, der erst kürzlich wieder in Kirchen eine Delegation aus Grüneberg begrüßen konnte, die Partnerschaftsarbeit der beiden Gemeinden. Allerdings weiß man in Kirchen und Grüneberg auch, dass die Arbeit trotz 27jähriger Dauer nicht abreißt. Derzeit sollen über neu aufzubauende Kinderund Jugendkontakte und verstärkte musikalische Begegnungen neue Bausteine dazukommen. Musikalische Beziehungen harmonieren Begrüßungsständchen für die Altenkirchener Kantorei auf dem Bahnhof in Gransee Auf der Basis einer regen musikalischen Partnerschaft funktioniert auch die Beziehung Altenkirchens und Gransees außergewöhnlich gut. Beide Gemeinden haben eine singfreudige und klangstarke Kantorei und einen rührigen Posaunenchor. Zwischen Chorleitern und Chormitgliedern stimmt es auch menschlich so hervorragend, dass musikalisches Miteinander überhaupt kein Problem darstellt. Gemeinsame Konzerte dabei auch Aufführungen großer Werke - gab es bereits mehrfach in Ost und West und ausreichend Zeit für eine gute Gemeinschaft wird auch immer großzügig eingeplant. Horrorfahrten mit ewigen Staus haben etwa die Altenkirchener BläserInnen ebenso wenig von den Kontakten mit den BläserInnen aus Gransee abhalten können wie die langwierigen Zugverbindungen nach Brandenburg. Seit es 1996 die erste Fahrt der Altenkirchener Bläser nach Gransee gab, steht die Reise alle zwei Jahre erneut an. Viele schöne Fleckchen haben die Ak-ler so kennen gelernt, aber auch nette Begegnungen erlebt. Viel menschliches Miteinander ist entstanden und da werden auch schon mal Urlaubsreisen so geplant, das Bernd Schumann (links) verführt Kantor Wolfgang Stärke zu einer heimischen Spezialität und lässt ihn Federweißer kosten Geburtstags-Überraschungsbesuche bei den Freunden möglich werden. Gemeinsam ist man auch unterwegs, etwa zu Bundesposaunentagen; am Westerwälder-Bläsertag wirkten die Granseer ganz selbstverständlich mit (ihre Chorleiterin Maren Seyboldt wurde dabei sogar zur Ehren-Westerwälderin per Urkunde befördert), wie auch die Altenkirchener das Havelländische Bläser-Wochenende bereicherten. Gerne zeigt man den Besuchern aus dem Osten die Schönheiten des Rheinoder Siegerlandes, verführt man sie zu heimischen Leckereien (wie etwa Federweißer) und baut weiterhin nicht nur mit Bläsertönen tragfähige Brücken. Betzdorfer wollen verjüngen In steter Veränderung ist die Partnerschaft zwischen Betzdorf und der Kirchengemeinde Dierberg begriffen. Mit der Pensionierung von Pfarrerin Hannelore Roselt verloren die Dierberger auch ihre Selbstständig- 5

Thema Die kirchlichen Beziehungen von Birnbach und Gutengermendorf entwickelten auch ein Nebenleben auf kommunaler Ebene, da zahlreiche Akteure in beiden Welten zu Hause sind keit und sind nun mit der Gemeinde Lindow verbunden. Vieles lief auch in der Vergangenheit über die Pfarrerschiene und nun fehlt uns dieser Anknüpfungspunkt, schildert der Betzdorfer Gemeindepfarrer Heinz-Günter Brinken, der zuletzt 2007 nach Dierberg reiste. Zwar gibt es noch persönliche Beziehungen zwischen Gemeindegliedern in Ost und West, aber die Säulen der Gemeindepartnerschaft bröckeln. Meist aus Altersgründen. Letztmalig in 2004 war auch eine Konfirmandengruppe aus Dierberg in Betzdorf Uns fehlt der Nachwuchs. Deshalb wollen die Betzdorfer aktiv werden und auch neue Wege im Umgang suchen. Aktuell wird überlegt, wie man unter den veränderten Bedingungen auch die Gemeinde in Lindow in partnerschaftliches Miteinander einbeziehen kann. Pfarrer Brinken kann sich noch gut an die Kontakte zu DDR- Zeiten in Dierberg erinnern. Bei den Besuchen 1987 und 1988 war dies zwar immer noch ein aufwändiges Unterfangen und hieß auch Auto ausladen am Grenzübergang Marienborn, aber insgesamt sei es schon etwas leichter gewesen als noch in den Vorjahren. In 2010 wird Neues gewagt Auf neuen Wegen will auch die Kirchengemeinde Hamm versuchen wieder tragende Verbindungen nach Menz zu schaffen. Pfarrer Holger Banse nutzte Der Kirchengemeinde Schöneberg ging zwar die Partnergemeinde Großwoltersdorf verloren, dennoch kann man auf gewachsenen Strukturen aufbauen und Ost-West-Treffen sind alle zwei Jahre fester Bestandteil des gemeindlichen Lebens Gerne erkunden die BesucherInnen aus Brandenburg die Schönheiten von Westerwald, Siegerland und Rheinland. Hier präsentieren die Altenkirchener Gastgeber das reizvolle Rheinstädtchen Linz schon einmal einen gemeinsamen Pfarrkonvent mit den TheologInnen aus dem Kirchenkreis Templin-Gransee, um einen Schritt weiter zu gehen, als nur den gegenseitigen Austausch von Gemeindebriefen zu pflegen. Nun sollen auch musikalische Brücken geschlagen werden. Gemeindekantor Achim Runge plant mit dem Hammer Kirchenchor in 2010 eine Reise nach Menz. Am Wochenende nach Ostern geht es auf Tour und ein Konzert in der brandenburgischen Gemeinde ist in Vorbereitung. Einige Chormitglieder pflegen schon seit langem Kontakte und alle freuen sich nun auf persönliches Miteinander. Hoffnung ist da, dass es zu weiterem Austausch kommen kann, unklar bislang ist aber noch, wie die kirchenmusikalischen Strukturen in Menz tragen helfen können. Strukturen trotzen In Schöneberg lebt die Partnerschaft allen Umständen zum Trotz weiter. Großwoltersdorf heißt die Partnergemeinde, die über die Jahre allerdings ihre Eigenständigkeit verloren hat und mittlerweile vom Pfarrerehepaar Wolf in Menz mitverwaltet wird. Fünf Gemeinden gehören hier zum Verbund. Klar, dass die Leitungsgremien in den Gemeinden vor Ort hier eine ganz wichtige Aufgabe zu erfüllen haben, damit noch so etwas wie Gemeinde 6

Kreiskirchentag 28./29. August Altenkirchen www.kirchenkreis-altenkirchen.de 7

Thema Attraktion für die AKler : die Taufengel in Brandenburgischen Kirchen überhaupt gefühlt werden kann. Jedes Dorf hat in der Regel noch eine eigene Kirche, regelmäßige Gottesdienste dort anzubieten ist eine schwierige Aufgabe. Da die Region ein touristisch stark besuchter Bereich ist, wurde eine der Kirchen idyllisch an einem der zahlreichen Seen gelegen mittlerweile zur Kulturkirche umfunktioniert und verlangt auch einiges an Arbeit ab. Die Partnerschaftsarbeit zwischen Großwoltersdorf und Schöneberg, beides Gemeinden, die immer kleiner werden... Zaghaft annähern Pfarrerin Penz aus Milmersdorf wirkte beim Gottesdienst anlässlich der Wiederindienststellung der Almersbacher Kirche am 22. Oktober 2006 mit und überbrachte beim anschließenden Empfang die Grüße ihrer Kirchengemeinde und des Partnerkirchenkreises Gransee- Templin. Da zurzeit beide Kirchengemeinden im jeweils anderen Kirchenkreis keine Partnergemeinde haben, entstand im Gespräch der Almersbacher mit Pfarrerin Penz und ihrem Mann die Idee, dass beide Gemeinden miteinander in Kontakt treten könnten. Der Kirchenvorstand in Milmersdorf signalisierte Interesse. Um sich anzunähern, wurde zunächst verabredet, die Gemeindebriefe auszutauschen. Andere mit einbinden Kirchengemeinden, die kommunalpolitisch Handelnde in ihren kirchlichen Gruppen haben, nutzten die kirchlichen Vorarbeiten um auch auf kommunaler Ebene etwas aufzubauen. Diese Doppelbeziehungen sorgen dann für häufigere persönliche Kontakte. So schaute eine kirchliche Delegation aus Birnbach im Vorjahr natürlich nach der Linde in Gutengermendorf, die 1990 von den Ilse Sonnentag und Dirk Bock lernten sich am Rande des Kirchentages 2001 in Frankfurt kenne... Birnbacher Kommunalpolitikern unter dem damaligen Ortsbürgermeister Manfred Walterschen auf dem Dorfplatz gepflanzt worden war und sich mittlerweile zu einem stattlichen Baum entwickelt hat. Und eine Reisegruppe aus der Kirchengemeinde Schöneberg hatte bei ihrem Besuch 2006 in Großwoltersdorf auch zwei Ortsbürgermeister im Gepäck. Immer herzlich eingeladen Auf Kirchenkreisebene fand der letzte persönliche Kontakt im Januar 2009 anlässlich der Amtseinführung des neuen Kreissynodalvorstandes und der Superintendentin Andrea Aufderheide statt. Ihr Amtskollege Uwe Simon (Templin- Gransee), der die dreiköpfige Delegation anführte, nutzte die Festversammlung zu einer Einladung an alle, sich persönlich ein Bild von der schönen Mark Brandenburg zu machen. Ein Besuch, der sich nicht nur wegen der Landschaft lohne. Auch die Menschen freuten sich auf die Fortsetzung der Begegnungen im christlichen Miteinander! PES.... und die beiden Jugendreferenten aus Ost und West schafften in den Folgejahren ein außergewöhnliches Jugendprojekt: mittels Videoarbeiten ging es auf Spurensuche der gemeinsamen Geschichte 8

Thema Erfolgreiches Filmprojekt mit Jugendlichen Eine ganz besondere Partnerschaftsaktion zwischen Altenkirchen und Templin-Gransee hat sich erst nach dem Mauerfall entwickeln können: im Rahmen eines Jugendprojektes entstand ein ost-west-deutsches Filmteam, das über mehrere Jahre unter Federführung der Jugendleiter (Ilse Sonnentag, Altenkirchen und Dirk Bock, Gransee) der beiden Kirchenkreise erfolgreiche Videofilme produzierte. Darunter u.a. Filme, die sich mit dem ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald (bei Weimar) auseinandersetzen. Sowohl im Dritten Reich wie auch während der Sowjet-Besatzungszeit wurden hier schreckliche Greueltaten an den Menschen verübt. Für die einfühlsame Aufarbeitung dieser schwierigen Thematik in jugendgerechten Filmen erhielten die Jugendlichen aus Ost und West mehrfach Ehrungen und Auszeichnungen, u.a. Victor- Klemperer-Preis. Wenige Fotos Über die partnerschaftlichen Beziehungen des Kirchenkreises nach Gransee gibt es relativ wenig Bildmaterial. Die westdeutschen BesucherInnen ließen in der Regel gleich ihren Fotoapparat zu Hause. Hätten sie insbesondere bei den Besuchen in Ostberlin Fotos gemacht, wäre die Gefahr, dass beim Grenzübertritt zur Heimreise der belichtete Film beschlagnahmt worden wäre zu groß gewesen. Dem Staat wollte man nicht auch noch Bildmaterial liefern, der damit die grenzüberschreitende kirchliche Arbeit und einzelnen Personen das Leben noch weiter erschweren konnte. So gibt es nur einzelne Fotos, die von den Partnern in Gransee angefertigt wurden. Diakoniebesuche in Berlin/Kirchenkreis Gransee Besuch in Vorwendezeiten im Partnerkirchenkreis Gransee. Ganz links der ehemalige Diakoniepfarrer Ulrich Diedrich. Die einzelnen Gemeinden in Kirchenkreis unterhielten auf verschiedensten Wegen und in unterschiedlicher Intensität Kontakte zu ihren Partnergemeinden im Kirchenkreis Gransee. Jenseits aller Weihnachtspäckchen-Verbindung gab es über den Kirchenkreis und sein Diakonisches Werk sehr intensive Beziehungen. Die Besuch durch die jeweiligen Diakoniebeauftragten (Pfarrer Berthold Krumbiegel/Wissen, Pfarrer Michael Dreyer/Herdorf und Pfarrer Ulrich Dietrich/Wissen), dem Leiter des Diakonischen Werkes, Rainer Abresch, und teils dem Superintendenten, waren die entscheidenden Begegnungen. Dabei ging es dann überwiegend um die Kontaktpflege zu dem Leitungsteam, dem sozialistischen Ersatz für den Superintendenten, erzählt Rainer Abresch in einem Gespräch mit dem DURCHBLICK. Unsere Hauptaufgabe war die Beschaffung und Vermittlung von Materialien der verschiedensten Arten, Autos, Baumaterialien, Papier und Noten, Umdruckmaschine und natürlich Geld in Form von DM. Normalerweise trafen wir uns zweimal im Jahr mit unseren Partnern in Ostberlin, alle anderthalb bis zwei Jahre auch in Gransee direkt. Zu den Berlinbesuchen reisten wir in der Regel sonntags mit dem Flugzeug nach Berlin an und nächtigten in einem kleinen Hotel am Kurfürstendamm. Am nächsten Morgen hieß es dann oft langes Anstehen an der Übergangsstelle Bahnhof Friedrichstrasse. Zunächst gab es dann den Zwangsumtausch für einen Tagesbesuch, Kontrollen folgten, teils auch mit Leibesvisitation. Taktiken erlernt Im Laufe der Jahre legten sich die Altenkirchener immer neue Taktiken zu, um dem Grenzübertritt ein bisschen die Schwere zu nehmen. So war es sinnvoll sich am Fußgängerübergang hinter einer Familie mit Kleinkindern einzureihen. Wenn die Grenzbeamten erst einmal die Familie mit oft quengelnden Kindern abgefertigt hatten, gönnten sie 9

Thema sich oft eine kleine Verschnaufpause und die nachfolgenden Besucher wurden weniger intensiv kontrolliert. Für denjenigen, der das in den Kleidern eingenähte Geld und andere nicht so ganz saubere Sachen bei sich hatte, lohnte es sich auch, sich hinter Pfarrer Krumbiegel anzustellen. Da dieser stets die Bibel mit sich führte und auch begeistert darüber mit den Grenzern diskutierte, gab es für den Nachfolger auch oft freie Bahn. Sicherer Hinterhof Treffpunkt der Evangelischen aus West und Ost war zunächst immer der Frühstücksraum des Evangelischen Hospizes in der Albrechtstrasse. Wenn alle Teilnehmer eingetroffen waren, ging man in der Regel zu Fuß in ein Gemeindehaus oder Kirche, die von den Ostbrüdern als sicher angesehen wurden. Meistens war dies das Gemeindehaus der Sophienkirche/ zweite oder vierte Etage Hinterhof. Ein ausgesprochen baufälliger Treffpunkt. Einschussspuren des Krieges und andere Beschädigungen schafften wahrlich keine Wohlfühlatmosphäre. In diesen Runden auch die Birkenfelder waren dabei - wurden dann alle wichtigen Bestellungen aufgenommen und die Kontakte für das nächste Halbjahr besprochen. Abends ging es dann wieder in Begleitung der Brüder durch den Tränenpalast zurück nach Westberlin: Erleichterung - Es ist mal wieder alles gut gegangen! Gottesdienst hatte Vorrang Alle anderthalb bis zwei Jahre gab es von der Altenkirchener Delegation auch einen Direktbesuch im Kirchenkreis Gransee. Auch keine einfache Reise wie man sie heute antritt: Gefordert war von den Teilnehmenden, dass sie eine persönliche Einladung vorweisen konnten. Selbstverständlich musste ein genauer Aufenthaltsort und Zeit- punkt genannt werden. Am Zielpunkt angekommen, hieß es stets: Prompte Anmeldung bei der örtlichen VOPO (Volkspolizeibehörde)! Bei einem der Besuche war auch der damalige Superintendent Hans Nattland mit von der Partie. Die Ankunftszeit der Gruppe verlangte, dass die AK-Besucher sonntags (Öffnungszeit zwischen 10 und 11) bei der VOPO hätten vorstellig werden müssen. Diese Zeit wollte man allerdings für einen Gottesdienstbesuch nutzen Da gehen wir nicht hin, entschied der Superintendent und erst montags ging es zur offiziellen Anmeldung: Glimpfliche Strafe für die Verspäteten: Jeweils zehn Mark Extrazahlung. Allerdings konnte sich keiner sicher sein, ob sich solche kleinen Vergehen nicht später einmal bitter rächen würden, schließlich wurden alle Besuche und BesucherInnen peinlich genau re- Verstehen lernen gistriert und alles in Akten festgehalten. Dass man uns als häufige Besucher kannte, wurde schnell klar. So konnte sich auch schon mal ein Grenzbeamter bei der Personenkontrolle nicht die Frage verkneifen Seid Ihr mal wieder auf Partnerschaftstour., erinnert sich Rainer Abresch. Bei den Besuchen im Partnerkreis Gransee informierten sich die Besucher-Innen wie die bisherige Hilfe verwandt wurde und wo weitere Hilfe erforderlich wurde. Insbesondere die vielen Kirchen im Kreis Gransee und die dortigen Gemeindehäuser waren vielfach sehr renovierungsbedürftig. Dafür Baumaterialien zu organisieren war nicht immer ganz einfach. Die Besuche in Brandenburg wurden aber auch stets dafür genutzt die verschiedenen Gruppen und Kreise sowie verschiedene Gottesdienste zu besuchen. Die EKD hat auf Wunsch vieler Gemeinden Arbeitshilfen zusammengestellt, damit Gottesdienste und Gedenkveranstaltungen rund um den Mauerfall gut vorbereitet werden können. Im Rahmen dieser Arbeitshilfen gibt es auch ein Kapitel V. Abkürzungsverzeichnis. Eine Übersetzungshilfe, die auch aufzeigt, dass für ein neues Miteinander zunächst sprachliche Verständigung ermöglicht werden musste. Viele neue Ausdrücke haben allerdings die Wendezeit nicht überlebt. So liest man Demokratischer Aufbruch nur noch in den Geschichtsbüchern, Friedensgebete haben längst wieder eine andere sprachliche Bedeutung. Hier ein Ausschnitt aus dem Abkürzungsverzeichnis als Erinnerungshilfe: BEK = Bund Evangelischer Kirchen in der DDR (1969-1991) CDU = Christlich-Demokratische Union (seit 1945, in der DDR 1945-1990) DA = Demokratischer Aufbruch (1989-1990) DDR = Deutsche Demokratische Republik (1949-1990) DSU = Deutsche Soziale Union (seit 1990) EG = Evangelisches Gesangbuch, 1994 EKU = Evangelische Kirche der Union (1954-2003) EKD = Evangelische Kirche in Deutschland (seit 1945/1948) KKL = Konferenz der Kirchenleitungen in der DDR (1968-1991) KSZE = Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (1973-1995, danach umbenannt in Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, OSZE) MfS = Ministerium für Staatssicherheit der DDR (1950-1990) NVA = Nationale Volksarmee der DDR SDP = Sozialdemokratische Partei in der DDR (1989-1990), ging 1990 in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) auf SED = Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (1946-1989, danach umbenannt in Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Partei des Demokratischen Sozialismus, SED-PDS) SOFD = Sozialer Friedensdienst (seit 1980 gefordert) SU = Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR, Sowjetunion oder SU (1922-1991) 10

Partnerschaft Großes Leid bei unseren Freunden Rückführungsaktion der Hutu-Rebellen nach Ruanda führt zu Gräueltaten im Bereich Muku/Südkivu Beten Sie für unser Land, dass Friede komme. Superintendent Jonas Rugembosa aus Muku schickte jüngst nur schlimme Nachrichten an uns. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Bereich Muku führen zu massiven Fluchtaktionen und viele Menschen können nur mit knapper Not ihr Leben retten. Wir sind erschüttert und versuchen alles um unseren Freunden in Afrika zu helfen, schildert Carola Dierig (Kirchen), Vorsitzende des synodalen Missionsausschusses des Kirchenkreises. Die Situation der Bevölkerung in dem Gebiet, das von den Hutu-Rebellen, unterwandert ist, hat sich dramatisch verschlechtert, seit die Kongolesische Armee die Rebellen verfolgt, mit dem Ziel sie in ihr Heimatland Ruanda zurückzuführen. Seitdem ist das Leben in den Gebieten Mwenga, Walungu und Shabunda stark beeinträchtigt, schildert der Superintendent. Wie die Mitglieder des Missionsausschusses erfuhren, haben sich seit Beginn der Militäroperation Gefangennahme der ruandischen Hutu-Rebellen die Willkürakte gegen die Bevölkerung im Partnerkirchenkreis Muku verstärkt. Das geht bis dahin, dass die Bevölkerung daran gehindert wird, ihre Dörfer zu verlassen, schildert Carola Dierig aus den Nachrichten aus Muku. Häuser würden niedergebrannt, Menschen ermordet, vergewaltigt oder verschleppt. Angesichts dieses erneuten Aufflackerns an Gefahren, seien die Menschen auf der Flucht, hin zu Gebieten, die mehr Sicherheit versprechen. Zurück lassen müssen sie ihre Felder, ihre Häuser, alles Hab und Gut. Viele Flüchtlinge so die Berichte aus Muku - seien in Familien aufgenommen worden, andere in Schulen, in Kirchen und einige in Flüchtlingslagern. Primitive Unterkünfte meist nur aus Naturmaterialien schnell zusammengebaut geben den Flüchtlingen in der Region Muku ein notdürftiges Dach über dem Kopf. Die Heimatdörfer wurden teilweise vollständig niedergebrannt, viele Menschen sind auf der Flucht und retteten lediglich das blanke Leben. Die meisten erhalten keinerlei humanitäre Hilfe. Verschiedene Hilfsorganisationen habe man angesprochen, aber bis jetzt habe nur ein Ort wenigstens ein paar Planen erhalten. Aber das reicht niemals aus für die vielen Opfer! Die Zahl der Flüchtlinge steige jeden Tag. Die Gemeinden und Familien sind heute total überfordert mit dem Flüchtlingsstrom. Überall fehlten Nahrung, Haushaltsgegenstände, Decken, Kleidung und Planen, um wenigstens provisorische Unterkünfte zu schaffen. Wir wollen versuchen hier in Deutschland mit Hilfe der zuständigen Abteilungen der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) politische Unterstützung für unsere Freunde in Muku zu erhalten. Es müssen Lösungen gefunden werden im Konflikt mit den beiden ruandischen Seiten, damit die Hutu-Rebellen den Kirchenkreis Muku verlassen und die Menschen dort Frieden finden. Parallel will sich der Missionsausschuss auch für schnelle humanitäre Hilfe einsetzen und hat dazu ein Spendenkonto eingerichtet. Spenden für Nahrungsmittel, Medikamente und Unterkünfte der Flüchtlinge können unter dem Stichwort Flüchtlingshilfe Kongo auf das Konto des Evangelischen Kirchenkreises 2170 bei der Kreissparkasse Altenkirchen(573 510 30) eingezahlt werden. PES. 11

Jubiläumsjahr endete Gleich und Gleich gesellt sich noch immer gern Fachvortrag in Altenkirchen entschlüsselte das Geheimnis der Partnerwahl Die Mehrheit handelt also doch nach dem Sprichwort Gleich und Gleich gesellt sich gern ; nur wenige wagen im partnerschaftlichen Hütchenspiel den Schritt über Milieu-Grenzen hinweg. Dr. Mathias Jung spürte mit einer großen interessierten Besucherschar in Altenkirchen spannenden Phänomen der Zweierbeziehungen nach. Dr. Mathias Jung, erfolgreicher Autor und unterhaltsamer Referent, spürte bei einem Vortragsabend in Altenkirchen mit einer großen Zuhörerschar den Geheimnissen der Partnerwahl nach. Foto: Petra Stroh Warum wir uns finden, hassen und lieben das Geheimnis der Partnerwahl war sein Fachvortrag überschrieben, und der promovierte Philosoph, erfahrene Psychotherapeut und Autor, veranschaulichte mit farbigen Fallbeispielen und köstlichen Sprachmenüs, wie und warum sich die Gefühlswelt im Partnerschafts-Karussell so oder anders dreht. Fast ein Heimspiel so kommentierte der Lahnsteiner seinen Vortrag in der Altenkirchener Stadthalle. 50 Jahre alt wurde das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen in diesem Jahr. Im Rahmen der Feierlichkeiten unterstreicht das Diakonische Werk erneut ein wichtiges Moment seines Erfolgs-Konzeptes: Kooperationen. So wurde auch der Fachvortrag gemeinsam mit dem Haus Felsenkeller verantwortet und Mathias Jung, der schon häufiger in der Kreisstadt zu Gast war, kann sich mittlerweile auf eine treue Fan-Gemeinde verlassen. Rund 150 Besucher erfreuten sich an einer gelungenen Balance von wissenschaftlichen Inhalten und sprachlicher Unterhaltung. Welches Geheimnis hinter der Wahl eines Partners steckt, offenbart sich häufig erst nach einigen Jahren. Immer häufiger so die Statistik endet diese Erkenntnis in Trennung: Jede zweite Ehe im städtischen Bereich und jede dritte Ehe im ländlichen Umfeld endet mit einer Scheidung. Wer sich selbst (er)kennt, weiß, welchen Partner er eigentlich sucht; diese Selbsterkenntnis funktioniert immer häufiger erst beim zweiten oder dritten Versuch. Wir heiraten oft in Champagnerstimmung, die anschließende Phase der Ent-Täuschung offenbart mehr und minder schnell, dass nun Arbeit an der Beziehung und an sich selbst angesagt ist! Anhand von brillant erzählten Kennenlerngeschichten und Beziehungsrealitäten half Dr. Mathias Jung eine Schneise in den Beziehungsdschungel zu schlagen. Auch mit einigen erdachten Realitäten räumte der erfolgreiche Autor auf: Die heutige Online-Gesellschaft rund acht Millionen Singles suchen ihr Glück auf den diversen Internet-Plattformen ist längst nicht so weitherzig wie gedacht. Trotz weltweitem Zugangs bewegt man sich am liebsten auf bekanntem Terrain und sucht seine Partner in der gleichen gesellschaftlichen Schicht, der gleichen Religion und in gleichen Milieus und Bildungsräumen. Apropos Raum: Auch hier wird eng gehandelt: In einem 30-Kilometer-Korridor bewegen sich zumeist die Partnersuchenden. Doch allen Zahlen und Realitäten zum Trotz hatte Referent Jung auch etwas für die Romantiker zu bieten: Die Liebe auf den ersten Blick gibt es wirklich und glücklich ist, wer einen Partner findet, der alle Wunscheigenschaften auf sich vereint. Ansonsten gab es den schmunzelnden Rat, sich Partner mit Traumeigenschaften zu suchen und dabei aufzupassen, dass sich die Glücksbringer möglichst nicht gegenseitig kennen lernen. Wer nach dem erkenntnisreichen und unterhaltsamen Vortrag noch tiefer einstiegen wollte, konnte sich mit Lektüre vom Büchertisch versorgen und bekam von Jung noch persönliche Anmerkungen lächelnd dazu. Das Festprogramm des Jubiläums 50 Jahre Diakonisches Werk im Kirchenkreis Altenkirchen endete im November mit dem Improvisationstheater RequiSiT in Altenkirchen. Quer durch das Jahr hatte es eine bunte Vielfalt an Veranstal-tungen gegeben, die auf die verschiedensten Arbeitsbereiche des Diakonischen Werkes aufmerksam machten. Einen Rückblick mit den Referaten und Workshop-Ergebnissen zur Regionalkonferenz Kinderarmut, die auch zum Jubiläumsprogramm gehöre, findet man auf www.diakonie-altenkirchen.de Petra Stroh 12

Gemeinsam Gemeinsam mit einer Stimme Gründung Trägerverbund der Diakonie der Evangelischen Kirchenkreise in Rheinland-Pfalz Die evangelischen Kirchenkreise Altenkirchen, Koblenz, Simmern-Trarbach, Trier und Wied haben in Koblenz einen gemeinsamen Trägerverbund der Diakonie gegründet und eine gemeinsame Satzung unterschrieben. Der kirchenkreisübergreifende Verbund will damit die Stimme der Diakonie auf Landesebene wirksamer zur Geltung bringen. Vorsitzender der Vereinigten Versammlung des Trägerverbunds ist Superintendent Christoph Pistorius aus Trier. Wichtig war uns, dass wir eine Form finden, die unsere diakonische Arbeit weiterhin nah an der verfassten Kirche, also an unseren Kirchenkreisen und Gemeinden gestaltet, betonte Markus Dröge, zur Zeit der Gründung des Trägerverbundes noch Superintendent des Kirchenkreises Koblenz. Diakonie ist Wesensmerkmal der Kirche, so Dröge. Der damalige Koblenzer Superintendent und jetzige Berliner Landesbischof zeichnete im Rahmen der Gründungsversammlung den Weg nach, wie es zum Trägerverbund gekommen war. Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen hatte bei der Herbstsynode 2008 den Beitritt zum Trägerverbund beschlossen und im Frühjahr 2009 über den Satzungsentwurf abgestimmt. Eine Abstimmung untereinander sei unerlässlich, um eine wirksamere Vertretung der Diakonie auf Landesebene zu erreichen. Den Trägerverbund bezeichnete Dröge als Mittelweg. Diese Struktur ermögliche verbindliche Verantwortlichkeiten bei schlanken Strukturen und institutionalisierter Kommunikation. Die Arbeit der Diakonie der Kirchenkreise in Rheinland-Pfalz werde damit in ihren Kompetenzen erkennbarer. Die Gründung des Trägerverbunds sei Teil notwendiger Strukturklärungen einer kirchenkreisübergreifenden Arbeit in Rheinland-Pfalz. Die Kirchenkreise setzen ein Zeichen, dass sie die Diakonie gemeinsam mit dem Diakonischen Werk zusammenfassen und in vorhandenen Strukturen in Rheinland-Pfalz wirksamer zur Sprache bringen, erklärte Moritz Linzbach, Vorstandsmitglied der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Mit der Gründung des Trägerverbundes folgten die rheinland-pfälzischen Kirchenkreise einem lauter werdenden Ruf in Kirche und Diakonie. So setze sich immer mehr die Einsicht durch, dass in grundlegenden Fragen mit einer Stimme zu sprechen sei. Der Trägerverbund diene auch der Koordinierung und Förderung der Zusammenarbeit der vorhandenen diakonischen Arbeit. Vor allem in den Gebieten Betreuungsfragen, Suchtberatung, Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, Schuldnerberatung, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Migration und diakonisch-häusliche Pflege soll die Arbeit in Zukunft fachlich koordiniert werden. Die Vereinigte Versammlung wählte Superintendent Christoph Pistorius aus Trier für die kommenden beiden Jahre zu ihrem Vorsitzenden. Pistorius sagte anlässlich der Unterzeichnung der Satzung dass es vor allem um eine Bündelung der vielfältigen diakonischen Arbeit gehe. Wir machen in unseren Kirchenkreisen profilierte diakonische Arbeit, so Pistorius. Aufgabe des Trägerverbundes sei es, Kommunikation zu fördern und diese profilierte Arbeit darzustellen. Evangelisch Kirche leben heißt, danach zu fragen, ob unsere Inhalte und Ziele uns tragen. Insofern müssen wir Kirche in Veränderung sein, erläuterte Pistorius den strukturell orientierten Zusammenschluss. Katrin Püschel Superintendent Dr. Markus Dröge (Koblenz), Superintendent Christoph Pistorius (Vorsitzender, Trier), Superintendentin Marion Obitz (stellvertretende Vorsitzende, Wied), Superintendent Horst Hörpel (Simmern-Trarbach) und Pfarrer Hans-Jörg Ott (Altenkirchen) bei der Unterzeichnung der Satzung eines neuen Trägerverbundes Diakonie. Foto: Jörg Weber 13

Global sehen Ernesto Cardenal im März in Altenkirchen Vorverkauf hat bereits begonnen Weltladen feiert seinen 15. Geburtstag Ernesto Cardenal, der große alte Mann, der nicht nur als Poet, Revolutionär und Politiker in Nicaragua Zeitgeschichte geschrieben hat, sondern weltweit zu einer Ikone der Befreiungstheologie geworden ist, kommt am Donnerstag, 11. März, 19 Uhr, in die Altenkirchener Christuskirche. Gemeinsam mit der Grupo Sal, sechs südamerikanischen Musikern der Spitzenklasse, die bereits 2005 in Altenkirchen mit ihren Rhythmen und Schwung begeisterten, kommt Cardenal auf Initiative des Altenkirchener Weltladens in die Kreisstadt. Der Weltladen, der von der Eine-Welt- Gruppe Altenkirchen getragen wird, feiert im kommenden Jahr seinen 15. Geburtstag. Gefeiert wird dieser Geburtstag, der nur dank des Engagements vieler ehrenamtlich Mitarbeitender erreicht werden konnte, mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, deren Höhepunkt der Abend mit Ernesto Cardenal werden soll. Grupo Sal, im deutschsprachigen Europa die Stimme Lateinamerikas sorgt bei der Konzertlesung in Altenkirchen mit viel Spielfreude für mitreißenden Sound. Ernesto Cardenal (geboren 1925 in Granada, Nicaragua) ist ein nicaraguanischer suspendierter katholischer Priester, sozialistischer Politiker und Ernesto Cardenal, schon seine äußere Erscheinung hat Kultstatus: Im März kommt der große alte Mann und Ikone der Befreiungstheologie zu einer Konzertlesung nach Altenkirchen. Poet. Er gilt als einer der in Deutschland bekanntesten Vertreter der Befreiungstheologie und gilt nach Rubén Darío als der bedeutendste Dichter Nicaraguas. Schon seine äußere Erscheinung hat Kultstatus: die schwarze Baskenmütze auf dem langen weißen Haar, sein weißes Bauernhemd, Jeans und Jesuslatschen. Cardenal verkörpert gleichsam eine Symbiose aus Christ, Marxist und Che Guevara. Kaum ein anderer Dichter Lateinamerikas hat als Literat, Theologe, Politiker und Agitator eine bewegendere Rolle gespielt: Sein Lebenslauf ist ein Spiegelbild des Ringens der lateinamerikanischen Länder um Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit. Unter dem Titel Den Himmel berühren wird Ernesto Cardenal in Altenkirchen ausgewählte Texte aus seinem umfangreichen poetischen Werk lesen. Er liest seine Texte in spanisch, ein Übersetzer wird sie zuvor auf deutsch vortragen. Auf diesem Weg sind gut die Gefühlsregungen und pointierten Stellen herauszuhören. Manch Besucher seiner Lesungen ist immer wieder erstaunt, dass Cardenal trotz seines hohen Alters nichts von seiner Leidenschaft, seinem unbändigen Zorn und seiner Liebe zu den Menschen eingebüßt hat. Das Evangelium hat uns radikalisiert, ich bin durch das Neue Testament zum Marxisten geworden Ernesto Cardenal Cardenals Texte handeln von der Suche eines Jeden nach Gott, von Liebe und seinen ganz persönlichen Erfahrungen im Kampf gegen die Diktatur. Eingebettet sind die Lesungen in die Musik von Grupo Sal. Seit 25 Jahren ist Grupo Sal im deutschsprachigen Europa die Stimme Lateinamerikas, überschreitet gekonnt die Grenzen der einzelnen Musikstile und präsentiert einen mitreißenden Sound, dessen musikalische Wurzeln von der Karibik bis nach Argentinien reichen - mit allem, was dazwischen liegt. Mit Einfühlungsvermögen und Experimentierfreudigkeit erkunden die Musiker den weiten Horizont der lateinamerikanischen Musik und geben ihre Erfahrungen mit leidenschaftlicher Spielfreude an ihr Publikum weiter. Wo gibt s Karten? Wer Interesse hat, Karten für dieses besondere Ereignis bereits zu Weihnachten zu verschenken (Vorverkauf 13 /ermäßigt 10 und an der Abendkasse 15 ) kann sich an Ilse Sonnentag (02681/80 08 84) oder sonnentag@kk-ak.de wenden. 14

Bundesgartenschau 2011 Projektbüro arbeitet bereits Bundesgartenschau 2011 in Koblenz: Heimische Chöre und Gruppen können mitwirken Die Evangelische Kirche im Rheinland und das Bistum Trier haben Ende September ihr gemeinsames Projektbüro Kirche auf der Bundesgartenschau 2011 Koblenz im ehemaligen Kapuzinerkloster in Koblenz-Ehrenbreitstein eröffnet. An den 180 Tagen der Gartenschau vom 15. April bis 16. Oktober 2011 wollen die beiden Kirchen mit einem umfassenden Veranstaltungsprogramm präsent sein. Superintendent Dr. Markus Dröge vom Evangelischen Kirchenkreis Koblenz erklärte Die Kirchen beteiligen sich immer gerne an den Bundes- und Landesgartenschauen. Sie wollen Menschen freundlich einladen, sie begleiten, sinn-stiftende Angebote machen und auf diese Weise etwas von Gottes Güte weitergeben. Dröge betonte, er freue sich sehr, dass es in Koblenz von Anfang an eine sehr gute und kreative Zusammenarbeit zwischen den beiden Kirchen und den Veranstaltern der BUGA gegeben habe. Jetzt kommt es darauf an, viele Christinnen und Christen zu gewinnen, die gerne mitmachen wollen und sich an Programmangeboten beteiligen möchten. Die verlässlich besetzte gemeinsame Geschäftsstelle ist dafür ab jetzt ein wichtiges Angebot. Gruppen, Kreise, Chöre u.a. aus dem Kirchenkreis Altenkirchen, die sich auf der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz einbringen wollen, können bereits jetzt ihre Interesse im Projektbüro anmelden. Vielleicht lässt sich so ja bereits ein Ausflug nach Koblenz planen, der mit einem Auftritt verbunden werden kann. Als Nachbarkirchenkreis sind wir in die kirchlichen Projektplanungen in Koblenz einbezogen. Nähere Informationen dazu gibt es auch bei der Superintendentur des Kirchenkreises (02681/80 08 35). Der Dechant des katholischen Dekanates Koblenz, Eugen Vogt, ergänzte: Die christlichen Kirchen engagieren sich gerne für die Bundesgartenschau 2011 in Koblenz, weil es hier um das Leben geht. 180 Tage in Koblenz geht es um die Schöpfung und um den Menschen in der Schöpfung, um den verantwortlichen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen und damit um wichtige Zukunftsfragen. Vogt sagte weiter, die BUGA werde vor allem ein Ereignis der Begegnung vieler Menschen sein, die in ihrer freien Zeit nach Koblenz kommen, und vieler, die hier in dieser Stadt und dieser Landschaft zuhause seien. Gastfreundlich und einladend, aber auch wahrnehmbar und unterscheidbar werden wir den Glauben an Gott und die Lebens- und Zukunftsfragen von Menschen zur Sprache bringen und die christliche Botschaft vom lebens- und menschenfreundlichen Gott einbringen. Das ökumenische Projekt steht unter dem Leitwort felsenfest und wandelweise. Dazu erklärte der evangelische Projektleiter Pfarrer Sven Dreiser: Das Leitwort des Ökumenischen Kirchenprojektes nimmt das Gesamtthema der Koblenzer Bundesgartenschau auf und setzt gleichzeitig einen eigenen Akzent. Wir wollen zum Ausdruck bringen, dass Wandel und Verwandlung richtig und notwendig sind, aber dass es im Leben immer auch etwas gibt, was Bestand haben muss. Gerade in Zeiten der Veränderungen sind Traditionen und Wurzeln notwendig, um Verwandlungen weise zu gestalten. Diese Orientierungspunkte wollen wir in den Dialog mit allen an der Bundesgartenschau Beteiligten einbringen. Das Logo hat der Remagener Designer Volker Theos (KreARTive Konzepte) gestaltet. Projektleiter Kalle Grundmann, Pastoralreferent im Bistum Trier, sagte bei der Vorstellung: Das Leitwort wird im Logo aufgegriffen, durch den felsenfesten oberen Teil, der an die Mauern der Festungskirche, unseres Hauptveranstaltungsortes, erinnert. Dynamisch und wandelbar zeigt sich das Logo im farbig leuchtenden, gerundeten unteren Teil, der an Blütenblätter erinnert und der die Formen der Fenster, die wir auf Ehrenbreitstein so häufig finden, widerspiegelt. Kontakt: Ökumenisches Projektbüro Kirche auf der BUGA Koblenz 2011, Kapuzinerplatz 134, 56077 Koblenz, (0261-97349124). 15

Menschen im Kirchenkreis Frauenbeirat mischt mit Doris Enders ist dabei / Vier Männer als Zeichen der Veränderung Geschlechtergerechtigkeit sei ein zentrales Thema und Ziel kirchlichen Handelns, betonte Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, bei Einführung der neuen und Verabschiedung der alten Mitglieder des Beirats für das Frauenreferat. Die Arbeit des Frauenreferates der Landeskirche sei bis heute wichtig, sagte Schneider jetzt im FilmFunkFernsehZentrum (FFFZ) der Evangelischen Kirche im Rheinland in Düsseldorf. Aber die Arbeit verändere sich auch. Aus dem Frauenreferat werde ein Gender-Referat, das sich umfassend mit Geschlechterrollen und Geschlechtergerechtigkeit beschäftigt. Dabei gehe es weder darum, nur das Bisherige fortzuführen noch die berechtigten Anliegen von Frauen unter den Tisch fallen zu lassen, so Schneider. Schließlich sei die angestrebte Quote von 40 Prozent Frauen in allen Gremien einschließlich der Leitungsämter in der rheinischen Kirche noch lange nicht erreicht. Als sichtbares Zeichen für die anstehende Veränderung nannte der Präses, dass nun vier Männer dem Beirat angehören. Er hob zudem wichtige Anregungen des Beirates aus jüngster Zeit hervor. Dazu zählen ein Thesenpapier zur Prostitution, eine Resolution für eine Neuordnung des Bewerbungsverfahrens für den Zugang zum Pfarrdienst und die Wiederbesetzung der Feministischtheologischen Dozentur an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. 21 Frauen und vier Männer wurden in der Frauenversammlung für den Beirat vorgeschlagen. Berufen wurden sie von der Kirchenleitung für vier Jahre in ihr Amt. Der Beirat berät, begleitet und fördert die Arbeit des Frauenreferats. ekir.de/rtm/foto: U. Ziegler Frauenhilfe bald Sitz in der Landessynode? Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, sprach sich jüngst bei einem Treffen der Frauenhilfs-Vorstände im Saarland für ein stärkeres Einmischen der Frauen aus. Er forderte die Frauen auf, aus ihrer Bescheidenheit herauszukommen und in Kirche und Gesellschaft entsprechend selbstbewusst aufzutreten. Die Frauen müssten dafür sorgen, dass sie wahrgenommen würden. Der Präses und Vorsitzender der Landessynode versprach, sich dafür einzusetzen, dass die Frauenhilfe einen Sitz in der rheinischen Landessynode bekommt. Erinnerung an die Anfänge Mit einer Festwoche Wir sind so frei will die Rheinische Kirche im kommenden Jahr an ihre Ursprünge vor 400 Jahren erinnern. Mit der Zusammenkunft der 1. Ref. Generalssynode in der Duisburger Salvatorkirche im September 1610 hat das Freiheitsverständnis von Calvin und Luther Eingang in die Ordnung der protestantischen Kirche gefunden. Weitere Infos: www.wir-sind-so-frei.de; www.ekir.de Wechsel im Amt an der Verwaltungsspitze Paul Seifen, Leiter des Verwaltungsamtes unseres Kirchenkreises, war in Herdorf zum letzten Mal bei einer Kreissynode im Amt. Im Januar tritt der versierte Verwaltungsfachmann die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit an. Bei der Synode wurden vielfach die Verdienste Seifens gewürdigt, der mit seiner besonderen Sachkenntnis und seiner besonnenen Art die Verwaltung des Kirchenkreises, lange Zeit als Rentamt benannt, maßgeblich bestimmt habe. Uwe Danner, bisheriger Stellvertreter im Amt, wird künftig das Verwaltungsamt leiten. Die offizielle Amtsübergabe wird im Januar erfolgen. 16

Kirchenmusik Der neue Vorstand des Verbandes für christliche Popularmusik in der EkiR (v.l.n.r.): Nils Kruse (beratendes Mitglied vom Amt für Jugendarbeit der EkiR); Elke Wisse, (Vizepräsidentin); Achim Runge (Beisitzer); Matthias Morgenroth (Präsident); Torsten Laux (Schatzmeister); Ulrich Cyganek (beratendes Mitglied vom Landeskirchenamt); Karsten Rentzsch (Schriftführer) Mehr populäre Musik in den Gemeinden Verband macht sich stark für Musikvielfalt/Achim Runge ins Präsidium gewählt Die Mitglieder des Verbandes für christliche Popularmusik in der EKiR haben bei ihrer Mitgliederversammlung im September ein neues Präsidium gewählt. Verantwortlich für den Verband zeichnen seitdem: Matthias Morgenroth als Präsident, Elke Wisse als Vizepräsidentin, Torsten Laux als Schatzmeister, Karsten Rentzsch als Schriftführer und der Gemeindekantor aus Hamm/Sieg, Achim Runge, als Beisitzer. Als beratende Mitglieder sind außerdem Ulrich Cyganek vom Landeskirchenamt und Nils Kruse vom Amt für Jugendarbeit der EKiR vertreten. Seit 2005 gibt es den Verband für christliche Popularmusik in der evangelischen Kirche im Rheinland, der sich die Pflege und Förderung christlicher Popularmusik und die Vernetzung der interessierten MusikerInnen, JugendleiterInnen, PfarrerInnen und anderen zur Aufgabe gemacht hat. Der Verband organisiert Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Seminare für Menschen, denen es wichtig ist, dass in den Kirchengemeinden und Gottesdiensten auch Popularmusik in all ihren unterschiedlichen Facetten hörbar ist: Kantoreien singen neue geistliche Lieder, Gospelchöre werden gegründet, Jazz, Pop und Rockklänge sind in Gottesdiensten zu hören, HipHop und Body-Percussion halten Einzug in unsere Kirchen. Seit Juli ist der Popularmusikverband im neu gegründeten Haus Gottesdienst und Kirchenmusik in Wuppertal zu finden, in dem alle kirchenmusikalischen Werke und Verbände der rheini- schen Kirche sowie die speziell mit dem Gottesdienst befassten Arbeitsstellen in Zukunft unter einem Dach verbunden sein werden. Tolle Konzerte?- Eintragen! Gibt es in Ihrer Gemeinde tolle Konzerte, Aufführungen etc., die auch jenseits der Gemeindegrenzen Menschen interessieren? Auf der Internetseite www.kirchenkreis-altenkirchen.de gibt es auch dafür wieder entsprechenden Platz. In der Rubrik Termine können aber nicht nur besondere musikalische Leckerbissen eingestellt werden. Am einfachsten geht es per Weiterleitung über die Gemeindebüros oder per Hinweis an die Superintendentur (Superintendentur. Altenkirchen@ekir.de) 17

Frauenarbeit Viel Ärger mit kirchlichen Mikrofonanlagen Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen sollten bis auf Weiteres keine schnurlosen Mikrofonanlagen mehr kaufen. Darauf weisen die Beauftragten der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein- Westfalen hin. Grund dafür ist eine Neuordnung der Frequenzbereiche. Die Frequenzen 790 bis 863 Megahertz, bisher auch für schnurlose Mikrofone in kirchlichen Einrichtungen genutzt, sind neu zugewiesen, damit der ländliche Raum künftig mit einem schnellen Breitband-Internetzugang versorgt werden kann. Zwar dürfen die Frequenzen noch bis 2015 wie bisher genutzt werden, doch ist bereits ab 2011 mit Störungen zu rechnen. Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen sollten deshalb mit dem Kauf einer neuen Anlage warten, bis Geräte mit anderen Frequenzbereichen erhältlich sind. Müssen sich Kirchengemeinden zwischen 2011 und 2015 dennoch eine Ersatzanlage beschaffen, weil es zu Störungen der Schnurlosmikrofone kommt, soll es eine Entschädigung geben. Der Bundesrat hatte auf die Entschädigungen in seiner Zweiten Verordnung zur Änderung der Frequenzbereichszuweisung hingewiesen. Für eine zumutbare Entschädigungslösung hatten sich die beiden Kirchen eingesetzt. Zugleich solle den Gemeinden ein geeigneter neuer Frequenzbereich zugewiesen werden, so die Forderung der Kirchen. Weitere Informationen gibt es auch unter: www.ekir.de/bauberatung Familie stand im Mittelpunkt Gottesdienst zum Mirjamsonntag wurde diesmal in Eichelhardt gefeiert Kinder und Familie können etwas sehr Schönes sein, manchmal allerdings auch etwas anstrengend. Was in normalen Familien passiert, füllt so manches Drehbuch, aber auch in der Heiligen Familie war das Zusammenleben nicht immer einfach, etwa wenn der Sohn Familie anders definiert, als es die traditionellen Formen im Umfeld vorgeben. Bildunterzeilen: Mitglieder des synodalen Arbeitskreises für Frauenfragen hatten gemeinsam den kreisweiten Gottesdienst zum Mirjamsonntag vorbereitet, der diesmal in Eichelhardt gefeiert wurde. Mit dabei (v.l.): Hanna Kessler, Pastorin Marion Holzhüter, Doris Enders, Gerda Seifen, Gudrun Heuer und Claudia Müll. Foto: Petra Stroh Der synodale Arbeitskreis für Frauenfragen in unserem Kirchenkreis widmete sich beim diesjährigen Mirjamsonntag Familienthemen und stellte dabei auch fest, dass man manchmal schon stöhnen möchte Man muss sich ja schaame vüür de Leud. Alljährlich im Herbst erinnern die Frauen in der Evangelischen Kirche beim Mirjamsonntag an die Aktion Kirchen in Solidarität mit den Frauen. Dazu bereitet der Arbeitskreis jeweils einen kreisweiten Gottesdienst vor, der immer mit wechselnden Themen in einer anderen Kirchengemeinde gefeiert wird. Diesmal trafen sich die Frauen in einer großen Gottesdienstgemeinschaft im evangelischen Gemeindehaus in Eichelhardt. Vorbereitet hatten den Gottesdienst rund um Maria als Mutter, das Leben der Heiligen Familie, aktuellen Fragen des Familienlebens und des Mutterseins, Pastorin Marion Holzhüter (BBS Wissen), Gudrun Heuer (Hilgenroth), Hanna Kessler (Daaden), Gerda Seifen(Hilgenroth), Doris Enders (Altenkirchen) und Claudia Müll (Flammersfeld). In einem fiktiven Brief-Dialog spürten die Frauen im Gottesdienst der Mutter Maria nach, die für evangelische Frauen eine nicht immer leicht zu nehmende Figur ist und erschlossen dazu verschiedene Bibelstellen auf ihre Familienrelevanz. Beim fröhlichen Gemeindegesang wurde durch vereinzelte Bass-Stimmen auch deutlich, dass sich nicht nur Frauen, die auch aus verschiedensten Gemeinden angereist waren, für den Mirjam-Sonntag und dessen spezielle Anliegen interessieren. PES. 18

Lohnende Websites Neues Online-Portal bietet viele Informationen Nachrichten, Reportagen und Interviews aus evangelischer Perspektive, News aus NRW mit Kirchen-Touch, und das Ganze eingebettet in ein großes neues Portal mit innovativem Community-Bereich: Das alles bietet das neue Online-Magazin nrw.evangelisch.de. Das Webangebot ist ein Tochterunternehmen des Portals www.evangelisch. de und ist zeitgleich am 24. September an den Start gegangen. nrw.evangelisch.de ist zugleich ein Pilotprojekt von evangelisch.de - für andere Bundesländer soll das Magazin stilbildend sein. Betrieben wird nrw.evangelisch.de von den Online-Redaktionen der drei evangelischen Landeskirchen in NRW, also Rheinland, Westfalen und Lippe, in Kooperation mit evangelisch. de. Wie evangelisch.de ist der NRW-Ableger ein unabhängiges publizistisches Angebot, das evangelisches Leben und Erleben in den Mittelpunkt stellt. nrw.evangelisch.de ist als tagtäglicher Begleiter, als individuelle Startseite konzipiert: In Kombination mit den evangelisch.de-angeboten hält die Website Menschen auf dem Laufenden über Neuigkeiten. Zugleich lädt sie die User in den Community-Bereich ein, wo Meinungen ausgetauscht und in so genannten Kreisen auch intensivere ständige Kontakte zu bestimmten Interessen gepflegt werden können. Indem nrw.evangelisch.de auch im Layout von evangelisch.de erscheint, ist auch optisch unterstrichen, dass die User ein großes, zusammen geplantes neues Angebot erhalten. Dritte Säule von evangelisch.de ist übrigens unter dem Titel Kompass ein ausgedehnter Servicebereich über Kirche und Diakonie, das beispielsweise Beratungsangebote leicht findbar macht.,mehr als du glaubst lautet der Claim von evangelisch.de, so Portalleiterin Melanie Huber: evangelisch.de und nrw.evangelisch.de wenden sich an Menschen bzw. bringen diejenigen zusammen, die im weitesten Sinn Interesse an Glaube und Kirche haben. Spektakel führt nicht zum Kircheneintritt Eine Studie der EKD brachte es zu Tage: Um Menschen zum Kircheneintritt oder Wiedereintritt zu bewegen, bedarf es keiner spektakulären Aktionen. Missionarische Einzelevents werden zwar durchaus wahrgenommen, spielen beim Wiedereintritt aber nur eine untergeordnete Rolle, haben die Studien-Erfasser wahrgenommen. Die Gründe, die zu einem Wiedereintritt oder gar einer Erwachsenentaufe führen, reichen von der Frage nach Gott bis hin zu dem Wunsch, Pate zu werden, ergab die Studie. Die Menschen würden aber vor allem von dem angezogen, was die Kirche alltäglich lebe. Wer eingetreten ist, erwartet in der Regel dann auch eine kirchliche Reaktion. Bleibt diese aus, sind die Menschen enttäuscht. Dann drohe den neu Eingetretenen die Gefahr einer administrativen Versenkung im Gemeindealltag, heißt es warnend in der Studie. (aus epd-wochenspiegel). 19

Finanzielle Unterstützungen Beratungsstelle profitiert von Stiftungspreis Drogenbeauftragte Bätzing reichte Preisgeld an drei Einrichtungen weiter Der Leiter der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unserem Kirchenkreis, Dipl. Psychologe Wolfgang Fanter, gratulierte im September der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing (MdB) herzlich zur Verleihung des Kurt-Graulich-Stiftungspreises. Als erste Einzelperson überhaupt erhielt die Politikerin den mit 5000 Euro dotierten Preis, der bislang stets an gemeinnützige Einrichtungen und Vereine vergeben wurde. Die Stiftung unterstützt Bemühungen, in Not geratenen Menschen schnell und unbürokratisch zu helfen. Wolfgang Fanter bedankte sich auch im Namen des Trägers und des Beratungsteams, dass Sabine Bätzing den mit dem Preis verbundenen Geldbetrag u.a. auch für die Arbeit der Beratungsstelle des Evangelischen Kirchenkreises einsetzt. Die evangelische Beratungsstelle arbeitet in verschiedenen Beratungsbereichen von der Erziehungs- und Familienberatung, über Trennungs-, Scheidungs-, Paarberatung bis hin zur Lebensberatung Erwachsenen mit Klienten, die Suchtprobleme haben und deren Angehörigen. Die Beratungsstelle arbeitet eng mit dem Diakonischen Werk, mit Ärzten, Fachkliniken und anderen Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sowie der psychosozialen Versorgung zusammen. In Ihrer präventiven Arbeit haben die BeraterInnen der Beratungsstelle die Entstehungsbedingungen für Abhängigkeitsprobleme im Blick, indem sie die Wichtigkeit förderlicher Entwicklungsbedingungen für Kinder betonen und auf die Bedeutung eines gesunden Selbstbewusstseins junger Menschen für die Suchtprävention hinweisen. Die ehemalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (MdB), erhielt im Sommer als erste Einzelperson überhaupt, den mit 5000 Euro dotierten Preis der Kurt-Graulich-Stiftung. Die heimische Politikerin reicht den Preis komplett weiter, splittete den Betrag in drei Teile auf und überreichte ihn nun u.a. an den Leiter der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Kirchenkreis, Dipl. Psychologe Wolfgang Fanter (links), der sich sehr über die Unterstützung der Arbeit im Kreis Altenkirchen freut. Foto: Petra Stroh Lidl-Kunden spenden eine Million Euro Eine Reihe negativer Schlagzeilen produzierte in der Vergangenheit der Discounter Lidl. Doch es gibt auch Erfreuliches zu berichten: die Kunden des Discounters haben mit dem Verzicht auf Pfandrückgaben eine Million Euro gespendet. Dem Bundesverband Deutsche Tafel wurde zum Tag der Deutschen Einheit im Oktober ein Scheck von 500.000 Euro übergeben. Bereits im Juni hatte der Verband eine halbe Million Euro zum gleichen Zweck erhalten. Seit März 2008 können die Verbraucher an 5000 Pfandrückgabeautomaten in mehr als 3000 Lidl-Filialen (darunter auch im Kreis Altenkirchen) per Knopfdruck entscheiden, ob sie einen Teil oder den gesamten Pfandbetrag an den Bundesverband Deutsche Tafel spenden möchten. Zu der Gesamtspende von einer Million Euro trugen nach Unternehmensangaben rund 900.000 Kunden bei, indem sie auf ihr Pfand verzichteten. AFP 20

Kirche / Gesellschaft Schweinegrippe (Wutzeschnuppe) Auf Gottesdienstbesuch muss nicht verzichtet werden Angesichts der Schweinegrippe raten die Kirchen zu Vorsichtsmaßnahmen beim Abendmahl, insbesondere was die Hygiene betrifft. Jedoch muss niemand auf den Besuch des Gottesdienstes verzichten. Die Gläubigen sollten auf die Hygiene achten, sagte Irene Mildenberger vom Liturgiewissenschaftlichen Institut der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Leipzig dem epd. Es müsse darauf geachtet werden, dass die sogenannten Gemeinschaftskelche beim Abendmahl nach jeweils vier bis sechs Personen desinfiziert werden, sagte die Pfarrerin. Statt aus dem Kelch zu trinken, könne man sich auch auf das Eintauchen des Brotes beschränken. Die Theologin plädierte dafür, das Eintauchen nur als Ausnahme anzuwenden. Im Extremfall sei es auch möglich, wegen des H1N1-Virus beim Abendmahl ganz auf den Wein zu verzichten. Einige Gemeinden verwenden auch Einzelkelche. Nur wegen der Schweinegrippe rate man niemandem vom Gottesdienstbesuch ab, sagte eine Sprecherin des baden-württembergischen Sozialministeriums, das auch für die gesundheitlichen Belange der Bevölkerung zuständig ist. Wir raten allen, sich jetzt impfen zu lassen, besonders den Risikogruppen, sagte die Sprecherin. Das Sozialministerium verwies zudem auf die vom Robert-Koch-Institut zusammengestellte Internetseite www.wirgegenviren.de über einfache Hygienemaßnahmen im Alltag. Wenn jemand infiziert ist, wird er sowieso nicht unter die Leute gehen können, weil ihn die Schweinegrippe dazu zwingt, zu Hause zu bleiben, sagte die Sprecherin. Auch ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums rät zu sorgfältiger Hygiene im Alltag und hält die Meidung von Gottesdiensten und Freizeitaktivitäten für überzogen. Allerdings seien Menschen in Einzelfällen sogar Überträger des H1N1-Virus, ohne die entsprechenden Symptome zu zeigen, räumte er ein. Gerade deswegen seien Hygienemaßnahmen wie das genaue Händewaschen so wichtig. Wer weiß, dass er krank ist, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und ansonsten zuhause bleiben, riet der Sprecher. Gerade hat wohl jeder Verständnis dafür, wenn man als Kirchenbesucher unsicher ist, ob man beim Friedensgruß seinem Banknachbarn die Hand geben soll oder nicht, sagte der Ministeriumssprecher. Stattdessen könne man sich ja auch einfach gegenseitig zunicken. Zum traditionellen Umgang mit dem Weinkelch während des Abendmahls erklärte die VELK, die Austeilenden sollen ihn stets weiterdrehen. Nach jedem fünften Abendmahlsgast soll der Rand des Kelchs mit konzentriertem Alkohol gereinigt werden. Die Menge des Weines im Kelch wird jeweils so bemessen, dass er nur für eine Gruppe von etwa zehn Personen reicht. Vor dem erneuten Füllen wird der Kelch gut gereinigt. Aus: www.evangelisch.de Rheinische Kirche zieht Bilanz Projekt mit ehemaligen Zwangsarbeitern wird erfolgreich abgeschlossen Die Bilanz ist kurz und bündig. Das Begegnungs- und Versöhnungsprojekt mit ehemaligen ZwangsarbeiterInnen ist ein Erfolg. Sein Ziel, Verantwortung sichtbar wahrzunehmen und Schritte der Versöhnung einzuleiten, ist erreicht worden. Die mit dem Projekt verbundene Absicht, zivilgesellschaftliche Entwicklungen zu unterstützen, bleibt als Aufgabe, so Projektleiter Jörn-Erik Gutheil, Theologe und Landeskirchenrat i.r. Er betonte er, dass das Projekt zwar jetzt ende, die rheinische Kirche aber die ehemaligen Zwangsarbeite- rinnen weiterhin finanziell unterstütze. Als einzige evangelische Landeskirche hat die rheinische Kirche seit 2001 ein eigenes Begegnungs- und Versöhnungsprojekt mit ehemaligen ZwangsarbeiterInnen durchgeführt. Es umfasste kostenlose medizinische Hilfen, aber auch Projekte der Erinnerungskultur und des zivilgesellschaftlichen Engagements in Deutschland und in den Heimatländern der alt gewordenen Männer und Frauen. Neben der Zwangsarbeit in Einrichtungen von Kirche und Diakonie im Rheinland ging es dabei auch um die Zeit nach der Befreiung, die Rückkehr in die ukrainische Heimat und die Lebens- und Leidenswege in der ehemaligen Sowjetunion. Nach Hause zurückgekehrt, wurden die ehemaligen ZwangsarbeiterInnen und -arbeiter häufig der Kollaboration verdächtigt. Eine offizielle Anerkennung erhielten sie erst vor wenigen Jahren. Nähere Informationen: www.ekir.de/ ekir/33776_32069.php und www.ekir. de/ekir/38396_39965.php 21

Aus der EKD Anlehnen bei der Landjugendakademie Bei der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ulm präsentierte sich die Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen den Synodalen mit einem Stand. Besonders beliebt: die lebensgroße Kuh inklusive ihrer Innensitzbank. Die Landjugendakademie hat damit öffentlichkeitswirksam auf ihre bundesweite Fortbildungstätigkeit für Mitarbeitende in der Jugend- und Gemeindearbeit und auf ihre agrarpolitischen und landsoziologischen Fortbildungsangebote hingewiesen. Unter anderem gab es in der Kuh einen regen Austausch mit Margot Käßmann, der neuen EKD-Ratsvorsitzenden, und Präses Nikolaus Schneider, dem neuen stellvertretenden Ratsvorsitzenden. Auch Altpräses Manfred Kock nahm Platz. Schwerpunkte in den Gesprächen waren Fortbildungswünsche für die Zukunft. Hier ermunterten die Synodalen, insbesondere den Bereich Agrarpolitik und Landsoziologie in den Blick zu nehmen. Außerdem wurden die Bereiche Konziliarer Prozess/Nachhaltigkeit, Methoden/Management sowie theologisch/spirituelle Angebote angesprochen. Ökumenischer Kirchentag in München Auf Nachfrage zu Schwerpunkten zukünftiger Arbeit wurde die Jugendarbeit am häufigsten genannt, gefolgt von Seelsorge/Verkündigung, Diakonie und Kirchenmusik. Klar wurde auch, dass das Ehrenamt zunehmende Bedeutung bekommt. ekir.de Rund 100 000 Dauerteilnehmer werden zum zweiten Ökumenischen Kirchentag vom 12. bis 16. Mai 2010 in München erwartet. Auch in unserem Kirchenkreis soll es wieder eine Gruppenfahrt (Bahn/Bus) nach München geben. Interessierte können sich bereits jetzt bei Ilse Sonnentag (02681/80 08 84) melden. Sonnentag organisiert sowohl die Plätze in den Gemeinschaftsquartieren wie auch Privatquartiere für ältere Kirchentagsreisende. Der zweite ökumenische Kirchentag (der erste war 2003 in Berlin) steht unter dem Leitwort Damit ihr Hoffnung habt. In über 3000 Veranstaltungen soll darüber gesprochen werden, wie in unserer Zeit christliches Leben in der Welt und für die Welt gelingen kann. Neben der Suche nach Antworten auf drängende politische Fragen, kontroversen Diskussionen über die Zukunft der Erde und Schritte des Aufeinanderzugehens wird ein umfangreiches kulturelles Programm vorbereitet. 22

Menschen im Kirchenkreis Tafelarbeit gewürdigt Die Tafelarbeit, ihre Entwicklung und die ehrenamtliche Arbeit, die dahinter steckt, standen diesmal im Mittelpunkt des Neujahrsempfanges unseres Kirchenkreises am Montag nach dem ersten Advent. Superintendentin Andrea Aufderheide überreichte zum Abschluss des Neujahrsempfanges Vitamine und mehr an die Tafelmitarbeitenden im Kreis Altenkirchen: Stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Tafeln nahmen (v.l.) Christa Hillmer (Altenkirchen), Markus Aust (Betzdorf), Gerlinde Eschemann (Birnbach) und Franz-Josef Link (Wissen) das kleine Vitamin- und Dankeschön- Präsent entgegen. Nähere Informationen zum Ablauf des Neujahrsempfanges, die Rede von Gastreferent Nikolaus Schneider, Mitglied der Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe, u.a. finden Sie unter www. kirchenkreis-altenkirchen.de. Foto: Petra Stroh Dienstjubiläen in Altenkirchen gefeiert Es ist ein Geschenk mit solch erfahrenen und qualifizierten Mitarbeitenden zusammenarbeiten zu dürfen, freute sich Superintendentin Andrea Aufderheide bei der Ehrung von drei verdienten Mitarbeitenden anlässlich der Betriebsversammlung nach einem gemeinsamen Buß- und Bettags-Gottesdienst in Altenkirchen. Blumen, Geschenke und Urkunde gab es für Markus Deger, Horst Pitsch und Heike Koch. Markus Deger blickt auf 25 Jahre Zugehörigkeit zum Kirchenkreis-Team zurück. 1984 begann er seine Ausbildung im damaligen Rentamt und kehrte 1989 nach absolviertem Zivildienst wieder in den Kirchenkreis zurück, wo er seitdem in der Personalabteilung wirkt. Vor einigen Jahren hat er zusätzlich den Verwaltungslehrgang 1 erfolgreich abgeschlossen. Ebenfalls seit 25 Jahren ist Jugendreferent Horst Pitsch beim Kirchenkreis Altenkirchen aktiv. Er nimmt das Amt des Jugendreferenten wahr. 1984 schloss er zudem eine Aufbauausbildung für Diakonie und Gemeindehelfer ab, 1996 kam die Beauftragung zum Dienst an Wort und Sakrament hinzu. 2005 wurde er als Diakon ordiniert. Heike Koch als Mitarbeitende der Superintendentur des Kirchenkreises, gehört seit 20 Jahren zur Mitarbeiterschaft. Sie begann ihre Ausbildung 1989 als Bürokauffrau im Verwaltungsamt, arbeitete zunächst in der Personalabteilung und seit 1994 in der Superintendentur. Sie qualifizierte sich zusätzlich in beiden Verwaltungslehrgängen mit erfolgreichem Abschluss und managt seither den kreiskirchlichen Arbeitsbereich. 23

Kirchenkreisler unterwegs Betriebsausflug führte nach Wuppertal Nach Wuppertal führte diesmal der Betriebsauflug des Kirchenkreises. Auf dem Weg dorthin nutzte die Gruppe die Gelegenheit zu einer Werkbesichtigung der Firma Bayer in Leverkusen. Im Anschluss an einen informativen Rundgang nutzten einige Mitarbeitende noch die Chance, bei einem Quiz zu demonstrieren, was sie alles über die chemischen Hintergründe und Besonderheiten von Computern wissen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Wuppertaler Brauhaus gab es die besondere Gelegenheit die Synagoge in Wuppertal besichtigen zu können. Armando Thielen, ein ehemaliger evangelischer Pfarrer, der konvertiert ist, stellte die Synagogengemeinde, ihr Leben und Umfeld eindrucksvoll vor. A n g e s p r o - c h e n v o n diesem Kenn e n l e r n e n der jüdischen G e m e i n d e Wu p p e r t a l Obligatorisch bei den Ausflügen der Mitarbeitenden im Kirchenkreis ist die Frühstückspause mit Kaffee und Rosinenbrötchen. Da diesmal die Anreise zum Ausflugsziel nicht so weit war, wurde diese Pause sehr bald nach der Abfahrt eingelegt. Auf dem Rasthof Siegburg denn die meist ob seiner Nähe noch nie genutzt hatten wurde kräftig ausgeteilt... Ausgesprochen dankbar waren die Mitarbeitenden des Kirchenkreises für die Möglichkeit die Wuppertaler Synagoge besichtigen zu können. Armando Thielen nahm sich viel Zeit um alles zu erklären und ließ sich auch gerne mit Fragen löchern. Kunststoffe und PCs waren zwei Schw Ende der spannenden Ein- und Auss bewerbe in den Zweierteams entbrannt 24

Kirchenkreisler unterwegs Einmal komplett die rund 13 Kilometer lange Strecke der Wuppertaler Schwebebahn von der Endstation Oberbarmen bis zur Endstation Vohwinkel. nutzten einige die Gelegenheit am Abend dem Synagogengottesdienst beizuwohnen. Eine Stadtbesichtigung per Schwebebahn bot anschließend interessante Ein- und Überblicke der Stadt an der Wupper - garniert mit vielen Informationen durch eine engagierte Stadtführerin. Quasi schwebend lernten die Altenkirchener so die Gesamtstrecke der Schwebebahn kennen. In einem Sonderwagen leider nicht dem Salonwagen der Wuppertaler Schwebebahn genossen die Ausflügler eine Stadtrundfahrt von oben und ließen sich von der versierten Stadtführerin viel Interessantes über dieses Transportwesen, aber auch die Stadt erzählen. Fotos: Petra Stroh erpunktthema einer interessanten Werksführung bei BAYER in Leverkusen. Am ichten konnte man sich bei einem Quiz am und über Computer messen. Heiße Wetten... Fazit Wieder ein rundum gelungener Betriebsausflug, den das bewährte Team der Mitarbeitervertretung hervorragend vorbereitet und organisiert hat. Den peniblen Sicherheitsvorkehrungen und Listenerstellungen zum Buch der Synagoge begegnete ein MAV-Mitglied mit rheinischer Deutlichkeit: Also, wir sind zwei mehr, aber dafür drei weniger... Dass es bei so eindeutigen Infos keine Probleme bei der Einlass-Kontrolle gibt, versteht sich doch von selbst, oder??? 25

Aus den Gemeinden Ganz viel Grund zum Feiern Israel damals und heute Unterwegs im Land der Bibel Die Kirchengemeinde Altenkirchen (Pfarrer Raimund Brückner) bietet für 2010 (2. bis 12. Mai) eine Israel-Reise an, der sich Interessierte aus dem Kirchenkreis anschließen können. Israel damals und heute. Unterwegs im Land der Bibel, ist Titel der neunten Gemeindereise der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen nach Israel. MitfahrerInnen sind eingeladen dieses faszinierende Land mit seiner einzigartigen Geschichte und einer Landschaft von überraschender Vielfalt kennen lernen. Ein Land, in dem die Bibel lebendig wird und dessen Gruß ~Alv als Wunsch nach Frieden nach wie vor höchste Aktualität in sich birgt, unterstreicht Pfarrer Brückner. Folgende Kurzinfos bietet er zur elftägigen Rundreise auf biblischen Spuren durch das Heilige Land an: Per Lufthansa-Linienflug ab Köln/Bonn geht es nach Tel Aviv, Israels größte Stadt, gerade 100 Jahre alt geworden, sowie nach Latrun (Emmaus), Negev-Wüste mit Beer-Sheva und Ramon-Krater, Avdat-Nationalpark und zu einem orientalischen Wüsten-Abendessen bei Beduinen. Entlang des Toten Meeres, En Gedi, geht es durchs Jordantal nach Galiläa, zur Kreuzfahrerfestung Belvoir, auf die Golan- Höhen, zum See Genezareth mit Berg der Seligpreisungen, nach Tabgha, Kana, Nazareth, Haifa, Mittelmeerküste und nach Jerusalem (Altstadt, Zionsberg, Davidsstadt), Ausgrabungen versetzen uns 3000 Jahre zurück, Neustadt, Gedenkstätte des Holocaust Yad Vashem, Hadassah-Krankenhaus mit Chagall-Fenstern der 12 Stämme Israels, uvm. Kostenplanung: Übernachtungen (Halbpension in Doppelzimmern mit Dusche/WC oder Bad/WC): 1.470 pro Teilnehmer (bezieht sich auf 37 Teilnehmer, Staffelpreise- Näheres: Siehe Prospekt). Die Kirchengemeinde gewährt zudem einen Frühbucher- Rabatt ( 50 Euro) bei Anmeldungen bis 31. Dezember 2009. Ausführlichere Informationen/Prospekt/Anmeldung u.a. gibt es bei Pfarrer Raimund Brückner, der auch die Reise leitet (02681/6604) oder im Gemeindebüro (02681/8008-40). 25 Jahre Martin Luther Kirche Weitefeld und 40 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Friedewald wurden mit einem großen Fest gefeiert. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Festgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche...... danach gab es natürlich viele leckere Sachen zum Essen und zur Stärkung, denn ein buntes Programm für die ganze Familie rund um das Kirchenjahr sorg-te für Freude und Spannung bei den Festbesuchern...... und strahlendes Wetter gab das seinige zum Festerfolg dazu. Alle Beteiligte die vielen ehrenamtlichen HelferInnen, aber auch die BesucherInnen des Festes der Höhengemeinde zogen eine positive Bilanz des Doppeljubiläums. Alle Fotos: Gudrun Uhr 26

Portrait Paul Seifen aus Flammersfeld, 62 Jahre, verheiratet, zwei erwachsene Söhne; Leiter des Verwaltungsamtes in Altenkirchen Ich bin...... seit 35 Jahren beim Rentamt/Verwaltungsamt in Altenkirchen beschäftigt und seit vielen Jahren Leiter des Amtes. Seit der Konfirmandenzeit engagiere ich mich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde Flammersfeld, bin Mitglied im Erwachsenenbildungsausschuss des Kirchenkreises und im Vorstand des Erwachsenenbildungswerkes Rheinland-Süd. Was gefällt Ihnen an unserem Kirchenkreis? Die Überschaubarkeit und die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Was gefällt Ihnen an sich selbst? Meine Ruhe und Gelassenheit die Probleme anzugehen Worüber haben Sie zuletzt herzhaft gelacht? Bei einem Mittagessen über eine Geste meiner Frau (Loriot) Worüber haben Sie sich zuletzt am meisten geärgert? Über einen Windstoß beim Blätterfegen im Hof. Mit wem würden Sie gerne mal einen Tag/einen Monat tauschen? Mit einem Bootsführerscheininhaber für ein Motorboot auf dem Gardasee Wer hat Ihrer Meinung nach einen Orden verdient? Langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kirche. Was ist für Sie eine Versuchung? Schokolade in der Vorratskammer! Welche Ratschläge geben Sie Ihren Kindern? Nicht nur auf das Materielle sehen, sondern auch den Nächsten im Blick haben. Ihre Lieblingsstelle in der Bibel? Mein Konfirmationsspruch: Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. 2. Mose 14 Vers. 13 Was war markant an Ihrem Konfi-Unterricht? Der Einsatz bei der Durchführung der jährlichen Diakoniesammlungen Welches Projekt im Kirchenkreis würden Sie gerne beschleunigt wissen? Die regionale Zusammenarbeit der Kirchengemeinden. Was ist Ihr Lieblingslied im EG? Lied Nr. 295 Wohl denen die da wandeln (Ein Lied, welches wir vor vielen Jahren mal für einen Jugendgottesdienst eingeübt haben) Was können Sie am besten kochen? Kaffee und Eier Welche Träume/Pläne wollen Sie in den nächsten zwölf Monaten umsetzen? Mit meiner Frau im nächsten Jahr mehrere Radtouren unternehmen Wo hätten Sie gerne mehr Durchblick? In den beruflichen Tätigkeiten meiner Söhne 27