zu machen. Es war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort geboren worden. Ob sein Leben heute oder morgen oder nächste Woche zu Ende war, spielte keine Rolle. Für ihn nicht und auch nicht für jemand anderen.»verschwinde!«, rief der Mann noch einmal. Dann wies er seinen Kompagnon an, das Mädchen festzuhalten, und stand auf.»verschwinde von hier. Sofort!«Das Mädchen wurde langsam müde. Es keuchte und rang nach Luft, während es immer noch zu entkommen versuchte. Noch drei Minuten, und es würde nicht einmal mehr die Kraft haben, sich gegen das zu wehren, was die Männer mit ihm vorhatten. Vermutlich war es eine ganze Menge. Das Gesicht des Mannes, der jetzt auf al Fayed zukam, verschwand fast völlig hinter einem dichten Bart. Er brüllte wieder etwas, während seine Hand hinter seinem Rücken
verschwand, zweifellos, um eine Waffe zu ziehen. Al Fayed machte einen Schritt auf ihn zu, packte mit der Hand den Ellbogen des Mannes und hielt ihn so lange fest, bis er sein Messer hervorgezogen und es ihm durch den Bart hindurch in die Kehle gestoßen hatte. Als der Blick des Mannes nach unten ging und er zusah, wie das Messer zurückgezogen wurde und Blut auf seine Brust spritzte, war ihm nur Überraschung anzumerken. Darauf folgte ein kurzer Moment der Verwirrung, schließlich brach er zusammen. Das laute Keuchen des Mädchens ging in einen gellenden Schrei über, der den Mann, von dem es festgehalten wurde, darauf aufmerksam machte, dass al Fayed von hinten auf ihn zugerannt kam. Er war schneller, als er aussah, und es gelang ihm, sich zur Seite wegzurollen und eine altertümlich
aussehende, aber zweifellos funktionierende Pistole aus dem Gürtel zu ziehen. Al Fayed schleuderte das Messer, während er auf den Mann zurannte, in der Hoffnung, ihn auf diese Weise ablenken zu können. Zu seiner Überraschung hatte er auch jetzt wieder so unverschämt viel Glück wie bisher bei dieser Mission das Messer blieb in der Brust des Mannes stecken. Nicht tief genug, um ihn ernsthaft zu verletzen, aber es genügte, um die Kugel, die für al Fayed bestimmt war, in ein Haus auf der anderen Straßenseite einschlagen zu lassen. Der Mann lag immer noch auf den Knien, als sie zusammenprallten. Al Fayed warf sich nach rechts und kniff die Augen zusammen, um sich vor dem grellen Aufblitzen des Schießpulvers zu schützen. An seiner linken Schläfe zischte eine Kugel vorbei. Er ignorierte den Schmerz und das laute
Dröhnen in seinem Ohr, presste dem Mann die Hand aufs Gesicht und stieß seinen Kopf in den bedauerlicherweise weichen Staub der Straße. Da er an seine eigene Waffe nicht herankam, war er gezwungen, das Messer aus dem Brustbein des Mannes zu ziehen, was sich als erstaunlich schwierig herausstellte. Er hatte es fast schon freibekommen, als ihn ein brennender Schmerz im unteren Rücken fast bewegungslos werden ließ. Er kippte nach links und nutzte sein Körpergewicht, um noch ein letztes Mal an dem Messer zu ziehen. Es löste sich mit einem schmatzenden, knirschenden Geräusch aus dem Fleisch des Mannes, und al Fayed schwang es in einem unbeholfen wirkenden Bogen hinter sich, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Er erwischte das junge Mädchen an der Kehle, zwar nicht an der Halsschlagader, aber immerhin so tief, dass es das
blutverschmierte Messer, das es ihm in den Rücken gestoßen hatte, fallen ließ und seine kleinen Hände auf die klaffende Wunde presste. Sie kamen beide gleichzeitig auf dem Boden auf, und al Fayed nutzte den Schwung, um sich auf Hände und Knie herumzurollen. Als er jedoch aufzustehen versuchte, wollte ihm sein Körper nicht gehorchen. Er drehte langsam den Kopf und sah zu dem Mädchen hinüber, das heftig würgte. Aus seinem Mund spritzte Blut, das auf sein Gesicht zurückfiel. Die Szene wirkte wie ein unscharfer, leicht überbelichteter Kinofilm. Al Fayed hörte eine Bewegung hinter sich. Er konnte den Kopf gerade so weit drehen, dass er sah, wie der Mann unsicher aufstand und seine Waffe auf ihn richtete. Der Schuss war erstaunlich leise. Als er von der Kugel getroffen wurde, fiel er mit dem Gesicht