Glaukom Wie tropfe ich richtig? Leben mit dem Grünen Star
Glaukom Wie tropfe ich richtig? Herausgeber: BUNDESVERBAND AUGE e.v. Crellestraße 21 10827 Berlin Tel.: 0 30 / 8 23 24 44 Fax: 0 30 / 8 23 24 22 E-Mail: info@bundesverband-auge.de Autor: Dieter W. Staubitzer Druck: Bresler Medien GmbH, Erlangen, März 2013 Mit freundlicher Unterstützung von:
Das Wichtigste in Stichpunkten! Das Glaukom Die Ursache Die Folge Die Therapie Das Therapieziel Ihr Beitrag Augenerkrankung, die meist mit einem erhöhten Augeninnendruck einhergeht. Der Abfluß des Kammerwassers ist beeinträchtigt. Ein Glaukom beeinträchtigt mit der Zeit das Gesichtsfeld * ). Im schlimmsten Fall führt dies bis zur Erblindung. Augentropfen, Laserbehandlung oder Operation. Den Augeninnendruck senken. Lassen Sie regelmäßig Ihre Augen kontrollieren. Wenden Sie die Augentropfen wie verordnet an. * ) Ein Gesichtsfeld ist das, was Sie rundum sehen, wenn Sie geradeaus blicken. 1
Das Auge Das Auge ist Ihr wertvollstes Sinnesorgan. Kein anderes kann Ihnen so viele Eindrücke vermitteln. Das Auge ist ein kompliziertes Organ. Viele Komponenten müssen zusammenwirken, damit es seine Aufgabe erfüllen kann. Für uns besonders interessant sind die beiden Flüssigkeiten im Auge: das Kammerwasser und der Glaskörper. Das eine spielt bei der Entstehung eines Glaukoms eine wesentliche Rolle, das andere bei den Folgen. Kammerwasser Glaskörper Hornhaut Iris Sehnerv Linse Netzhaut 2
Der Glaskörper befindet sich hinter der Linse. Er besteht aus einer gelartigen, elastischen Masse, die die Netzhaut schützt und den Augapfel stabil hält. Vor der Linse strömt das dünnflüssige Kammerwasser. Es liefert die Nährstoffe für Hornhaut und Linse. Wie bei einem See besteht im gesunden Auge ein Gleichgewicht zwischen Zufluß und Abfluß des Kammerwassers. Dadurch bleibt der Druck im Augeninneren konstant. Kammerwasserabfluß Kammerwasserbildung 3
Was ist ein Glaukom? Ein Glaukom ist eine Augenerkrankung, die meist mit einem erhöhten Augeninnendruck einhergeht. Die Erhöhung wird durch eine Behinderung des Kammerwasserabflusses ausgelöst. Wie in einer verstopften Badewanne steigt der Flüssigkeitspegel kontinuierlich an, solange das Wasser ebenso kontinuierlich zufließt. Im Gegensatz zur Badewanne besitzt das Auge aber kein Überlaufventil. Im kranken Auge ist der Kammerwasserabfluß eingeschgränkt 4
Deshalb beginnt die erhöhte Flüssigkeitsmenge in den Augenkammern immer mehr gegen den Glaskörper zu drücken. Dieser gibt den Druck weiter auf die Netzhaut und besonders auf die Nervenfasern des Sehnervs. Mit der Zeit kann der erhöhte Augeninnendruck den Sehnerv schädigen und dadurch das Gesichtsfeld beeinträchtigen. Wird der erhöhte Augeninnendruck nicht behandelt, kann dies letztendlich sogar bis zur Erblindung führen. Der erhöhte Augeninnendruck schädigt auf Dauer den Sehnerv 5
Wie erkennen Sie ein Glaukom? In der Regel gar nicht. Das Glaukom ist zumindest im Anfangsstadium völlig schmerzfrei. Meistens bleibt es der Routineuntersuchung des Augenarztes vorbehalten, ein Glaukom zu diagnostizieren. Wird bei der Augendruckmessung ein erhöhter Wert gemessen, kann dies ein erstes Indiz für ein beginnendes Glaukom sein. Ihr Arzt wird dann eine Gesichtsfelduntersuchung durchführen. Er stellt fest, ob und wie weit Ihr Gesichtsfeld schon eingeschränkt ist. (siehe nebenstehende Abbildungen). Anschließend wird der Augenhintergrund untersucht, besonders die Sehnerven-Austrittsstelle. Zudem betrachtet er den Winkel zwischen Hornhaut und Iris (der Ort, an dem das Kammerwasser abfließt). 6
Normales Gesichtsfeld Leichtes Glaukom Gesichtsfeldausfall Schweres Glaukom Völlig anders sieht es mit einem Glaukomanfall aus. Er äußert sich in Schleiersehen, tränenden, roten Augen, Kopfschmerzen, und plötzlicher starker Übelkeit. Ein Patient mit diesen Symptomen muß sofort zum Augenarzt oder in die Augenklinik gebracht werden. Ein nicht behandelter Glaukomanfall kann sehr rasch zur Erblindung führen. 7
Was verursacht ein Glaukom? Ein Glaukom kann bei Menschen jeden Alters auftreten. Typische Risikofaktoren sind: erhöhter Augeninnendruck, großer Sehnerv, Hautfarbe, Alter, bekanntes Glaukom in der Familie, Kurzsichtigkeit. Die eigentliche Ursache des Offenwinkel-Glaukoms ist nicht bekannt. Häufig genannte Gründe wie zuviel Lesen Lesen bei schlechtem Licht falsche Ernährung oder das Tragen von Kontaktlinsen haben nichts mit der Entstehung eines Glaukoms zu tun. 8
Wie wird das Glaukom behandelt? Ihr Arzt wird Ihnen Augentropfen verschreiben. Sie senken den Augeninnendruck. Die Wirkweise der Medikamente ist jedoch recht unterschiedlich: Die einen hemmen die Kammerwasserbildung, andere versuchen die Abflußwege zu erweitern. Neue Medikamente lassen das überschüssige Kammerwasser über Nebenwege abfließen. Senken die Augentropfen den Druck nicht mehr ausreichend, stehen alternative Therapien zur Verfügung, wie z. B. Laserbehandlungen und Operationen. 9
Was können Sie tun? Sie sollten unbedingt regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrem Arzt vereinbaren, damit Ihr Augeninnendruck überwacht werden kann. Dies ist deshalb so wichig, weil das Glaukom sich verschlimmern kann, ohne daß Sie etwas davon bemerken. Sprechen Sie mit Ihren Verwandten und Bekannten über Ihre Erkrankung. Auch für sie ist eine regelmäßige Augenuntersuchung von großem Nutzen. Nehmen Sie sich vor allem täglich genug Zeit, um die verordneten Medikamente gewissenhaft einzuträufeln. Müssen Sie mehrere Augentropfen anwenden, lassen Sie zwischen den einzelnen Anwendungen mindestens 5 Minuten vergehen. Solange braucht der Bindehautsack, um das Medikament zu verteilen. Erst dann kann er das nächtste Medikament aufnehmen. 10
Tropfhinweise Tropfzeiten genau einhalten immer zur gleichen Zeit tropfen immer nur einen Tropfen einträufeln nach dem Tropfen nicht die Lider zukneifen, sonst geht zuviel Wirkstoff verloren nach dem Tropfen für 1 2 Minuten den Tränen- Nasengang zuhalten; damit erhöht sich die Wirkkonzentration im Auge nicht auf die Hornhaut, sondern in den Bindehautsack träufeln nicht zu stark am Unterlid ziehen, sonst fließt zuviel Wirkstoff ungenutzt ab 11
Wie kommen andere Betroffene mit dem Glaukom zurecht? Die meisten sehr gut. Es ist verständlich, daß Ihnen die Diagnose Glaukom Sorgen macht. Es wird Sie aber beruhigen, daß die meisten Betroffenen sehr gut gelernt haben, damit umzugehen. Auch mit einem Glaukom können Sie Ihren Alltagsaktivitäten und Ihren Zukunftsplänen wie bisher treu bleiben. Wichtig für Sie ist: Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig vom Augenarzt überprüfen und nehmen Sie die verordneten Medikamente gewissenhaft ein. 12
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