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Essay zur Vorlesung: Resilienz in der Schule oder Erfolg wider Erwarten. Chancen und Grenzen eines modernen Wunderbegriffs PD Dr. phil. Wassilis Kassis Resilienz anhand eines konkreten Beispiels Philosophisch-historische Fakultät BA Gesellschaftswissenschaften Universität Basel Sommersemester 2007

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... i 1 Einführung des Begriffs Resilienz... 1 2 Betrachtung der Resilienztheorie anhand eines konkreten Beispiels... 1 2.1 Das konkrete Beispiel... 1 2.2 Risikofaktoren... 2 2.3 Schutzfaktoren... 3 2.4 Fazit... 4 3 Schlussgedanken... 4 4 Literatur... 5 i

1 Einführung des Begriffs Resilienz Der Begriff Resilienz wird in der deutschen Sprache am ehesten mit Elastizität oder Unverwüstlichkeit gleichgesetzt. Im Eigentlichen geht es darum, dass etwas oder jemand gedeihen kann, obwohl widrige Umstände vorherrschen. Resilienz kann in verschiedenen Fachbereichen beobachtet werden. So wird in der Physik ein Stoff als resilient bezeichnet, wenn er nach einer Belastung wieder in den Ausgangszustand zurückkehrt. In der Psychologie bedeutet resilient sein, seelische Widerstandskraft zu haben. Wenn jemand Lebenskrisen, Armut, unvorhersehbare Ereignisse und ähnliches ohne spätere Folgen übersteht, kann er als resilient bezeichnet werden. Dasselbe gilt auch in der Medizin, wo die physische Widerstandskraft nach schweren Krankheiten beobachtet wird. Der Begriff der Resilienz wird seit einiger Zeit auch in der Pädagogik und die Soziologie angewendet. In diesen beiden Disziplinen werden nicht mehr nur Einzelpersonen in Betracht gezogen, sondern es werden ganze Bevölkerungsgruppen und Gesellschaften untersucht. Ein Beispiel für eine resiliente Bevölkerungsgruppe ist die Mittelschicht während der Grossen Wirtschafts- Depression in den USA 1929 1949 (siehe Elder, Glen H. (1974): Children of the Great Depression). In der Resilienzforschung geht es nun um die Frage, warum Jemand etwas ertragen kann und Jemand anderes nicht. 2 Betrachtung der Resilienztheorie anhand eines konkreten Beispiels Als Beispiel wird eine Familiensituation beschrieben, in welcher sich ein Kind resilient zu entwickeln scheint. Die Situation wird anhand der erlernten Theorie analysiert und überlegt, inwiefern die Resilienztheorie in diesem Beispiel einen Einfluss haben könnte. 2.1 Das konkrete Beispiel Ein im Jahr 1993 geborenes Mädchen, welches eine zwei Jahre ältere Schwester und einen drei Jahre jüngeren Bruder hat, erlebte eigentlich eine ruhige Kindheit. Die familiären Verhältnisse waren jedoch nicht so optimal. Die finanziellen Mittel waren begrenzt, was zur Folge hatte, dass der Vater sehr viel arbeiten musste und einige Tage von der Familie getrennt war. Als Konsequenz folgte ein Umzug in ein völlig anderes Gebiet, was eine neue Einordnung in die soziale Welt mit sich zog. Das junge Mädchen besuchte an ihrem neuen Wohnort noch einmal dieselbe 1

Klasse, da sie vorher nur knapp in die zweite Primarklasse promoviert wurde. Nach kurzer Zeit wurde dem zielstrebigen Familienvater seine Arbeitsstelle ohne weitere Gründe fristlos gekündigt. Daraufhin erlitt er psychische Erkrankungen, welche sich als sehr lang anhaltend erwiesen. Dies bedeutete, dass die ganze Familiensituation auf den Kopf gestellt wurde. Der Mann war nicht mehr arbeitsfähig und musste sich in Therapie begeben, während die Ehefrau ihrerseits nun Geld verdienen musste. Dieser Umstand bedeutete, dass die Kinder im Alter von 7, 10 und 12 Jahren sehr häufig auf sich selbst angewiesen waren. Es begann eine sehr schwierige Zeit. Die kindliche Entwicklung konnte nicht mehr im gewohnten Masse voranschreiten, da von den Kindern erwartet wurde, dass sie Arbeiten für Erwachsene übernahmen. Die Mutter, welche immer als Vertrauens- und Ansprechperson galt, war tagsüber nicht mehr zu Hause und der Vater war nur sehr gering belastbar. Notwendigerweise musste die mittlere Tochter eine Bezugsperson ausserhalb der Familie suchen. Genau in dieser Zeit setzte auch die Pubertät ein. Sie musste mit vielen unterschiedlichen Situationen klar kommen und sich auf diverse Sachen konzentrieren. So waren gute Leistungen in der Schule gefragt und auch im Sport setzte sich das Kind selber hohe Anforderungen an sich. Zudem mussten auch häusliche Arbeiten erledigt werden. Die Tochter schien aber in dieser Situation den Überblick zu bewahren und konnte alles unter einen Hut bringen. Mehr sogar. Sie erzielte in einer Ballett-Prüfung als Erste Tänzerin in der Schweiz die maximale Punktzahl. Dem Kind schien die Situation schon fast gut zu tun. Welche Gründe könnten dahinter stecken? Welche Risiko- und Schutzfaktoren sind zu beachten? 2.2 Risikofaktoren Als Risikofaktoren werden Umstände bezeichnet, welche eine Bedrohung für die kindliche Entwicklung darstellen. Als mögliche Faktoren gelten Armut, extreme Stressbedingungen, Geburtskomplikationen, das Bildungsniveau, junge Elternschaft, Trennung / Scheidung und traumatische Erlebnisse wie Tod, Katastrophen oder Gewalt. Mindestens zwei dieser Risikofaktoren betreffen das 14-Jährige Kind vollkommen. Zum Einen lebt die Familie von begrenzten finanziellen Mitteln. Man kann zwar nicht von extremer Armut sprechen, jedoch kann sich diese Lage auf das Verhalten der Tochter auswirken. Zum Anderen ist die Tochter extremen Stressbedingungen ausgesetzt. Häusliche Tätigkeiten, Schule und Sport müssen unter einen Hut gebracht werden, und zwar zu jeder Zeit. Egal ob die Mutter zu Hause ist und auch bei jeder Stimmungslage des Vaters. Für ein Kind ist es nicht immer einfach eine solche Situation einzuschätzen und mit ihr klar zu kommen. 2

2.3 Schutzfaktoren Schutzfaktoren werden auch als Resilienzfakoren bezeichnet. Je mehr dieser Faktoren erfüllt werden, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit der Resilienz. Im oben genannten Beispiel sind sieben solche Faktoren zu finden: Als erstes handelt es sich bei der untersuchten Person um ein Mädchen. Bei Mädchen ist die Wahrscheinlichkeit resilient zu sein grösser als bei Jungen. Ein wesentlicher Schutzfaktor im Leben der jetzt 14 Jährigen Tochter ist möglicherweise die tiefe Bindung zur Mutter, welche in den ersten Jahren der Kindheit entstanden ist. Die Mutter war stets an der Seite der Kinder und behandelte sie immer sehr offen. Ihr Erziehungsstil war stets von Wertschätzung und Respekt dem Kind gegenüber geprägt. Offenheit und Ehrlichkeit stehen an erster Stelle und ebenso wichtig waren auch die klaren Regeln, welche aufgestellt wurden. Diese Bindung wurde zwar durch die Veränderung in der Familie etwas gelockert, der Erziehungsstil hat das Kind jedoch geprägt. In den darauffolgenden Jahren stellt sich ihre ältere Schwester als ein weiterer wichtiger Schutzfaktor heraus. Diese war bei Problemen und Sorgen jeglicher Art immer zur Stelle und war somit zusätzlich eine wichtige Bezugsperson. In der Jugendzeit stellte sie sich als sehr sozial heraus. Mit einem offenen und sehr fröhlichen Charakter konnte sie sich in vielen Situationen gut einfügen. Die aufgeweckte, junge Dame war ebenfalls stets optimistisch gestimmt und bewies einen gesunden Menschenverstand. Probleme versuchte sie zuerst selbst zu lösen, aber sie war sich auch nicht zu schade um Hilfe zu bitten. Die Familie versuchte stets ihren Vater und Ehemann in seiner schwierigen Situation zu unterstützen. Es wurde ein Familienrat gebildet, in welchem Probleme und Anliegen publik gemacht und diskutiert werden konnten. Diese offene Kommunikation stellte sich als sehr wichtig für den familiären Zusammenhalt heraus. Als weiterer Schutzfaktor ist die Religion zu nennen. Über sehr lange Zeit wurde vor gemeinsamen Mahlzeiten ein Gebet gesprochen. Daneben betätigte sich die mittlere Tochter während vier Jahren als Ministrantin in der Kirche. Der Aspekt des Glaubens an etwas und der Disziplin ist hier ein wesentlicher Faktor für die Resilienz. Als ein weiterer, letzter Schutzfaktor erwies sich die sehr tiefe, freundschaftliche Beziehung zu ihrer Freundin, mit welcher sie sehr viel Zeit verbringt. Zwischen diesen Beiden herrscht ein sehr grosses Vertrauen. 3

2.4 Fazit An diesem Beispiel zeigt sich ein gutes Verhältnis der Risiko- und der Schutzfaktoren. Die 14- jährige Tochter ist nur von zwei bis drei Risikofaktoren belastet, während sie von mehr als doppelt so vielen Schutzfaktoren profitieren kann. Die Grundlage für ein resilientes Verhalten ist also in diesem Fall sehr gut. Durch die Erziehung und Erfahrungen über die Jahre hinweg hat sich eine Persönlichkeit gebildet, welche es dem Kind ermöglicht, sich in der jetzigen Lebenssituation trotz widriger Umstände sehr gut weiterzuentwickeln und im Leben zurechtzufinden. Dies heisst jedoch nicht, dass sie jetzt lebenslänglich resilient ist. Resilienz kann sich auf eine gewisse Zeitspanne oder Lebensabschnitt beziehen, in welchem die Risiko- und die Schutzfaktoren in einem guten Verhältnis zueinander befinden. Diese Faktoren sind jedoch veränderlich und somit auch die Resilienz einer Person. Ziel muss es sein möglichst keine vorherrschenden Risikofaktoren zu haben. Je mehr Schutzfaktoren daneben vorhanden sind, desto besser für das Individuum. Denn eine hohe Anzahl von Schutzfaktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine allfällige, resiliente Entwicklung. Aus der Sicht der Eltern ist also darauf zu achten, dass die Kinder eine gute Erziehung geniessen und in einem stabilen Umfeld aufwachsen. Die Eltern-Kind- Beziehung und das soziale Umfeld sind von elementarer Bedeutung. 3 Schlussgedanken Abschliessend einige Gedanken, welche während der Arbeit mit dem Thema der Resilienz aufgetaucht sind. Resilienz spielt nicht nur in der Schule eine immer wichtiger werdende Rolle. Auch in anderen soziologischen und pädagogischen Themenbereichen wird vermehrt von Resilienz gesprochen. Diese sehr komplexe Thematik setzt einiges Wissen und viel empirische Forschung voraus. Das Ergebnis ist jedoch erstaunlich. Es wird klar, dass die Erziehung und das Umfeld sehr wohl eine Rolle für die Entwicklung eines Kindes spielen können, jedoch sind nicht nur diese Faktoren von Bedeutung. Risiko- und Schutzfaktoren haben ebenfalls einen beträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Schlechte Umstände und Lebensphasen müssen nicht zwingend schlecht für ein Individuum sein. Es gibt Personen, welche an einer schwierigen Situation wachsen und für sich Lehren daraus ziehen können. Vor allem im Kindesalter muss eine solche Entwicklung unterstützt werden. Erwachsene Personen müssen sich ihrer Verantwortung gegenüber den Kindern bewusst werden, denn sie haben einen wesentlichen Einfluss auf die Erziehung und das Umfeld der Kinder. 4

4 Literatur Bohn, Irina (Hrsg.): Resilienz Was Kinder aus armen Familien stark macht. Dokumentation der Fachtagung, Frankfurt am Main, 13.9.2005. (http://iss.active-elements.de/fileadmin/user_upload/pdfs/doku_ft_resilienz_2006_09.pdf) http://www.resilienz.de (Stand: 10.7.2007) 5