Generation Biomasse. Wie geht es weiter?
Biomasse mit anderen Augen sehen. 3
Teller oder Tank? Ich kann das nicht mehr hören. Denn wir müssen doch beides hin kriegen. 6,6 Milliarden Menschen müssen täglich satt werden. Und wir müssen auch zukünftig genügend Energie zur Verfügung haben. Was heißt das für meinen Betrieb? 4
Teller und Tank: Es geht schon los. Große, internationale Energieunternehmen und bedeutende Automobilhersteller verbünden sich mit jungen Technologieunternehmen, um Verfahren zur Herstellung von Energie aus Biomasse großtechnisch zu realisieren. Sie rechnen mit Rohstoffen von unseren Feldern. Und sie kalkulieren nach den Regeln der Energiewirtschaft. Also neue Spieler und neue Spielregeln. Die neue Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen gibt unseren Landwirten neue Möglichkeiten. Weit über die Erzeugung von Nahrungsmitteln hinaus. Für CLAAS gilt eindeutig der Grundsatz: Teller und Tank. Beides vom selben Hektar. Alle Verfahren der Ernte, der Logistik und der Landnutzung werden bei CLAAS nach diesem Grundsatz weiterentwickelt. Die Nutzung von Biomasse für Bioenergie wird uns mit neuen Pflanzenarten und Anbaumethoden bereichern. Wir stehen am Anfang einer neuen Vielfalt.
Zauberkohle aus dem Dampfkochtopf. Stroh, Holz, feuchtes Gras oder Laub über Nacht in Kohle umwandeln. Mit einem Verfahren, das nur zu Beginn Heizenergie benötigt, danach aber Prozesswärme erzeugt, die genutzt werden kann. Was die Natur in 50 Millionen Jahren schafft, gelingt diesem Verfahren über Nacht: Die Umwandlung von Biomasse aller Art in Kohle. Kohle in Pulverform dieser Rohstoff ist nicht nur Ausgangsstoff für eine Fülle von Anwendungen, sondern auch pure Energie für Anwendungstechniker aus allen Bereichen der Industrie. Und das Material für dies alles stammt aus unseren Wäldern und Feldern. Zauberkohle ist auch für CLAAS eine begeisternde Herausforderung. Wir wollen auch im Forst und in forstnahen Bereichen Biomasse ernten, um sie für Prozesse wie die hydrothermale Carbonisierung bereit zustellen. Schon jetzt bewährt sich unser XERION im harten Forsteinsatz. Unser JAGUAR häckselt Kurzumtriebsplantagen. Und auch hier gilt: Wir stehen erst am Anfang.
Wir haben bei unserer Forstbewirtschaftung bisher immer nur an den Stamm gedacht. Der Rest blieb im Wald. Wie lange wollen wir uns das leisten? Wie lange können wir uns das leisten? Ich würde aus Restholz gerne mehr machen als nur Kompost und Brennholz. 7
Ich habe gelesen, dass allein in Deutschland pro Jahr 2 Millionen Tonnen Orangenschalen anfallen. Wie viel Bioabfall muss es dann insgesamt geben? Was passiert eigentlich damit? Da ist doch Energie drin!
Orangenschaum als Dämmstoff so gut wie Styropor? Aus den ätherischen Ölen der Orangenschale lässt sich ein neuer Kunststoff mit sehr guten Materialeigenschaften entwickeln. Limonenmoleküle, hauptsächlich bestehend aus Kohlenstoff, werden mit Kohlendioxid versetzt und schäumen zu einem Kunststoff auf, der dem Styropor sehr ähnlich ist. Nicht nur der nachwachsende Rohstoff Limonen und die Verwendung des Treibhausgases CO 2 machen diese Entwicklung interessant, sondern auch der hohe praktische Nutzwert als Dämmstoff. Wir sind nicht im Orangengeschäft, aber landwirtschaftliche Reststoffe fallen bei unseren Kunden in großen Mengen an. Die Entwicklung der Technologien im Rahmen von Bioenergie macht aus Resten Ausgangsstoffe für neue, sinnvolle Verwendungen. In unsere Maschinen und Erntesysteme integrieren wir zunehmend die Sammlung, Aufbereitung und Logistik dieser wertvollen Ausgangsstoffe.
Potenzial ohne Ende auf den zweiten Blick. Die landwirtschaftliche Nutzfläche der Erde ist begrenzt. So heißt es immer. Und für den Anbau von Nahrungsmitteln stimmt das sicher. Nicht aber für Biomasse, die für energetische oder stoffliche Verwendung eingesetzt werden kann. Weltweit sind Millionen Hektar dicht bewachsener Flächen vorhanden, die bei aller Verantwortung für Flora und Fauna und unter Berücksichtigung höchster Umweltschonung nutzbar gemacht werden können. Die Frage ist nur: wie? Das ist Ernte mit einem großen Horizont. Weil wir bei CLAAS Biomasse mit anderen Augen sehen, wollen wir aus Möglichkeiten Machbares entwickeln. Wenn wir in solchen Dimensionen denken, muss es uns gelingen, jeweils vor Ort die höchste Energiedichte zu erzielen. Dafür brauchen wir Maschinen und Systemlösungen für maximalen Energieertrag bei minimalem Transportaufwand.
In meinem letzten Urlaub in Schweden bin ich durch tausende Hektar Sumpfgebiete gefahren. Eindrucksvolle, vitale Ökosysteme, aber eben auch ungenutztes Brachland, Biomasse in Hülle und Fülle. Jetzt müsste mein Feldhäcksler nur noch schwimmen lernen, dann hätte ich ne Idee 11
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