Schattig stehende, noch etwas grünere Pflanze von A. olivieri

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Transkript:

Schattig stehende, noch etwas grünere Pflanze von A. olivieri Von Raupen befressene, schon vergilbte Pflanze von A.olivieri

Erwachsene Raupe von Z. louristana westlich von Khorramabad Dann gingen wir zum Auto zurück und fuhren noch knapp eine halbe Stunde weiter in Richtung Khorramabad. An einem Rastplatz in einem Eukalyptushain nahe dem Fluss machten wir Rast, denn inzwischen war es schon fast 15.00 Uhr und höchste Zeit zu einem, spartanischen Picknick. Picknick im Eukalyptushain vor Khorramabad Für die Gegend um Khorramabad typische Landschaft Danach reisten wir ohne Pause weiter bis Delijan, vorbei an schneebedeckten, über 4000m hohen Gebirgen (Oshtoran Kuh, 4328m).

Bei Dorud kamen wir am über 4000m hohen Oshtoran Kuh vorbei. Nach Khomeyn begleiteten uns auf beiden Seiten der Straße große Flächen mit den schon auf der Hinfahrt nach Eslamabad gesehenen schönen Iris. Wir hatten aber keine Zeit anzuhalten, denn es ging schon auf 19.00 Uhr zu, und wir mussten unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit bei Delijan noch frisches Futter für unsere Raupen holen, denn unterwegs waren die Väschen mit dem Schnittfutter immer wieder umgefallen, und das Futter sah nicht mehr gut aus. Auch die Filmdöschen in den Schachteln mit den Raupen waren teilweise ausgelaufen, sodass die Raupen auf welkem Futter im Nassen saßen. Gerade noch mit dem letzten Tageslicht erreichten wir gegen 20.00 Uhr den Biotop, und schnitten beim Schein einer Taschenlampe das Futter ab. Dann fuhren wir schnell in unser schon bekanntes Quartier, legten die Raupen trocken, aßen anschließend in unserem gewohnten Lokal den gewohnten Hähnchen- Kebab mit Reis und kuschelten uns - inzwischen war es 24.00 Uhr geworden - in unsere schon bekannten, unbequemen Betten. Freitag, 15.05.09 Noch einmal im bekannten Biotop; Wetter sonnig, kaum Wind, sehr warm. Heute ließen wir es gemütlich angehen: Frühstück um 9.00 Uhr (Eigenbau von unserem Begleiter mit 2 Spiegeleiern, Käse, Fladenbrot und Tee), gegen 10.30 Uhr Abfahrt in den Biotop. Heute wollten wir noch einmal fotografieren und beobachten. Wir ließen uns wieder an den Fuß der Berge bringen und stiegen zusammen mit Mostafa zu dem bekannten Biotop hoch. Als wir an die ersten Felsen kamen, konnte ich gleich zwei interessante Aufnahmen machen: an einer von der Sonne beschienenen Felswand sonnte sich eine große, ca. 35 cm lange Eidechse. Da sie sich erst aufwärmte, konnte ich sie gut fotografieren. Nicht weit davon stand eine Nebelkrähe (Corvus cornix), die hier im Osten heller grau ist, als bei uns.

An einer besonnten Felswand saß eine große Eidechse Eine Nebelkrähe, Corvus cornix Dann gingen wir zum Beginn der Schlucht und folgten dieser noch weiter in die Berge hinauf als am 11.05., um zu sehen, wie weit das Vorkommen von Z. louristana hinaufreicht. Mostafa trennte sich am Beginn der Schlucht von uns. Er wollte allein mit dem Auto in die Berge über der Schlucht hinauf fahren, um auch dort die Gegend zu erkunden. Wir verabredeten uns für 15.00 Uhr beim Auto. Es war mühsam, dem ausgetrockneten Bachlauf zu folgen, weil immer wieder gemauerte Schwellen zu überwinden waren. In der Schlucht Dazu brannte die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel, und kaum ein Lüftchen regte sich in der engen Schlucht. Wir kamen bis auf 2000m Höhe und fanden immer wieder Aristolochia-Pflanzen, aber selten mehr als 5 an einer Stelle. Nur zweimal sahen wir größere Bestände von bis zu 15 Stück, vor allem in Schuttkegeln. Manche hatten viele Blüten. Auch Raupen von Z. louristana waren überall anzutreffen, hauptsächlich an sonnigen Stellen in Südostlage. Hier oben fanden wir mehr Raupen von der hellen Variante. Wir nahmen auch davon eine ganze Anzahl mit.

Immer wieder fanden wir Pflanzen von A. olivieri, viele auch mit Blüten oder mit Blüten und Raupen Auch hier saßen immer wieder viele Raupen in verschiedenen Entwicklungsstufen an einer Pflanze. Aber in der Nähe waren dann auch wieder andere Pflanzen, die kaum oder gar nicht besetzt waren. Falter von Z. louristana waren nur ganz wenige zu sehen, sehr vereinzelt Männchen und kein einziges Weibchen. Es flogen auch fast keine anderen Schmetterlinge. Als Mittagessen gab es heute einige Kekse und gesalzene Pistazien, die ich vorsorglich mitgenommen hatte, dazu Wasser aus der Flasche. Danach mussten wir wieder umkehren, weil es schon nach 14.00 Uhr war, und um 15.00 Uhr wollten wir ja beim Auto sein. Die Schlucht setzt sich noch weiter in die Berge fort, und es gibt keinen Grund daran zu zweifeln, dass das Habitat von Z. louristana noch höher in die Schlucht hinaufreicht. Als wir um 15.00 Uhr zum Treffpunkt kamen, war unser Fahrer schon da. Er hatte nichts Interessantes entdeckt. Wir ließen uns ins Hotel bringen und blieben dort bis zum Abend. Die Zeit verbrachten wir mit dem Beobachten unserer Raupen und mit Lesen. Nach dem Abendessen (Hähnchen-Kebab, Reis, Fladen, Airan) gingen wir bald ins Bett. Ich las noch ein wenig und machte dann das Licht aus. Auch heute konnte ich wieder viele interessante Pflanzen fotografieren. Hier nur zwei davon:

Papaver tenuifolium (Mohn) Hymenocrater yazdianus in rot Hymenocrater yazdianus in blau Coronilla sp. (Leguminosae) Eine weitere Art aus der Familie der Leguminosae Onosma cassium

Eine sehr schöne Art der Gattung Astragalus aus der Familie der Leguminosae Glaucium elegans Samstag, 16.05.09 Rückflug, Wetter schön, sonnig mit Wolken, aber warm und kaum Wind. Heute fliegen wir zurück, aber erst in der Nacht. Nach einem späten Frühstück (2 Spiegeleier, Joghurt, Käse, Gurkenscheiben, Fladenbrot und Tee) fuhren wir gegen 9.30 Uhr noch einmal in den Biotop von Z. louristana. Wir folgten der Schlucht bis dahin, wo wir gestern umgekehrt waren, um alles ein letztes Mal zu genießen. Ich setzte noch eine ganze Anzahl Raupen im Habitat wieder aus, denn ich hatte in der Begeisterung zu viele eingesammelt. Auf dem Rückweg pflückten wir noch je eine große Plastiktüte voll Zweige von A. olivieri, um das Futter mit nach Deutschland zu nehmen. Zu Hause werden wir die Stängel in große Plastikschachteln legen und diese im Kühlschrank deponieren. Mit diesem Futter wollen wir die Raupen bis zur Verpuppung füttern. Am Nachmittag gingen wir ein letztes Mal essen (Hähnchen-Kebab,..). Anschließend packten wir und machten unsere Raupen reisefertig. Sie kamen in verschlossene Eisschachteln und bekamen so viel

abgeschnittenes Futter, dass sie unterwegs keinen Mangel leiden. Diese Schachteln deponierte ich im Rucksack, den ich als Handgepäck mit in den Passagierraum des Flugzeuges nahm. Gegen 20.00 Uhr fuhren wir zum Flughafen in Teheran, wo wir kurz nach 24.00 Uhr ankamen. Das Flugzeug ging aber erst um 4.30 Uhr, zunächst bis Istanbul, wo wir um 6.00 Uhr ankamen, und von wo wir um 7.00 Uhr nach München abflogen; Ankunft dort gegen 9.00 Uhr. Damit war die diesjährige Sammelreise zu Ende. Sie hatte uns wieder viele schöne und unvergessliche Erlebnisse gebracht. Gott sei Dank waren wir schon im Mai im Iran, denn 2 Monate später, nach den Wahlen im Iran, wäre diese Fahrt wahrscheinlich nicht mehr möglich gewesen. Uns hat es im Iran sehr gut gefallen, und wir hatten uns vorgenommen, gleich im nächsten Jahr wieder dorthin zu reisen, diesmal etwas später im Jahr in die hohen Berge des Demavand, nördlich von Teheran. Aber ich fürchte, damit wird es wohl in nächster Zeit wegen der angespannten politischen Lage nichts werden. Der Verfasser im Habitat von Z. louristana im Iran

Nachtrag: Zu Hause züchteten wir die Raupen mit den abgeschnittenen Zweigen von A. olivieri ohne Probleme zu Ende, denn das Futter hielt sich im Kühlschrank noch über 3 Wochen für die Raupen genießbar. Im nächsten Jahr (2010) schlüpften daraus voll entwickelte große Männchen und Weibchen, nicht eine Puppe war parasitiert. Nur einige Raupen, die erst zu Hause aus mitgebrachten Eiern geschlüpft waren, mussten zum Schluss stark vergilbte Blätter fressen. Von ihnen erhielt ich sehr kleine Puppen, die im nächsten Jahr normal entwickelte, aber sehr kleine Männchen und Weibchen entließen. 2010 schlüpfte nur etwa die Hälfte aller Puppen. Ich hoffe, dass der Rest 2011 schlüpfen wird. Sie sehen jedenfalls noch vital aus. Oben Männchen, unten Weibchen von Z. louristana e.l. (A. Mai 2009) Iran, Zagros, Umg. Delijan, ca. 1950m (geschlüpft 14.04.2010)