Frohes Fest und ein gutes neues Jahr! ARBEITERWOHLFAHRT IN DORTMUND NR.35



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Transkript:

ARBEITERWOHLFAHRT IN DORTMUND NR.35 4/2008 90 Cent Vom Sozialen lernen Die Krise als Chance Das neue Jahr bringt die Krise? Um ihr zu begegnen, sind neue gesellschaftliche Modelle gefragt. Das Soziale kann an Bedeutung gewinnen, weil der neoliberale Egoismus ausgedient hat. Wenn die Gesellschaft aus dem Katzenjammer nach der Krise aufwacht, wird sie sich neuen sozialen Modellen und Werten zuwenden müssen, wie sie die Arbeiterwohlfahrt seit 90 Jahren vertritt. Die Arbeiterwohlfahrt in Dortmund hat gelernt, diese Werte unter erschwerten Bedingungen umzusetzen, etwa wenn Träger ihre Bedingungen ändern, Vergaberichtlinien eindeutig unfair sind und die Schere zwischen steigenden Kosten und finanziellen Mitteln weiter aufgeht. Unter dem Druck haben wir zukunftsweisende Arbeitsformen etabliert. Kooperation, Nachhaltigkeit, Prävention, Integration, Niedrigschwelligkeit und Vertrauen prägen unsere Arbeit. Die Anpassung an neue Herausforderungen geht nicht ohne Probleme vonstatten. Doch es besteht kein Zweifel daran, dass der eingeschlagene Weg unvermeidlich ist. ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG: Die dobeq feierte ihr 10-jähriges Bestehen und alle kamen zum Gratulieren (v.l.) Bürgermeisterin Birgit Jörder, dobeq-geschäftsführer Heinz Feuerborn, die AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger, Stefan Kulozik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, dobeq-betriebsleiter Rainer Goepfert und Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der ARGE Dortmund. (Berichte und Fotos Seite 4) In dieser Ausgabe Editorial... 2 Öko-Profit... 2 Thema: Erziehungshilfen... 3 10 Jahre dobeq... 4 Porträt Dominik Augustin... 5 Porträt Ursula Grau... 6 Aus den Ortsvereinen... 6 Motzki, Kurz notiert... 8 Beispiele unserer Arbeit sind die Kooperationen mit anderen Trägern, etwa beim Projekt Plan B mit der Grünbau GmbH oder die niedrigschwelligen Hilfen und die Unterstützung für Senioren, damit sie weiter zu Hause leben können. Die dobeq arbeitet nachhaltig und präventiv, weil sie Lebenswege durch Bildung und Training langfristig ändert und spätere Folgekosten verhindert. Vertrauen prägt unsere Arbeit: Vertrauen in die Beziehung zu Klienten, in die Entwicklung neuer Projekte, in der Zusammenarbeit mit Partnern. Vertrauen ist der soziale Kitt, unser wichtigstes Arbeitsmittel. Soziale Werte, neue Arbeitsformen, Vertrauen: So wie wir seit Jahren der ständigen Krise des Sozialen begegnen, so muss die Politik jetzt neue Wege gehen. Das heißt investieren: in Bildung und berufliche Förderung, in soziale Projekte. Das Geld könnte von einer stärkeren Besteuerung Vermögender kommen ein Gebot der gesellschaftlichen Solidarität. Neue Werte braucht das Land? Sie sind bekannt. Man muss sie nur anwenden. (siehe auch Seite 2, Editorial) Sie sind uns allen ein Vorbild: Die AWO-Mitglieder, die vor sechzig und fünfzig Jahren der Arbeiterwohlfahrt beitraten und ihr bis heute treu geblieben sind. 1948 traten folgende Freundinnen und Freunde der Arbeiterwohlfahrt bei und sind nun schon seit 60 Jahren Mitglied: Anneliese Kern (OV Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr wünschen der Vorstand des AWO-Unterbezirks, die Geschäftsführungen von AWO, dobeq, AWO- Werkstätten, GAD GmbH und a&j Dortmunder Service GmbH sowie das Redaktionsteam von AWO Profil allen Leserinnen und Lesern, Mitgliedern und Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Förderern und Freunden. Auch diesem Jahr steht das AWO- Projekt Tischlein-deck-dich im Mittelpunkt vieler Spendenaktionen der Oespel I), Lieselotte Schonenberg (OV Hörde-Nord), Rolf Schäfer (OV Wichlinghofen). 1958 eingetreten und 50 Jahre Mitglied bei der Arbeiterwohlfahrt sind: Marga Elias (OV Benninghofen), Wilhelmine Dombrowski (OV Berghofen), Maria Leimann (OV Brackel-Neuasseln), Grete Mallon (OV Motiviert: Mitarbeiter der WAD im IKEA-Zentrallager Frohes Fest und ein gutes neues Jahr! vorweihnachtlichen Zeit (siehe Seite 6). Mit dem Projekt Tischlein-deck-dich wird die Mahlzeitenversorgung von Kindern aus Stadtteilen mit besonderem Bedarf sichergestellt. Viele Ortsvereine, Initiativen und Privatleute haben für das AWO-Projekt bereits gespendet. Spendenkonto: AWO Unterbezirk Kto. 001 069 691 bei der Sparkasse Dortmund (BLZ 440 501 99) Stichwort Tischlein-deck-dich Ein halbes Jahrhundert und mehr in der Arbeiterwohlfahrt Brechten-Holthausen), Magda Lassauer (OV Brünninghausen), Renate Eisenberg (OV Holzen), Anita Schriek (OV Holzen), Hildegard Tkotz (OV Holzen), Elli Zerkowski (OV Kirchhörde-Löttringhausen), Gerda Czaja (OV Lütgendortmund), Werner Zuschlag (OV Menglinghausen), Erna Jacobs (OV Nordende). (bü) Foto: Flüter WEIHNACHTLICH geht es in der dobeq-jugendwerkstatt in der Lindenhorster Straße zu. Dort haben die Jugendlichen in den Werkbereichen Maler/Lackierer und Holz/Gala-Bau eine Wand mit einer weihnachtlichen Landschaft erstellt. Sie stellen diese stimmungsvolle Kulisse den AWO-Ortsvereinen und anderen Interessenten zu Verfügung. Buchungen auch für das kommende Jahr sind telefonisch (0231/28662822) möglich. WIE IN EINER FAMILIE leben Lina und Sabrina in ihrer Wohngemeinschaft in Hörde. Das Jugendwohnprojekt wurde im Juli eröffnet. Wie es funktioniert, lesen Sie auf Seite 3.

2 Nr. 35, Dezember 2008 Liebe Leserin, lieber Leser, EDITORIAL in diesen Tagen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr zu wünschen, braucht Optimismus Vertrauen in die Zukunft. Die Fachleute auf dem Fernsehschirm prophezeien eine Rezession und beklagen gerade das, was sie selber produzieren: nämlich einen Mangel an Vertrauen. Waren es nicht dieselben smarten Finanzfachleute, die noch vor einigen Monaten so enthusiastisch von den Chancen der wachsenden Wirtschaft sprachen? Zurück geblieben sind wir: Otto Normalverbraucher, die fürs Alter ein paar Euro auf die Bank gelegt haben und nun froh sind, wenn der Bankberater die berühmten Lehmann Brothers nicht für eine sichere Wertanlage gehalten hat. Wir fürchten jetzt um unseren Job oder dass der Staat einfach kein Geld mehr hat für das, was er stets verspricht: bessere Schulen, bessere Kindergärten, mehr Sozialprojekte, mehr Geld für Pflege und Betreuung. Das Geld haben die Banken, als Bürgschaft oder als direkte Hilfe, weil die ach so smarten Bankmanager sonst tatsächlich insolvent gegangen wären. Die Banken haben das Geld, aber sie geben es nicht mehr weiter. Nicht mal untereinander. Sie trauen einander nicht mehr. Wie können sie auch, das haben sie nie gelernt. Weil das Vertrauen fehlt, kriselt die Wirtschaft. Am Ende wird das bis zu 700.000 Menschen den Job kosten können. Wetten, dass die Leute, die die Krise verursacht haben die Investmentbanker, die Hedgefondsmanager, die Konzerne und großen privaten Kapitalbesitzer schon wieder viel Geld verdienen? Wenn es Krieg, Revolution, politische Probleme und Wirtschaftsprobleme gibt, dann fallen die Preise von Aktien. Wer dann kauft, macht jede Menge Geld. Wie das geht: Zuerst die Wirtschaft an den Abgrund zu bringen und dann davon noch zu profitieren, zeigt die Doku Let s make money. Der Regisseur Erwin Wagenhofer untersucht die Folgen des Neoliberalismus. Was er sagt, ist irgendwie bekannt. Aber im Überblick wird erst die Bösartigkeit des Systems deutlich. Mit der Globalisierung ist es überall in der Welt zu einer dramatischen Einkommensverschiebung gekommen. Arbeiter und Angestellte wurden erpressbar, weil sie sich der Konkurrenz von Billigarbeitsplätzen überall in der Welt ausgesetzt sahen. Sie mussten zu billigeren Konditionen arbeiten. Wer jedoch Geld hatte, der profitierte. Man musste es nur arbeiten lassen, um noch reicher zu werden. Geld arbeiten lassen konnten vor allem Finanzdienstleister, Investmentbanker, Private Equity Fonds und Hedgefonds, die die Weltwirtschaft dazu nutzen, ihre Vorteile wahrzunehmen. Die Sozialbindung des Kapitals war für diese smarten Banker etwas, worüber sie höchstens lachten. Die Gier hatte System und beutete die Ärmsten der Armen aus. Internationale Einrichtungen wie die Weltbank spielten das schäbige Spiel mit und setzten Entwicklungsländer unter Druck. Darlehen bekamen diese Staaten nur, wenn sie das Geld in teuere Infrastrukturprojekte investierten. Erstellt wurden diese Projekte von internationalen Unternehmen aus den großen Industriestaaten. Die Darlehen flossen auf diesen Wegen wieder nach Europa und in die USA ab, während die Entwicklungsländer auf den Schulden sitzen blieben. Die beste Zeit zu kaufen ist, wenn das Blut auf den Straßen klebt, sagt Dr. Mark Mobius, ein Guru unter den Fondsmanagern, der etwa 50 Milliarden Dollar verwaltet, in Let s make money. Es riecht nach Blut auf den Straßen in Afrika und in Asien, in den Billiglohnländern, aber auch in den sozialen Brennpunkten der europäischen Städte: Die Krise wird die Menschen dort arbeitslos machen und in die Hoffnungslosigkeit stürzen. Ob das alles nicht viel zu pessimistisch ist, gerade zu Weihnachten? Im Gegenteil, diese Krise gibt uns, der Arbeiterwohlfahrt, Recht. Auf Solidarität anstatt auf Konkurrenz zu bauen, auf Miteinander statt Gegeneinander war schon immer unsere Botschaft. Die wird jetzt von immer mehr Menschen gehört. Nach der Hysterie und der Gier kehrt die schlichte Gewissheit wieder: Für ein gutes Leben sind Toleranz und Frieden, Freunde und Zufriedenheit besser als die Gier, der Beste und der Reichste zu sein. Gerda Kieninger (MdL) Vorsitzende AWO-Unterbezirk Dortmund Ende September 2008 haben 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Spendenkonto AWO Unterbezirk Dortmung: Kontonummer 001 210 009 bei der Sparkasse Dortmund (BLZ 440 501 99) Impressum AWO-Profil ist die Zeitung des AWO-Unterbezirks Dortmund, Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund Herausgeberin: Gerda Kieninger, Vorsitzende Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer (Tel. 0231 9934-215) Konzeption und Gesamtherstellung: Pressebüro Flüter Redaktionsteam AWO: Georg Deventer, Johannes Klein, Franz Stenzel, Heribert Wegge; Kontakt: Georg Deventer, Tel. 0231 9934-310, Fax 0231 9934-230, E-Mail: g.deventer@awo-dortmund.de; Post: Klosterstraße 8-10, 44135 Dortmund Redaktion und Produktion: Pressebüro Karl-Martin Flüter, Karl-Martin Flüter, Redaktion, Frauke Richts, Produktion Kontakt Pressebüro: Tel. 05251 1803810, Fax: 05251 1803818; E-Mail: info@pressebuero-flueter.de; www.pressebuero-flueter.de AWO Profil erscheint vier Mal im Jahr. Aktuelle Auflage: 13.000 Das Umweltteam : Georg Deventer, Rüdiger Wehling, Antje Rottmann, Detlef Masan, Evelin Büdel Mit der Einrichtung AWO-Stadt- Zentrum in der Klosterstraße haben der Unterbezirk und die dobeq als zweiter Betrieb überhaupt in Dortmund eine Rezertifizierung als Öko-Profitbetrieb erhalten. Die Auszeichnungsurkunde wurde Ende November in einer Feierstunde durch Landesminister Uhlenberg und Vertreter der Stadt Dortmund und der Wirtschaftsförderung an die Vorsitzende Gerda Kieninger überreicht. Seit mittlerweile fünf Jahren stellen sich die rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dienstleistungs-, Bera- Foto: Andreas Gora Dienstleistungszentrum erhält als zweites Unternehmen in Dortmund Rezertifizierung AWO StadtZentrum ist ökoprofitabel tungs- und Verwaltungszentrums der Arbeiterwohlfahrt den Anforderungen, denen ein Öko-Profitbetrieb genügen muss. Das Umweltteam im AWO-Stadt- Zentrum unter der Leitung von Georg Deventer hat es sich bislang erfolgreich zur Aufgabe gemacht, alle erforderlichen Maßnahmen zu initiieren, zu realisieren und zu kontrollieren. Das bedeutet vor allem einen ständigen Lernprozess für alle Beschäftigten. Energie sparen, umweltverträgliche Betriebsmittel einsetzen, Abfall vermeiden und sortieren gehören mittlerweile zu den alltäglichen, ja zu den selbstverständlichen Verhaltensweisen im StadtZentrum. Ökologisches Verhalten ist nicht nur intelligent und nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich interessant, denn es werden erhebliche Kosten eingespart: ein Öko-Profit im wahrsten Sinne des Wortes. Das Öko-Profit-Unternehmen AWO hat Ausstrahlung nach außen. Das gute Beispiel vom Arbeitsplatz vor Augen, werden die AWO-Mitarbeiter nicht nur für ökologisches Handeln im Betrieb sensibilisiert, sondern auch in ihren persönlichen Lebensbereichen. (dev) Neuer Verein setzt Zeichen gegen Rechtsextreme Pro - Dortmund: für das friedliche Miteinander und AWO-Mitglieder den neuen Verein Pro - Dortmund gegründet. Mit ihrer Initiative verhindern die Gründungsmitglieder, dass rechtsextreme Gruppierungen in Dortmund einen Verein Pro Dortmund analog Pro Köln oder Pro NRW gründen können. Die Internetadressen prodortmund.de oder prodortmund.de sind über den Domain-Inhaber AWO mittlerweile registriert. Georg Deventer ist der erste Vorsitzende des neuen Vereins. Andreas Gora ist stellvertretender Vorsitzender, Wibke Wagner Kassiererin, Edith Ludwig Schriftführerin, Gerda Kieninger Beisitzerin und Olaf Radtke Kassenprüfer. Zweck des partei- und gruppenübergreifenden Vereins ist die Förderung des demokratischen Bewusstseins der Bevölkerung auf der Grundlage der freiheitlichen und demokratischen Grundordnung des Grundgesetztes der Bundesrepublik Deutschland. Der Verein setzt sich für ein friedliches Zusammenleben aller in Dortmund lebenden Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Nation und ihrer religiösen Beziehung ein. Der Vereinszweck wird verwirklicht durch öffentliche Informationen und Aufklärung über fremdenfeindliche und neofaschistische Aktivitäten in Dortmund. Dazu führt Pro - Dortmund Veranstaltungen zur Information, Schulung und Bildung durch und unterstützt ideell und finanziell lokale Bündnisse gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Mitglieder des Vereins können natürliche und juristische Personen sowie Personengesellschaften sein. Der Mitgliedsbeitrag beträgt bei natürlichen Personen 1 Euro im Monat und bei juristischen Personen bzw. Personengesellschaften 2 Euro im Monat. Verein Pro - Dortmund Vorsitzender Georg Deventer c/o AWO Unterbezirk Dortmund Klosterstr. 8-10, 44135 Dortmund Tel.: 0231 9934-310 Fax: 0231 9934-230 g.deventer@awo-dortmund.de

Wie in einer Familie: Barbara Gehrmann und Bewohnerinnen aus dem Jugendwohnprojekt Neue Wohngemeinschaft der AWO Kinder- und Jugendhilfe Eine Sache des Respekts Meine Freunde fragen mich, warum ich hier bin und wie es hier ist, sagt Lina. Dabei ist es hier überhaupt nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Lina (18) wohnt in einer Wohngemeinschaft mit zusammen mit acht anderen jungen Leuten zwischen 12 und 18 Jahren. Die WG ist ein Projekt der Kinder- und Jugendhilfe der AWO, sie liegt in einem ganz normalen Wohngebiet in Hörde. Sabrina (16) gehörte zu den ersten, die eingezogen sind. Sie und Lina haben beim Streichen und Einrichten geholfen, damit aus den zwei Etagen wirklich ihr eigenes Heim wurde: mit Küche und Esszimmer, mit Wohnzimmer und großem Sofa zum darin Kuscheln, mit Einzelzimmern und zwei Verselbstständigungswohnungen für die, die den Auszug planen. Kein halbes Jahr ist seit den ersten Tagen der Wohngemeinschaft vergangen, aber wir fühlen uns wie eine große Familie, sagt die Barbara Gehrmann aus dem vierköpfigen Betreuerteam der WG. Hervorgegangen ist die Wohngemeinschaft aus der Sozialpädagogischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche Dortmund-Eving. Dort werden Kinder im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes betreut. Doch die Evinger Einrichtung wird es in dieser Form nicht mehr lange geben. Sie löst sich auf in Wohngemeinschaft. Die in Hörde ist nur die erste von mehreren geplanten. Sabrina ist eine der Vorzeigebewohnerinnen. Sie lebt mit Lina schon in einer Verselbstständigungswohnung. Schon bald wird sie ganz ausziehen und eine Wohnung mieten. Auch dann hat sie weiter die Unterstützung und Hilfe des Betreuerteams, aber es ist dennoch ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. So weit ist Ornella (17) noch nicht, aber auch sie hat klare Vorstellungen von der Zukunft. Krankenschwester bei der Bundeswehr will sie werden. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Marienhospital Hombruch soll sie darauf vorbereiten. Sabrina, Lina, Ornella: Ihnen ist anzumerken, wie wohl sie sich in der WG fühlen und dass ihnen die positive Umgebung Kraft für die Zukunft gibt. Ihren Alltag regeln sie mit bemerkenswerter Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit. Sabrina steht für ihren Job schon morgens um 4.00 Uhr auf, bereitet sich selbst auf den Tag vor und frühstückt alleine lange bevor jemand anders im Haus aufwacht. Klar ist es so, dass die Mädchen und Jungen, die in der WG wohnen, eine schwere Geschichte hinter sich haben: Gewalt, Probleme in der Schule, Schwierigkeiten mit den Eltern. Meistens alles auf einmal. Aber jeder kann sich ändern. Normalität, eine positive, anerkennende Umgebung, viel Unterstützung sind die Grundbedingungen: Genau das, was die WG bietet. Dennoch ist vieles zäh. Zwei Bewohner mussten bereits ausziehen, weil sie sich nicht anpassen konnten. Ein festes Regelwerk bestimmt den Alltag. Es geht um Respekt und Offenheit, sagt Barbara Gehrmann. Drogen, Gewalt und Diebstahl sind absolut verboten. In der Woche ist um 22.00 Uhr Feierabend, Samstag um 23.00 Uhr. Am Wochenende wird gemeinsam gekocht, die WG-Konferenz plant die Haushaltsorganisation. Die Probleme sind eben nicht auf einmal aus der Welt aber es gibt die Chance auf etwas Neues. Jochen (15) hat die Schule gewechselt. Es gab Gründe dafür. Darüber will er nicht reden. Er weiß, dass er sein Verhalten ändern muss, weil sein Berufswunsch schon feststeht: Polizist. Das wird ein weiter Weg für ihn, aber es ein ehrliches, gutes Ziel. Als Jochen darüber spricht, nehmen ihn alle um den Küchentisch ernst: Das ist selbstverständlich und eine Frage des Respekts. (flü) Treffpunkt Küchentisch: Die WG plant gemeinsam den Alltag und das Zusammenleben. Kooperation von Erziehungs- und Jugendberufshilfe Neue betreute Gruppe für Jugendliche geplant Die Sozialpädagogische Einrichtung für Kinder- und Jugendliche in Eving, die Ambulante Hilfe der AWO sowie die Jugendberufshilfe der dobeq wollen enger zusammenarbeiten. Geplant ist eine Gruppe für Jugendliche ab 13 Jahren, die nachmittags einen festen Platz, Unterstützung, Förderung und Betreuung finden würden. Gerade für Jugendliche in der Altersgruppe gibt es wenige Angebote, sagt der Diplom-Sozialpädage Michael Wölk von der Ambulante Erziehungshilfe der Arbeiterwohlfahrt. Woelk und seine Kollegen beraten überforderte Eltern, in die Krisen geratene Familien, Kinder und Jugendliche, die in der Schule auffallen. Platz für eine solche Gruppe wäre in der Sozialpädagogische Einrichtung für Kinder- und Jugendliche in Eving. Die Einrichtung dezentralisiert sich gerade selbst, die Jugendlichen ziehen nach und nach in Wohngemeinschaften um (siehe nebenstehenden Bericht). Den Platz für die Gruppe haben wir, sagt Jörg Loose, Leiter der Einrichtung. Weil gerade bei den 13-jährigen und Älteren Ausbildung und Beruf immer dringendere Themen werden, liegt es nahe, die Jugendwerkstatt der dobeq ins Boot zu holen. Als Einrichtung der Jugendberufshilfe hat die Jugendwerkstatt viel Erfahrung darin, Jugendlichen ein berufliches Ziel zu geben, Ausbildungslücken aufzufüllen, Orientierung und Förderung zu leisten. Wir haben bei den Förderplänen ohnehin schon immer mit der Erziehungshilfe zusammengearbeitet, sagt Achim Thiele, Leiter der Jugendwerkstatt, da macht es Sinn die Kooperation auszubauen. Das dobeq-bildungszentrum Lindenhorst ist nicht weit entfernt, zeitweilig könnte die Gruppe nach dort wechseln. So weil ist es noch nicht. Die Planung steht jedoch. Schon im Spätsommer 2009 soll es losgehen. Nach der Dezentralisierung ist der Platz für eine neue Gruppe vorhanden: (re) Jörg Loose, Leiter, und Daniel Jacobs, pädagogischer Leiter von der Sozialpädagogischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Eving Achim Thiele, Leiter der Jugendwerkstatt: Wir haben bei den Förderplänen ohnehin schon alle zusammen gearbeitet Achim Woelk, Ambulante Erziehungshilfen Gerade für Jugendliche ab 13 Jahren gibt es wenig Angebote.

4 Nr. 35, Dezember 2008 Die dobeq feierte ihr 10-jähriges Bestehen Feiermarathon zum Jubiläum Feiern kann ganz schön anstrengend sein vor allem, wenn man wie die dobeq am 24. Oktober einen ganzen Tag lang feiert. Die Jubiläumsfeier begann vormittags mit einem Festakt, an dem die Bürgermeisterin Birgit Jörder und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Dortmunder Arbeitsagentur, Stefan Kulozik, sowie der Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer des JobCenter ARGE teilnahmen (siehe unten). Gestaltet wurde die Veranstaltung von jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Jugendwerkstatt und Achim Thiele, Leiter der Jugendwerkstatt führte durchs Programm. Der dobeq-geschäftsführer Heinz Feuerborn und Stießen auf viel Interesse: Talkrunden über dobeq-projekte. Betriebsleiter Rainer Goepfert erinnerten in einem launigen Vortrag an die vergangenen Ab Mittag ging es in im und rund das dobeq-bildungszentrum in Lindenhost zehn Jahre der dobeq-geschichte. weiter: Infostände, Spiele, Heinz Feuerborn (re.) und Rainer Goepfert Ständen fürs leibliche Wohl. Ein buntes Bühnenprogramm begleitete die Besucher den ganzen Nachmittag dann. Auf einem Markt der Möglichkeiten und bei Führungen durch die Büro- und Werkstätten konnten sich die Besucher über die Arbeit der dobeq informieren. Dort informierten Teilnehmer und Mitarbeiter über die dobeq-maßnahmen. Der Abend gehörte dann den Mitarbeitern. Die dobeq-rockband machte den Auftakt mit einem starken Auftritt, danach ging es ab mit Musik zum Rocken und Schwofen auch wenn der eine oder andere nach dem Feiermarathon schon ganz schön müde aussah. (flü) Vielfalt zum Jubiläum: (oben v. l.) Die dobeq-band rockte, Siggi Held (Bildmitte) überreichte einen von BVB-Profis signierten Ball an die Gewinner des Fußballturniers, (2. Reihe v. l.) Kabarettistin Franziska Mense-Moritz als Borussia-Fan, Teilnehmer spielten TV-Nachmittags-Shows nach und informierten über dobeq-projekte, die Kinder der Steelband aus der Offenen Ganztagsschule der Stifts-Grundschule; (unten links von oben) Talkrunde, Modeschau (Fotos:dobeq) Die Agentur für Arbeit und das JobCenterARGe Dortmund sind die wichtigsten Partner der dobeq. Umso wichtiger waren die Reden der Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Stefan Kulozik, und der ARGE, Frank Neukirchen-Füsers, während der Jubiläumsfeier. Nach ihren Aufführungen war klar: Die sehr gute Partnerschaft zwischen den Auftraggebern von der Arbeitsagentur, der ARGE und der dobeq wird weitergehen. Wir dokumentieren die beiden Reden in Auszügen. Froh über den Partner dobeq Wir brauchen solche guten Projekte, wie sie von der dobeq durchgeführt werden, um den jungen Menschen, die ein erstes Rennen bereits verloren haben, zu einem neuen erfolgreichen Start zu verhelfen. Das rentiert sich auch, wie wir an den Erfolgsquoten sehen können. So finden 70 Prozent der Teilnehmer im Anschluss an eine berufsvorbereitende Maßnahme einen Ausbildungsplatz. Und das ist dann eben keine Warteschleife. Oft wird mir auch berichtet, dass die jungen Menschen sich im Zeitraum der Projekte hervorragend weiterentwickelt haben, nicht nur was ihre Fertigkeiten und Kenntnisse angeht sondern auch in Bezug auf ihre Persönlichkeit und ihr Selbstbewusstsein. Auch in Zukunft bleibt die Ausbildung und Bildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Junge Menschen mit weniger guten Chancen auf dem Weg in den Beruf zu begleiten, gehört zu den vordringensten gesellschaftlichen Aufgaben und wird noch stärker an Bedeutung gewinnen unabhängig von einer demographischen Entwicklung, die vielleicht eine rein zahlenmäßige Entspannung am Ausbildungsmarkt bringt Wir froh darüber, dass wir mit der dobeq in Dortmund einen so guten und erfolgreichen Partner haben. Stefan Kulozik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund Die wissen, was sie tun. Ein breites Spektrum von Unterstützung, Qualifizierung und Begleitung von jungen Menschen und die Erfahrung der Mitarbeiter ermöglicht der dobeq ein schnelles und flexibles Reagieren auf sich verändernde Anforderungen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, aber auch auf veränderte Förderstrukturen und Rahmenbedingungen. Zumindest bei Letzterem weiß ich wovon ich rede, denn man kann nun wirklich nicht behaupten, dass die Rahmenbedingungen und Förderstrukturen in der Arbeitsmarktpolitik eine kontinuierliche Arbeit erleichtern. Aber, auch daran erkennt man den erfahrenen Profi: Mit Innovationskraft und Flexibilität gelingt es der dobeq auch hierauf adäquat zu reagieren Auf die Frage an die Kollegen in der ARGE, die eng mit Ihnen zusammenarbeiten, kam heute eine spontane Antwort: Es macht Spaß mit der dobeq zusammenzuarbeiten, denn die wissen was sie tun. Dazu kommt die Aufgeschlossenheit für neue Ideen, die auch in unseren aktuellen Projekten zum Ausdruck kommt... Auch in Zukunft wird die Zusammenarbeit gelingen. Im Rahmen der jüngsten Ausschreibung unseres Projektes Fit for Life hat die dobeq den Zuschlag erhalten und ist hier seit Anfang des Monats am Start. Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der JobCenterARGE Dortmund

Nr. 35, Dezember 2008 5 AWO intern Dominik Augustin, Seniorenwohnstätte Eving Simone Riedel und Evelyn Roark treten den Beweis an, dass Tagespflege mehr sein kann als nur ein Nebenjob. Zwei Frauen gehen ihren Weg und die AWO hilft dabei Dass Kindertagespflege weit mehr sein kann als ein kleiner Nebenjob, zeigen jetzt zwei Tagesmütter aus Dortmund Hombruch. Beruf Tagesmutter heißt es bei Simone Riedel und Evelyn Roark, die sich gemeinsam auf den Weg zur Selbstständigkeit gemacht haben. Die Idee kam Simone Riedel, als sie ihren Job im Einzelhandel aufgeben musste. Sie suchte nach einer Alternative, bei der sie gleichzeitig auch ihrer eigenen Familie gerecht werden konnte. Da kam die Kindertagespflege wie gerufen. Über die AWO-Vermittlungsagentur Kindertagespflege ließ sie sich qualifizieren und erhielt eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt. Es dauert nicht lange, da kamen schon die ersten Kinder zur Betreuung, zunächst noch in der eigenen Wohnung. Anfang des Jahres bot sich dann die Möglichkeit einen alten Gasthof, der direkt ans Wohnhaus angrenzt, günstig zu mieten. Zwar sah dort alles zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich kindgerecht aus. Dennoch stand der Plan, hier eine Kleingruppe von zwei Tagesmüttern betreuen zu lassen, schnell fest. Mit Unterstützung der AWO und dobeq-jugendwerkstatt, wurde das Haus umgebaut und renoviert. Alles wurde bunt und kindgerecht eingerichtet. Beruf Tagesmutter Auch die ausgebildete Familienassistentin Evelyn Roark war auf der Suche nach einer erfüllenden Tätigkeit mit Kindern und schnell begeistert, als zweite Tagesmutter bei Simone Riedel einzusteigen. Seit August werden nun neun Kinder unter drei Jahren in zwei Gruppen betreut. Bei ihren Konzepten von den Kuschelbären und den Kleinen Wichteln sind sich die beiden Tagesmütter einig. Wir bewegen uns viel an der frischen Luft, gehen in den Wald oder auf den nahe gelegenen Schultenhof und sehen uns die Tiere an, erzählt Simone Riedel über ihren Betreuungsalltag. Begreifen bedeutet für mich eine Verbindung zwischen allen Sinnen zu schaffen. Es beinhaltet sowohl anfassen, berühren als auch Verstehen, Auswerten und Umsetzen von Dingen des Lebens, stimmt Evelyn Roark ihr zu. Dies ist besonders gut möglich, wenn die Kinder gemeinsam die Natur entdecken. Doch auch bei schlechtem Wetter steht dem Bewegungsdrang der Kleinen nichts entgegen. Neben vielerlei Spiel- und Bastelmöglichkeiten bietet das Haus genügend Platz zum Herumlaufen, Verstecken und Toben. Eine Etage höher befindet sich der Schlafraum. Mit Vorlesen, Hand- und Fußmassagen werden hier Oasen der Ruhe geschaffen. Danach kann es weitergehen bis die Kleinen von den Eltern abgeholt werden. Das Schöne an der Kindertagespflege ist ja, erklärt Simone Riedel, dass wir an keine Öffnungszeiten gebunden sind. Wir können die Betreuungszeiten mit den Eltern flexibel festlegen. Und sollte einer mal im Stau stehen oder eine Konferenz haben, können die Eltern sicher sein, dass ihre Kinder weiterhin gut versorgt sind. Das alles hört sich nach einem Konzept mit Zukunft an: eine zuverlässige Betreuung für die Kleinsten, flexible Zeiten, individuelle Förderung. Bleibt die Frage, ob sich das Ganze für die Tagesmütter überhaupt rentiert. Tagesmütter in Dortmund werden derzeit mit drei Euro je Kind in der Stunde vom Jugendamt finanziert. Simone Riedel hat dazu eine ganz eigene Meinung: Es ist schon ein großer Schritt, die Selbstständigkeit zu wagen. Die AWO hat mir dabei die ganze Zeit hilfreich zur Seite gestanden. Zurzeit betreue ich fünf Kinder mit vielen Betreuungsstunden und verdiene mittlerweile mehr als in meinem früheren Beruf. Kontakt Vermittlungsagentur Kindertagespflege, AWO-StadtZentrum, Tel. 9934-207/208 Mo. - Fr. 9-14 Uhr Der Hausmeister liebt die Herausforderung Es gibt immer etwas zu tun Wer mit Dominik Augustin Schritt halten will, wenn er durch die AWO- Seniorenwohnstätte Eving eilt, muss gut zu Fuß sein. Es gibt immer etwas zu tun, sagt der 24-jährige, der seine gute Kondition dem Triathlontraining zuschreibt: Eine Stunde täglich bei Wind und Wetter, das muss sein. Als Sportler liebt Dominik Augustin die Herausforderung auch die, zwei Aufgaben zu koordinieren. Im Hauptjob ist der Kfz-Elektriker Hausmeister in der Seniorenwohnstätte; daneben arbeitet er in anderen AWO-Einrichtungen, die seine Dienste brauchen. Er ist bei dem Unternehmen a&j - Dortmunder Service GmbH angestellt, das das Facility Management, also Hausmeister-, Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten, in AWO-Einrichtungen übernimmt. Dominik Augustin koordiniert und plant die Einsätze für A&J,arbeitet aber auch selber mit. Im Blücherbunker haben er und sein Kollege Pascal Hartmann schon Malerarbeiten übernommen, im Bildungszentrum Gneisenaustraße Trockenwände aufgebaut und Laminatböden verlegt. Bei so weit gestreuten Aufgaben ist handwerkliche Begabung gefragt. Aber Dominik Augustin ist nicht nur motiviert, sondern auch offen für Neues. Ich lerne täglich dazu, sagt er. Als Zivildienstleistender ist der junge Mann aus Eving nach der Ausbildung in die Seniorenwohnstätte gekommen. Dort hat ihm von Anfang an das Arbeitsklima gefallen. Die Stimmung ist gut, die Abstimmung läuft, sagt er. Eigentlich sollte er nur in der Küche arbeiten, aber als er sah, dass im Hausmeisterbereich jemand fehlte, brachte er sich selbstständig ein. Das kam gut an im Haus: Ich durfte von Anfang an Verantwortung übernehmen, sagt Dominik Augustin. So einen wie ihn motiviert das natürlich zusätzlich. In der Seniorenwohnstätte kommt der Evinger Junge bei den Bewohnern gut an, auch weil er auf ihre Wünsche achtet. Die alten Menschen hier im Haus sind das Wichtigste, sagt er und eilt weiter um nächsten Termin: Es gibt immer etwas zu tun. Hilfsprojekt für den Senegal: Mama Afrika Läden geplant Läden aufzubauen und zu eröffnen, in denen Menschen mit Behinderungen arbeiten: Das ist eine Idee, die zu der AWO passt. Aber geht das auch im Senegal? Der in Dortmund lebende Senegalese Abasse So meint ja. Abbasse So (Foto) gebürtig aus dem Senegal, lebt nach Studienaufenthalten in Moskau und Paris in Dortmund. Dort war er von 2002 bis Anfang 2004 als Anti-Diskriminierungsbeauftragter beim AWO-Unterbezirk in Dortmund tätig. Dank seines ungewöhnlichen Lebenslaufes verfügt er über viele Kontakte im In- und Ausland. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in den Werkstätten der AWO hatte er die Idee, in Zusammenarbeit mit der AWO Dortmund im Senegal Mama Afrika Läden zu eröffnen. Hier sollen mit einfachen Mitteln selbsttragende Strukturen für und von Menschen mit Behinderungen aufgebaut werden. Die Läden, die sich ausschließlich im ländlichen Raum befinden werden, sollen schwerpunktmäßig als Dienstleistungszentren dienen. Angedacht ist, langfristig aus diesen Mama Afrika Läden zentrale Anlaufstellen für Qualifizierung und Beschäftigung für Menschen mit Behinderungen im handwerklichen Bereich zu schaffen, wie Nähereien, Reparaturwerkstätten, Gärtnereien. In den von Menschen mit Behinderungen selbst verwalteten Läden werden Lebensmittel, Schulbedarf, Haushaltswaren und Kleidung angeboten. In Gemeinden, in denen Strom vorhanden ist, soll mit dem Einsatz von PC s den Menschen Zugang zu Informationen verschafft werden. Um dieses Projekt zu verwirklichen werden folgende Hilfsgüter benötigt: - Medizinische Hilfsmittel wie Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen etc. - Nähmaschinen (mechanisch und elektrisch) - PCs, Drucker, Scanner, Kopierer - Stromerzeuger (Generatoren) - Werkzeuge - Kühlschränke, Tiefkühltruhen, Theken Für den Transport der Güter in den Senegal wird jede noch so kleine Geldspende benötigt. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden. Kontakt AWO Unterbezirk Dortmund Büro Verbandsarbeit, G. Deventer Klosterstr. 8-10, 44135 Dortmund Tel. 0231 9934-310

6 Nr. 35, Dezember 2008 Ehrenamt heute Ursula Grau, AWO Werkstätten Arbeit im Kreativraum der AWO Werkstätten dem neuen Lieblingsplatz von Ursula Grau Als Ehrenamtliche in den AWO-Werkstätten Streicheleinheiten Ursula Grau öffnet vorsichtig den Töpferofen. Die Stücke sind noch heiß, die Kanten können messerscharf sein. Sie hat die Arbeiten gebrannt, die in der letzten Zeit im Kreativkurs entstanden sind. Seit gut einem Jahr leitet sie die Treffen, bei denen die Beschäftigten der AWO Werkstätten für Menschen mit Behinderungen malen, gestalten und töpfern. Ein wenig ist der große, bunte, voll gestellte Kreativraum zu ihrem Reich geworden. Das ist das, was ich immer machen wollte, sagt sie. Das habe ich mir schon lange gewünscht. In ihrem vorherigen Leben hatte sie lange Zeit wenig Gelegenheit dazu. Sie hat als Steuerfachgehilfin und Steuerinspektorin gearbeitet. Zum Ende ihres Berufslebens wurde Ursula Grau arbeitslos, über einen so genannten Ein-Euro-Job kam sie 2005 in die AWO-Werkstätten für Menschen mit Behinderungen an der Lindenhorster Straße. Mit behinderten Menschen hatte sie vorher nur wenig zu tun gehabt. Anfangs war ich unsicher, gibt sie zu, aber dafür gab es ja keinen Grund. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier so schnell so wohl fühlen könnte. Manchmal war es frustrierend, wie es immer ist, wenn man eine Stelle antritt, aber, so sagt sie, das habe ich gut weggesteckt. Schnell hat sie gemerkt, worauf es ankommt: Man muss gut zuhören können. So hat sie sich schnell eingewöhnt. Mittlerweile gehört sie dazu. Die Beschäftigten in den Werkstätten kennen sie und ich kenne ja auch fast alle, sagt sie. Einen von ihnen trifft sie jeden Tag zum Mittagessen. Sie hilft ihm beim Essen, weil er wegen seiner spastischen Lähmung Unterstützung für die Seele Foto: Flüter braucht und manchmal begleitet sie ihn zum Arbeitsplatz in der Montage und arbeitet dort sogar mit. Dann können wir miteinander reden. Das ist genau das, was ihm gefehlt hat. Drei Tage in der Woche jeweils von 8.15 Uhr bis 14.30 Uhr ist sie in den Werkstätten unterwegs. Sie leitet die Kreativkurse, aber auch Konzentrations- und Gedächtnistrainings, isst in der Cafeteria und hat auch Zeit für sich selbst. Die nutzt sie, um im Kreativraum an eigenen Projekten zu arbeiten. Da kann ich meine Zeit einteilen, wie ich will. Ursula Grau ist ein unternehmungslustiger Typ. Außerdem ist ihr Mann Manfred vor zweieinhalb Jahren gestorben: Ich kann nicht gut zu Hause bleiben noch nicht. Zehn Jahre jünger fühlt sie sich durch die Arbeit in den Werkstätten: Und ich will das lange weiter machen. Als ehrenamtliche Helferin erhält Ursula Grau nur die Fahrtkosten für die Anfahrt zu den Werkstätten. Doch das kümmert sie nur wenig, auch wenn sie sich vorstellen könnte, dass sich mehr freiwillig engagierte Menschen für soziale Aufgaben finden würden, wenn es einen Anerkennungsbeitrag für den Einsatz geben würde. Ursula Grau würde sich freuen, wenn noch mehr ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werkstätten tätig werden würden. Sie selbst ist die beste Werbung für diese Aufgabe, weil sie so zufrieden ist. Die Arbeit in den Werkstätten, sagt Ursula Grau, streichelt meine Seele. (flü) Kontakt für Ehrenamtliche Mitarbeit: Werkstätten der AWO Dortmund GmbH, Klaus Hermansen, Tel. 0231 84750 Viel Unterstützung für soziale Projekte Viel Unterstützung für Tischlein-deck-dich Die Spendenbereitschaft für das erfolgreiche Kinderhilfsprojekt Tischlein-deck-dich ist nach wie vor ungebrochen. Die Unterstützung kommt vor allem aus den Ortsvereinen, aber auch vom Dortmunder Drehorgel-Orchester. An der Spitze der Unterstützer liegen die Ortsvereine Süd-Ost-Gartenstadt, Wellinghofen, Kirchderne, Körne/ Wambel, Benninghofen, Berghofen und Marten. Auch die Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen in der SPD im Stadtbezirk Hombruch spendete 500 Euro. Wie notwendig solche Projekte sind, haben die Sozialberichte gezeigt. Kinder und Jugendliche sind demnach die Leidtragenden einer Armutsentwicklung, die einen großen Teil der Bevölkerung vom sozialen Leben abtrennt. Alleinerziehende und Familien mit mehr Kindern haben ein hohes Armutsrisiko. Tischlein-deck-dich organisiert gesunde Frühstücke, Kochkurse mit Elternbeteiligung, Kochkurse für Jugendliche und Mittagstische, z.b. mit AWO-Ortsvereinen. Projektstandorte sind die Vincke-Grundschule in der Nordstadt, die Minister-Stein-Förderschule in Eving in Kooperation mit der Seniorenwohnstätte Eving, das Familienzentrum in Hörde, der Teens- und Jugendtreff in der Innenstadt-Nord, die Jugendfreizeitstätte in Derne, das Familienprojekt und Familienbüro Brackel. Unterstützt und getragen werden die Projekte durch Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Schulen, Elterncafés, Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendtreffs und einzelnen Ortsvereinen. Im August hat das Familienprojekt der Stadt Dortmund das AWO-Angebot an der Vincke-Grundschule besonders ausgezeichnet und mit 1.000 Euro prämiert. Tischlein-deck-dich hatte den Wettbewerb Best-Practice 1000 + 1 Idee gewonnen. Das AWO-Projekt Tischlein-deckdich organisiert an mittlerweile sieben Standorten in Schulen, Teens-und Jugendtreffs und Familienzentren gesunde Frühstücke und Mittagessen. Es geht jedoch nicht nur um die Versorgung mit Mahlzeiten, sondern auch um Beratung, lebenspraktische Tipps und Kochkurse mit Elternbeteiligung. Vorbildlich engagiert sich der Ortsverein Holzen vor Ort für die AWO- Tageseinrichtung und das AWO- Familienzentrum. Im Jahr 2008 übernahm der Ortsverein unter Vorsitz von Brunhilde Ravenschlag die Kosten in Höhe von 650 Euro für das Mittagessen eines bedürftigen Kindes der Einrichtung Am Hasenberg. Im Jahre 2009 werden die Kosten für zwei Kinder übernommen. Eine in der Tat wirklich gute Tat, die die praktische Solidarität der AWO unter Beweis stellt. Auch das Dortmunder Drehorgel- Orchester unter der Leitung von Friedhelm Hombeck unterstützt Tischlein-deck-dich. Das Orchester stellt an den letzten Freitagen vor Weihnachen auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt Drehorgeln auf und gibt Kindern die Möglichkeit, selbst die Drehorgeln zu kurbeln. Beim Auftakt machten mehr als 100 begeisterte Kinder mit. Beim Verkauf der CD des Drehorgelorchesters mit Grüßen vom Weihnachtsmarkt fließen zwei Euro an Tischlein-deck-dich. (dev) www. tischlein-deck-dich-dortmund.de AWO Seniorentouristik Kur- und Erholungsreisen & Aktiv- und Erlebnisreisen & Haus-zu-Haus-Reisen Der neue Katalog 2009 erscheint noch vor Weihnachten Sprechstundenzeiten im AWO-StadtZentrum : Mo. + Mi. + Fr. 9.00-13.00 Uhr AWO-StadtZentrum, Klosterstraße 8-10 in Dortmund-Mitte; Tel. 0231/9934-107 Arnold Pankrotow vom Projekt Tischlein-deck-dich und Marianne Kletschka (Mitte) von der AWO-Kita in Hörde nahmen die Spenden entgegen. Die Bundestagsabgeordnete Ulla Burchardt (4.v.l.) zeichnete die Jubilare des Ortsvereins aus. 2.000 Euro für AWO-Kita in Hörde und für das Projekt Tischlein-deck-dich Benninghofener spenden reichlich Der Mobile Bibliotheksdienst der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund hilft Dortmundern, die wegen einer Behinderung, einer Krankheit oder aus Altersgründen nicht selbst Bibliotheken aufsuchen können. Der Bücher, CDs und Zeitschriften frei Haus Dienst liefert die Medien nach Hause und holt sie wieder ab. Die Nutzer der Stadt- und Landesbibliothek können aus einem großen Angebot wählen: Romane und Erzählungen, Sachbücher, Bildbände, Ju- Der AWO-Ortsverein Dortmund- Benninghofen spendete insgesamt 2.000 Euro für das AWO-Familienzentrum in Hörde und für das Projekt Tischlein-deck-dich. Am Sonntag, 16. November 2008, fand im Vereinsheim des Gartenvereins An der Goymark in Hörde- Benninghofen eine festliche Veranstaltung des AWO-Ortsvereins Benninghofen statt. Die Bundestagsabgeordnete Ulla Burchardt nahm die Ehrung und Auszeichnung der Jubilare des Ortsvereins vor. Insgesamt wurden 15 langjährige Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt geehrt. Der Ortsverein, vertreten durch seinen Vorsitzenden Jürgen Sasse, überreichte darüber hinaus Spenden, 1.000 Euro für das AWO-Familienzentrum in Hörde am Bruchheck und 1.000 Euro für das AWO-Kinderhilfsprojekt Tischlein-deck-dich. Die Leiterin der Tageseinrichtung für Kinder und Familien, Marianne Kletschka, und der Projektverantwortliche für Tischlein-deck-dich Arnold Pankratow nahmen die Spenden entgegen. Der besondere Nachmittag des Ortsvereins Benninghofen klang mit einem gemütlichen Beisammensein aus. (dev) gendbücher, Hörbücher auf CD und Kassetten, aber auch Musik-CDs und CD-ROMs sowie Zeitschriften. Anruf genügt: Tel. 0231/50-23220 Mobiler.Bibliotheksdienst@stadtdo.de

Nr. 35, Dezember 2008 Ihren 90. Geburtstag feiert die Arbeiterwohlfahrt im kommenden Jahr! Die zentrale Festveranstaltung wird am 21. und 22. August 2009 in der Dortmunder Innenstadt stattfinden. Die gesamte Bevölkerung ist eingeladen, gemeinsam mit den 450.000 AWO-Mitgliedern ein riesiges Volks- und Familienfest rund um die Reinoldikirche zu feiern. Auf zwei großen Bühnen gibt es zahlreiche Musik- und Comedyveranstaltungen, zudem interessante Talkrunden. Für die Kinder hat die Arbeiterwohlfahrt eine eigene Bühne reserviert. Absoluter Höhepunkt auf dieser AWO Bezirk Westliches Westfalen Im August 2009 großes Familienfest rund um die Reinoldikirche Bundes-AWO feiert 90. in Dortmund Kinderbühne wird an beiden Tagen die Maus-Show aus der Sendung mit der Maus des WDR sein. Die Maus-Show ist die Bühnenshow mit Figuren aus der Sendung mit der Maus. Jeden Sonntag um 11.30 Uhr bringt die Maus im 1. Fernsehprogramm und im Kinderkanal die berühmten Lach- und Sachgeschichten auf den Fernsehschirm. Kinder sind begeistert, wenn ihnen der orange Publikumsmagnet im Fernsehen die Welt erklärt und mit seinen Freunden, dem Maulwurf, Käpt n Blaubär und Hein Blöd auf Entdeckungsreise geht und spannende Geschichten erzählt. Und diese Geschichten kommen jetzt auf die Kinderbühne des AWO- Geburtstagsfestes! Die etwa zwei Meter großen Puppen treten in atemberaubenden Shows auf, geben Autogramme, lassen sich zusammen mit den Kindern fotografieren und erzählen spannende Geschichten aus der großen weiten Welt. Abgerundet wird jede Maus-Show mit Mitmachsongs zum Mittanzen und Spaß haben. Neben den beiden Bühnen werden sich mehr als 100 Aussteller in großen Pagodenzelten in der Dortmunder Innenstadt präsentieren. Nicht nur anschauen, sondern mitmachen ist hier das große Motto. Und natürlich gibt es unzählige kulinarische Köstlichkeiten, mit denen sich die vielen Besucher verwöhnen können. Der Weg nach Dortmund lohnt sich also: zwischen 10 und 22 Uhr wird rund um die Reinoldikirche gefeiert, was das Zeug hält. Bundeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt Bodo Champignon im AWO-Präsidium Die Delegierten der AWO Bundeskonferenz haben den ehemaligen Dortmunder Landtagsabgeordneten Bodo Champignon als stellvertretenden Vorsitzenden am 22. November in ihr Präsidium gewählt. Bodo Champignon (Foto) gehörte dem Bundesvorstand seit 1992 als Beisitzer und seit 2004 als stellvertretender Bundesvorsitzender an. Er ist zugleich Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen e.v., der mit 45.000 Mitgliedern größten AWO Gliederung Deutschlands. In dem umfangreichen Grundsatzpapier Kinderarmut bekämpfen Teilhabe ermöglichen hat sich die Delegiertenkonferenz der AWO in Berlin mit der zum Teil prekären Situation der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft befasst. Die AWO fordert in einem 10-Punkte-Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut unter anderem eine existenzsichernde Grundsicherung für Kinder in Höhe von mindestens 350 Euro, den Auf- und Ausbau von Kin- 7 dertagesstätten und Kinderpflege sowie die Sicherung einer fachlichen und durchgängigen medizinischen Versorgung. Allen Kindern gleiche Chancen und Rechte einzuräumen und ihre Entwicklung zu fördern, ist eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Gesellschaft, erläutert Bodo Champignon. AWO-Seniorenzentren sind geprägt von Respekt und Verantwortungsgefühl gegenüber der älteren Generation Mehr als nur Pflege: Leben in den Seniorenzentren der Arbeiterwohlfahrt Leben im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt ist viel mehr als nur Pflege! Diese Feststellung wird jeder machen, der in einem der AWO-Seniorenzentren lebt oder auf der Suche nach einem wirklich schönen Wohnplatz für einen betagten Angehörigen ist. Harmonisches Miteinander, Sicherheit und optimale Versorgung sind für die AWO wesentliche Grundprinzipien des menschlichen Zusammenlebens. Es soll geprägt sein von Respekt und Verantwortungsgefühl gegenüber der älteren Generation. Gemäß ihrer sozialpolitischen Tradition steht bei jeder Aktivität der Arbeiterwohlfahrt selbstverständlich unabhängig davon, an welche Altersgruppe sie sich richtet stets der Mensch im Mittelpunkt. Dies gilt insbesondere für das Pflegekonzept der AWO-Seniorenzentren. Der Bezirk Westliches Westfalen unterhält 61 Seniorenzentren, in denen sich rund 7.500 ältere Menschen wohl fühlen. Für alle Mitarbeiter gilt: Der aufmerksame Blick fürdiebedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenzentren ist gleichzeitig Herausforderung und Chance, die Lebensqualität der Senioren zu erhalten und zu steigern. Dies ist eine große und nicht immer leichte Aufgabe, der sich die AWO als einer der größten gemeinnützigen Anbieter sozialer Dienstleistungen engagiert und kompetent widmet. Denn: Die Zufriedenheit unserer Bewohnerinnen und Bewohner hat die höchste Priorität! betont Hans van Dormalen, Leiter der AWO-Seniorenzentren in Dortmund-Brünninghausen, dabei spielt es keine Rolle, in welcher Le- benslage oder welcher gesundheitlichen Verfassung sich der ältere Mensch befindet. Rund um die Uhr kümmern sich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um das Wohlgefühl und Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Einrichtungen arbeiten eng mit den jeweils betreuenden Haus- und Fachärzten der Bewohner zusammen. So gewährleisten wir, dass medizinische und pflegerische Versorgung abgestimmt sind und Erfolg haben, erläutern Doris Gumpert und Mirna Lotz, die die Häuser in Aplerbeck und Brackel leiten. Der hochwertige Pflegestandard der Einrichtungen wird regelmäßig vom TÜV Nord bestätigt. Sämtliche Seniorenzentren unterziehen sich regelmäßig den Zertifizierungsprüfungen, um das hohe Niveau zu halten und zu steigern. Zudem orientieren sie sich an den Qualitätsnormen, die die Arbeiterwohlfahrt selber entwickelt hat. Eine angenehme Atmosphäre, kreative Freizeitangebote, gemütliche Orte der Begegnung und vor allem die Menschen machen aus einem Wohnort einen wertvollen Platz zum Leben. Aber auch die lieb gewonnene alte Kommode, Fotos mit glücklichen Erinnerungen und das geliebte Porzellan tragen dazu bei, eben die persönlichen Dinge, in denen sich das eigene Leben spiegelt. Und das lässt niemand gerne hinter sich. Deshalb geht uns das Bedürfnis vieler Bewohnerinnen und Bewohner, sich mit eigenen Dingen zu umgeben, über alles, so die Leiterin des Seniorenzentrums Kirchlinde, Sigrid Scheffler: Soweit unsere Räume dies erlauben, können die Zimmer mit eigenen Möbeln eingerichtet werden. Denn Individualität ist uns wichtig! Das sollten Sie wissen: In den modernen Ein- und Zweitbettzimmern erwartet Bewohnerinnen und Bewohner ein Ausstattungsstandard mit hohem Komfort. Schränke sowie ein Pflegebett mit Nachttisch sind vorhanden, alles Weitere gestalten sie selbst, Tisch Erna-David-Seniorenzentrum Brünninghausen, Mergelteichstr. 27-35 Tel. 71 0 61 Minna-Sattler-Seniorenzentrum Brünninghausen, Mergelteichstr. 10 Tel. 79 3 60 Karola-Zorwald-Seniorenzentrum Brackel, Sendstr. 67 Tel. 92 55 0 Seniorenzentrum Kirchlinde Bockenfelder Str. 56 Tel. 96 70 13 0 Seniorenzentrum Rodenberg Aplerbeck, Ringofenstr. 7 Tel. 47 54 88 0 Seniorenwohnstätte Eving Süggelweg 2-4 Tel. 98 51 200 und Stühle sehen bei Bedarf zur Verfügung. Sanitärbereiche mit Duschen sind den Zimmern zugeordnet, zentrale Pflegebäder ergänzen das Angebot. Im Seniorenzentrum zu Hause sein, das heißt auch: Bewohnerinnen und Bewohner tragen mit ihrer individuellen Persönlichkeit zur Atmosphäre und zum Miteinander in den Seniorenzentren bei. Und das ist gut so! Jeder ist ausdrücklich eingeladen, das Leben in allen Bereichen mitzugestalten und mitzubestimmen. Zum Beispiel durch die Mitwirkung im Heimbeirat, der gewählten Interessenvertretung der Bewohnerschaft. Hier gestalten Bewohner gemeinsam mit dem Leitungsteam aktiv das Zusammenleben. Menschen brauchen Begegnung. Dafür bietet jedes AWO Seniorenzentren entsprechende Räume. Zum Beispiel die Cafés in ihrem unverwechselbaren Stil. Dies sind Orte, an denen Bewohnerinnen und Bewohner neue und alte Freunde und Bekannte treffen. Denn bei einer guten Tasse Kaffee lässt es sich immer noch am besten plaudern... Etwas ganz Besonderes ist die Begegnung mit den freiwilligen Helferinnen und Helfern. Sie setzen ihre Fähigkeiten und Erfahrungen sinnvoll und voller Freude ein. Sie tun es in einem Team, das genauso denkt. Sie tun es freiwillig und mit Herz. Sie unterstützen das hauptamtliche Personal, indem sie sich Zeit nehmen für Bewohnerinnen und Bewohner. Mal für ein Gespräch, mal für einen Spaziergang, mal als Begleitung zum Einkaufen. Doris Gumpert: Oft ist es einfach nur wichtig, dass jemand da ist. Dafür nehmen sich unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer gern Zeit. Sie sind mit ganzem Herzen bei der Sache und sorgen mit ihrem Engagement für ein großes Stück Lebensqualität. Da die Lust am Leben und die Freude am Miteinander keine Fragen des Alters sind, gibt es vielfältige Angebote zur Freizeitgestaltung. Bewohnerinnen und Bewohner nehmen an Festen und Ausflügen teil oder spielen Bingo, singen oder malen zusammen. Langeweile soll ein Fremdwort sein. Von all dem gibt ein Besuch in einem AWO Seniorenzentrum den besten Eindruck. Lernen Sie die Mitarbeiter, die Art des Umgangs miteinander und die Atmosphäre in den Häusern kennen.

8 Kurz notiert Die letzte Seite Die Dortmunder in Berlin: (v.l.) Norbert Roggenbach, Andreas Gora, Bodo Champignon, Franz Müntefering, Gerda Kieninger, Berndt Schmidt, Hans-Jürgen Unterkötter, Angela Schilling, Richard Fiebig. Foto: Jörg Richard AWO-Dortmund auf der Bundeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt Die AWO-Bundeskonferenz hat den Bezirksvorsitzenden Bodo Champignon, Mitglied der AWO im Ortsverein Dortmund-Kirchderne, zum stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidiums des AWO-Bundesverbandes gewählt. Der AWO-Unterbezirk Dortmund nahm mit sechs Delegierten und Geschäftsführer Andreas Gora an der 30. AWO-Bundeskonferenz seit 1921 in Berlin teil. Die über 400 Delegierten diskutieren über das Grundsatzpapier Kinderarmut bekämpfen Teilhabe ermöglichen. In einem 10-Punkte-Programm fordern sie eine existenzsichernde Grundsicherung für Kinder in Höhe von mindestens 350 Euro, den Ausbau von Kindertagesstätten und Kindertagespflegeeinrichtungen und die Sicherung der medizinischen Versorgung. Gast der Konferenz war Franz Müntefering. DerSPD-Vorsitzende betonte vor den Delegierten die Wichtigkeit der Arbeiterwohlfahrt für eine solidarische Gesellschaft. Es sei die AWO, die wisse, wie sich Solidarität organisieren lasse, sie wisse mit ihren zahlreichen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie Menschen geholfen werden könne. Müntefering mahnte, gemeinsam für die Zukunft der Demokratie zu kämpfen und zu engagieren. Dieses wolle die Sozialdemokratie mit der AWO gemeinsam leisten. (dev) Friedenkünstler und HipHop-Sänger Bobby beim Antikriegstag Bei der Antikriegstagsveranstaltung am 1. September im Innenhof der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache waren das HipHop-Projekt der AWO und die kleinen Friedenskünstler der AWO-Jugendfreizeitstätte beteiligt. HipHop-Sänger Bobby (Foto) hatte mit seiner Nordstadtgruppe unter Anleitung des Musiksozialarbeiters Niclas Meier ein eigenes Lied gegen Krieg, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit vorgetragen. Die Kinder der Friedensprojekte in Derne hatten, betreut von Künstler Manfred Brückner und der AWO-Mitarbeiterin Kerstin Edler, eine Tapetenrolle enthüllt, mit der Aufschrift Jeder Tag sollte ein Antikriegstag sein. Die Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen beim Antikriegstag ist auch am 1. September des kommenden Jahres wieder geplant. (dev) 25-jähriges Dienstjubiläum Am 1. Dezember 1983 begann Bärbel Stenzel ihren Dienst in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Vielen ist sie sicherlich auch von den mobilen Verkaufsaktionen für Werkstattprodukte bekannt, bei denen sie sich gemeinsam mit der Elterngruppe und ihrem Ehemann Franz Stenzel engagiert. Bärbel Stenzel ist heute als Verwaltungskraft in der Lager-Abteilung der Werkstätten der AWO Dortmund GmbH in Lindenhorst tätig. Nachrufe Am 8. Oktober 2008 verstarb nach langer schwerer Krankheit Rosel Mayer im Alter von 85 Jahren. Rosel war 30 Jahre Mitglied in unserem Verband und im Ortsverein Menglinghausen sehr aktiv. Wir haben eine herzensgute Freundin verloren. Am 28. Oktober 2008 verstarb unser langjähriger Hausmeister und Mitarbeiter im technischen Dienst Rolf Ausperger im Alter von nur 52 Jahren nach langer schwerer Krankheit. Rolf Ausperger war in der Sozialpädagogischen Einrichtung Eving von 1992 bis Mitte 2007 tätig. Unsere Verstorbenen werden wir in dankbarer Erinnerung behalten. Unsere Verstorbenen werden wir in dankbarer Erinnerung behalten. SIE STEHEN FÜR GELUN- GENE INTEGRATION Die vier lebensgroßen Figuren im Blücherbunker zeigen vier Dortmunder tunesischer Herkunft. Auf kleinen Displays wird ihre Lebensgeschichte erläutert. Anlass für die Eröffnung der Ausstellung war der 25. Jahrestag der korporativen Mitgliedschaft der Tunesischen Sektion in der AWO; an der Eröffnung nahm mit Alifa Farouk auch eine tunesische Ministerin teil. Die Ausstellung solle jetzt erweitert werden, sagt Ricarda Erdmann (Foto), Leiterin der Integrationsfachdienste für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Ausstellungsräume im Blücherbunker werden Gruppen zur Verfügung gestellt. Foto: Flüter AWO-Integrationsagentur bringt muslimische und katholische Frauen zusammen Beim Kochen einander näher kommen Mit Unterstützung und organisiert von der AWO-Integrationsagentur fand jetzt das erste Treffen zwischen den türkischen Frauen der Ibadullah Moschee aus Derne und den Frauen Motzki Tach auch oder besser gesacht: Prost Mahlzeit. Mahlzeit oder besser Prost Mahlzeit; wenn Se getz denken, dat ich wat über de Finanzkrise erzähle, haben Se sich aber ganz schön verrechnet. Apro pos verrechnet: Mit unserm Haushaltsgeld kommen wa schon seit Jahren nich mehr aus. Un da ich wie all die anderen Kolleginnen un Kollegen in den letzten Jahren nich viel mehr inne Lohntüte hatte un alles teurer wurde, sieht s bei uns ganz schön besch... aus. Nur ein Glück dat unser Sohn Kevin nich studieren tut, sondern wat vernünftiges macht (oder auch nich ), der macht ne Ausbildung bei de AWO, aber die verdienen ja auch nich gerade dat meiste. Ach ja, übrigens Egon, der Wirt von meine Stammkneipe, die 14 Euro, die du noch für den Deckel kriegst, da hab ich schon an die Bundesregierung geschrieben, dat die die Bürgschaft dafür übernehmen, weil zahlen kann ich getz nich. Dat Geld würd mir ja sonst fehlen, um mich wat anderes zu kaufen un damit würd die Binnennachfrage aus der KFD-Gruppe (Katholische Frauen Deutschlands) aus Kirchderne statt. Die 12 Frauen hatten sich in Räumen der Bonifatius-Gemeinde zu einem Kochabend getroffen. In einer sehr netten Atmosphäre entstanden rege Gespräche über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten nicht nur bei den kulinarischen Themen. Die Frauen werden gemeinsam die deutsch-türkische Ausstellung im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Evet ja, ich will! besuchen. Geplant sind weitere Kochabende in den Räumen der St. Bonifatius Gemeinde und der Ibadullah Moschee. Kontakt: Elvedina Okic Integrationsagentur AWO Unterbezirk Dortmund Klosterstr. 8-10, 44135 Dortmund Tel. 0231 9934-219 sinken, wie die Politiker sagen tun un dat Egon, kannste bestimmt nich mit deinem Gewissen vereinbaren, wenn dadurch, dat du auf deine Kohle bestehst, unser Land in die Binsen geht. Auf m Weihnachtsmarkt ham se sich auch schon drauf eingestellt, dat die Energiekosten wieder teurer werden, so viel Stände mit Handschuhen, Schals un Mützen gab et die letzten Jahre nich. Bin mal gespannt, ob die Ober-Super-Nanny un ich mein nich die Saalkrank von RTL, sondern die, vonner großen Koaltition, unsere Oberfamilienministerin, demnächst mehr Wärme inne Familie fordert,damit wir nich mehr so viel heizen müssen. Auffe anderen Seite sprechen die Spezialisten davon, dat getz anti-zyklisches Handeln angesacht is`. Also, dat heißt, uns geht et bescheiden un damit wir doch wieder Geld ausgeben, gibt es wieder mehr Kohle auffe Kralle, entweder durch Senkung vonnen Abgaben wie Steuern, andererseits durch zinsgünstige Kredite, so dat wir mehr ausgeben. Dann fordern andere Spezis wieder die Firmen dazu auf, mehr Leute einzustellen, da inner Zeit vonner Rezession die besten Leute zu haben sind und die durch ihre Arbeit wieder mehr Geld verdienen und dann auch wieder mehr ausgeben. Mal gespannt, ob die AWO-Bosse dat auch so machen, dat heißt, neue Leute einstellen un nich entlassen. Dann wird sich zeigen, ob die dat ehrlich meinen, so mit de sozialen Verantwortung, wie se dat auch bei der Diskussion um die Privatisierung der Stadtsparkassen gesacht haben. Oder ob se durch dat, wat se Arbeitsverdichtung nennen, die MitarbeiterInnen dazu bringen wollen, mit weniger Leuten mehr zu schaffen. Vor kurzem hab ich n schönes Märchen von son Mönch gelesen, der Manager berät und der hat zu denen zum Thema Eigenschaften von Führungskräfte gesacht: Gerechtigkeitssinn, Bereitschaft den gerechten Lohn zu zahlen. Und vor allem: Leben wecken in den Menschen. Dass ich sie nicht auspresse, die Würde des Einzelnen achte (...). Führen heißt: Eine menschliche Sprache zu sprechen, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter aufrechter nach Hause gehen, ohne Angst und Depressionen (Pater Anselm Grün aus dem Interview mit der SZ vom 8.2.2008). Un mit diesen schönen Worten möchte ich Euch inne Feiertage entlassen. Nein, natürlich nich entlassen, wie kündigen, sondern... Euer / Ihr flexibler und verlässlicher Heribert MotzkAWOwski